Purer Egoismus!

Weniger konsumieren = weniger arbeiten

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Von Lisa Pfleger
22. September 2014

Hä? Wie kommt sie bloß auf das?

Dieses Konsumthema beschäftigt mich gerade ziemlich…

Den Titel des Artikels kann man auf zwei Weisen auslegen:

1: Wenn weniger Geld zirkuliert gibt es Rückschritte in der Medizin und im Sozialsystem…?

Wie soll das unser Sozialsystem vertragen?

Ehrlich gesagt: Ich weiß es nicht. Vielleicht würde es eh nicht funktionieren? Aber was ist die Alternative? Weiter so maßlos konsumieren und die Welt kaputt machen?

Ausgegangen davon, dass ich (mit dem Ziel weniger gegen Geld zu arbeiten) nur mehr maximal 20 Stunden pro Woche arbeite: Das bedeutet, dass davon noch immer Versicherung gezahlt wird. Wenn ich selbstständig 20 Stunden arbeite, muss ich eben selbst Versicherung abführen (so um die 150-200€ im Monat). Klingt, als würde das funktionieren.

Stellt sich die Frage, wenn wir wirklich nur noch minimal und das „notwendigste“ (wie immer das definiert wäre) konsumieren würden, wie viel Geld dann noch im Umlauf wäre. Viele Jobs wären wahrscheinlich überflüssig, wenn wir es schaffen würden uns dem Konsum zu entsagen: Werbefachleute, Grafikleute für die besagten Werbungen, der nette Berater von der Spieleabteilung im Elektronikgeschäft, und so weiter…

Das Gute daran

Andererseits könnten wieder viele sinnvolle Betätigungen entstehen, wenn wir die ausgelagerte, globalisierte Lebensmittelproduktion wieder zurück holen würden: Wunderschöne duftende Gärten, mal größer mal kleiner, in denen nachhaltiger als nachhaltig gesundes Gemüse wächst. Diverse Mischkulturen mit verschiedensten Getreidesorten, die liebevoll gepflegt werden – ja, da gäbe es genug sinnvolles zu tun. Sprich: Die Menschen wären wieder mehr in der Landwirtschaft tätig – und zwar in einer attraktiven Form der Landwirtschaft.

Dass sich heutzutage niemand mehr vorstellen kann LandwirtIn zu sein ,wundert mich nicht: Ich hätte auch keine Lust den ganzen Tag auf einem lauten Traktor meinen Arsch fett zu sitzen oder eine Schweinemastanlage zu desinfizieren.

Oder was ist mit all den (Kunst)Handwerken, die gerade aussterben? Schneidern, Korbflechten, Schustern, Spinnen, Weben, Möbeltischlerei, Restaurieren, Töpfern, Schnitzen,…

Aber das führt nun zu weit. Kurz zusammengefasst: Ich weiß es schlicht und einfach nicht, wie das alles wäre, wenn wir (viel!) weniger konsumieren. Ideen gibt es dazu aber glaube ich zur genüge. Eure…? :)

2: Weniger Konsumieren aus purem Egoismus

Man kann die Aussage aber auch nochmal anders interpretieren. Und ich liebe diese These im Moment :)

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Sollten wir nicht aus purem Egoismus, oder, um es viel schöner auszudrücken „aus Eigenliebe“, weniger konsumieren und weniger arbeiten?

Sollten wir es uns nicht selbst wert sein, mal zu hinterfragen was wir wirklich brauchen? Ob uns all der Materialismus wirklich glücklicher macht?

Oder macht er uns nicht in Wirklichkeit abhängiger?

  • Lullt mich die Fernsehwerbung nicht in Wahrheit ständig mit Werbung ein, damit ich noch mehr kaufe? (Und eigentlich ist es nicht nur die Werbung: Auch Filme vermitteln oft „Coolness“ oder „Männlichkeit“ oder „perfekte Körper“ oder was auch immer, die letztendlich zu Unzufriedenheit mit sich selbst und Konsumwünschen führen (können))
  • Ist die Freude über den neuesten Dekokram („Ach, das ist so schön, das würde doch gut in meine Wohnung passen.“) nicht eher von kurzer Dauer und in Wirklichkeit muss ich beim nächsten Mal Staubwischen noch mehr Zeug beiseite schieben?
  • Verwende ich das neue Fitnessutensil wirklich regelmäßig, oder bin ich wieder nur einer „Hoffnung“ aufgesessen („Mit dem macht mir Sport dann sicher Spaß“) und sollte ich vielleicht lieber öfter zu Fuß gehen oder mit dem Fahrrad fahren…?

Ich nehme mich da übrigens nicht raus :) All die Beispiele treffen auch immer wieder auf mich zu. Und es ist ein langer Prozess des Reflektierens und immer wieder Hinterfragens…

Foto von Füßen, geschmückt mit einer gelben Blume zwischen den Zehen.

Für mich selbst habe ich jedenfalls festgestellt, dass es mich unterm Strich zufriedener macht, weniger zu konsumieren, weniger zu haben und mehr zu sein.

Konsum zu hinterfragen, alten materiellen Ballast abzuwerfen und die Leichtigkeit zu spüren, sind für mich schon ein lieb gewonnenes Spiel geworden. Ja, es macht mir tatsächlich Spaß, immer wieder auszumisten und zu merken, was ich alles nicht brauche.

Es ist umgekehrt aber auch schön, die Dinge, die ich habe, wertzuschätzen. Dinge, die mir im Alltag nützlich sind – oder aber auch einfach Dinge ihrer Schönheit wegen. Also auch mal ein Dekoartikel – in meinem Fall sind das meist Kerzen oder Gegenstände aus der Natur, die ich ihr auch wieder zurück gebe, wenn sie mir nicht mehr gefallen oder sie vertrocknet und zerbröselt sind.

Ich fühle mich zufrieden. Und ja, ich finde wir sollten aus Eigenliebe weniger konsumieren. Ein positiver Nebeneffekt? Klar doch: Ich muss viel weniger verdienen und somit weniger gegen Geld arbeiten!

Juchhe! Zeit wird frei! Unser kostbarstes Gut. Ich habe nun mehr Zeit für FreundInnen, Familie, um Dinge im Dorf zu organisieren, um Artikel für diesen Blog zu schreiben oder schlicht und einfach für mich selbst!

Letzteres vergessen wir in der Regel sowieso viel zu oft. Um Roland Dühringer sinngemäß zu zitieren:

„Wenn man da einfach nur unterm Baum sitzt und nichts tut, ist man in Wirklichkeit hoch produktiv. Dann fängt der Kopf nur so an zu rattern.“

Und du?

Wie siehst du das? Arbeitest und konsumierst du weniger? Wie fühlst du dich dabei?

Oder siehst du das ganz anders?

Ich freu mich über anregende Diskussionen!

Nachtrag: Kommentator Markus meinte dazu, dass ein „gesundschrumpfen“ unseres Wirtschaftssystems für eben dieses System schwierig sei und man deswegen parallel funktionierende Systeme aufbauen muss. Für mich war das klar und hatte gar nicht daran gedacht – also danke für dein Kommentar!

Was fällt dir dazu ein? Was braucht es parallel? Gemeinschaftsgärten, Produktionsgenossenschaften…?

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Dieser Artikel ist mehr als ein Jahr alt. Es muss daher nicht sein, dass wir jedes einzelne Wort immer noch so schreiben würden wie damals. Wenn Fragen sind, kommentiere einfach zum Artikel, dann antworten wir Dir gerne.

