Ist Eure Selbstversorgung nur ein Kinderspiel?

Unsere Antwort auf ein Facebook-Kommentar über unseren Lebensstil

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Von Michael Voit (geb. Hartl)
18. Juli 2012

Auf Facebook wurden wir gefragt, ob wir im Rahmen unseres selbstversorgten Lebens schon jemals einen medizinischen Notfall, schwere/lebensbedrohliche Krankheiten, Brände, Verletzungen, Naturkatastrophen, Überschwemmungen, Dürre, Angriffe von außen, Lebensmittelmängel, Versorgungsmängel oder ähnliches gehabt haben. Erst wenn man solche Tests bestehe, so der Fragende, könne man von Selbstversorgung sprechen. Bis dahin sei das alles nur Kinderspielerei.

Unsere Antwort

XXX, dann wünsche ich Dir, dass Dein Leben für alle Zeit ein Kinderspiel bleibt, denn wenn die Dinge kommen, die Du da aufzählst, sinken auch Deine Überlebenschancen rapide. Aber davon abgesehen verschwindet der Großteil der Lebensfreude.

Ich wünsche mir einfach keine so arge Welt. Außerdem geh weg vom schwarz-weiß-denken. Barfuß oder Lackschuh war vielleicht mal. Heute sollten wir offen sein als Gesellschaft für individuelle Lebenswege und dankbar sein, wenn es Menschen gibt, die nicht auch noch in den überfüllten Full-Time-Arbeitsmarkt drängen und beim Abdrängen Einzelner in ein soziales Abseits „helfen“.

Für jede Gesellschaft ist es ein Segen, wenn Menschen wie wir unser zufriedenes, konsumreduziertes Leben leben, saisonal als Ernte-, Forst- und sonstwas-Helfer*innen zur Verfügung stehen und von diesem damit verdienten Geld ihren fairen und vollen Beitrag leisten im Solidaritäts-System Sozialversicherung. Deren Leistungen wir alle übrigens bekommen, wenn wir sie brauchen, nicht, wenn wir sie am meisten finanziert haben. Jeder nach seinen Bedürfnissen – jede nach ihren Möglichkeiten.

Davon abgesehen ist die Idee, die wir verfolgen, weit abseits vom übersteigerten Individualismus, den diese Gesellschaft so anbetet. Wenn es Dich interessiert, kannst Du unter „Selbstversorgung“ lesen, wie wir dieses Wort verstehen.

Alles Liebe,

Michael

Dieser Artikel ist mehr als ein Jahr alt. Es muss daher nicht sein, dass wir jedes einzelne Wort immer noch so schreiben würden wie damals. Wenn Fragen sind, kommentiere einfach zum Artikel, dann antworten wir Dir gerne.

23 Gedanken über “Ist Eure Selbstversorgung nur ein Kinderspiel?

  1. Andreas

    Hallo Sabine!

    Gut das ich noch mal rein geschaut habe. Über meinen Namen kommst Du in mein kleines Privatforum und hättest mich ansprechen können, dann hätte ich deinen Text eher gesehen.

    Sicher kann wohl alles zu jeder Zeit passieren. Michael und Lisa scheinen ja grade in so einer Dürre zu stecken. Ich schrieb ja auch extra: " ist bei uns weniger zu rechnen." Hab also ein Türchen offen gelassen. Ich kann da nur von mir ausgehen. Der Sommer war ja wieder tierisch heiß. Die Zisterne ist aber noch lange nicht trocken geworden. Sollte das passieren, ist noch der Brunnen und der kleine Bach da bevor wir ans Leitungswasser müssen. Dann fließt auch noch ein größerer Bach durch den Ort. Daß das Gießwasser knapp wird, kenne ich eben nicht.

    Wir haben hier zwar ein paar Weinhänge (Urstromtal), glücklicherweise sind wir hier nicht Hochwassergefährdet.

  2. Andreas

    Hallo Michael!

