Uaahh, ich habe noch nie so gutes Pesto gegessen, wie die letzten Wochen und Tage! Das Geheimnis? Verrate ich euch in den Rezepten. Ich würde auch gerne behaupten, dass ich all die Pestos kreiiert habe, aber dem ist leider nicht so. Check it out: Bärlauchblütenpesto & Brennnesselpesto!
Experimentierfreudig
Ja. Jürgen war am Werk. Er wollte ein Pesto aus Bärlauchblüten machen. Und ich nur so „Häh?“ – zermatschte, weiße Blüten, wie soll das denn aussehen und schmecken… Aber ich versuchte nicht zu viel rein zu reden, und war gespannt was bei seinen Experimenten raus kommen wird :)
Bärlauchblütenpesto
Eigentlich haben wir die Blüten nur gesammelt, weil wir für die 2. Bärlauchpesto Action schon etwas spät dran waren. Der Bärlauch war nicht mehr sooo doll… Wir haben uns dann mit Butterbroten in den Park gesetzt und haben Bärlauchblütenbutterbrote gemampft. So lecker! Und was ich am unglaublichsten fand: Es war süß und knoblauchig zugleich :) Meine Hände waren vom Sammeln irgendwann so voller Blütenstaub und als ich drüberschleckte: Wie Honig! :)
Das Bärlauchblütenpesto Rezept
Zutaten:
- eine große Salatschüssel voll Bärlauchblüten
- 1-2 Hand voll Walnusskerne
- 2-3 Hand voll Sonnenblumenkerne
- 1 Esslöffel Zucker
- Salz
- Rapsöl
Alles zusammen fein pürieren, aufkochen und in sterilisierte Gläser abfüllen. (Mit so viel Öl vermischen, dass es die gewünschte, streichfähige Pestokonsistenz kriegt.) Das Geheimnis sind übrigens die Nüsse (glaube ich). Die machen alles so g’schmackig. Man könnte vielleicht sogar eher sagen, es ist ein Nusspesto mit Bärlauchblüten ;) Bis jetzt hält das Pesto auch sehr gut (aber nur was die Haltbarkeit betrifft. Die Gläschen werden immer weniger). Als optionales Extraschmankerl hat Jürgen übrigens Salbeiblätter in Öl knusprig gebraten und im Pesto mitpüriert (so eine Hand voll).
Ich hoffe sooo sehr, dass bei euch der Bärlauch noch blüht! Ist ja schon eine Zeit lang her. Vielleicht zumindest noch weiter im Norden?
Übrigens haben wir auch noch Essig und Öl mit den Blüten aromatisiert (dann wirds nicht so grün wie mit den Blättern) und auch ein Bärlauchblütensalz gemacht! Mjam! Wandert grad in so ziemlich jedes Essen :)
Brennnesselpesto à la Wildnis
Mir fiel keine bessere Überschrift ein. Damit wollte ich sagen, dieses Pesto hat Jürgen (ja, wieder mal nicht ich…) nur mit dem Mörser gemacht. Ohne Pürierstab, ohne Strom. War sehr lecker! Nicht so fein-cremig, aber das störte gar nicht!
Zutaten:
- Einige Hand voll Brennnesselblätter
- Walnüsse
- ein paar Salbeiblätter
- Salz
- Rapsöl
- Knoblauch nach Belieben
Die Brennnesselblätter habe ich zuvor in einem Stoffsäckchen am Türstock zerdeppert. Also ein paar mal drauf gedroschen, bis alle Zellen geplatzt sind und die Nesselhaare abgebrochen. Die Blätter sind dann ganz weich und unhaarig. In diesem Zustand hacke ich sie gerne klein und leg sie mir mit Salz einfach so auf ein Aufstrichbrot! Schmeckt so lecker und aromatisch :)
Die klein gehackten Blätter dann mit den restlichen Zutaten fein vermörsern oder pürieren und genießen! Mjam! Die Mengen sind so pi mal Daumen (kannst dich am Bärlauchblütenrezept orientieren).
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Das war’s auch schon wieder! Zumindest Brennnesseln dürften ja noch häufig vorhanden sein (wenn man sie schön abschneidet, treiben die Brennnesseln auch das ganze Jahr wieder frisch aus!)