46 Gedanken über “Purer Egoismus!

  1. Patricia

    Hallo Lisa!
    Ich merke gerade, dass du so ziemlich auf demselben Trip bist wie ich, nur dass du schon näher „am Ziel“ bist -wenn es das gibt:)
    Ich habe meinen Job gekündigt und arbeite momentan ca 20h die Woche, was mir echt gut tut! Man braucht Selbstbewusstsein und eine härtere Schale um nicht alle Bedenken, die von außen zu kommen an sich `ran zu lassen. „Was ist mit deiner Rente?“:DD Inzwischen lache ich darüber, aber wie es dann wird, weiß ich natürlich auch nicht. Andererseits kann man sich nichts sicher sein. Für mich macht es eben Sinn meine Zeit sinnvoller also nicht nur für den reinen Gelderwerb zu verbringen. Ich finde das Ziel so viel Selbstversorgung zu erreichen sehr gut und bin da gedanklich auch dabei. Nur beim konkreten Tun wird`s schwer:)
    Ich stöber mich also mal durch hier und werde bestimmt viele Anregungen herausziehen und vielleicht umsetzen können!
    Super, dass du das machst!
    Liebe Grüße,
    Patricia

  2. Dagmar

    Der Witz ist ja bei mir, dass ich selbst in der Werbung arbeite … und mich ständig frage, wie das eigentlich sein kann: Wir fabrizieren irgendwelche hohlen Werbebotschaften und die Leute steigen drauf ein und kaufen sich den Kram auch noch?
    Ich selbst kann auch Konsum ganz gut verzichten und will deshalb auch mit der Arbeitszeit runter. Darf nur nix kaputt gehen…

  3. Daniela B.

    Hallo Lisa!

    Ich muss gestehen, ich konsumiere momentan nicht unbedingt weniger… aber auf jeden Fall bewusster. Ich esse immer noch gerne Süßes, aber dann eben Bio und wenn möglich noch vegan. Ich brauche/möchte eine neue Jeans – wo wird sie produizert und wie ist ihre Qualität? Secondhand? kann ich die alte Jeans nicht vielleicht doch noch flicken?

    Ich kaufe einfach mehr Dinge, die eher in die Zukunft gerichtet sind. So habe ich mir einen neuen Mixer für meine Smoothies gekauft. Der war ein bisschen teurer, hält aber dafür hoffentlich im Schnitt länger (= weniger Müll – er besteht übrigens mehr aus Metall & Glas als aus Plastik) als die letzten vom Discounter.

    Liebe Grüße,
    Dani

  4. Herbert Hilbig

    Hallo Lisa,

    mein Vater ist Demenzkrank……im Anhang findest Du seine Aussage…..sie ist 35 Jahre alt…..siehe die PDF

    Ich kümmere mich gerade um ihn….seit fast zwei Jahren.

    Mein Vater und die ganze Familie…..wir alle waren Selbstversorger und ich finde es gibt nichts Schöneres. Trotzdem glaube ich, dass ihr / wir gerade gegen Windmühlen kämpfen ;o( Es ist sooooo schwer, wieder dort hin zu kommen……die Kids verstehen es nicht und wir sind schuld !!!!

    Liebe Grüße

    Herbert

  5. Nanne

    Hallo Lisa,
    ich glaube, dem Sozialsystem und vor allem den Krankenhäusern würde ein Schrumpfen gut tun.
    Wie viele UNtersuchungen und Operationen werden momentan vielleicht auch gemacht, weil sich damit Geld verdienen lässt?
    Was gibt es nicht jetzt auch alles für freiwillige Leistungen der Ärzte, die eingekauft werden können…

    Ich arbeite gerne (im sozialen Bereich). Hätte aber auch nichts dagegen nur 30 Stunden zu arbeiten. Allerdings möchte ich gar keine Selbstversorgung machen. Ich kaufe mir die Sachen gerne ein und würde meine Zeit damit verbringen mehr Zeit mit meiner Familie und mit Freunden zu verbringen. Kinder zu bekommen und die groß zu ziehen, ohne finanzielle Sorgen und Nöte. Das wäre der Traum, den ich habe.
    Ich würde die Zeit auch für Weiterbildung nutzen, einfach weil ich Interesse an den Themen habe. Ich bin einfach nicht so der DIY-Typ.
    Dazu, dass ich aus der Konsumspirale immer mehr rauskomme, habe ich gerade auch einen Blogeintrag geschrieben:
    http://einfachsoleben.blogspot.de/2014/09/kaufaufschub.html

    Ich fände es total spannend zu sehen, wie sie die Gesellschaft und die ganze Welt ändern würde, wenn die Allgemeinheit sich auf das Notwendige besinnen würde (und da würden für mich Sachen wie Schokolade und Kaffee noch dazu gehören, also keine Aksese).
    Liebe Grüße
    Nanne

  6. Marie

    Hallo Lisa,

    ein schöner Artikel! Da ich seit einiger Zeit ein großer Verfechter des Weniger-Arbeitens bin, habe ich da gar nicht viel hinzuzufügen. Für mich scheint weniger arbeiten und zwangsläufig weniger kaufen eine großartige Weise, mein kurzes Leben rumzubringen :)

    Allerdings haben dein Artikel, einige Kommentare hier und einige Gespräche mit Daniel mich dazu gebracht, mehr über die Begriffe „Konsum“ und „Konsumverzicht“ nachzudenken. Das Ergebnis ist ein recht kritischer Artikel, es ließ sich irgendwie nicht kürzer fassen :) Falls jemand Interesse hat:
    http://www.hinterwäldler.info/konsumverzicht-eine-leere-phrase-kritische-gedanken

    Viele Grüße!
    Marie

  7. Markus

    Liebe Lisa !

    Alles wichtige Punkte, die du ansprichst. Allerdings gehen wir fast ausnahmslos davon aus, daß wir mit unserem Konsumverhalten das bestehende System sanft verändern können. Unser Wirtschaftssystem ist auf Wachstum ausgelegt. Ein Rückgang der Wirtschaftsleistung von einigen Prozentpunkten lässt die Verantwortlichen im Wirtschafts- und Bankensektor schon Alarm schlagen! Nicht auszudenken, wenn wir unseren Konsum freiwillig um 10 oder 20% reduzieren würden (Anmerkung: Die Krise von 2008 lies die Weltwirtschaft kurzfristig um ca. 6% schrumpfen – und das war im Nachhinein gesehen schon knapp am kippen des Systems). Unser Wirtschaftssystem kennt kein „gesundschrumpfen“. Ein großflächiger (wenn auch freiwilliger) Verzicht der Konsumenten wäre der Todesstoß für unser Wirtschafssystem. Diesen Punkt sollten wir nicht vergessen: Das gegenwärtige Wirtschaftssystem ist nicht reformierbar!
    Deswegen gilt es auch, parallele Strukturen, Systeme, Gemeinschaften, etc. zu entwickeln, die keine oder nur geringe Berührungspunkte mit dem bestehenden System haben.

    MfG
    Markus

      1. Markus

        Hallo Nanne !

