Immer wieder bekommen wir Fragen wie diese. Zeit sie mal in einem Artikel zu beantworten, damit mehr die Frage beantwortet bekommen :) Aber vorsicht, die Frage bzw. die Antworten sind individueller als man denkt… „Selbstversorgung“ ist ja ein sehr vielschichtiger Begriff, der unterschiedlich ausgelegt werden kann…
Wie groß ist euer Land oder „wie viel Land braucht man für die Selbstversorgung“?
Tja wie groß das Land ist auf dem wir Leben ist schnell runter gerechnet: Insgesamt 8.000 Quadratmeter, davon 1.000m² Weingarten, etwa 2.000 gehen für Haus, klitzekleines Stückchen Wald und Vor-Haus-Bereich weg. Der groooße Rest ist Streuobstwiese mit lauter jungen Bäumchen, heuer frisch gepflanzt. Und dann bleiben gerade mal 400m² Gemüsebeet und nochmal etwa 200-300m² Beetstreifen für Kräuter (der Großteil davon wiederum soll Anbau für den Verkauf sein für den Eigenbedarf reicht ja viel weniger!)
Wie viel Land man denn nun tatsächlich braucht ist nicht so leicht zu beantworten. Ich denke, durch unsere vegane Ernährung brauchen wir auch extrem wenig Platz. Persönlich glaube ich, dass man auf den etwa 400m² seinen Bedarf schon recht gut decken kann, wenn man den Platz gut ausreizt! (Merke: Wir bauen kein Getreide, Ölsaaten oder sowas an… Wir sprechen nur von Gemüse – die Obstbäume sind noch zu klein)
Mischkultur bitte!
Zum Beispiel kann man Salat (oder Kohl oder andere Sachen, die laaange brauchen) und Radieschen gleichzeitig aussähen, und bis die Salatköpfe wirklich Platz brauchen, hat man die Radieschen schon längst wieder geerntet. Da gibt es so einige ähnliche Spielereien ;) Für solche „Platzhalter“ empfehlen sich vor allem Gemüsesorten, die schnell wachsen z. B. Spinat, Kresse, Pflücksalate, Mairüben, usw…
Vertikale Gärten
Wenn ihr nicht viel Platz habt nutzt auch die Vertikale! Wände, Zäune, Stapel, Hügelbeet usw… Einfach mal googlen nach „vertikale Gärten“, vertical gardening oder ähnlichem.
Obstbaum-Lebensgemeinschaften
Auch (kleinwüchsige) Obstbäume lassen sich gut in Beete integrieren. Je größer sie werden und je mehr Schatten sie werfen, desto weniger lichthungrige Pflanzen sollten sich natürlich darunter finden. Oder eben Sachen die erntereif sind, bevor das Blätterdach ganz entfaltet wurde (Spinat etc.)
Selbstversorgung mit wenig Platz
Ich bin mir einfach soooo sicher, dass es eben nicht der riesen Bauernhof sein muss um sich mit gesundem Essen zu versorgen. Kreativität ist gefragt – oder stattdessen einfach mal im WWW streifen, da findet sich in jüngster Zeit sooo viel zu diesem Thema!
Wie viel von eurem Nahrungsbedarf ist gedeckt?
Auch eine klassische Frage. Voriges Jahr würde ich sagen ab Juni zu 50%, ab Juli zu 80% und ab August nahezu 100% an unserem Bedarf an frischem Gemüse. Ab schätzungsweise Mitte Oktober flachte die Kurve wieder ab. Heuer wird es hoffentlich schon etwas anders sein, da wir die Anbaufläche verdoppelt haben (von 200 auf 400m²). Allerdings mussten wir heuer auch wieder viel improvisieren und viel neben dem Garten arbeiten und organisieren. Mal sehen was rauskommt. Wir sind ja far beyond perfect aber jedes Jahr wieder ein bisschen stolz was wir schon alles schaffen :)
Mehr und mehr integrieren wir ja auch Wildkräuter (vor allem Brennnessel) in unseren Speiseplan, was uns schon jetzt gut versorgt, wo am Beet noch eher mau ist!
Wie viele Stunden arbeitet ihr in eurem Garten?