    Obwohl ich schon einer bin, der der Gesellschaft am liebsten den Rücken kehren möchte, finde ich Deine Antwort ganz toll. Ich verstehe nicht, was "Angriffe von Außen" mit Selbstversorgung zu tun haben und mit wirklichen Dürren, ist bei uns weniger zu rechnen. Nebenbei, wer Angst vor Überschwemmungen hat, der sollte nicht in Flußauen siedeln.

    als ich meine Ideen auf einem Forum vorstellte, gab es auch Leute die meinten, ich müßte konsquenterweise in einer zugigen Lehmhütte wohnen (warum die zugig sein sollte, konnte mir dann keiner erklären) und beim ersten Schnupfen sterben. Spinner halt.

    1. sabine

      Hallo Andreas,

      sag das nicht mit den Dürren, die es bei uns nicht geben wird. Ich habe solche Jahre mitgemacht und mir wird ganz anderes bei der Erinnerung. Wenn sich zum Wochenende die Frage stellte, werde ich heute den Küchenboden wischen, die Wäsche waschen oder doch lieber duschen.(ein abgelegenes Haus hat oft keine Ortswasserleitung) Das Abwaschwasser wurde im Eimer aufgefangen, um wenigsten noch ein paar Topfpflänzchen ums Haus zu retten und damit das WC zu spülen. Anfang August haben wir die Tiere von der völlig ausgebrannten Weide holen müssen und mit teuerstem Winterheu am Leben erhalten.Ich schnitt Baumäste am Waldrand, aber auch diese Bätter rollten sich bereits im Sommer ein vor Hitze.Milch gab es dann sowieso keine mehr, es ging schlicht weg um Leben erhalten. Im Garten war alles verbrannt, trotz Regenwasseranlage, doch was hilfts, wenn es monatelang keinen Tropfen regnet. Von Juni-September absolut kein Niederschlag und täglich über 32°. Da ist dann Selbstversorgung eine sehr große Herausforderung und wenn du da kein Finanzpolster hast…………..Als Bauern erhielten wir zumindest von öffentlicher Seite finanzielle Hilfe zum Ankauf von Futtermitteln für die Tiere. Ich lebe übrigens im schönen, wasserreichen Österreich und diese Jahre waren 1992/93. Bzgl. Überschwemmung- da sind hier in der Gegend in diesem Frühjahr nach den heftigen Regenfällen und der schnellen Schneeschmelze einige Häuser evakuiert worden und die waren nicht in Augegenden sondern am Hang und halbe Strassen sind weggerutscht. Ganz so einfach ist das nicht, diesen Dingen zu entkommen. Ich habe Glück, mein Hof ist über 100 Jahre alt und da achtete man noch mehr auf die Lage beim Bauen, so ist die Rinne wo sich im Wald (es geht hinterm Haus bergauf)Regenwasser sammelt genau vor und hinter dem Hof. Dazwischen ist ein Wall und schützt das Gebäude.

  3. der andy

    ich lese hier auch seit geraume zeit mit, und sage super, dass ist genau das wovon ich träume.

    also danke Michael und Freunde für eure taten und anregungen.

    mal eben zu mir und meinen gedanken:

    ich bin vater von 3 kindern 5,6 und 9 jahren.

    natürlich habe ich auch eine gute freundin und weggefährtin mit der ich verheiratet bin und es nicht bereut habe.

    wir "leben" in dieser gesellschaft des konsums und sind nicht sonderlich glücklich dabei.

    der gedanke also autarg als selbstversorger zu leben ist uns demnach auch nicht fremd, und wir würden gern so leben.

    wir arbeiten hart, intensiv und voller tatendrang und oft ist uns die frage gekommen warum machen wir das alles nicht nur für uns.

    sicher würden wir glücklicher dabei sein und dennoch mehr zeit für unsere kinder haben.

    und genau da beginnt der schreckliche kreislauf in welchem wir gefangen sind.

    wir sind also unfrei und suchen "den" weg.

    die idee welche michael verfolgt; in einer gemeinschaft zu leben etwa wie in einem kleinem dorf, wo jeder sich sebst versorgt, man aber auch da ist für seine nachbarn…..; ist mir auch schon gekommen.

    nur, woran hängt´s das dies nicht funktioniert ?

    ich glaube, das hatten wir alles schon mal. ob es die indianer, stämme oder sippen waren.

    irgend etwas hat dazu geführt das sich diese mehr oder weniger "weiterentwickelt" haben oder "ausgestorben worden" sind.

