Vor Kurzem haben Tobi und ich zehn biovegane Hokkaidokürbisse geschenkt bekommen. Das war eine große Freude und direkt sprudelte unsere Kreativität. Was wir mit denen wohl alles zaubern können? Wir haben fünf leckere Kürbiskreationen daraus gemacht, deren Rezepte wir gerne teilen.
Kreativ sein
Dadurch, dass wir keine Lebensmittel kaufen, sondern ausschließlich welche verwenden, die eigentlich im Müll gelandet wären, kochen und backen wir nie nach Rezept. Das fördert die Kreativität und Flexibilität in der Küche. Und bringt richtig viel Freude!
Es ist immer eine Überraschung und ein großes Geschenk, wenn wir von dem bioveganen Markt kommen, von dem wir nicht mehr verkaufsfähige Lebensmittel bekommen, und wir die Tüten auspacken dürfen.
Biovegane Lebensmittel – multiplizierte Freude ohne Tierleid
Es ist für uns natürlich nochmal schöner, biovegane Lebensmittel geschenkt zu bekommen! Da bringt das Kreativsein gleich doppelt so viel Freude und vor allem ist die Wertschätzung gegenüber den – in diesem Falle Kürbissen, nochmal höher.
Biovegane Lebensmittel? Ist Gemüse nicht immer vegan? Ja, das Gemüse an sich gewiss, fraglich ist allerdings, ob auch die Anbauweise dem ethischen Grundsatz, Tier- und Menschenleid möglichst zu vermeiden, entspricht. Das biovegane Netzwerk definiert den Begriff biovegan wie folgt:
„Bio-vegan verbindet die Ideale der biologischen Landbewirtschaftung mit den Grundsätzen des Veganismus, d.h. der weitestmöglichen Vermeidung von tierlichen Produkten (bzw. Produkten, für die Tiere ausgebeutet wurden oder zu Schaden kamen) im menschlichen Konsumverhalten. […] Der biologisch-vegane Landbau stellt eine Wirtschaftsweise dar, die dazu beitragen will, bestehende Ausbeutungsverhältnisse zu beenden. Dies bezieht sich auf die ökologischen, sozio-ökonomischen und ethisch-moralischen Folgen der bestehenden Landwirtschaft, die einen wesentlichen Beitrag an der globalen Krise und dem Klimawandel hat“ (biovegan.org).
Vorhandenes sinnvoll nutzen
Ganz nach der Devise „Vorhandenes sinnvoll nutzen“ machten wir uns also ans Zubereiten. Keine der Zutaten in unserer Küche sind gekauft. So wird das Kochen jedes mal es ein bunter Mix aus „Was passt?“ und „Was könnte sonst noch so rein?“.
Heraus gekommen sind folgende biovegane Leckereien:
Ein Kürbiskuchen
Zutaten: 2 Hokkaidokürbisse, 1 Zitrone, Agavenpulver, Zimt, Kokosfett, 1 Banane, Backpulver, Haferflocken
Und so geht’s:
- Die zwei Kürbisse in kleine Würfel schneiden und in dem Saft der Zitrone garen. Möglichst keine weitere Flüssigkeit zugeben.
- Kürbisstücke purieren und etwas abkühlen lassen.
- Zimt und Agevenpulver (nach Gefühl – wie gesagt: Wir kochen nie nach Rezept (; ) zur Kürbismasse geben und umrühren. Wenn die Kürbismasse noch warm ist, schmilzt das Agavenpulver auch sehr gut.
- Das Kokosfett (so ca. 6EL) schmelzen. Es schmilzt schon bei 18-23°, das heißt, ihr könnt einfach ein bisschen Wasser erwärmen, in eine Schüssel geben und das Fett dann im Wasserbad ganz easy und schnell schmelzen lassen.
- Zwei Teelöffel Backpulver ins Kokosfett klümpchenfrei einrühren. Das ganze kommt dann ebenfalls zur Kürbismasse.
- Zwei sehr volle Hände voll Haferflocken hinzu geben. Leider ist der Kuchen dann nicht mehr glutenfrei. Allerdings kann ja auch sowas wie Maisgries untergerührt werden. Durch die Kürbismasse ist der Kuchenteig sehr saftig, weshalb es schon irgendwas Festes noch braucht, vermute ich.
In einer eingeölten und mit Haferflocken bestreuten Glasform haben wir den Kuchen dann eine Stunde lang (!) bei 180° im Ofen gebacken.