        Wenn das „System“ zusammenbricht, wird sicher etwas Neues entstehen. Die Frage ist nur WAS ?
        So wie der Großteil in unserer westlichen Welt lebt, würde es wohl in totalem Chaos enden (wenn ich mir ansehe, wie Leute schon reagieren, wenn sie keinen geeigneten Parkplatz bei ihrem Lieblingseinkaufszentrum kriegen…). Und wir brauchen auch gar keine Endzeitfilme bemühen, die Wirklichkeit ist grausam genug. Was sich in speziell in Nordafrika und dem Nahen Osten derzeit abspielt, wäre ja die Blaupause für das, was im Fall des Falles auch uns blühen könnte. Hier möchte ich nur was zum arabischen Frühling anmerken: Das waren keine spontanen Volkserhebungen gegen Diktatoren und Tyrannen (obwohl sie das ausnahmslos waren/sind), sondern Hungerrevolten, weil sich die Menschen die Lebensmittel nicht mehr leisten konnten! Wir im Westen sind alle nicht so zivilisiert, wir wir immer meinen. Trenne Otto Normalverbraucher von der Stromzufuhr, lass in drei Tage hungern und frieren und fange dann eine moralische Grundsatzdiskussion mit ihm an.
        Aber man sollte sich davon nicht verrückt machen lassen. Dieses gegenwärtige System (das wir ALLE mehr oder weniger mittragen) ist nicht reformierbar. Hat man diesen Fehler einmal erkannt, gilt es, an eigenen Strukturen zu bauen (wie immer die auch aussehen mögen). Ein, wenn nicht der wichtigste Punkt überhaupt ist, daß man sich geistig damit auseinandersetzt, daß unsere schöne westliche Welt (die ja auf Ausbeutung der Erde und des Großteils der übrigen Weltbevölkerung basiert) irgendwann mal nicht mehr in diesem Umfang zu finanzieren ist.

  8. gregor

    In dem Zusammenhang sind die Schriften der griechischen Philosophen Epiktet und Epikur bzw. die Römer Seneca und Marc Aurel zu empfehlen.

    Der Kern deren stoischer Lehre ist, dass nicht die Befriedigung aller unserer Bedürfnisse uns glücklich macht, sondern keine oder weniger Bedürfnisse zu haben.
    Durch Denken und Vernunft können wir unsere Bedürfnisse minimieren und uns damit frei machen. Tausende Jahre alte, zeitlose Weisheit, aktuell wie nie und unbedingt lesenswert.

  9. Eberhard

    Liebe Lisa,
    da mir der „Konsumterror“ zu extrem geworden ist, nutze ich keinen Fernseher, auch kein Radio – ich vermisse nichts. Ich mag das einfache Leben und fühle mich wohl. Da ich die meiste Zeit jetzt in der Ukraine lebe, fällt es mir leichter, als in Deutschland. Hier sind die Ausgaben für Miete und Nebenkosten so hoch, daß man gezwungen ist mehr zu arbeiten….man arbeitet im Grunde nur für Andere.Aber man kann das Konsumdenken für sich beseitigen, man muß nicht jeden Sch… mitmachen, entscheident ist immer, wie man sich selber fühlt !
    Grüße aus Kiew,
    Eberhard

  10. Andreas

    Hallo Lisa :-)

    Ja ich sehe das ähnlich, und sobald alle Maßnahmen getroffen sind (Haussanierung abgeschlossen, Garten angelegt) werde ich vielleicht nicht weniger Arbeiten, aber weniger Zeit aufs Geld verdienen ver(sch)wenden :-)
    Dann gilt es meinem (noch ungeborenen) Kind die Welt zu zeigen :-)
    Davor aber auch schon, da es in 5 Mnaten schon soweit ist :-)

    Grüße und so

  11. klausneudek

    Das Basic Incom oder auch Bedingungslose Grundeinkommen ist die Voraussetzung für Freiheit. Jeder arbeitet wie er kann und will. Es gab eine Petition an den Deutschen Bundestag mit über 52.000 Unterzeichnern. Auch die Schweiz hat im Volk abgestimmt. Aber die Regierungen zögern noch.

  12. Angelika

    Konsumverzicht…?
    Was ist Konsum?
    Konsum wird gleichgesetzt mit viele (billige) Dinge zu kaufen, die man eigentlich gar nicht braucht.
    Aus dieser Sicht konsumiere ich kaum.
    Trotzdem arbeite ich viel und gerne und gebe viel Geld aus, gerade weil ich in diesem Sinne nicht konsumiere.
    Bei mir stehen kaum Dinge herum, Deko mag ich nicht, mein Kleiderschrank beschränkt sich auf Notwendiges und Besonderes, mein fast ausschließlich pflanzliches Essen ist einfach, Obst und Gemüse z.T. selbst angebaut.
    Aber ich liebe schöne, wertvolle Dinge. Einen Schrank vom Tischler, hochwertige handwerkliche Arbeit, ein maßgeschneidertes Kleid, Schuhe, aus natürlichen Materialien, die Jahre schön sind…
    Ich brauche, als chronisch kranker Mensch Spitzenmedizin und ich schätze als Mutter zweier Söhne kostenlose Bildung und freien Hochschulzugang.

    Und ich bin absoluter Fan einer arbeitsteiligen Gesellschaft, in der im besten Fall jeder macht, was er gut kann und gerne macht.

    Ich habe für mich eine Beruf gefunden, der es mir erlaubt, gerne viel zu arbeiten und damit relativ gut zu verdienen. Mit diesem Geld kann ich meinen Tischler ermöglichen zumindest ein paar Wochen im Jahr, das zu tun, was er gerne tut, meiner Putzhilfe einen Stundensatz zu zahlen, der meinem netto entspricht, mit freier Zeiteinteilung, angemeldet und familienverträglich, hochwertige Nahrung liefern zu lassen (von Selbstversorgern leben Bauern nicht besonders gut),…
    Hohe Sozialversicherungsbeträge stützen auch meinen eigenen Arbeitsplatz und Steuern den meines Mannes und die (Aus-)Bildung meiner Kinder.

    Was ich damit sagen will, jeder von uns entscheidet, wie nachhaltig sein Konsum ist. Konsumverzicht ist nicht automatisch gut für einen selbst und nicht für unsere Welt, genauso wenig wie Erwerbsarbeit immer belastend ist.
    Wer zuwenig arbeitet, verzichtet möglicherweise auf Erfolg, Anerkennung, Einbindung in ein Team und vor allem auf Entscheidungsfreiheit im Konsum.

    Verzicht ist einfach, wenn er freiwillig ist.

    Lg Angelika

    1. Angela

      Hallo Angelika,
      was du schreibst ist mir sehr sympathisch. Geld kann viel Gutes tun. Wenn man eine Arbeit hat, mit der man zufrieden ist und gerne viel arbeitet, dann ist gegen Geldverdienen nichts einzuwenden.
      Ich wünschte sehr, ich hätte eine Erwerbsarbeit, die mir Zufriedenheit, Anerkennung, Erfolg und genügend Geld für mich und meine Kinder bringen würde. Das ist gerade nicht der Fall. Mein Verzicht auf Konsum ist nicht freiwillig.
      Ich bin dabei aus dieser „Not“ eine Tugend zu machen: Meine momentane Lebenslage zwingt mich zu einer klimafreundlicheren Lebensweise und das finde ich gut. – Der CO2- Ausstoß, den der Konsum einer einzelnen Person verursacht, sollte den Wert von 2-3 t CO2 pro Jahr nicht übersteigen. Andernfalls geht das zu Lasten des Klimas und der zukünftigen Generationen dieser Erde. Ich denke, das ist ein sehr geeigneter Maßstab, um herauszubekommen, wie nachhaltig das eigene Konsumverhalten ist. Trotz meines relativ bescheidenen Konsums liege ich mit meiner CO2-Bilanz noch weit über diesen 2-3 t.
      Wie sieht es mit deiner CO2-Bilanz aus? Deine Meinung zu diesen Gedanken würde mich sehr interessieren.