    ich interessiere mich sehr stark an der menschlichen geschichte und deren entwicklung.

    letztlich komme ich immer zum selben ergebnis.

    und der grund warum es nicht auf großer ebene funktioniert ist der mensch selber oder dessen eigenschaften. da sind liebe,angst und gier. jene wirklichen triebfedern alles effizienter zu machen, sich weiter zu entwickeln und alles zu kategorisieren und zu vereinfachen.

    einfaches beispiel im kleinen:

    ich als vater habe angst das meinen kindern etwas zustößt, weil ich sie liebe.

    also werde ich alles unternehmen das ihnen nichts passiert. ich will sie also beschützen.

    also baue ich einen zaun, damit keine wilden tiere sie angreifen können.

    ich baue ein haus, damit sie geschützt sind vor wind und wetter.

    ich bezahle einen polizisten damit er auf die kleinen aufpasst auf dem weg zur schule.

    ich bezahle einen lehrer damit er sie ausbildet (ich muß das in deutschland da es von gesetzeswegen eine schulpflicht gibt)

    ich bezahle einen soldaten damit wir nicht von einem anderen volk bedroht oder anektiert werden können.

    kurzum ich bezahle steuern für einige menschen das diese sich um die angelegenheiten kümmern die in einer gesellschaft gesteuert werden müssen……usw

    dann ist da noch die gier:

    dürren oder krisen haben mich gelehrt zu horten,

    also soviel als möglich für solche dinge einzulagern oder vorrausschauend anzulegen (geld auf einer bank ??) also bin ich "begierig" darauf

    nur wo sind da die grenzen ? reichen 3 gläser bohnen oder müssen es hundert sein ?

    und da ist wieder der mensch, der in seiner gier oder angst eben dinge macht die letztlich genau da enden wo wir heute stehen.

    wenn man es also genau nimmt ist unsere spezies das eigentliche ungeziefer des planeten.

    eben mit einigen ausnahmen wie etwa michael und freunde…….

    sicher geh ich da schon zu weit, aber das sind eben die anderen gedanken die ich habe und finde deshalb keine vernünftige lösung.

    Selbstversorgung ? sehr gerne wenn es funktioniert, und hochachtung vor menschen die klug genug und "naiv" genug sind das durch zu ziehen.

    fazit wäre demnach, man kann so leben und vorbild sein für jene welche auch die kraft und das glück hätten so leben zu können.

    aber man sollte nicht zwingend jene pauschal verurteilen die nicht herauskommen oder zu ängstlich oder zu gierig sind. denn das liegt in der natur des menschen begründet.

    voller begeisterung für euer leben und hut ab.

    ich wünschte ihr würdet uns 5 mal in einem sommercamp willkommen heißen. schon um meinen kindern ein fenster in ein anderes leben zu öffnen. denn das macht ein liebender vater auch:

    seinen kindern alle wege des lebens zeigen, und ihnen die chance geben glücklich zu sein.

    liebe grüße

    der andy

  4. Marie - Hinterw&auml

    Ein Nachtrag vom schlauen Herrn Hodgkinson:

    "Was die Angst betrifft, so kann ich sagen: Es ist nicht deine Schuld. Wirf die Last ab. Jenes schreckliche, nagende, ekelerregenede Gefühl, dass alles schiefgeht, verbunden mit einem chronischen Empfinden der Ohnmacht, ist schlicht die Folge eines Lebens in einer ängstlichen Zeit, in der man von den Puritanern unterdrückt, durch seine Karriere geknebelt, von Vorgesetzten erniedrigt, von Banken attackiert, von Berühmtheiten verführt sowie durch das Fernsehen gelangweilt wird und dauernd zwischen Hoffnung, Furcht und Bedauern schwankt. Es – das Ding, der Mann, das System, die Genossenschaft, das Konzept, wie immer man die Machtstrukturen nennen will – wünscht sich, dass du Angst hast. […]

    Ängstliche Menschen sind gute Konsumenten und gute Arbeiter. […] Angst treibt uns zurück in die Behaglichkeit des Einkaufens mit Kreditkarten und in die Bequemlichkeit des schlechten Essens. (Tom Hodgkinson, 2007: "Verjag die Angst; sei sorglos". In: Die Kunst, frei zu sein. Handbuch für ein schönes Leben. S. 14-15)

