Weniger als drei Monate verbleiben, bis wir unseren neuen Lebensabschnitt starten und gemeinsam nach Tschechien ziehen. Bis dahin gibt es noch einiges zu tun, denn all die verschiedenen bisherigen Lebensinhalte wollen sauber abgeschlossen und teilweise an andere übergeben werden. Aber da kommen wir sehr gut voran. Damit ihr aber auch mal kurz auf dem neuesten Stand seid, hier ein paar Infos, was wir sonst so machen.
Kisten
Der Großteil unserer Dinge, die wir am Hof dann wieder gebrauchen können, sind bereits in Kisten, Taschen und Kartons verpackt und harren der Dinge, die da kommen, in einem Zwischenlager. So leben wir im Moment stark reduziert und meine Kleidung und „Besitztümer“ nehmen gerade mal ein schmales Regal ein. Irgendwie sehr schön. So schön, dass wir sogar demnächst ins Zwischenlager fahren werden und dort nochmals alle Kisten, Taschen und Kartons öffnen und ausmisten werden. Vielleicht können wir noch mehr reduzieren.
Pflanzen
Im Garten haben wir trotzdem ein kleines Beet vom letzten Jahr reaktiviert und einige schnell wachsende Kulturen wie Radieschen, Kresse oder verschiedene Pflücksalate angepflanzt. Ebenso kommen dort die Kräuter vom letzten Jahr wieder hoch. Sobald die ersten Keimlinge schön zu sehen sind, gibts natürlich Fotos! :)
Fahrräder
Wir werden den Umzug nach Tschechien – und damit den Start in unser neues Leben – in zwei Schritten vollziehen. Zunächst werden wir für ein paar Wochen dort sein, um das Zusammenleben und -arbeiten mit Simon und Elsa auszuprobieren. Die beiden sind ja schon dort und wir alle glauben, dass so eine Testphase ganz fein ist. Danach werden wir die oben bereits erwähnten Sachen aus dem Zwischenlager holen und hinbringen. Und da wir jetzt gesehen haben, mit wie wenig Sachen wir tatsächlich auskommen, überlegen wir nun, die erste Fahrt zum neuen Hof in Tschechien mit dem Fahrrad anzutreten. Wären von Wien aus 500 Kilometer. Denn das was wir tatsächlich brauchen, hätte in zwei großen Trekkingrucksäcken Platz. Und die wiederum in meinem Fahrrad-Anhänger. Aber endgültig entschieden haben wir das noch nicht.
Hat von Euch jemand Erfahrungen mit so einer langen Radtour? Haltet ihr das für völlig ausgeschlossen – oder ist das durchaus machbar?
Wir sind dankbar für alle Tipps rund um die angedachte Fahrradreise!
Wie viel Zeit könnt/wollt ihr euch denn für die 500 km nehmen?
Eigentlich sind 500 km mit dem Rad keine so große Entfernung, wenn man genügend Zeit mitbringt. Selbst untrainiert und mit bepacktem Anhänger kann man 50 km am Tag ganz locker schaffen. Wesentlich mehr würde ich als durchschnittliches Tagespensum nicht einplanen. Ich bin zwar auch mit beladenem Rad schonmal 120 km an einem Tag gefahren, aber das möchte ich lieber nicht mehrere Tage hintereinander machen müssen, außerdem gab es auf der Strecke kaum Steigungen.
Steigungen sind, vor allem mit dem beladenen Anhänger, ein wichtiger Faktor, den ihr einkalkulieren solltet. Vielleicht habt ihr eine Möglichkeit, einen Teil des Weges an einem Fluß oder Kanal lang zurückzulegen. Da gibt es häufig gut ausgebaute Radwege und man hat ein schön flaches Höhenprofil.
Nehmt ihr für Übernachtungen ein Zelt mit? Sonst wäre auch http://www.Couchsurfing.com eine gute Möglichkeit, unterwegs unterzukommen und dabei noch ein paar witzige Leute kennenzulernen.
Oh, und wenn ihr für irgendwas Geld ausgeben wollt/könnt, dann leistet euch einen Satz gute Regenkleidung (besser Hose und Jacke als ein Cape … hat weniger Windwiderstand) aus atmungsaktivem Material. Ist eine Anschaffung fürs Leben.
Ich finde die Idee großartig, übrigens. Ich hatte das für meinen Umzug auch überlegt (ich bin im März von Münster nach Ostfriesland gezogen, ca. 350 km), habe es dann aber doch nicht gemacht, weil es erstens noch recht früh im Jahr war und ich zweitens dann doch den LKW begleiten musste. Ich glaube, sich einem Ziel aus eigener Körperkraft zu nähern, schonmal gerade, wenn es der neue Lebensmittelpunkt werden soll, hat irgendwie auch eine spirituelle Komponente. Man kommt ganz anders an.
Liebe Grüße von der Nordseeküste (die sich im Moment anfühlt wie das Mittelmeer),
Jutta
Hallo,
ich halte das auf jeden Fall für machbar. Wir sind mehr oder weniger untrainiert den Jakobsweg vom Bodensee bis Le Puy en Velay gefahren (ca. 700 kmDie Hauptsache ist, dass ihr ausreichend Zeit einplant. Die Berge waren am Anfang mühsam und mit hohem Bananenkonsum verbunden, aber mit der Zeit ging es fast wie von selbst. :) Es war schön zu merken, wie man immer fitter wurde.
Wir sind allerdings auf Radwegen und Offroad gefahren, sodass wir ca. 40-70 km pro tag geschafft haben.
