Das große Handbuch Waldgarten

Ein Gastartikel von Silvio Klauser

Von Silvio Klauser
29. Dezember 2012

Wald ist seit jeher die ursprünglichste Form der Natur. Erst die Menschen rodeten Gebiete um Viehzucht, Landwirtschaft
und Siedlungsbau zu betreiben. Diese von der Natur erkämpften Flächen müssen mit mehr oder weniger großem Aufwand gepflegt werden, um sich nicht wieder in ihre Ursprungsform zurück zu verwandeln. Auch im eigenen Garten kennt das jeder Gärtner. Wird ein Teil des Grundstücks über einen längeren Zeitraum nicht gemäht, beginnt es zu verwildern. Es siedeln sich Büsche, Sträucher und schließlich die ersten Bäume an. Bis ein richtiger Wald entsteht vergehen zwar einige Jahrzehnte, doch wird deutlich in welche Richtung sich unbewirtschaftete Natur entwickelt.

Die Frage die sich mir vor einiger Zeit stellte war, ob diese natürlichste aller Bewuchsformen nicht auch im Aufbau eines Gartens Verwendung finden könnte. Schließlich wurde ich auf Waldgärten aufmerksam. Diese nutzen die Fläche in mehreren Schichten und bringen laut Autor insgesamt betrachtet einen größeren Gesamtertrag pro Flächeneinheit, als konventionelle Gärten.

Pflanzenauswahl und anstehende Arbeiten im Waldgarten

Das große Handbuch Waldgarten 1Hierzu fand ich das interessante Buch „Das große Handbuch Waldgarten“ von Patrick Whitefield. Das in zehn Kapitel unterteilte Handbuch ist strukturiert aufgebaut und bringt dem Leser den Waldgarten, wie ihn Patrick Whitefield versteht, näher. Waldgärten, in der im Buch beschriebenen Form, sind vor allem in Großbritannien beheimatet. Ursprünglich kommt diese Anbauweise aus afrikanischen Regionen, in denen im Regenwald auf ähnliche Weise schon seit langer Zeit so angebaut wird.

Zu Beginn des Buches ist zu erfahren was ein Waldgarten überhaupt ist und welche Vorteile dieser mit sich bringt. Anschließend wird ein Blick auf die Hauptbestandteile eines Waldgartens geworfen und das Prinzip des Waldgartendesings vorgestellt. Auch wird auf die verschiedenen Arbeiten im Waldgarten eingegangen und ein Überblick über die möglichen Pflanzen eines Waldgartens gegeben. So werden in einzelnen Kapiteln jeweils Bäume, Sträucher und Gemüsepflanzen behandelt. Schlussendlich geht Whitefield auf den Entwurf eines Waldgartens ein und bietet so hilfreiche Anregungen und Schemata zum Anlegen eines individuellen Waldgartens auf dem eigenen Grundstück.

Fazit

Die Leser*innen bekommen durch dieses Werk einen Einblick in die Thematik „Waldgarten“ und eventuell Lust, sich selbst an der Umsetzung eines solchen zu versuchen. Auch erhalten sie ein gewisses Grundwissen darüber, wie ein Waldgarten funktioniert, welche Arbeiten erledigt werden müssen und für welche Pflanzen dieser geeignet ist. Zudem geht Whitefield konkret auf den Entwurf eines eigenen Waldgartens ein und bietet so Anregungen und Hilfestellungen für all diejenigen, welche sich selbst in dieser (noch) ungewöhnlichen Form des Gärtnerns versuchen möchten.

Anzumerken ist allerdings, dass die im Buch vorgeschlagenen Waldgärten auf kleinen Grundstücken angelegt wurden, wie sie in Siedlungs- und Stadtgebieten üblich sind. Beispiele für Waldgärten auf mehreren hundert oder gar tausend Quadratmetern werden leider nicht erwähnt.

Alles in allem kann ich das Buch jeder und jedem, der sich mehr mit Waldgärten auseinandersetzen möchte, wärmstens empfehlen.

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Das große Handbuch Waldgarten

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4 Gedanken über “Das große Handbuch Waldgarten

  1. Andreas Koch

    Hallo :-)

    Ja Lisa, de Gedanke ist schongut, aber ich kam in Verlegenheit unter meinem Apelbaum ein paar Sorten Pfefferminze zu pflanzen. Diese wurden diesen Herbst fast zertrümmert von den herabfallenden Äpfeln. Zum Schutz wurde ein alter Hamsterkäfig drüber gestellt, aber das ist einfach keine Lösung. Streuobst also bitte nur kleine leichte Früchte, keine schweren Äpfel oder Birnen oder Größeres ;-) Darunte sitzen ist auch unangenehm. die Äpfel fallen zwar nur etwa 4m tief, aber das spürt man doch recht unangenehm auf der Haut ;-)

    Grüße und so

    Andreas

  2. georg

    Mich interessiert, was ihr nun mit dem Wissen über Waldgärten anfangt. Ich hab zwar schon viel zu diesem Thema gehört aber so richtig schlau bin ich daraus nicht geworden.
    Ich finde zwar das Konzept der Waldgärten toll aber auch nur in tropischen Gegenden, wo es eine Vielzahl an Baumfrüchten und Nüssen gibt. Hier im Norden kann ich mir unter Waldgarten lediglich ne Streuobstwiese vorstellen mehr aber auch nicht….
    Wie seht ihr das?

    1. Avatar-FotoLisa

      Lieber Georg! Michael hat sich zwar mehr damit beschäftigt als ich, aber meine Meinung dazu: Gerade bei uns hier im südlichen Österreich ist dieses Konzept quasi unentbehrlich. Die Bäume werden bei uns in Zukunft Schatten spenden und somit auch die Verdunstung reduzieren. Weiter nördlich ist das vielleicht nicht so relevant..? Was auch noch interessant ist: Die Bäume holen mit ihren Wurzeln ja Nährstoffe hoch, zu denen die darunter liegenden Gemüsearten vielleicht gar nicht hin kämen. Die Blätter dienen im Herbst dann als Mulch und beim Verrotten werden diese Nährstoffe dann wieder freigegeben. Man muss natürlich auch aufpassen, da z.B. eine Birke sehr viel Wasser zieht – das kann wieder nachteilig sein, aber klassisch pflanzt man in einen Waldgarten eh eher Obstbäume :)

      Oh, war das jetzt überhaupt eine Antwort auf deine Frage? Haha, ein bisschen wirr bin ich heute…

      Aber im Prinzip stell ich es mir auch wie eine Streuobstwiese vor, bloß, dass darunter eben keine oder nicht nur Wiese ist, sondern Kräuter, Gemüse, Sträucher, die den Halbschatten eben gut vertragen :)

      Vielleicht kann dir Michael noch mehr erzählen dazu…

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