Seit bald zwei Monaten lebe ich nun im Weinviertel. 45 Minuten außerhalb von Wien. Hier wird also das „Experiment Selbstversorgung Weinviertel“ stattfinden. Womit es neben dem bisherigen Platz im Südburgenland, den Lisa weiterführt, einen weiteren geben wird.
Heute möchte ich ein paar Gedanken niederschreiben, wie ich hier lebe, was hier gerade angedacht und geplant wird und wie du vielleicht Teil davon werden kannst. :)
Mobiles Wohnen in einer Hof-Gemeinschaft
Nachdem mir letztes Jahr bewusst wurde, dass ich nicht an dem bisherigen Platz bleiben möchte, habe ich ein wenig meine Fühler ausgestreckt und ein weiteres Mal im Freund*innen- und Bekanntenkreis verbreitet, dass ich offen bin für einen neuen Lebensort und für neue Ideen. Es kamen dann ein paar unterschiedliche Ideen auf. Eine war zum Beispiel, dass ich überlegt habe, zwei oder drei Jahre einfach mit dem Rad unterwegs zu sein. Höfe und Gemeinschaften besuchen, mitwirken, lernen und darüber berichten. Und so vielleicht quer durch Europa, vielleicht rund um den Globus oder doch nur in einem sehr begrenzten Bereich zu radeln. Ganz wie es sich ergeben hätte.
Im Endeffekt fiel dann aus unterschiedlichen Überlegungen heraus die Entscheidung für das Gut Bergmühle, dem Betrieb vom Bio-Landwirt Martin Rohla. Hier werden schon seit Jahren alte Sorten angebaut und vermehrt. In Kooperation mit der Saatgut-Erhaltungs-Organisation Arche Noah zum Beispiel Bohnen und Erdäpfel. Ein gemeinsamer Freund hat Martin und mich zusammengebracht. Und obwohl wir von Anfang an durchaus einiges an Spannung und Differenzen gesehen haben, gab es doch viele Punkte, in denen wir sehr schnell übereingestimmt haben. Und einfach ganz großartige Möglichkeiten sehen, hier viele Ideen gemeinsam gut anschieben zu können.
In einem Interview mit dem Bio-Magazin Biorama erzählen Martin und ich mehr über unsere Differenzen und das, was uns vereint. Lies das ganze Interview auf der Website von biorama.
Hier wohne ich also jetzt in einem sogenannten Mobilheim. Einer kleinen Wohnung in einem Container, die jederzeit von A nach B umgestellt werden kann, wenn man möchte.
Vom Selbstversorgen und dem Anbau für andere
Der Kernpunkt meiner Aktivität hier wird natürlich wieder mein ganz persönliches Experiment Selbstversorgung sein. Die Frage also, welchen Anteil meines Essens und meiner Heilpflanzen ich selbst produzieren und sammeln kann. Dafür kann ich am Gut Bergmühle eine Fläche nutzen. Und dies war anfangs auch der Ausgangspunkt aller unserer Gespräche.
Doch dann war schnell die Idee geboren, dass wir über die nächsten Jahre die Bio-Landwirtschaft, die am hier am Hof betrieben wird, weiterentwickeln können. Mehr Gemüseanbau wie bisher, mit samenfesten und alten Sorten. Mit mehr und mehr Schritten hin zu einer Bio-Landwirtschaft 2.0. Das bedeutet für mich unter anderem, die Gesundheit des Bodens in den Mittelpunkt des Handelns stellen, die Artenvielfalt nicht nur in schmalen Heckenstreifen, sondern überall auf den Flächen fördern und die produzierten Lebensmittel selbst auf hohem Niveau verarbeiten und direkt mit den Konsument*innen zu essen. Der letzte Punkt, der sich mit der Idee „from the field to the fork“ umschreiben lässt, wird seit ein paar Jahren hier am Hof mit der „Stadtflucht Bergmühle“ bereits sehr fein umgesetzt.
Ein Gemeinschaftsgarten für einen Kreis an Menschen
Und eine Idee, die in Gesprächen mit Freund*innen entstanden ist, wäre ein Gemeinschaftsgarten. Vielleicht dort, wo ich meinen Selbstversorgungsgarten geplant habe. Warum nicht gemeinschaftlich anbauen, pflegen und ernten? Das könnte uns allen mehr Freude machen. Und mehr Freiheiten geben, weil nicht alles vertrocknet, nur weil eine Person im Sommer mal drei Wochen fort ist.
Für dieses Gemeinschaftsgarten-Projekt in der Nähe von Wien möchte ich gerne interessierte Menschen sammeln. Dann machen wir bald ein Treffen und schauen, wer sich gut versteht. :) Die Idee ist, dass wir gemeinsam Gärtnern und darüber hinaus auch eine sehr gute Zeit miteinander haben. Was wir, die wir bisher darüber ein wenig mehr im Detail gesprochen haben, uns wünschen, ist, dass die Personen, die teilnehmen, auch wirklich aktiv dabei sind.
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Trag dich also sehr gerne in unsere Info-Liste ein, wenn du im Schnitt einmal die Woche für einen halben Tag rauskommen willst in die Nähe von Schleinbach (die uns nächste S-Bahn-Station), gemeinsam mit anderen gärtnern und dir die Erträge solidarisch aufteilen willst. Und Bock hast auf gute Gespräche, interessante Menschen und ein bisserl feiern ab und an (mit Lagerfeuer und so).
Wenn alles ja, dann hier eintragen:
Hallo :)
Ich heisse Yasmin und ich komme aus Argentienien. Ich ernähre mich seit mehr als 2 Jahre vegan und ich werde ab Oktober 2016 ein Semester in Wien studieren.
Ich würde sehr gerne bei diesem Projekt mitmachen.. ich habe mich eingeschrieben und ich freue mich auf deine Nachricht :)
Schöne Grüsse aus Argentinien!
Yasmín
Kann man bei Euch auch Wwoofen?
Liebe Grüße
Ich würde mich freuen beim Gemeinschaftsprojekt dabei sein zu dürfen.
Würde mich auch freuen, Johannes. Bitte das Formular im Artikel verwenden und dort eintragen. Sonst wird das alles zu unübersichtlich für mich. DANKE! :)