Wir hatten 2 Radfahr-Rucksäcke (30 Liter und 35 Liter) und 2 wirklich kleine Fahrradtaschen und das war kein Problem. Allerdings hatten wir das Gepäck wirklich auf's Minimum reduziert, kein Zelt, keine Matten, nur Schlafsack für's Schlafen im Stroh, Kleidung unterwegs immer wieder gewaschen. Aber mit den Rucksäcken im Anhänger habt ihr sicher mehr Stauraum, seid allerding auch auf asphaltierte Wege (wahrscheinlich Straßen) angewiesen.
Falls ihr es macht, wünsche ich euch jedenfalls viel Spaß!
lg, Sonja
hi,
das könnte auch nützlich sein für Eurer vorhaben: warmshowers.org, eine art couchsurfen für radreisende, bisher gute erfahrungen damit gemacht
http://warmshowers.org
Hallo ihr Beiden,
macht das mit dem Fahrrad! 500 km sind in ein paar Tagen bis einer Woche gut machbar, auch untrainiert.
Immer schön langsam fahren, am Berg lieber mal absteigen und schieben, viiiiel trinken und regelmäßig Pausen machen. Dann fahrt ihr tatsächlich bequem 100 km und mehr am Tag.
Eventueller Muskelkater und Schmerzen in den Beinen werden nach dem dritten Tag besser, versprochen!
Bin selbst vor ein paar Jahren rund 4000 km in vier Wochen mit dem Rad durch Skandinavien gefahren – ohne großes vorangegangenes Training.
Spätestens jeden zweiten Tag Kette ölen und Flickzeug nicht vergessen!
Gute Fahrt!
Martin
Hi Michael,
500 km sind genau so gut machbar wie 50 km oder 5000 km. Einfach radeln so lange es Spass macht, dann aus gleichen Grund beliebig lange pausieren, weiterfahren entsprechend der Radfahrlust, pausieren, pennen, frühstücken, weiterfahren ….
Erfahrungsgemäß sind – mit einem alten Klepper und reichlich Gepäck – täglich 100 km bergauf, bergab locker drin.
Haut rein (in die Pedale) bis Haut nass
Fritz
Trekkingrucksack auf Fahrrad ist eine ganz schlechte Idee. Haben wir auch schonmal probiert… uranstrengend und schweißtreibend. Eine kurze Rucksack-Probefahrt wird das bestätigen :)
Profis, zu denen ich zwar nicht gehöre aber deren gespött ich mir angehört habe, empfehlen ausschließlich Anhänger und Fahrradtaschen zu verwenden. Manche machen durchaus auch ganze Umzüge mit dem Fahrrad: http://www.bikesatwork.com/hauling-cargo-by-bike/…
:)
Hallo Philipp,
da hast Du wohl zu zügig gelesen. ;) Die Trekkingrucksäcke sollen auf keinen Fall auf unsere Rücken, sondern in einen Anhänger. Ganz so, wie es Deine Profis Dir geflüstert haben. :)
Und danke für den tollen Link!
Streckenmäßig sollte das mit dem Fahrrad lösbar sein. Ich hätte nur Angst, wenn eine Bergkette (Mittelgebirge) im Weg ist, das wird mit Anhänger einfach lästig.
Meine weiteste Radstrecke war Passau-Wien, das waren Tagesetappen zwischen 60km und 90km. Zwar ohne Anhänger, dafür mit zwei ausgesprochenen Genussradlerinnen im besten Alter. Eine davon war meine Mutter. Unterwegs waren wir 4 Tage.
Sinnvoll ist im Vorfeld sicher, sich an das lange Sitzen im Sattel zu gewöhnen :-)
Grüße aus München
wolfgang
Die Idee ist gut. Ich würde mir das nicht zutrauen, denn mehr als 50 – 80 km am Tag könnte ich nicht schaffen. Weniger wegen der Kondition, mehr wegen dem schmalen Sattel :-)
Aber es ist zu überlegen, einen Teil mit dem Zug und den Rest mit dem Fahrrad zu fahren.
In jedem Fall wünsche ich Euch eine tolle Reise und viel Glück in der neuen Heimat. Wie ich Dir ja erzählt habe tendieren wir auch nach CZ zu gehen. Weiß nur noch nicht so richtig WIE.
Liebe Grüße
Wolfgang
Hallo Michael!
Also ich bin immer mit einem Trekking Rad. mit einem mittelharten gepolstertern Sattel gefahren. Und Radfahrhose. Natürlich 2 Packtaschen hinten und immer 1 – 2 große 1,5 Liter Wasserflaschen Griffbereit und kleine Wasserflasche für vorne.
Nie mit Rucksack am Rücken!
mehrere kurze Touren 60 – 120 km
1 mal 250 km
1 mal 350 km
Lg Flow.
P.S.: Emphele deinem Rücken auch eine Thermarest Luftmatte ev. auch Nachbau (McKinley und Co)
Hallo Flow,
danke für die Tipps! Für was die Thermarest Luftmatte? Für die Nacht oder soll ich mir die während der Fahrt auf den Rücken binden? ;)
Hallo Gbei,
Naja, die ersten Tage in der neuen Heimat werden wir so oder so sehr ruhig angehen lassen. Das ist schon so ausgemacht. Da würde es sogar ganz gut passen, wenn wir ausgepowert ankommen, oder? :)
500km mit dem Rad finde ich schon knackig aber ich bin was Radfahren angeht ein faules Aas, also mg ich euch das nicht ausreden :)
Wünsche euch aber in jedem Fall viel Erfolg bei der ÜBersiedlung und im "neuen Lebensabschnitt"!
Hallo,
also ich gehe mal davon aus, dass Ihr eine solide Fitness euer eigen nennen dürft.
Aber 500km sind bestimmt kein pappenstiel.
Wollt Ihr wirklich unter Umständen ausgelaugt in euer neuen Heimat ankommen?
Dort gibt es die nächsten Wochen doch bestimmt genug zu tun um sich auszupowern.