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Und jetzt wird’s dekadent: Verziert haben wir den Kuchen mit biofairer Zartbitterschoki und geschmolzenem Kokosfett. Sowas machen wir sonst nie – aber jetzt hatten wir diese leckeren Zutaten grad alle da. Wir fühlen uns ein bisschen hedonistisch… ;)
Fazit: Der Kuchen ist sehr saftig! Mischt also ruhig entweder noch mehr Haferflocken rein oder nehmt Vollkornmehl mit in den Teig.
Gebackene Kürbiskerne
Da so eine lange Backzeit schon sehr unökologisch ist, haben wir diese genutzt und zeitgleich die ganzen Kürbiskerne auf mit Backpapier ausgelegten Blechen verteilt und mitgebacken. Wenn du das Kürbisfleisch, das zwischen den Kernen hängt dran lässt, schmeckt das nachher sehr würzig und die Kerne bekommen nochmal ein wenig Pepp. Wenn sie trocken und goldbraun sind, können sie raus und verzehrt werden. Die Schale kann mitgegessen werden – oder abgepult. Schmeckt aber auch so sehr gut!
Kürbisaufstriche
Zwei leckere Kürbisaufstriche haben wir noch kreiert. Auf die sind wir besonders stolz, da sie wirklich eine Aufstrichkonsistenz bekommen haben und richtig lecker sind.
Jeweils haben wir zwei Hokkaidokürbisse genommen (also insgesamt vier) und sie in Würfel geschnitten. Dann werden jeweils eine Zwiebel, Knoblauch (je nach Bedarf – wir stehen auf Knobi) und Ingwer klein geschnitten und mit etwas Öl angedünstet.
Wenn du es fruchtig magst, kannst du den Saft einer Orange nehmen und das Zwiebel-Knobi-Ingwer-Gemisch damit ablöschen – wenn nicht, nimm einfach etwas Wasser. Dann die Kürbiswürfel hinzu geben und gar kochen. Keine Flüssigkeit mehr hinzu fügen
Anschließend pürieren. Und jetzt kommen die zwei Varianten ins Spiel:
Sonnenblumenkern-Kürbis-Aufstrich
Wir haben beim Pürieren so viele Sonnenblumenkerne hinzugefügt, dass es zu einer cremigen, aufstrichartigen Masse geworden ist. Dann kamen noch folgene Gewürze hinzu: Gemüsebrühe, Chili, Kurkuma, Curry, Muskat.
Haferflocken-Kürbis-Aufstrich
Zwei Handvoll – oder mehr – Haferflocken hinzu geben, bis eine cremige Konsistenz entsteht. Folgende Gewürze haben das Ganze verfeinert: Gemüsebrühe (das Wunder für alles :D), frischer Thymian, Rosmarin, Oregano, Basilikum.
Kürbissalat
Ja, Hokkaidokürbis kann mensch auch roh essen! Und es schmeckt ziemlich lecker. Sehr nussig. Wir haben einen halben Kürbis sowie einen Apfel gerieben. Mit einem Spiralschneider kamen dann noch Gurkenspaghetti dazu. Und frische Petersilie wanderte auch noch hinein. Petersilie ist übrigens reich an Vitamin C und Eisen! Das ist ziemlich toll, denn um Eisen richtig gut aufnehmen zu können, braucht unser Körper Vitamin C. Petersilie ist überhaupt eine ziemliche Gesundheitsbombe.
Das Dressing: der Saft einer halben ausgepressten Zitrone, Pfeffer, Kräutersalz, etwas Senf und Kürbiskernöl.
Kürbissuppe – der Klassiker ;)
Da waren wir sehr konventionell und puristisch: Zwiebeln im Dampfkochtopf kurz glasig dünsten, dann einfach die Kürbisspalten und ein wenig Wasser zugeben. Gar kochen. Gemüsebrühe hinzu, fertig! Mit Petersilie haben wir sie dann garniert und verspeist.