Tja, erstens kann ich das schwer schätzen, und zweitens befinden wir uns noch in der Aufbauphase: Wir haben zum Beispiel 2 Wochen mit Drahtkörbe basteln und über 50 Bäume pflanzen verbracht. Die Beete machen mit dem schweren Lehmboden auch noch mehr Arbeit als in Zukunft und da wir ein längliches Grundstück haben und kein ausgeklügeltes Bewässerungssystem, laufen wir auch hin und wieder wie die Irren mit der Gießkanne durch die Gegend. Zusätzlich haben wir noch viel Wiese die per Hand gesenst wird – jemand anders spart sich das vielleicht, mangels Wiese :)
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Aber so rein für das Gemüsebeet, arbeiteten wir voriges Jahr schätzomativ (und es war erstaunlich wenig) 1-3 Stunden am Tag? Vielleicht schätze ich das auch vollkommen falsch ein, aber ich hatte das Gefühl jetzt so konkret für den Gemüsegarten relativ wenig zu tun (klar haben wir den ganzen Tag viele andere Sachen im Garten gemacht wie Kräuter sammeln und trocknen, sensen, mähen, Infrastrukturaufbau, und die Haussanierung war da auch noch, und arbeiten, Blog betreuen und und und :D)
Man kann halt auch immer mehr oder weniger im Garten arbeiten. Wir hatten z. B. keine Schnecken und wenig Beikräuter. Meine wichtigste Erkenntnis: früh im Jahr ordentlich jäten, dann hat man später seine Ruhe. Kann mich nicht erinnern viel gejätet zu haben voriges Jahr…
Selbstversorgung – DIY
Also, raus in den Garten, auf den Balkon oder sonst was. Klein anfangen, lachen, staunen und das wichtigste: Erfahrungen machen :)
Und: Her mit euren Fragen, vor allem wenn sie auch andere interessieren könnten ;)
ja – das ist so ne frage die ich mir auch schon gestellt habe wieviel platz ich brauche …
allerdings verstehe ich unter selbstversorgung halt nicht nur das essen sondern eben soviel und soweit wie moeglich alles – also auch das holz zum heizen und eben getreide und alles was ich brauche und zu mir nehmen .
ich habe das fuer mich so im kopf ueberschlagen und wuerde sagen das so ca 1 hektar die groesse pro person ist die es dafuer braeuchte – abhaengig davon ob ich denn zb ueberhaupt im winter heize oder wo ich klimatisch wohne …
Liebe Lisa,
ein sehr interessanter Artikel!
Du schließt ja explizit den Anbau von Getreide und Ölsaaten in Deinen Betrachtungen aus (das entspricht ja auch der gärtnerischen Praxis).
Ich habe das Thema mal von einer etwas anderen Seite betrachtet. Dazu habe ich u. a. Daten der FAO und der deutschen Gesellschaft für Ernährung ausgewertet und die theoretisch erforderliche Anbaufläche zur Deckung des jährlichen Kalorienbedarfs eines Erwachsenen beim Anbau von Kartoffeln, Dicke Bohnen und Sonneblumen (als Ölsaat) berechnet (http://gourmetbauer.de/anbauflaeche-erntemenge-und-kalorien-wieviel-flaeche-braucht-man-zur-selbstversorgung-aus-dem-eigenen-garten/).
Viele Grüße!
Frank.
Hallo Frank,
bin grade noch am lesen von deinem Artikel, aber ich bin jetzt schon begeistert. Vielen vielen Dank!!
LG
Geil, hätte ich so bock mal mitzumachen, ich würde den ganzen tag billige Mikrochips programmieren, die die ganze Arbeit einfach für uns machen, damit ihr nicht immer mit der gießkanne durch die gegend rennen müsst , oder düngern, werte überwachen usw, Die chips würd ich einfach mit billig selbstgebauten Solarstrom betreiben und den Reststrom gleich noch mit nutzen, um massenhaft Pflanzen anzucht zu betreiben mit LED Lampen!