  5. Marie - Hinterw&auml

    Hallo ihr zwei,

    mir gefällt eure Antwort sehr. Meiner Meinung nach ist die Frage (wenn sicher auch nicht abwegig) Ausdruck der Angst, die den Leuten so gern eingejagt wird, um ja nicht "aufzumucken". Angst ist das beste Mittel gegen Wandel. Da lese ich zur Kur & Freude gern Blogs wie euren, oder auch die amerikanischen, denn die legen oft so richtig los. Der Absender der charmanten Frage soll nur mal Wochen wie diese mitmachen, bevor er von Kinderspiel redet: http://hardworkhomestead.blogspot.no/2012/07/off-

    Und weiter geht's mit der Selbstversorgung! :)

  6. Christiane Richter

    Hallo,

    ich denke mal, eine wirklich komplette Selbstversorgung gibt es nicht. Es gibt immer Dinge, die man nicht selber herstellen kann. Mein Bestreben ist es so weit wie möglich unabhängig zu sein. So mitten in NRW ist das schon sehr schwierig, da hier alles so dicht besiedelt ist. In unserem kleinen Garten produziere ich seit mehreren Jahren schon Gemüse, Obst, Kräuter, Kartoffeln etc. zur Selbstversorgung und es klappt sehr gut. Brot backe ich seit November 2011 selber und wir wollen gar kein anderes mehr. Sonst ist mir das Brot oft verschimmelt in den Sommermonaten. Seitdem ich selber Natursauerteigbrote backe ist mir das nie wieder passiert. Heute habe ich zu einem Freund gesagt, dass es eigentlich ein Luxus ist selber Gemüse zu produzieren. Er schaute mich erst merkwürdig an und sagte dann: Ja, es ist Luxus, weil es nicht jeder machen kann. Ich nenne es Luxus, weil ich die Arbeit machen kann, die mir gefällt. Wo andere für Geld schuften müssen, ohne Angerkennung, ohne Lob, mit unbezahlten Überstunden…..werde ich nach harter Arbeit mit dem Ertrag meines Gartens belohnt. Es ist niemand da der mich mopt, deprimiert oder stresst, gar sagt was ich zu tun habe. Das IST purer Luxus! Ein Nachbar (Landschaftsgärtner), der meinen Garten kennt, sah mich im Vorgarten, dass mit Blumen aufgelockerte Beerenstäucherbeet in Ordnung bringen. Er grüßte freundlich und meinte dann: Ist ganz schön Anstrengend, was? Ja ja, schon klar….er hatte gerade seinen mit Heide bewachsenen Vorgarten in einen "Steingarten" umgewandelt und dachte wohl es macht mir genausowenig Spaß im Garten zu buddeln wie ihm. Es ist wohl sinnlos auch nur ein Wort darauf zu erwiedern…. Ein anderer Nachbar fand es schrecklich, dass ich im Vorgarten auch Gemüse und Obst anbaue. Die Menschen hier werden mich nie verstehen. Sie werden nie begreifen, dass es so spannend ist zu sehen, wie es die Natur zu stande bringt, dass es wächst, blüht und das sich Früchte bilden. Am liebsten hätte ich noch ein paar Hühner, aber dafür reicht der Platz einfach nicht aus und meine Nachbaran würden wahrscheinlich vor Gericht ziehen um den Hühnern das Gackern zu verbieten. Es freut mich, dass ihr noch ein ganzes Stück weiter seit als ich. Ein Kinderspiel ist die Selbstversorgung sicher nicht, aber es macht verdammt Glücklich, gibt einem Selbstwertgefühl und ein Stück Unabhängigkeit zurück in einer Welt, wo man fast alles nur noch von oben "diktiert" und "vorgekaut" bekommt. Macht weiter so :-)

  7. Ledzep

    "Barfuß oder Lackschuh …" – das trifft es! Ich habe auch immer wieder mal so Tendenzen zum Ganzoderganrnicht, aber das ist falsch, in jeder Hinsicht. Vor allem wird es eine bequeme Ausrede zum Nichtstun – und dann ändert sich auch nichts, ändert man sich selber nicht, bringt sich nicht in die Welt ein.