Übrigens gemeinsam mit angebratenen Knödeln vom Vortag aus bioveganem Brot – die gehen fast schon als Bratlinge durch ;)
Die Permakultur schleicht sich überall ein…
Um zum Abschluss einen kleinen Permakultur-Bezug herzustellen: Für mich vereint das kreative Verwerten von nicht mehr verkäuflichen Lebensmitteln auch einige Permakultur-Prinzipien ;) Wie:
- Vermeide Abfälle Bill Mollison sieht jeden ‚Abfall‘ als eine nicht genutzte Ressource
- Wende kleine und langsame Lösungen an Ein Merkmal dieses Prinzips ist es, dass Systeme eher arbeitsintensiv, statt kapital- und energieintensiv sind. Arbeitsintensiv ist es, die Lebensmittel regelmäßig mit dem Fahrrad abzuholen und dann alle zu verwerten, anstatt einfach gezielt einkaufen zu gehen. Wobei wir an dieser Stelle nicht von Arbeit, sondern von Freude sprechen würden ;)
- Beobachte und interagiere In diesem Fall: Beobachten und erkennen, was übrig bleibt. Sich über die Vielfalt der ‚geretteten‘ Lebensmittel freuen und sie kreativ verarbeiten, anstatt sich zu ärgern, dass bestimmte Lebensmittel fehlen
Uns ist bewusst, dass vor dem Müll gerettete Lebensmittel eine systemimmanente Nische sind – das heißt: Wir bauen zunächst nichts Neues auf, sondern nutzen den Überfluss. Das ist auf Dauer nicht permakulturell, denn in der Permakultur geht es vor allem darum, sich selbst erhaltende, nachhaltige Systeme aufzubauen. Unser langfristiges Ziel ist es, beides zu vereinen: In einer Öko-Gemeinschaft möchten wir später Überfluss nutzen, aber vor allem utopietaugliche Alternativen aufbauen – also beispielsweise Selbstversorgung in möglichst vielen Bereichen ausprobieren.
Deine Erfahrung mit Kürbissen?
Hast du auch schon tolle, leckere Kürbiserfahrungen gemacht? Welche Rezepte findest du besonders schmackhaft? Teile sie gerne in den Kommentaren! :
Vielleicht hast du ja auch noch einen gelagerten Kürbis vom Oktober, mit dem du nun herum experimentieren kannst… Viel Freude!
Es ist schon eigenartig, wie der Mensch und sein Geschmack sind ändern kann. Früher wurde mir bereits beim Anblick einer Kürbis-Suppe schlecht und mich hätte nichts auf der Welt dazu gebracht, diese gelb-braune „Flüssigkeit“ anzurühren. Mittlerweile kann ich mir keine Woche ohne Kürbis vorstellen. Uuhhmmm -lecker.
Die gebackenen Kürbiskerne kenne ich auch sehr gut, diese sind nicht nur lecker, sondern auch Gesund. Meine Freunde lachen mich immer aus, wenn ich hin und wieder an dem „Vogelfutter“, so bezeichnen sie diese – knabbere. Zudem wirken Kürbiskerne entzündungshemmend und enthalten große Menge an ungesättigten Fettsäuren und Vitamin E. Ich fühle mich sogar irgendwie ausgeglichener und bilde mir ein, dass ich durch den Verzehr von Kürbiskernen oder Sonnenblumenkernen viel besser schlafe.
Einen Kürbiskuchen und Aufstriche kannte ich bis jetzt nicht und werde eure Rezepte sehr gerne ausprobieren. Sieht sehr lecker aus – vielen Dank.
Bin gerade dabei auch andere eure Artikel zu lesen und die Idee hinter dieser Seite zu verinnerlichen. Was ich bis jetzt gelesen hat, hat mich sehr interessiert.
Danke dir fürs Teilen deiner Gedanken! Freut mich sehr, dass du nochmal Inspiration für neue Rezepte bekommen hast.
Von der gesundheitlichen Wirkung der Kürbiskerne habe ich auch schon gelesen – und zwar, dass sie wohl sehr gut für Blase und Beckenboden sind. Also: Ran an das leckere „Vogelfutter“! ;)
Tip für glutenfrei: Hirseflocken eignen sich, sie saugen auch viel Flüssigkeit auf.
Danke für die schönen Anregungen^^
– Ich mag Kürbis-Apfel-Rosinen-Salat
(4 El Rosinen in heißem Wasser einweichen; ca. 1/2 Kürbis und 2 Äpfel raspeln; Rosinen untermischen; 250 g Vegan-Joghurt mit Süßungsmittel, z.B. Stevia, und 4 Prisen Zimt mischen; Alles vermengen)
(Stevia kann man auch in der Wohnung, im Garten etc. selbst anbauen; zum Süßen von Getränken, Müslis und Salaten sehr zu empfehlen, beim Backen und selbstgemachter Schoki paßt es nicht immer)
(Ich kenne eine alte Dame, die ihre Diabetes durch Verwendung von Stevia enorm eingrenzen konnte.)
