Wundermittel gegen Übelkeit

Ingwer muss her!

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Von Lisa Pfleger
21. Februar 2014

Diese wundersame Pflanze ist zwar ausnahmsweise mal nicht aus heimischen Anbau, aber ein so effektives pflanzliches Heilmittel, dass es eine Schande wäre sie euch vorzuenthalten. Zumindest bei mir wirkt sie Wunder ;)

Ingwer – scharfe Soforthilfe

Wer immer wieder mal unter Übelkeit leidet, sei es eine „Reiseübelkeit“ oder wie bei mir, ein morgendliches „Baah ich könnt kotzen“, sollte sich echt mal Ingwer zu Gemüte führen. Ich habe meine Morgen-Übelkeit zwar erst zum zweiten Mal innerhalb von vier Jahren, aber damals (ich hatte sie etwa für 2 Wochen) wie heute (seit ein paar Tagen) verschwand sie jeweils im Nu nach einem Stängelchen kandiertem Ingwer :)

Foto von kandiertem Ingwer.
Lecker kandierter Ingwer!

Angeblich hilft Ingwer auch bei Schwangerschaftsübelkeit, allerdings sollte es dann ärztlich abgeklärt werden, beziehungsweise kenne ich jetzt auch eine (Internet)quelle, die ganz davon abrät, weil Inhaltsstoffe von Ingwer angeblich Wehen auslösen können. (Das gilt übrigens für mehrere Heilkräuter, also als Schwangere, wie bei synthetischen Heilpräparaten auch, bitte immer informieren, bevor man Heilpflanzen einnimmt!)

Laut meinem Lieblingsheilkräuterbuch sollte es bis zur 36. Schwangerschaftswoche aber kein Problem sein ihn in „üblichen kulinarischen Mengen“ zu verzehren :)

 Heilwirkungen von Ingwer

Was kann die dolle Knolle noch?

Neben den erwähnten Wirkungen gegen (Reise)Übelkeit regt Ingwer zusätzlich die Verdauung an und wirkt antiseptisch. Sogar bei Infektionen des Magen-Darm-Trakts oder Magengeschwür kann er angewendet werden (was erst mal komisch klingt, weil er ja so scharf ist ;))

Ingwertee

Als Tee kann man Ingwer natürlich auch einnehmen. Ingwertee wärmt nicht nur, sondern schmeckt lecker – besonders in Kombination mit anderen Kräuterleins wie Minze oder Kamille.

Zudem kann er Abhilfe bei verspannungsbedingten Kopfschmerzen schaffen: Probier doch mal mit frisch angeschnittenen Ingwerscheiben Stirn und Nacken einzureiben!

Foto von kandiertem Ingwer.

Die Immunsystemstärkende Wirkung ist wohl bekannt: Ich liebe ja Karottensuppe mit Ingwer – ein Klassiker, den ich mir mal wieder gönnen sollte.

Ingwer-Karottensuppe

Wer das nicht kennt, bitte probiert unbedingt das Rezept, ich könnte darin baden :D

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Zutaten:

  • etwa 6 große Karotten
  • 2 große Kartoffeln
  • 2 EL Suppenwürze
  • 1-2 Zehen Knoblauch
  • Rapsöl
  • kleines Stück Ingwer

4 Tassen Wasser zum Kochen bringen und einstweilen Karotten und Kartoffeln klein schneiden. Im Wasser mit der Suppenwürze weich kochen, Knoblauch rein pressen und pürieren. Nochmal kurz abschmecken und etwas frischen Ingwer hinein reiben (ganz fein mit der Küchenreibe) – taste dich einfach vorsichtig ran an die Ingwerschärfe. Ich persönlich finde sie recht gut verträglich. Zum Schluss noch einen Schuss hochwertiges Rapsöl (für die fettlöslichen Vitamine & für den Geschmack) dazu und genießen!

Foto von Karotten-Ingwer-Suppe
Mhhm! Karotten-Ingwer-Suppe! (Foto von jules:stonesoup/flickr.com)

Leeeeckerst!