Und du?
Was ist dein Lieblings-Selbermachpesto? Ich kann mir vorstellen, dass getrocknete Tomaten dazu noch der Oberhammer wären :) Aber da lasse ich mal Jürgen brav herum experimentieren – den Pestomeister!
Danke für die tollen Rezepte! Schade, dass der Bärlauch bei uns schon verblüht ist. Das muss ich mir für nächstes Jahr unbedingt merken.
Ich mache im Moment gerne Giersch-Pesto, ein paar junge blätter zusammen mit gerösteten Sonnenblumenkernen, Knoblauch, Olivenöl und Salz mixen – mjaaam. :)
Mmmh, das werd ich nächstes Jahr wohl mal probieren, Bärlauchblütenpesto. Und das Brennesselpesto passt super, dann weiß ich auch, was ich mit meiner Wilden außer Jauche machen kann =)
Mein Lieblingspesto bleibt aber Petersiliepesto, allerdings bin ich auch ein absoluter Petersiliefresser ;-)
Minzepesto ist auch toll, und statt Nüssen Mandeln nehmen
Lustig, ich bin auch gerade total pestosüchtig. Allerdings wohne ich in Nordwestmecklenburg (Mittelnorddeutschland so ungefähr) und da gibt es Bärlauch nicht wild im Wald. Unser berühmtes Bärlaufvorkommen ist in Putbus auf der Insel Rügen und das ist ziemlich weit weg vor hier…
Was ich momentan mache ist Rauken (= Rucola = Wilde Rauke = Schmalblättriger Doppelsame = Diplotaxis tenuifolia)-Pesto. Das LIIEEBE ich. Außerdem kommt die Wilde Rauke ganz meinem Permakultur-Gedanken nach, denn sie ist – wie Bärlauch – mehrjährig. Einmal ausgesät und man hat jedes Jahr etwas davon. Einfach nur traumhaft!
Bärläuch hab ich in meinem kleinen Waldgarten angepflanzt, aber der muss sich erstmal gut etablieren, bevor ich (hoffentlich) massenhaft davon ernten kann ;-))))
Was auch noch sehr gut ist: das Grün von jungen Radieschen und Petersilie als Pesto – lecker!!!! Ich experimentier da grad mit ganz viel rum – Pesto geht einfach immer! Und wenn man dann noch die Nüsse vom selbst ausgesäten Walnussbaum verwenden darf (hab ich wirklich in meinem letzen Schuljahr vor 14 Jahren gemacht) – perfekt!!!
LG
Anja
Ich würde erst mal gerne wissen, wo es Bärlauch gibt. Hab da was im Wald gefunden, weit weg von meinem Zuhause.
Aber aus Angst vor Maiglöckchen trau ich mich da nicht ran.
Wenn Du Bärlauch nicht von Maiglöcken unterscheiden kannst, dann lass wirklich besser die Finger davon! Allerdings hat Lisa mal einen guten Post zur Unterscheidung gemacht. Aber wie gesagt: Im Zweifel lass es lieber!
Man kann Bärlauch aber gut in Staudengärten (im Internet z.B. bei Hof Berggarten) kaufen. Wenn Du einen eigenen Garten hast, dann pflanz ihn dort an, dann bist Du auf der sicheren Seite.
LG
Anja
Guck mal, Andreas: https://nanu-magazin.org/baerlauch-maigloeckchen-oder-herbstzeitlose/
Leicht unterscheiden lassen sich die Beiden durch die Blattform, Blüte und natürlich den Geruch. Letzterer is jedoch gefährlich, da du nach 2-3 Bärlauchpflanzen auch an einem abgebrochenen Ast riechen kannst, und er müffelt nach Knofi ;-)
Wie meine Vorrednerin schon sagte: eigener Anbau ist die sicherste Methode :-)
Danke für den Wink… die Bärlauchblüten werd ich auf jeden Fall ausprobieren!
Mein liebstes, wildes Frühlingspesto geht so:
junge Blätter vom Giersch, Brennessel und der Knoblauchrauke. Dazu geröstete Leinsamen und Kürbiskerne, evtl. noch einen Hauch gesalzenen Knoblauch! Dann wird mit einem Wiegemesser gehackt, bis ich nimmer kann (oder mag) und zum Schluss misch ich es großzügig mit Olivenöl.