– Kürbis-Kartoffel-Suppe
(ca. ½ Kürbis und ca. 5 Kartoffeln würfeln, Kartoffeln etwas kleinere Würfel; 1 gehackte Knobi-Zehe in Öl anschwitzen; dann Gemüse mit anschwitzen; mit Wasser bedecken und gar kochen)
(Manchmal passen Gemüse sehr gut zusammen und so finde ich, daß Kartoffel und Kürbis sehr harmonieren; außerdem liebe ich den feinen, milden Geschmack^^)
Ich seh grad, die Suppe muß noch mit Salz abgeschmeckt werden… Naja, wärt ihr bestimmt von selbst drauf gekommen^^
Da stimmte doch was nicht mit der Suppe^^
Also ich mach da noch einen Klecks Sahne ran (ich nehm mittlerweile immer Reissahne; sie ist sehr neutral und macht das Essen wirklich nur ein bischen milder) und streu dick Kresse über den Suppenteller. Ich sollte nicht Rezepte mitteilen, wenn ich sehr müde bin ;-)
Hab ich übrigens Weihnachten serviert als Vorspeise und danach Knödel mit Champignon-Sahne-Soße und selbstgemachtem Rotkraut aus Lisas Kochbuch.
Danke dir für die netten Ideen. Der Kürbis-Apfel-Rosinen-Salat klingt supergut! Wenn ich mal wieder einen Kürbis geschenkt bekomme, probiere ich das auf jeden Fall aus!
Sorry, aber das kann ich nicht ganz ernst nehmen – keine der Zutaten ist gekauft, schreibt ihr. Gut und schön – sie kommen trotzdem aus dem Handel (wenn auch aus dem Abfallcontainer), da ich nicht annehme, dass ihr Kokosfett, Kurkuma, Muskat, Zimt, Schoki etc. aus dem Garten habt, und wurden trotzdem weite Strecken transportiert und vermeintlich unter widrigen Bedingungen angebaut. Ich bin ein Freund der bioveganen Bewegung, aber unnötiger Schönfärberei stehe ich eher skeptisch gegenüber.
Ich bin da immer sehr zweigeteilt – klar ist das Lebensmittel retten und doch noch verwenden sehr gut – ich selbst hab damit aber ein sehr ähnliches Problem wie du, Mia. Ich würde es halt nicht als Schönfärberei bezeichnen, weil es das für mich nicht ist. Gibt ja gute Argumente dafür. Darum nehme ich die Meinungen und Ideen anderer ernst – was fein wäre, wenn wir hier auch so miteinander umgehen würden.
Aber auch für mich ist es schon so, dass das Lebensmittelretten voll von der heutigen Organisation des Marktes abhängig ist.
Bin daher auch sehr interessiert an der Antwort von Pia oder Tobi.
Deinen Kommentar sehe ich jetzt erst :) Danke auch dir fürs Kommentieren!
Mir ist noch nciht ganz klar geworden, wo ihr das „Problem“ genau seht beim „Lebensmittelretten“? Bis auf, dass es markt- und systemimmanent ist? ;)
Was ja – wie gesagt – nicht unser Ziel ist. Trotzdem denke ich, dass es auch Vorteile haben kann, denn oft wird ein Umdenken auch bei betriebsverantwortlichen angestoßen und ihre mentalen Infratrsukturen können ein wenig aufgebrochen werden. Denn der Markt ist ja nicht ein abstraktes Wesen, sondern besteht aus vielen Individuen.
Hallo Pia,
ja, es geht für mich darum, dass das Lebensmittelretten ein symbolischer Akt ist gegen heutige Denkmuster und Handlungsweisen – aber eben keine Alternative.
Ich steh halt sehr auf Alternativen, und seien sie noch so utopisch. Weil das Argument „Wenn jeder ein Stück Land hätte, wäre Selbstversorgung im großen Stil für alle möglich“ zumindest theoretisch, wenn wir das als Gesellschaft wollen würden, möglich wäre. Eine Welt, in der alle von geretteten Lebensmitteln leben, scheint mir nicht möglich zu sein.
Aber wenn Lebensmittel retten als politische Aktion verwendet wird, um Themen zu setzen und öffentliche Debatten anzuregen, ist es wunderbar! :)
Hej Michael, dann sind wir uns ja im Grunde einig ;) Für mich stellt ‚Lebensmittelretten‘ auch keine Alternative dar, ich hoffe, das ist aus dem Artikel raus gekommen.