      Herzliche Grüße, Angela

      1. Angelika

        Hallo Angela!
        Vordergründig schaut meine CO2 Bilanz ganz gut aus.
        Ich lebe in einem Niedrigstenergiehaus mit Solar- beziehungsweise Holzheizung, esse beinahe ausschließlich pflanzlich und bio, habe einen großen Natur-, Gemüse- und Obstgarten, kaufe selten neue Kleidung, arbeite in eigener Praxis im eigenen Haus, Hobbys sind außer Garten und lesen, Berg- und Schitouren….
        Aber:
        Ich komme dadurch schon auf einen ungefähren Verbrauch von 6,5t CO2, also viel mehr als verträglich, wenn auch deutlich weniger als der Durchschnitt.
        Und:
        In Wahrheit wird unser Haus nach dem Auszug meiner Kinder viel zu groß sein und der Energieaufwand, um es zu bauen, wird sich in Form von eingesparter Heizenergie wohl in hundert Jahren nicht amortisieren. Die km, die ich nicht zur Arbeit fahre, fahren meine Klienten mehrfach, um zu mir zu kommen. Ein schönes Vollholzmöbel aus Handarbeit kostet ein Vielfaches an Energie, im Vergleich zu einem aus Serienproduktion und wegen 2 Wecken Brot den Backofen hochzuheizen ist auch kaum energieeffizient.
        Die ländliche Lage unseres Hauses zwingt mich für meine ehrenamtliche Tätigkeit das Auto zu benutzen, weil ich sonst nach Abendterminen öffentlich gar nicht nach Hause käme.
        Um zum Ausgangspunkt einer Schitour in fast direkter Umgebung zu kommen fallen auch schnell 30 km und mehr an, ganz abgesehen davon, dass die notwendig Kleidung nach ein paar Jahren Sondermüll ist.
        Schifahren mit Schibus auf beschneiten Pisten und mit Liften wäre anteilig kaum klimaschädlicher.

        Würden wir unser Haus verkaufen und auf einen wunderschönen Selbstversorger in Mittelitalien ziehen (wo ich vor Jahren schon einige Zeit verbracht habe und derzeit zum Verkauf steht), könnte ich meine Energiebilanz massiv verbessern.
        Es gibt genug gute Gründe, das nicht zu tun.

        Aber etwas anderes: Aus der „Not eine Tugend“ machen … bei erzwungenen Tugenden bin ich immer etwas skeptisch, als katholisches Land haben wir damit ausreichend schlechte Erfahrungen ;-). Glücklich machen sie selten, vor allem, wenn sie auch Kinder betreffen.

        Interessanter ist für mich eine andere Tugend, eine freiwillige.
        Alles was man macht, auch banale, alltägliche Dinge wie Putzen, Kochen, Spiel mit den Kindern, so konzentriert und gut wie möglich zu machen. (Zitat meines Opas: „Mache deine Arbeit so, dass sie dir zur Freude wird!“)
        Das bereitet häufig Mühe, Überwindung des inneren Schweinehundes, Zeit, aber es bringt Zufriedenheit, Qualität, mit der Zeit auch Anerkennung und eine Verschiebung der Wertigkeiten, weg von Wünschen und unerfüllten Träumen, hin zu einem qualitätsvollen Hier und Jetzt.

        Lg Angelika

  13. Kerstin

    Ich habe meine Arbeitszeit in den letzten Jahren sehr runtergeschraubt und fühle mich sehr wohl damit. Die Stunden, die ich abgegeben habe, hat ein Arbeitskollege von mir übernommen, so hatte er genug für sich.
    Und warum sollen sich nicht zwei Menschen eine 40 h/Woche teilen?
    Ich glaube, viele haben Angst vor diesen Schritt, aber ich kann bestätigen, daß man auch mit weniger Geld sehr gut leben kann und sich durchaus noch Dinge leisten kann.
    Sicher verzichte ich auch mehr auf Dinge, wie TV, Handy, Restaurant, Kino, Konzerte, aber ein Abend am Lagerfeuer oder am Fluss sitzend, ist mir mittlerweile wertvoller geworden.
    Trotzdem leiste ich mir ein Auto (20 Jahre alt) und Motorrad ( 33 Jahre alt). Die Haltungskosten dafür hab ich auf ein Minimum gebracht. Ich habe sehr zuverlässige Fahrzeuge, die ich mit günstigen Versicherungstarifen fahre. Es muss also nicht immer ein neues Auto sein.
    Ich habe mir angewöhnt, bei meinem Weg zur Arbeit und kürzeren Strecken, wieder das Fahrrad zu nehmen, was mir sehr gut tut. Ich baue ein Teil meines Gemüses selber an oder ernähre mich von Wildkraut aus der Natur. Den Rest kaufe ich größtenteils im Bioladen ein. Außerdem leben noch eine Menge Tiere bei mir.
    Bei meinem letzen Umzug habe ich mich von allen Dingen getrennt, die ich als überflüssig empfunden habe, das war ein sehr befreiendes Gefühl.
    Ich glaube, man kann soviel machen, um mit weniger zu leben. Ich möchte hier allen Mut machen, es auszuprobieren.

  14. Karin L.

    Ich habe einmal einen Artikel gelesen, in dem folgendes stand: Vor hundert Jahren besaß eine Bauernfamilie gemeinsam 100 Gegenstände heute besitzt alleine ein Student schon 3000!!!!!!!!!!!!!!!! Diese Zahlen haben mich wirklich nachdenklich gemacht. Wir (mein Mann und meine zwei Kinder 5+6 Jahre alt) betreiben eine Landwirtschaft und ich habe mir zu Ziel gesetzt mich selbst zu versorgen . Lebensmittel zu produzieren und nicht wie der Großteil der Bevölkerung zu konsumieren ist harte Arbeit und hat nicht viel mit idyllischem Landleben zu tun und gerade deshalb wird sich an dem Konsumverhalten wenig ändern befürchte ich. Bekleidung für mich kaufe ich nur mehr Second Hand Geschirr und anderen Krimskrams haben wir alle mehr als genug und ich benutze viele Dinge in meinem Haushalt, die sie schon vor zwei Generationen benutzt haben. Meine Küchensiebe sind aus Metall und nicht aus Plastik, meine Salatschüssel ist noch von meiner Urgroßmutter usw. Das Problem, dass du liebe Lisa ansprichst, ist glaube ich nicht das Problem der Arbeit sondern der Mensch selbst. Ich kenne und wahrscheinlich ihr auch viele Menschen, die unsere Art zu leben milde belächeln und in ihrer sogenannten Freizeit von einem Event zum nächsten eilen. Sieh dir alleine die Abteilungen im Supermarkt an, in denen Fertigkost angeboten werden (Angebot und Nachfrage). Mein Resümee ist, wenn wir unsere Art zu leben der Mehrheit der Bevölkerung vorschlagen würden, würden viele ableben, weil wieso gibt es denn sonst das große Bauernsterben in Österreich und Deutschland? Aber ich bin froh, dass es Menschen wie Lisa gibt. Ich versuche für mich so gut es geht autark zu leben um am Ende sagen zu können ich habe die Menschen und den Planeten so wenig als möglich ausgebeutet.