Da Ingwer bei uns wie gesagt eine ganz besonders Zutat ist, nehmen wir ansonsten auch gerne etwas Chili oder Meerrettich! Ist auch scharf und wärmt ;) Meerrettich findest du sogar als Wildpflanze! Ich merke gerade, diese Wurzel wäre auch mal einen Artikel wert :D

 

Foto von frischer Ingwerknolle
Frische Ingwerknolle (Foto by heymrleej/flickr.com)

Ingwer selbst anbauen

Also angeblich kann man Ingwer selber anbauen, aber die Anleitungen, die ich dazu gefunden habe, waren nicht sehr zufriedenstellend… Ob das in unseren Gefilden klappt? Ich meine, soweit ich es verstanden habe kann man Ingwer eh nur drinnen oder im Gewächshaus anbauen (wenn man tatsächlich was davon ernten will) – jedenfalls braucht er es warm, hohe Luftfeuchtigkeit, nicht unbedingt direkte Sonne und bei Nährstoffen scheiden sich die Geister :D Also hoffe ich einfach mal, dass jemand in den Kommentaren mit seinen Erfahrungen dienen kann! Jetzt wo ich so viel über Ingwer gelesen habe, bekomme ich richtig Heißhunger darauf :D

Und dann noch selbst angebaut statt Übersee transportiert? Das wäre perfekt ;)

Also immer her mit euren Tipps! Ich freu mich :)

Noch mehr Rezepte?

Am 10. April erscheint endlich mein Kochbuuuuch – ich bin so aufgeregt :D Wenn du sofort erfahren willst, ab wann es das Buch bei uns zum Vorbestellen gibt, kannst du dich in den unten stehenden Newsletter eintragen! Dort bekommst du dann News zum Buch oder vielleicht sogar mal zu unseren Büchern ;) Die Mails werden allerdings sehr selten eintrudeln und sind jederzeit abbestellbar :D

Ja, ich will wissen, ab wann ich „Vegan, regional, saisonal“ vorbestellen kann:

 

 

Dieser Artikel ist mehr als ein Jahr alt. Es muss daher nicht sein, dass wir jedes einzelne Wort immer noch so schreiben würden wie damals. Wenn Fragen sind, kommentiere einfach zum Artikel, dann antworten wir Dir gerne.

18 Gedanken über “Wundermittel gegen Übelkeit

  1. Anna

    Ich glaube ich wäre ohne Ingwertee nicht durch die Schwangerschaft gekommen… ich habe erst danach erfahren, dass er auch wehenfördernd sein kann.
    Danke für eure Seite und die vielen schönen Rezepte – auf das Kochbuch bin ich schon sehr gespannt.

  2. Felix

    „wirkt antiseptisch. Sogar bei Infektionen des Magen-Darm-Trakts oder Magengeschwür kann er angewendet werden (was erst mal komisch klingt, weil er ja so scharf ist ;))“

    Nicht komisch, du hast die Begründung im Vorsatz selbst geliefert. Das Magengeschwür wird durch das Bakterium Heliobacter Pylori hervorgerufen. Antispetische Wirkung heisst ja, dass der Stoff Bakterien und anderes zerstört. ;) Die Schärfe ist im Übrigen nur ein Sinneseindruck, der durch die Sinneswahrnehmung im Mund/Gesicht vermittelt wird. Mit der eigentlichen Wirkung/Charakter des Stoffes hat das nur bedingt etwas zu tun. LG ;)

  3. Miuh

    Hallo zusammen… Am Wochenende habe ich ein vergessenes Stück Ingwer wieder gefunden, das unterdessen angefangen hat, einen kleinen Spross zu bilden. Da habe ich mich gleich an Euren Beitrag erinnert, hier alles gelesen und mich anschliessend weiter umfassend informiert.. Ich bin zum Schluss gekommen, dass jetzt die natürliche Zeit für Ingwer ist, auszuschlagen und zu wachsen. So habe ich das Wurzelstück vorsichtig eingepflanzt und hoffe nun, dass alles in der Praxis so gut gelingt, wie es in der Theorie tönt… Liebe Grüsse, Miuh

  4. Lebenslilie

    Ja, Ingwer ist schon eine tolle Knolle! Obwohl ich den Geschmack liebe, ist er mir als Teegetränk auch manchmal zu scharf. Dann bereite ich mir einfach ein kaltes Ingwerwasser zu: 7-8 Scheibchen Ingwer mit 1 Liter kaltem Wasser aufgießen und über Nacht ziehen lassen. Am nächsten Morgen hat man ein sehr erfrischendes kühles Wasser – leicht eingetrübt – das ein ganz zartes Aroma hat. Ich bilde mir ein, dass es auf mich eine aufmunternde Wirkung hat und mich Morgenmuffel ein bisschen in Gang bringt.