Ich sehe einfach einige Vorteile darin
– keine Nachfrage für ein sowieso schon übermäßiges Angebot schaffen (die ökonomisch + ökologische Ebene)
– Bewusstsein schaffen für den Wert der Lebensmittel (die gesellschafstpolitische Ebene)
– unabhängig sein (die individuelle Ebene)
Klar ist das keine utopietaugliche Alternative und nicht jede*r kann so leben.
Ich finde den Begriff Lebensmittelrettung nicht korrekt, denn denkt man ihn zu Ende, kommt man um folgenden Schluß nicht umhin: Wer entsorgte Lebensmittel kauft braucht keine frischen zu kaufen, zwangsläufig müssen also in den Läden in dem Maß, in dem entsorgte Waren „gerettet“ werden, Lebensmittel über bleiben, was wiederum bedeutet, dass die Menge der frischen Lebensmittel, die den „geretteten“ entspricht, früher oder später zu Müll wird.
Lebensmittel aus der Tonne sollen nach meiner Vorstellung auch gerettet werden, um sie Menschen zukommen zu lassen, die ansonsten kein frisches Gemüse oder Obst hätten. Also für Obdachlose, von Armut betroffene, etc.
Für die ist in den Märkten sowieso nicht mitkalkuliert, weil sie zu wenig Kaufkraft haben. Daher liegt die Menge an Lebensmitteln, die über Lebensmittel retten diesen Menschen zugänglich gemacht werden, nicht in frischer Form im Laden vor.
Unbedingt! Da finde ich auch, dass foodsharing noch mehr den Fokus drauf legen könnte. Einige lokale Initiativen sind da mehr drin, die frischen Lebensmittel wirklich Menschen zukommen zu lassen, welche ansonsten keinen leichten Zugang ihnen hätten.
Der Ansatz dabei ist auch, dass die FairTeiler öffentlich sind und alle Menschen Zugang haben, sodass keine Stigmatisierung stattfindet, wie es oft bei der Tafel der Fall ist.
Die Herausforderung dabei ist, dass das Wissen um die FairTeiler nicht in studentischen bzw. foodsharing-aktiven Bereichen bleibt, sondern dass ganz aktiv auch die Infos an bspw. Obdachlose heran getragen wird. Da kann mit Sicherheit noch mehr passieren.
Liebe Mia, ich freue mich immer über Anregungen und konstruktive Kritik.
Natürlich wurden die Produkte, die wir verwenden produziert – womöglich nicht hier vor Ort, da das bei Zimt, Kokosfett etc. schwierig ist. Nichtsdestotrotz wären all diese Produkte weggeschmissen worden. Wir haben sie meistens von bio-Unternehmen bekommen, die die Produkte nicht mehr verkaufen können. In diesem Falle schaffen wir keine Nachfrage für Produkte, die lange Strecken zurück gelegt haben und/ oder unter schlechten Bedingungen angebaut wurden (wobei diese Produkte wie gesagt alle bio und fair sind – was natürlich nicht die Bekämpfung aller Ursachen ist und wo es natürlich auch Kritik dran gibt).
Alles in Allem, ist es auf jeden Fall nachhaltiger und sozial verträglicher, keine Nachfrage für einen „grünen Kapitalismus“ zu schaffen, sondern Vorhandenes sinnvoll zu nutzen.
Was genau daran ist für dich „unnötige Schonfärberei“?
Natürlich sind es „systemimmanente“ Nischen, die wir momentan nutzen, wie ich ja im Artikel schon geschrieben habe. Dadurch wird zunächst nichts Neues – keine utopietaugliche Alternative – aufgebaut. Wie ich im letzten Abschnitt erörtere, ist so zu leben – vom Überfluss – nicht unser langfristiges Ziel. Unser Ziel ist es, zukunftsfähige Alternativen aufzubauen und zeitgleich den Überfluss zu nutzen, um so nachhaltig wie möglich zu leben.
Liebe Mia,
ich finde es sehr schade, dass das Umsetzen neuer Ideen (und das ist das Verwerten von Dingen, die sonst auf dem Müll landen würden) durch solche Kommentare wie deinen abgewertet wird. Wir leben nun einmal in einer bestehenden (Konsum)Gesellschaft, die nicht von einem Tag auf den anderen abgeschafft werden kann, da ist jeder einzelne Schritt wichtig und wertvoll und sollte nicht lächerlich gemacht werden!