    1. Avatar-FotoLisa Beitrags Autor

      Hallo Karin! Ich denke, dass es aber auch einen attraktiven Mittelweg geben kann. Indem man nämlich nicht (alleine) alles 100%ig selber macht. Eher in Gemeinschaft und nur so viel, wie Spaß macht. Es gibt ja nicht nur: Fertigprodukte kaufen oder alles selbst anbauen. Es gibt Food Coops, Gemeinschaftsgärten, ab Hof Verkauf usw… Wenn man selbst anbauen will, kann man sich ja in kleinen Schritten annähern und vielleicht nicht im ersten Jahr 100 verschiedene Gemüsesorten anbauen :) Das ist dann wirklich harte Arbeit… nämlich vor allem auch harte Denkarbeit :D

    2. Flow

      Ergänzung zu deinen Zahlen :-)

      Gegenstände, die wir besitzen:

      Nomadische Kultur 20 – 30 Gegenstände
      Bäuerlicher Haushalt 1000
      Mittelstand Haushalt 10.000
      Oberer Mittelstand 25.000

      (Quelle: Matthias Horx – Future Fitness)

  15. Marku

    super artikel und absolut wahr. für die reflexion braucht man natürlich auch wieder zeit, welche ein 40h / woche arbeitender mensch mit freundin und sonstigem nur wenig hat (trifft leider auch noch auf mich selber zu). daher ist es für mich um so wichtiger am wochenende NICHT in die stadt zu fahren und sich wieder neue sachen zu kaufen, sondern mal einen langen waldspaziergang zu machen oder in der natur früchte zu sammeln :)
    ich hoffe mehr menschen besinnen sich auf solche angenehmen „egoistischen“ dinge zurück ;)

  16. Gabi

    Ich arbeite in einem Dienstleistungsbereich im Sozialbereich konkret in einer Apotheke. Wenn d die Mehrheit der Kunden
    * vollwertig tiereiweißfrei sprich gesund ernähren würden und
    * sich etwas bewegen würden sprich nicht 100 m mit dem Auto fahren würden und
    * weniger arbeiten und so weniger Streß haben DANN
    wäre ich und meine Kollegen, alle Ärzte in unserem Ort arbeitslos. Ich weiß das ist jetzt etwas plakativ. Ich habe schon oft über weniger Konsum- weniger Arbeiten nachgedacht. Wenn dem so wäre und diese kunden Verantwortung übernehmen würden für sich, dann sind sie sicher auch bereit verantwortung für diesen Planeten zu übernehmen. Ich würde dann eben kräuterwanderungen leiten oder wie man Waschmittel sammelt :) oder Klamotten näht oder Spielzeug baut. Für soetwas hätte ich dann zeit. Wäre richtig schön.

    lG Gabi

  17. Katharina

    Hallo Lisa!

    Dass die allermeisten berufstätigen Menschen viel zu viel arbeiten beschäftigt mich auch sehr. Ich habe ich mal 50, mal nur 20 Stunden gearbeitet. Und ich habe gemerkt, wie unglücklich es mich macht immer nur im Job-Hamsterrad zu sein. Ich bin ein kreativer Mensch – wenn ich zu viel arbeite vermisse ich das kreative, schöpferische enorm. Kleidung selber nähen, Dinge selber zusammenbasteln, kochen ohne künstliche Zutaten. Zum studieren, lernen, lesen. Auch das Anbauen von Gemüse und das Verarbeiten von Obst hat für mich etwas schöpferisches. Eigentlich ist es für mich unvorstellbar auf Dauer mit einem Vollzeitjob glücklich zu sein. Die einzige brauchbare Lösung wäre für mich persönlich eine eigene Landwirtschaft, die über die Selbstversorgung hinausgeht und auch den Lebensunterhalt finanziert.

    ABER: Es mag einige Menschen geben, die das so sehen wie du und wie ich und einige andere, die hier ihre Überzeugungen beschrieben haben. Es gibt aber auch Menschen, die ihre Erfüllung anderswo finden. Ich kenne Menschen, die überhaupt nicht konsumorientiert sind, die aber schon beim Gedanken ans Gemüse anbauen die Krise kriegen. Dieses Landleben, das Naturverbundene ist nicht jedermanns bzw. jederfraus Sache. Es gibt genug Menschen, die in ihren Wohnungen in Wien (oder einer anderen Stadt) ein Sein-orientiertes Leben führen und ihr Sein einfach in ganz anderen Dingen finden als in Naturverbundenheit.

    Und dann gibt es auchnoch die Menschen – und das ist die ganz große Mehrheit – die einfach aus der Konsumspirale nicht mehr herauskommen. Ich persönlich bin davon überzeut, dass alle diese Menschen in Wirklichkeit ein psychisches Problem haben. Kaum einer von diesen Leuten ist sich bewusst, dass es einfach nicht normal ist im Monat 600€ für irgendein dickes Auto, 100€ fürs Fitnesscenter, im 1,5 Jahre Rhythmus 800€ fürs neueste Ei-Phone und jedes zweite Wochenende ein paar Hunderter für die neueste Markenkleidung auszugeben. Die meisten Menschen, die so sind, sind wahrscheinlich in ihrer Kindheit nicht wertschätzend genug behandelt worden und müssen als Erwachsene durch Konsum allen anderen zeigen wie toll sie sind.

    Ich würde mir also keine Sorgen machen, dass die Wirtschaft kaputt geht, wenn sich mehr Menschen aus der Konsumspirale herausnehmen. Denn es wird immer sehr viele geben, die glauben, dass sie durch Statussymbole für andere zu wertvollen Menschen werden. Außerdem kostet man als Mensch mit wenig konsumorientem Lebensstil dem Staat wahrscheinlich auch viel weniger. Man produziert weniger Müll, weniger CO2 und ist gesünder weil man sein Hinterteil auch mal durch Muskelkraft bewegt und nicht jeden Tag einen halben Kilo Fleisch isst… Es täte unserer Gesellschaft echt gut, wenn mehr Menschen so wären, wie du, Lisa!

    1. Avatar-FotoLisa Beitrags Autor

      Hallo Katharina!

      Ich möchte auf deinen Punkt eingehen, dass nicht alle so naturverbunden sind/sein wollen: Einerseits glaube ich zwar, dass es irgendwie nicht normal ist, sich nicht mit der Natur verbunden zu fühlen – da muss schon viel abgeschnitten worden sein… Ich glaube um die Umwelt/Natur schützen zu wollen muss man Teil von ihr werden und somit sich selbst schützen wollen. Alles andere, rationale „wir müssen die Umwelt retten“ ohne einen Bezug zu ihr zu haben… – ich glaube das führt zu nichts sinnvollem.

      Aber davon abgesehen: Es gäbe ja genug sinnvolle Betätigungsfelder, bei denen man niemals einen Spaten anrühren müsste :) Wie du sagtest… Nähen, basteln, kochen… in einem städtischen Umfeld gäbe es ja noch immer genügend Dienstleistungsmöglichkeiten… viele Entwicklungen und Forschungen im Gesundheitsbereich sind ja super! Bitte, so Menschen braucht es auch zu Hauf! :)

    2. Nanne

      Hallo Katharina,

      mir gefällt dein Kommentar so gut, weil ich mich da wiederfinde: Ich bin aus der Konsumspirale raus, habe aber keine Lust zur Selbstversorgung.

      Meine Hecken und meine Blumen im Garten reichen mir völlig. Ich arbeite gerne (im sozialen Bereich) und bezahle mit dem Geld dann das Obst und Gemüse aus dem Bioladen (und Schokokekse und alles andere).