    ALso weiter so – Daumenn hoch!!

    lg

    johann

  8. Dyrnberg

    Das ist eine nahezu klassische kritische Rückfrage an Versuche, Utopien – ob im Großen oder Kleinen – in die Praxis umzusetzen.

    Ich verstehe das, was Ihr tut, in diesem Sinne in der Tradition der Utopiebewegungen, wie sie ab dem 17. Jahrhundert ein Europa immer wieder versucht wurden, praktisch werden zu lassen. Nur dass "Selbstversorger" nicht mehr große Gemeinschaften als alternatives Modell zum bestehenden anstreben, sondern ihre Utopie im kleinen Rahmen versuchen.

    "Utopie" soll hierbei nicht im alltagssprachlichen Sinne verstanden werden. So nach dem Motto "Das ist ja utopisch = unmöglich." Utopien sind Versuche, Alternativen zu entwickeln. Und wie der Philosoph Richard Saage richtig schreibt: "Gewiß, wer die Zukunft lediglich mit einer Verlängerung der Gegenwart gleichsetzt, benötigt keine Utopie. Wer sie aber durch offene Horizonte charakterisiert sieht, muß sagen, wie die Welt, in der wir morgen leben wollen, aussehen soll. Wie kann diese Frage anders beantwortet werden als durch eine utopische Fiktion?"

    By the way: Von mir wird 2013 ein Artikel in einem Sammelband genau zu diesem Thema erscheinen. Dabei werde ich versuchen, darzulegen, inwieweit das, was hier ihr tut, als neues utopisches Denken gedeutet werden kann. (Bei Interesse kannst Du Dich ja bei mir melden.)

  9. Nina Rebekka

    Lieber Michael, liebe Lisa!

    Querolanten (hat das Wort schon je wer geschrieben?) gibt's extrem viele. Und in Österreich meint jeder zu jedem richtend seinen Senf geben zu müssen.

    Wenn man sich abseits der vorgefertigten, gesellschaftlich "empfohlenen" Wege bewegt, wird man als Spinner abgetan. Wird das Spinnertum beliebt und steckt andere an, wird das ganz schön gefährlich für alle anderen. – Man müsst sich dann nämlich fragen, ob bei denen vielleicht doch nicht alles "plem plem" ist …

    Ich bin dafür, dass wir alle ein Stamperl Toleranz zum Frühstück uns genehmigen. Ich für meinen Teil geh dann auch lieber in meinen kleinen Garten und hol mir meinen Salat und so von dort. Und das, was dort nicht wächst oder aufgrund meines grünen Daumens noch nicht wachsen will, versuch ich so nachhaltig wie möglich einzukaufen. Gar nicht leicht, aber es beginnt eben mit einer guten Absicht.

    Also: macht's einfach weiter, steckt's an, rüttelt's wach, bleibt's so lebendig und versorgt's mich weiterhin mit Nachhilfe-Artikeln in puncto Selbstversorgung. DANKEschön!

    Alles Liebe,

    Nina Rebekka

  10. Anne Hartmann

    Wieder ein sehr guter Beitrag. Was die Antwort angeht, stimme ich Helga weiter oben 100% zu.

    Außerdem: Selbstversorgung, die auf eventuell-mal-irgendwann-mögliche Situationen ausgelegt ist, vergisst das währenddessen-noch-leben…

    Anne

    (Die im kleinsten Rahmen auch Selbstversorgung mit einem winzigen Gemüsegarten betreibt und dieses Jahr ca. 10 Kilo mehr BIO-Salat gegessen hat als ich je in einem Jahr gekauft hätte :D)

  11. Brigitte

    Meine Lieben!

    Gratulation zu eurem Lebensprojekt.

    Ich denke,das ein leiser Neid mitschwingt,wenn solche Kommentare kommen.Wie schön,wenn ich aus der Tretmühle rauskönnte.So leben,ohne den Konsumterror,dem man sich unterwirft.Seufz,wär toll,aber ich machs lieber schlecht,damit ich mich nicht mit meiner Unzufriedenheit auseinandersetzen muß :)

    Klasse,was Ihr leistet.Und uns dann noch mit so tollen Tipps zu verwöhnen ist nicht selbstverständlich.