Ich bin sehr froh über Mias Rezeptideen und Anregungen! Auch wenn ich gerade keine Kürbisse zur Verfügung habe und diese jetzt nicht extra kaufen werde, haben mir die Rezepte neuen Mut gegeben, einfach mit meinen schon vorhandenen Lebensmitteln ein bisschen herum zu experimentieren und vor allem noch stärker darauf zu achten, dass nichts davon übrig bleibt oder schlecht wird.
Ich finde Mias Weg sehr mutig und wichtig, mit „Schönfärberei“ hat das meiner Meinung nach gar nichts zu tun! Ich glaube auch, dass es nur durch Solidarität aller Menschen, die neue Lebensideen verwirklichen wollen, dazu kommen kann, dass auch diejenigen, die bisher kaum über Arbeitsverhältnisse, Tierleid, Umweltschutz usw nachdenken, sich mit diesen Themen beschäftigen. Manche Menschen werden durch extreme Positionen einfach zu sehr abgeschreckt, da könnte sogar ein bisschen Schönfärberei ganz hilfreich sein, negative Kommentare helfen sicher niemandem weiter!
LG Elke
Also das Kürbiskuchen Rezept verführt mich. Doch ich frage mich wozu ist das Agavenpulver gut ? muss das dazu, oder kann ich das weglassen. Ich wüsste auch nicht wo ich es herbekommen sollte, da wir in Ungarn leben und da ist die Auswahl an so „exotischen“ Dingen nicht gerade berauschend….
hej Sylvia. Das Agavenpulver kannst du auch weglassen – das haben wir zur Süßung genommen, da es bei uns noch von einem Projekt übrig war, wo es mal ein*e Teilnehmer*in mitgebracht hatte. Du kannst auch alles andere zum Süßen nehmen ;)
ok, danke :)
Ich liebe Kürbis! Daran könnte ich mich dumm essen …
Am liebsten mag ich ihn im Risotto oder gebacken mit Mandeln, grünem Pesto und Nudeln.
Lg
IRis
das kann ich gut verstehen ;)
oh, im Risotto oder mit Mandeln gebacken – eine gute Idee, das habe ich auch noch nicht ausprobiert. yummy!
Yummieee!!!!!!!! Ur leckere Ideen, vielen Dank!!! :-) Wir lieben Kürbis auch im Curry, mit anderem Gemüse, was wir halt so grade da haben (besonders lecker passen Karrotten, Pilze, Porree dazu). Das ganze in der Pfanne oder im Wok gegart, und je nach Belieben entweder mit rotem oder grünem Curry und Kokosmilch aufgegossen. Sehr lecker wird es auch, wenn man geriebenen Knoblauch, geriebenen Ingwer und Salz als erstes in der Pfanne erhitzt, dann mit Kokosmilch aufgießt und erst anschließend in der Milch das Gemüse gart. :-) Das wird echt jedes Mal gut, egal welches Gemüse wir reingeben.
Und unlängst gab mir ein Profi-Koch den Tipp, alle Gemüse-„Abfälle“ (also Zwiebelschalen, Knoblauch-Reste, Karottenschalen, etc.) nicht wegzuwerfen, sondern als Suppe aufzukochen (also einfach in kochendes Wasser geben, und man kann auch einen Gemüsesuppen-Würfel bzw. Gewürze/Kräuter dazu geben). Am Ende hat man eine tolle Brühe, und die „Abfälle“ wurden noch einmal sinnvoll genutzt! :-)
Danke Pia, für den schönen Artikel!
Sonnengruß,
Katharina
Hui, danke dir Katharina, für den guten Tipp der „Abfall“-Verwertung. Ist ja spannend! Wird die Brühe dann durch ein Sieb gegossen oder werden die Zwiebelschalen etc. einfach mitgegessen? ;)
Ich habs damals mitgegessen (außer die Zwiebelschalen, die waren nicht so gut zu kauen…), aber durchsieben geht natürlich auch! :-) je nach belieben. :-)
Spannend – danke für den Tipp. Werde ich mal ausprobieren ;)
Hallo,
diese Gemüsebrühe aus Gemüseresten mache ich regelmäßig, ich sammle alle Reste (Lauchgrün, Schalen von Steckrüben, Kohlrabi, Reste von Weißkohl, Petersilienstängel,…) in einer Tüte im Gefrierfach. Wenn genug da ist, koch ich alles mit Liebstöckel und etwas Salz, filtere durch ein Sieb und koche die Brühe kurz in kleinen Gläsern ein. Dann habe ich immer einen kleinen Vorrat für Suppen und Soßen.
Schönen Tag
Miriam
Prima Idee! Danke dir, liebe Miriam! :)