      Viele die in der Konsumspirale drin stecken, habe sich vielleicht aber auch noch gar keine Gedanken darüber gemacht, dass es auch anders geht. Mir ist das zum ersten Mal richtig bewusst gewordne, als ich von Nieves Palmer gelesen habe. Der Frau von Raphael Fellmer. Erst da hat bei mir so richtig ein Umdenken statt gefunden.

      Liebe Grüße Nanne

  18. Bettina

    Liebe Lisa!

    Ich arbeite seit über acht Jahren auch nur noch 30 Stunden und das reicht mir vollkommen! Obwohl mich Leute immer wieder fragen, ob mir das Geld nicht zuwenig ist bzw. ob ich nicht Angst um meine Pension habe. Aber ich lebe sehr einfach, versorge mich den ganzen Sommer mit eigenem Obst und Gemüse. Ich war nie der Typ, der dreimal in der Woche shoppen geht! Ich komme hervorragend zurecht, lebe vegan und so gut es geht natürlich!

    Alles Liebe, Bettina

  19. Karl Ebert

    Ich bin auch für weniger Konsum. Aber wir alle brauchen das „BASIC INCOM“ das Bedingungslose Grundeinkommen, sonst reicht es nicht für das nötigste. Manch einer hat Oma und Opa, aber alle brauchen eine Grundversorgung, und die bietet keine Selbstversorgung der Welt.
    Herzliche Grüsse

  20. Verena

    Liebe Lisa, ich sehe das ganz genau so wie Du!
    Mein Freund und ich arbeiten – auf den klassischen 40 Std/Woche-Arbeitsplatz umgerechnet – zusammen 4 Tage die Woche. Davon leben wir mit unseren zwei Zwergen ganz gut (und das in der Peripherie von München!). Eben weil wir viel der restlichen Zeit mit Selbstversorgung verbringen (garteln, kochen/einmachen, nähen, stricken, basteln, etc.). Diese Tätigkeiten machen uns Spaß, sind identitätsstiftend und neben den „Jobs“ die wir machen, die reinste Erfüllung. Auch weil wir unseren Jungs ein Dasein vorleben, das Sinn macht – das sie begreifen können. Natürlich geht das nur, weil wir in Sachen Wohlstandskonsum eher weniger hohe Ansprüche haben, und uns mit gebrauchten Dingen zufrieden geben (Kleidertausch, Flohmarkt, Haushaltsauflösungen, abgelaufene Lebensmittel). Funktionalität ist meist wichtiger als Schönheit. Trotzdem schaffen wir es gut, uns wenn notwendig sogar in neue Marken- und Öko-Kleidung zu hüllen und Öko-Lebensmittel zu kaufen, die anderen Leuten zu teuer sind. Damit möchte ich sagen, dass wir trotz eines finanziellen Status‘ an der Armutsgrenze Luxusartikel konsumieren können. Es ist immer eine Frage des Bewusstseins und der Prioritäten. Meine Hoffnung ist, dass dieses Lebensmodell ein positives Beispiel für andere ist und Nachahmer findet. Je mehr das so handhaben, umso besser. :-)
    Liebe Grüße, und weiter so! Verena

    1. Lene

      Liebe Verena.

      Wir machen das genau so.

      Manche Dinge benötigt man ohnehin nur für kurze Zeit.

      (z.B. die Fußballschuhe für den schnellwachsenden Sohnemann, die suchen wir dann über willhaben,..)

      Mir ist es wichtig, dass Dinge die bereits produziert wurden dann zumindest genutzt werden und nicht nach kurzem Gebrauch auf dem Müll landen, da egal um was es sich handelt einmal jemand viel Energie, Liebe, Zeit,… hineingesteckt hat.

      Ich organisiere 2mal im Jahr einen sehr zeitintensiven Nachbarschafts – Tausch -Flohmarkt.
      Die Menschen aus der Umgebung können hier jeder max. 2 Sackerl Dinge herbringen, die sie nicht mehr benötigen und mitnehmen, was sie brauchen. Es gibt dann für jeden eine Liste (gebracht/mitgenommen) wo jeder selbst einträgt welchen Wert er für die Dinge festlegt und zum Schluss wird abgerechnet.
      Sehr oft ist es so, dass kein Geld fließen muss. Und sehr oft gibt es strahlende (Kinder-) Augen und Freude über die „neuen“ Dinge.
      Weiters muss nicht mit dem Auto gefahren werden, da man 2 Sackerl über eine kurze Distanz ohne Probleme tragen kann ;-)

      Wir verzichten seit Jänner auf unser Auto und haben dadurch die Möglichkeit das „gewonnene“ Geld in bessere Lebensmittel zu investieren und können so Betriebe in unserer Umgebung unterstützen.

      Ansätze gibt es da noch viele…

      LG

      Lene

  21. Yvonne Schröder

    Hallo, Lisa!

    Gestern bin ich auf deinen Blog gestoßen und stöbere nun schon eine ganze Weile. Deine Gedanken in diesem Artikel sind gerade auch die meinen. Durch meine Arbeit (u.a.) bin ich vor gut 2 Jahren krank geworden und habe deshalb natürlich auch weniger Geld zur Verfügung gehabt. Zuerst haben mich heftigste Existenzängste geplagt. Dann wurde ich kreativ – und es fing an, sogar Spaß zu machen. Dabei ist mir aufgefallen, dass ich viele Dinge gar nicht brauche. Sie haben mich nicht glücklich gemacht.

    Nun stellt sich bei mir die Frage, mich wieder gesundet dem Arbeitsmarkt zur Verfügung zu stellen. Ich möchte gerne beschäftigt sein, aber mit den richtigen Dingen. Mein Mann und ich wünschen uns auch einen Hof. Ich verspüre immer mehr die Sehnsucht nach Ursprünglichkeit und Natur. Und bemerke doch noch allzu oft, dass mir das Umdenken schwer fällt. Aber der Weg ist ja das Ziel.

    Der Gedanke, weniger für Geld zu arbeiten, weniger zu konsumieren und dafür Zeit für die wirklich wichtigen Dinge im Leben zu haben, reizt mich sehr. Dein Blog inspiriert mich, Einiges auszuprobieren und zu überdenken. Vielen Dank!

    Liebe Grüße
    Yvonne

  22. Sandra

    Hoi Lisa! Danke für deine Gedanken. Ich denke, es würde funktionieren. Zu tun gibt es jede Menge. Wenn ich die Kleider nicht einkaufe, dann nähe ich sie mir. Kinder hüten der Nachbarin, damit sie mal etwas anderes tun kann :-), um nur zwei Beispiele zu nennen. Für mich gehts auch nicht darum, einfach zurück zum Alten, es geht darum, dass man, wenn man nicht unter Arbeitsdruck steht, ganz anders im Leben steht, ganz anders mit Menschen umgeht, ganz anders denkt und für total andere Dinge Zeit hat und diese Dinge dann auch tut. Wie es werden würde, keine Ahnung, Ich stells mir schöner vor, und was da an kreativen Ideen und sozialen Gedanken freigesetzt würde, kann man wohl nicht abschätzen! Ich glaube daran :-) Herzlichen Gruss aus der Schweiz :-) Sandra

  23. Wolfgang

    Hallo Lisa,
    Du äussert da einen der wichtigsten Gedanken zum Systemwandel. Kennst Du Charles Eistenstein, Ökonomie der Verbundenheit? http://sacred-economics.com/.