Gekocht wird bei mir auch nix, ich achte immer drauf, dass alles gut mit dem Öl bedeckt ist. Das hält vielleicht keine Jahre, aber auf jeden Fall bis zur nächsten Saison.
Ich habe schon oft Bärlauch-Pesto gemacht, aber niemals bin ich auf den Gedanken gekommen, es zu kochen oder Zucker hinzuzufügen. Es ist ein Trend, dass in viele Rezepte, selbst in gedünstete Möhren, Zucker zugegeben wird, aber Zucker ist ein Suchtstoff, der den Stoffwechsel durcheinanderbringt (auch brauner Zucker, Agavendicksaft und was es alles gibt). Das merkt man erst, wenn man mal eine Weile alle zuckerhaltigen Produkte für ein paar Tage weglässt.
Pesto hält sich ohne Kochen mehrere Monate, wenn es mit Öl bedeckt ist und der Rand der Gläser sauber ist. Aus meiner Sicht sind mindestens 50% der gesunden Stoffe im Bärlauch nach dem Kochen Geschichte, von den Walnüssen ganz zu schweigen.
Das Brennnessel-Pesto ist ein toller Tipp, werde ich ausprobieren.
Mein Lieblingspesto ist Zitronenbasilikum mit getrockneten Tomaten, Olivenöl, Walnüssen. Es hat eine deutlich zitronige Note.
Stimmt, das mit dem Kochen hatte mit auch stutzig gemacht. Ich frier mein Pesto, wenn es viel ist, ein. Meist sind es ja kleine Mengen, die im Gefrierfach kaum Platz wegnehmen. Ich denke auch, dass beim Kochen viel Geschmack und wertvolle Inhaltsstoffe verlorengehen.
LG
Anja
Also ich habe die Tage ein superleckeres Pesto kreiert.
Als erstes habe ich ganze Hanfsamen über Nacht in Wasser eingeweicht (vorkeimen lassen) – dann in einer Mohnmühle fein mahlen.
Dann habe dafür in meinem Permakulturgarten erstmal alle möglichen verschiedenen Wildkräuter und Küchenkräuter gesammelt: Borretsch, Spitzwegerich, Melde, Luftzwiebel, Schafgarbe, Rotklee, Luzerne, Winterpostelein, Malve….
Habe das alles fein geschnitten, mit Sesamöl, Salz und dem Hanfmus vermischt (alles zu gleichen Teilen, außer Salz ;-) und aufs Brot gestrichen – sooo Gut…
Habe schon viele Pestos gemacht, aber dieses ist mit Abstand das Allerbeste – der Hanf machts vorallem. Habe bereits wieder welchen eingeweicht. Habe den gleich Kiloweise im Internet bestellt.
Darf ich fragen, was „Luftzwiebel“ ist? Das sagt mir so gar nichts…Aber ich bin so froh, dass man Hanfsamen so leicht kriegt und da nicht auch schon aus „politischen“ Gründen was verboten wurde….
LG
Anja
Kenne die Lftzwiebel bisher selbst nur aus Büchern, finde sie aber richtig genial, wird auch Etagenzwiebel genannt: der Zwiebelröhre wächst am Ende eine kleine Zwiebel, aus der weitere Röhren entwachsen. Diese Zwiebel können wieder zur Vermehrung eingepflanzt werden.
Tja das sind so Zwiebeln, welche in der Luft kleine Zwiebelchen bilden – anstatt den Samen, sieht total lustig aus.
Habe sie in meinem Shop zum kaufen – aber erst wieder im Herbst.
Hallo Lisa.
Leider zu spät für dieses Jahr, unser Bärlauch ist vorbei. Wenigstens haben sich die Bienen fleissig an den Blüten bedient…
Aber dieses Rezept werde ich mir unbedingt merken, das tönt sehr lecker! Bisher haben wir Pesto jeweils nur aus den Blättern gemacht.
Auch das aromatisierte Öl sieht super aus, richtig elegant.
Vielen Dank und herzliche Grüsse, Yvonne.
Hi Lisa, die Rezepte hören sich sehr lecker an. Werde ich bald mal ausprobieren. Danke!
LG
Sebastian