  5. Katharina

    Ingwer hilft (bei mir) auch gegen Regelschmerzen, vor allem wenn’s einfach nicht so richtig beginnen will. In dem Zusammenhang habe ich auch schon gelesen, dass Ingwer in der Schwangerschaft Blutungen auslösen kann.

    Dein Rezept werde ich mal ausprobieren! Beim Kochen liebe ich Ingwer vor allem wenn ich einen Wok mache, da kommt richtig viel Ingwer zum Gemüse!!

    Zum Rapsöl: Ich nehme an, dass ihr Bio-Rapsöl verwendet. Ich habe Rapsöl seit ich Landwirtschaft studiere generell aus der Küche verbannt. Raps ist eine extrem pflanzenschutzintensive Pflanze, weil sehr viele Schädlinge auf Raps gehen und er deshalb mehrfach gespritzt wird. In der ökologischen Landwirtschaft ist er auch sehr schwer zu managen, in Lagen mit größerem Schädlingsdruck kann man ihn garnicht anbauen. Bt-Toxin (das in der ökologischen Landwirtschaft nach Genehmigung erlaubt ist und gerne als harmlos dargestellt wird, aber nicht harmlos ist) wird bei Bioraps bei starkem Schädlingsbefall eingesetzt. Es gibt auch konventionelle Bauern, die den Rapsanbau aufgegeben haben, weil er einfach zu viel Pflanzenschutzmittel braucht und trotzdem noch von Schädlingen angeknabbert wird. Was blühender Raps aus konventioneller Landwirtschaft (aber auch Bt-Toxin gespritzter Raps) für Bienen bedeutet, kann sich wohl jeder vorstellen. Deshalb bitte einen Bogen um (konventionelles) Rapsöl machen!

  6. Kerstin

    Ich fahre einige Male im Jahr zur See und muss auf dem Schiff immer, in den ersten 24 Stunden, meine Seekrankheit überwinden. Ingwer zu kauen, wurde mir dort auch gleich empfohlen und jetzt habe ich immer etwas Ingwer beim Törn dabei.
    Der Ingwer ist auch super im Winter, weil er wirklich von Innen wärmt, im Gegensatz zu den kühlenden Zitrusfrüchten, die in der kalten Jahreszeit immer in Mengen gefuttert werden.
    In Suppen, kommt bei mir oft ein Stück Ingwer dazu, das gibt den richtigen Pfiff.

  7. Gartenhexchen

    Ingwer ist tatsächlich ein wahres Wundermittel. Meine Nachbarin isst jeden Morgen ein Stück Ingwer, roh, einfach so. Sie war seit Jahren nicht mehr krank und immerhin ist sie schon über 70 Jahre. Die tolle Knolle bringt einen wirklich gesund durch die kalte Jahreszeit. LG

  8. Tagpflückerin

    Ich liebe Ingwer! Gegen Schwangerschaftsübelkeit hätte ich ihn auch gerne ausprobiert, doch leider konnte ich ihn da weder riechen noch zu mir nehmen.
    Mein Halswehtrank:
    Ingwerstückchen (oder durch Knoblauchpresse) und einige Pfefferkörner 15 min in Wasser kochen
    Saft einer (Blut)organge dazu -> schmeckt super und hilft!
    glg Petra

  9. Jens Hviid

    Mein Erkältungs-Tee:
    – Getrockneter Ingwer gemahlen
    – Halbe Zitrone ausgepresst
    – Honig

    Das Ganze wird ein ziemlich starkes Gebräu. Man fühlt sich aber danach gleich wieder etwas besser und es wärmt ungemein.
    Ich nehme getrockneten Ingwer, da ich den mal beim Räumen einer Apotheke einen ganzen Sack voll erhalten habe. Frischer geht natürlich auch gut, einfach in feine Streifen schneiden.

    Wie schon erwähnt, wächst das eingegraben auf dem Fensterbrett. Hat bei mir auch mit ganz normalen eingegrabenen Wurzelstücken aus dem Supermarkt funktioniert.

    Meine Lieblingsspeise mit Ingwer ist die Thailändische Suppe Tom Ka Gai. Die schmeckt auch sehr gut, wenn man das Poulet weglässt.