    Kurz: Das Geld verwandelt stetig Gemeingut (kostenloses wie Natur, Wasser, Notdurft, Land, das allen gehört) in Konsumgut, macht es austauschbar (und entwertet es damit) und zerstört Beziehungen, Vertrauen und die Natur.

    Der Weg zurück ist genau das, was Du spürst: Geld und unsere Tätigkeiten müssen in Gemeingut und Schönheit zurückverwandelt werden, Investitionen sollen Schönes erzeugen, ohne Rendite zu erwirtschaften, quasi Geldvernichtung zugunsten zurückgewonnenen Gemeinguts, Vertrauen, Wertschätzung und Schönheit. Das Ziel ist eine Schenkkultur, die noch über die Tauschkultur hinausgeht, indem sie gibt ohne Erwartung eines Gegengeschenks. Das ist letztlich ja unser eigentliches Wesen. Nur Angst hält uns davon ab.

    Die Beliebheit Eures Blogs geht darauf zurück, dass Ihr schon einige der Ängste überwunden zu haben scheint. Wir wollen mehr dazu wissen, wie man Ängste überwindet und was wir zu erwarten haben, wenn man die ersten Schritte schon getan hat, wie Ihr.

    1. Avatar-FotoLisa Beitrags Autor

      Lieber Wolfgang!

      Kannte ich nicht, nein. Werd ich mir mal angucken :)

      Schöne Gedanken die du da teilst!

      Hm, das mit den Ängsten kommt ja auch ganz auf die Ängste an. Ich denke nicht jede/r hat unbedingt die selben. Seien es zum Beispiel Ängste vor gesellschaftlichem Druck (Familie etc..) – das war bei uns beispielsweise nie Thema, da wir jeweils in der Jugend unsere Rebellionsphasen hatten, die einfach noch nicht beendet sind (und scheinbar nie sein werden ;))

  24. Tilo Wilhelm

    Hallo Lisa,

    dein Thema und die Gedanken, die dich bewegen haben mich sehr angesprochen. Ähnlich dem rattert es seit langem auch in meinem Kopf und ich spüre aus meinem Innern, meinem Herzen den Drang vieles in meinem Leben zu verändern. Ich hinterfrage mehr, bekomme Antworten, es werfen sich neue Fragen und Überlegungen auf, aktuell sehr stark zu politischen Themen.

    Entschleunigung ist meiner Ansicht nach eines der größten Geschenke, die wir Menschen uns in der heutigen Zeit bereiten können. Wenn wir bspw. einen Blick auf Naturvölker richten erhalten wir viele Antworten darauf wie wir glücklicher und im Einklang mit der Schöpfung leben können. Sie entnehmen der Natur nur das was sie zum Leben benötigen, auch in dem Bewusstsein, dass Leben ein Kreislauf bedeutet und alles miteinander zusammenhängt. Wir sägen an dem Ast auf dem wir selbst sitzen. Konzerne, Machthaber, Politiker, Kirchen, Monopolisten, Banken, Kriegstreiber, Massenmedien wollen uns etwas anderes weis machen. Ich bin der Überzeugung, dass die meisten Probleme, die uns konfrontieren aus diesen Kreisen geschaffen wu(e)rden. All das führt dazu, dass unsere (Freiheits-) Rechte immer mehr beschnitten werden, wir uns wie in einem Hamsterrad fühlen und viele sind froh, dass sie in der wenigen Freizeit, die ihnen verbleibt ein wenig Zerstreuung und Ablenkung geboten wird, oft in zweifelhaften Freizeitvergnügen. Was ist das für ein Leben?

    Steuersysteme, Sozialsysteme werfen mehr Probleme auf als sie lösen, und das scheint so gewollt, um uns immer mehr zu kontrollieren und in Abhängigkeiten zu bringen. Einige Wenige profitieren davon und wir sollen die einfältigen Zahler spielen.

    Ich denke, es braucht andere Lebenskonzepte, die allesamt vom Grundansatz nicht neu sind. Wer sagt denn dass 40-50-60 Stunden Arbeit in der Woche gut oder schlecht sind, sollte nicht jeder für sich selbst bewerten und entscheiden dürfen was für ihn das richtige Maß darstellt? Und auch der Begriff Arbeit sollte meiner Ansicht nach neu definiert werden. Jeder Mensch trägt besondere Talente und Fähigkeiten in sich, wenn jeder diese ausleben würde, würde Arbeit Erfüllung bedeuten, mit Begeisterung und Hingabe verrichtet werden, dann würden wir das was wir tun gern tun. Dabei strebt jeder nach seinem eigenen Vorteil, doch wünscht sich zudem ein intaktes soziales Umfeld, in dem er leben möchte (Behandle deinen Nächsten so wie auch du behandelt werden möchtest.). Aus diesen zwei Triebkräften handelnde Menschen schaffen Lebensgemeinschaften, in denen eine gesunde Balance vorherrscht, im Einklang mit Mutter Erde. Freie, eigenständig denkende, eigenverantwortlich handelnde, liebende, zufriedene Menschen – das wäre doch eine Vision?

    So viel zunächst von mir dazu, liebe Grüße, Tilo :0)

  25. Klaudia

    Hallo Lisa,
    ja ich finde über das Thema sollte man sich mal austauschen.Mich persönlich nervt es sehr das alles mit Geld zu tun hat,geht Arbeiten wegen des Geldes,nicht aus Freude zur Arbeit und mit der Arbeit.Mir würde es auch besser gefallen mich selber zu versorgen aus dem eigenen Garten,leider ist mein Garten zu klein,doch bin ich dabei zu Planen wie es trotzdem gehen kann.Ich selber gebe kaum Geld für Krimskram und Deko aus,weil ich nur das haben möchte was mir wirklich gefällt und auch überlege brauch ich das wirklich.Früher gab es mal den Tauschkreis und fände das dies auch jetzt wieder angesagt wäre um sich gegenseitig zu Helfen und auch für gegenstände die ich nicht mehr brauche dafür aber jemand anderer.Leider wird auch viel zu viel weg geschmissen.
    Das wäre schön wenn man wirklich nur 20 Stunden in der Woche arbeiten bräuchte,doch wenn das jeder macht wird der Geldkreislauf wie er jetzt ist wohl nicht funktionieren,es sei denn alle würden trotzdem den Lohn bekommen der auch bei der Regelzeit von 38 Std. bezahlt wird.Dann müßten auch die anderen Kosten wie Miete,Auto,Strom usw. drastisch runter gehen.Wir zahlen alle viel zu viel für das Leben drumherum.
    Vielleicht gibt es irgendwann mal eine gemeinsamme Sammelstelle für Ideen,die jeder interessierte Bürger einbringt und wir finden neue Lösungen.
    Wünsche dir eine schöne Zeit,herzliche Grüße,Klaudia ,)

    1. Tricky

      Leider ist ja schon bei manchen Stellen der Lohn bei 40 Stunden (sowie Überstunden, so dass man auf 50 oder sogar 60 Stunden die Woche kommt) so abartig gering, dass man leider nicht anders kann, als die volle Zeit zu arbeiten, damit man seine Miete, seine Monatskarte, das Essen und was sonst noch nötig ist zu bezahlen. Ich rede also nicht von Luxus oder wahnwitzigen Konsum, sondern vom „Über die Runden kommen“.
      So sehr ich mir diese Utopie von „20 Stunden arbeiten und trotzdem sorgenfrei zurecht kommen“ wünsche – ich habe meine Zweifel, dass ich das je erleben werde.