    Vielen herzlichen Dank!

    Brigitte

  12. Bettina

    Ich glaube, dass auch eine Menge Angst vor Prestige dahinter steckt.

    Würde doch nicht besonders gut rüberkommen, wenn der Herr Bankdirektor noch schnell die Hühner füttern muss zu Hause, bevor er sich ins Büro setzt. Oder selbstgebackenes Brot mitnimmen: Kann er sich nix "ordentliches" leisen? Könnte er sich dann mit Sicherheit (von den Menschen in seinem "Umfeld") anhören.

    Hörte ich auch schon von meinen Eltern: Warum habt ihr so stinkende Hühner, wenn´s doch im Laden einfacher und sauberer ist und was ist mit den Salmonellen? *grrrr* da könnt ich auszucken!!!!

    1. Rob

      @Bettina

      "Würde doch nicht besonders gut rüberkommen, wenn der Herr Bankdirektor noch schnell die Hühner füttern muss zu Hause, bevor er sich ins Büro setzt."

      Ein guter bekannter (Freund, wäre übertrieben!) ist Bankvorstand und hat seit zwei Monaten 20 Hühner. Ab und zu besuche ich ihn bei seinen Hühnern und er genießt – nach seinen Worten – vor allem die Ruhe die von den Tieren ausgeht.

      Es ist nicht alles so, wie es zu sein scheint!

  13. Manu

    Schöne Antwort! Es gibt leider sehr viele, die sich unwahrscheinlich freuen, auf die Unzulänglichkeiten von Menschen hinzuweisen, die versuchen, Gutes zu tun bzw. gut zu leben (siehe auch die Verwendung des Begriffes "Gutmensch" als Schimpfwort). Ich glaube, solche Aussagen sind oft in Neid oder Unzufriedenheit mit dem eigenen Tun begründet.

  14. Helga

    Ich habe große Achtung vor jedem, der sich als Selbstversorger versucht. In den Supermarkt gehen und "industriell" erzeugte Lebensmittel kaufen kann jeder. Selbstversorger wissen ihre Erzeugnisse mit Sicherheit zu schätzen und gehören nicht zu denen, die jedes Lebensmittel wegen eines kleinen Makels "entsorgen". Es könnte jeder mit ein wenig Überlegung und Selbstdisziplin einen Beitrag zum verantwortungsvollen Umgang mit unseren Ressourcen leisten.

    Ich wünsche euch von Herzen alles Gute.

    Liebe Grüße Helga

  15. Gunnar

    Es ist wohl eher umgekehrt finde ich. Seine Nahrungsmittel und sonstige Güter in einem Laden zu kaufen ist doch viel bequemer als selbst zu ernten oder herzustellen! Also was ist wohl eher als "Kinderspielerei" zu bezeichnen!

    Die Aufgezählten Punkte sind in einem Selbstversorgerleben natürlich bedacht. Bei schweren Krankheiten oder Verletzungen muss die Selbstversorgung für die Heildauer vorerst eingeschränkt oder sogar bei Dauererkrankung aufgegeben werden. Dadurch das weiterhin in die Krankenkasse gezahlt wurde sind die Arztkosten abgedeckt.

    Was die "Naturkatastrophen" angeht… Nun ja, es können sicher mal schlechte Jahre vorkommen. Für solche Fälle sind Samen sicher und trocken aufbewahrt und Vorräte (Eingemachtes) als Überbrückung vorgesehen.

    Eines möchte ich noch hinzufügen:

    Ob Selbstversorger oder nicht, solche Begebenheiten wie oben beschrieben sind für beide Seiten nicht nur schwierig zu bewältigen, sondern auch absolut niemenden zu Wünschen.

  16. Bettina

    Ja, und wenn die Gemeinschaft gut funktioniert, dann kannst du auf Versicherung und CO pfeifen. Wenn du dich in Naturmedizin, (vielleicht auch mal bei den Pfadfindern gewesen) auskennst, dann musst du nicht wegen jedem Wehwechen zum Onkel Doktor rennen.

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