  10. MiLo

    Ich habe Ingwer schon auf der Fensterbank und im Freien erfolgreich kultiviert. Im Freiland fällt die Ernte allerdings nicht besonders groß aus, was sich bestimmt ändern ließe, wenn man rechtzeitig vorzieht. (Leider träume ich seit Jahrzehnten vergeblich von einem Gewächshaus.)
    Einmal fand ich in einer Biotonne – ich arbeite bei der städtischen Müllabfuhr – eine Packung leicht verrunzelten Ingwer. Diesen zog ich dann in einem großen Topf mit üblichem Fertigsubstrat auf einem hellen Nord-Ost-Fensterbrett im Büro. Die Ernte im Spätherbst war fantastisch: Die Knollen durchzogen fast den gesamten Topf, von der Erde war nicht mehr viel vorhanden. Ich verschenkte sogar reichlich an meine KollegInnen. Geschmacklich war kein Unterschied feststellbar. Übrigens das grasartige Ingwer-Kraut lässt sich fein geschnitten ebenso zum Würzen verwenden.

  11. Anna

    ein Stück Bio-Ingwer einfach in einer Kiste/einem Topf eingraben. Alles andere passiert von allein! Geduld ist gefragt, erst, wenn das Grünzeug abtrocknet, darf man ernten! Ein Stück einfach zurücklassen, der wächst dann weiter.
    (Das Rhizom ist ja der Speicher für das Grünzeug- wenn genug photosynthetisiert wurde, wirds wieder in die Knolle verlagert, wo dann wieder ein neues Rhizomglied entsteht. Wenn man oberirdisch nix sieht ist allso alles unterirdisch )
    Bei mir ist spontan in der Wohnung auch eine Brennessel im gleichen Topf geschossen. Wie das die Knollenbildung beeinflusst, weiß ich noch nicht ;-)
    Das Kraut kann man anscheinend auch verwenden viel Spaß°

  12. michaela

    Ich liebe Ingwer auch und habe just eben, bevor ich deinen Artikel gelesen habe, eine leckere Möhren-Kürbis-Ingwer-Suppe verspeist – lecker!
    Bei mir ist Ingwer mal sehr gut gewachsen und zwar hatte ich eine Knolle auf dem Regal über dem Herd liegen und dort vergessen. Das feucht-warme Klima über dem herd mochte sie wohl besonders und irgendwann keimte sie. Dann habe ich sie einfach eingepflanzt und siehe da – es wuchs eine Ingwerpflanze. Ist nicht besonders hübsch, weil es einfach ein langer grüner Stiel ist, aber hat sich auf meinem Fensterbrett ziemlich lange gehalten. Irgendwann hab ich die Knolle dann ausgegraben und verspeist.

  13. Katharina

    Von viel Erfahrung kann ich noch nicht berichten, doch ich habe im letzten Herbst einige Ingwerknollen in einem Topf auf der Fensterbank verbuddelt. Vor einigen Tagen waren die ersten Sprosse sichtbar. Nun bin ich gespannt, wieviel sie weiterwächst und ob sich wirklich neue Knollen bilden. Wir haben das Glück, einen sehr schön warmen Sonnenplatz bieten zu können, wenn auch kein Gewächshaus.

  14. Objekt klein a

    Ich hab mal einfach eine Ingwerknolle, die zu keimen begann, in die Erde gesteckt und schon nach wenigen Wochen ist eine faszinierende, über einen Meter hohe bambusähnliche Pflanze in die Höhe geschossen. :) Leider hat der Ingwer es nicht vertragen, dass er zwecks „Urlaubsbetreuung“ mehrmals umziehen musste (vielleicht wegen dem wechselnden Raumklima), so dass er geschimmelt ist, daher kann ich nicht sagen, ob sich die Knolle vermehrt hat… aber demnächst werde ich es definitiv noch mal versuchen und hoffe, dass ich dann auch ernten kann. :)

    1. Stadtpflanze

      Mein Ingwer war leider auch sehr empfindlich – man sollte in wahrscheinlich am besten gar nicht bewegen? :(

      Aber der nächste Versuch ist bei mir demnächst auch fällig.

      Ich habe gehört, dass man nur ein daumengroßes Stück Ingwer verwenden muss. Das werde ich beim nächsten Mal ebenfalls testen, denn natürlich kann man sich dann den Rest der Knolle „sparen“ und essen. :)

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