      1. Tilo Wilhelm

        Tricky, auch ich bin in dieser Beziehung hin und hergerissen, doch kann man mit kleinen Schritten beginnen, Dinge zu verändern. So praktiziere ich es, indem ich z. B. Wildkräuter sammle, unseren Garten bewirtschafte frei von „chemischen Kampfstoffen“, immer öfter barfuß laufe, zunehmend Besorgungen zu Fuß und mit dem Fahrrad erledige, auf dem Markt bei regionalen Bauern und Gärtnereien einkaufe, mich politisch informiere und engagiere, regionale Netzwerke des Zusammenlebens unterstütze und pflege, etc… Man kann so vieles tun und in die eigenen Lebensbereiche einbauen, das motiviert, schenkt Freude und Erfüllung und führt Schritt für Schritt zu einem besseren Leben. Sei ermutigt an dieser Stelle :0)

  26. Beatrix Warnow

    Liebe Lisa,
    weniger ist mehr!
    Würden alle Leute nur zwanzig Stunden arbeiten, hätten wir vermutlich keine Arbeitslosigkeit, keine moderne Lohnsklaverei und keiner würde verächtlich auf Hartz Vier Leute herab sehen. Wir bräuchten nicht soviel in die KK einzahlen, da wir nicht mehr unter stressbedingten Krankheiten leiden würden. Herz-Kreislauferkrankungen, Krankheiten wegen stressbedingtem Übergewicht, chronische Magen-Darm-Erkrankungen und schmerzende Rücken, Nacken und Schultern würden drastisch verringert werden.
    Wenn alle nur 20 h in der Woche arbeiten, müssten wir uns über legen, welche Arbeit tatsächlich noch Sinn macht. Wir würden dann unsere Zeit nichtdamit verbringen, Plastikmüll zu produzieren, vvermutlich müssten wir auch nicht mehr schnell von a nach b. Weniger Arbeit würde eine weitreichende Veränderung für ein gesunder es Leben und für eine gesündere Umwelt bedeuten.
    Ich persönlich habe mich schon von dem fremdbezahlten Leistungssystem verabschiedet. Wir kommen mit weniger immer besser aus, können Teile unserer Nahrung selbst erzeugen und sind gesünder als andere mit ihren regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen. Mein Mann und ich möchten ein sebstbestimmtes Leben führen – wir stellen grad unseren Garten aus ethisches Gärtnern und Permakultur um. Eure Ideen sind mir oft sehr hilfreich –
    vielen Dank dafür an dieser Stelle.
    Weniger Arbeiten ist also nicht egoistisch. Es bedeutet ja auch nicht, dass du weniger arbeitet, nur weil du deine Arbeitskraft nicht mehr meistbietend verkaufst. In Haus und Garten wartet ja auch viel Arbeit, die sogar großen gesellschaftlichen Nutzen hat – bedenke nur, was aus unseren Kindern wird, wenn wir viel Zeit und Liebe in ihr Wachstum investieren. Sie werden gedeihen und blühen. Was kann aus uns Menschen werden, wenn wir nicht mehr getrieben sind, sondern wenn wir nach unseren Möglichkeiten gedeihen?
    Alles Liebe für dich
    Beatrix

    1. Rita

      Beatrix‘ Kommentar klingt gut :) und ich glaub, sie hat auch Recht. Hab das zwar alles nicht hinterfragt, aber mein Gefühl sagt es mir und man hört doch heutzutage überall immer, dass das viele Sitzen im Job (bei denen, auf die es zutrifft, mich eingeschlossen) Gift für die Gesundheit ist. Habe auch letztens einen Artikel darüber gelesen (weiß nicht mehr wo), dass vieles Sitzen oder generell wenig Bewegung auch das Gehirn schneller altern lässt. Das Erinnerungs- und sprachliche Ausdrücksvermögen vermindert sich etc. Das fiel mir gerade so dazu ein. Ich habe vor ca. zwei Jahren meine 5 Tage Woche auf 4 Tage reduziert. Mehr geht bei mir leider gerade nicht, aber ein Tag mehr in der Woche Zeit für mich zu haben, ist schon ein Riesenunterschied und ich würde nie mehr Vollzeit arbeiten wollen!! Schön gesagt Lisa: „weniger zu haben und mehr zu SEIN“. Das ist ein gutes, langfristiges Ziel!

  27. Hinz

    Den Wunsch (viel) weniger (als jetzt) im Büro zu arbeiten, habe ich auch. Ich wünsche mir mehr Zeit für mich und die Dinge, die ich gut finde. Habe aber auch ganz „tolle“ Ausreden, dass ich es nicht mache:
    1. familiär und somit örtlich gebunden finde ich keine angemessene verkürzte Arbeit. Angemessen heißt für mich in diesem Fall, wenn ich schon arbeite, möchte ich das auch am Monatsende finanziell sehen.
    2. Da ich ein paar Jährchen älter bin, sehe ich auch in Richtung Rente. Und die bekomme ich nur durch versicherungspflichtige Arbeitsstellen, nicht durch Jobs/ Praktika/ geringfügige Beschäftigung.

  28. Christof

    Hallo Lisa,

    finde es toll, dass Du Dich mit dem Thema Konsumverzicht beschäftigst, weniger arbeitest und bewusster lebst!

    Weniger zu konsumieren und minimalistischer zu leben, ist meiner Meinung nach die einzige (!) Möglichkeit, wie wir diesen Planeten noch retten können. Das Mär vom ewigen Wachstum glaubt doch fast niemand mehr.

    Ich selbst habe mich von 5555 Dingen getrennt, habe meinen gut bezahlten Job gekündigt, arbeite als Selbstständiger nun weniger als zuvor, ernähre mich vegan …

    Einfach bewusste Grüße

    Christof

  29. Melanie

    Liebe Lisa!

    Klumpert habe ich auch schon viel ausgemistet. Jedes Mal, wenn ich wieder eine Ladung Staubfänger, alte Kleidung usw. weggebracht habe, fand ich es sehr schade, dass es überhaupt so unnütz bei mir herumstand.
    Deshalb beschränkt sich mein Konsum jetzt (auch aus Geldgründen) auf ein Minimum.
    Beim Anblick des Kleinods, das man überall zu einem mehr oder weniger günstigen Preis erwerben kann, denke ich auch, dass zu viel produziert, konsumiert und weggeschmissen wird.
    Dieses Zeug macht aber einen Teil unseres Systems aus. Viele Jobs würden wegfallen, wenn sich der Konsum der Leute ändern würde und Dinge selbst gemacht würden bzw. aus regionaler Herstellung stammen würden (Kunsthandwerk usw.)
    Der Vorteil dabei wären einerseits das florieren der Künstler- und Handwerksbranche und andererseits, dass Plastikdeko und dergleichen für uns nicht mehr billig in China produziert würde.

    1. Peja Träger

      Meinen Traum bin ich am erfüllen, ich bin dabei mir eine Hütte zu bauen und Autark zu leben und es geht. Seit dem ich das beschlossen habe kommt alles in mein Leben was es braucht. Ich arbeite täglich 2,5 Stunden und den Rest verdiene ich mir über Energieausgleich, Workshops auf meinem Berg. Ich konsumiere nur das nötigste und da achte ich sehr auf Verpackungen, am besten ohne. Wer sich entscheidet diesen Weg zu gehen wird sehen das sich alles findet wenn man im Herzen ist… Das schöne ist ich machen nur noch das was zu mir passt…

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