Ach wieso bauen wir nicht einen kleinen Teil in der Wüste ein komplettes Solarfeld, die die menschheit mit 100facher überflüssiger Energie versorgt und für jeden Menschen und gleich 8 millarden mehr, ein mini Hochhaus mit 200m² anbaufläche :D, warum aufn Boden anbauen, wenn man auch in die höhe kann? Unendlich platz unendlich essen und unendlich strom. Dann haben wir endlich die Zeit, die Welt zu verstehen, in der wir eigentlich leben…
Ich haben seit letztem Oktober die Chance, in einem größeren Garten direkt am Haus ca. 150 m2 für Gemüse zu nutzen, außerdem haben wir 4 Apfelbäume, 4 Kirschbäume, eine Mirabelle, eine Pflaume, eine Walnuss und ein paar Haselnusssträucher. Daraus konnte ich ca. 400 kg Gemüse, 100kg Obst und einige kg Nüsse gewinnen. In meinem zweiten Gartenjahr überhaupt, dafür vorbereitet durch viel Lektüre – auch vom experimentselbstversorgung. Ein paar Versuche haben nicht so gut geklappt, z.B. Tomaten und Blumenkohl, aber die meisten Gewächse waren mit mäßigem Aufwand (habe zusätzlich ca. 55 Stunden pro Woche für Geld gearbeitet + Familie mit einem Baby + ein paar andere Verpflichtungen) sehr ergiebig. Als Arbeit habe ich es gar nicht empfunden, das Gärtnern war ein toller Ausgleich und der Ernteertrag sozusagen eine schöne Dreingabe. Besonders gut fand ich:
– Kartoffeln (nur in die Erde setzen und ein paar Monate später ausbuddeln, 80kg auf 30m2)
– Zuccini (Vorziehen und im April/Mai abhärten, aber in der Zeit ist ohnehin wenig anderes zu tun – 40kg aus 4 Pflanzen)
– Kürbisse (vorziehen, auf dem Kompost wachsen sie auch wild aus vorjährigen Samen, dann einfach zuschaun, freuen und im Herbst die fette Ernte reinholen – 200kg von 20m2)
– Kohlrabi „Superschmelz“ (die Jungpflanzen vereinzeln, ein bisschen jäten und regelmäßig gießen – ca. 40kg von 15m2)
– Zuckererbsen (säen und nach einigen Wochen regelmäßig durchpflücken, ab der Blüte regelmäßig gießen. 10kg von 9m2, vor allem geschmacklich eine Wucht)
– Stangen- und Buschbohnen (wie Zuckererbsen, aber mehr Ertrag – ca. 30kg von 15m2)
– Zuckermais war total pflegeleicht und lecker, auf die Erntemenge habe ich aber nicht geachtet
– Rote Rüben und Blumenkohl (stehen noch als Wintergemüse auf dem Beet, Ertrag noch unbekannt, scheint aber auch gut zu werden)
– Kräuter wie Petersilie, Dill, Salbei, Rosmarin machen wenig Arbeit, sind vom Nährwert her wohl auch unbedeutend, bringen aber frisch aus dem Garten ungeahnte Geschmackserlebnisse wie ich sie selbst aus der Sterneküche noch nicht kannte
Zusatzaufwand war das einmalige Urbarmachen von Wiesen, wobei auf den Grassodenhäufen dann fantastische Kürbise gewachsen sind. Und die Schneckenjagd mit allen denkbaren MItteln – ausschließlich hier habe ich etwas Gekauftes (Schneckenkorn) verwendet, aber auch Gartenschere, Steine, Spaten usw. Trotzdem gab es ein paar Gemüseverluste, aber insgesamt wenig – geholfen hat wohl vor allem die konsequente Bekämpfung im Frühjahr, oft auch nachts mit Stirnlampe. Und natürlich pflege ich den Kompost gut, alles nicht essbare aus dem Garten (außer Brennholz) und alles Unbedenkliche von gekauften Essen kommt da drauf. Handelsdünger war somit bisher unnötig.
Besonders gefreut hat mich, dass wir unser Baby bisher fast vollständig mit selbstgemachtem Brei füttern konnten, aus Zuccini bzw. später Kürbissen und Kartoffeln sowie Fleischbrühe (die allerdings aus gekauftem Fleisch). Da ging das kleine Mäulchen oft gar nicht mehr zu, im Gegensatz zu unserem ersten Kind wo wir einige Mühe hatten den gekauften Brei zu verfüttern. Außerdem war unser zweites Kind bislang (8 1/2 Monate) noch überhaupt nicht krank, wass ich erstens auf das Essen und zweitens auf die saubere Luft hier (Stadtrand, 7 Häuserreihen von der nächsten nennenswerten Straße entfernt) zurückführe.
Leider kann ich nicht davon ausgehen, die Selbstversorgung so wie in diesem Jahr weiterführen zu können, aber falls ich die Chance habe werde ich sie unbedingt nutzen – es hat sich massiv gelohnt, für uns und wohl auch die Gesellschaft (vermiedene Emissionen und andere Eingriffe in die Natur, außerdem konnten wir viel Gemüse und Obst verschenken).
Da muss ich dem experimentselbstversorung danken, Ihr seid eine wichtige Inspirations- und Informationsquelle. Aus meiner Sicht ein wenig schade ist, dass sich der Blog in letzter Zeit vom Gärtnern und der pragmatischen Selbstversorgung wegzubewegen scheint, aber ich les Euch weiter gern und die für mich besonders wertvollen Artikel aus den ersten Jahren sind ja weiter verfügbar. Was ihr da macht finde ich sehr gut und ich wünsche Euch dass es auch Euch weiter gut tut.
Mein Land..
Ich will damit nur zeigen, dass mit wenig Geld ein schönes Leben auf eigenem Grund und Boden in Europa möglich ist, wenn man den Mut und den Willen dazu hat.
In Deutschland oder gar Österreich wäre mein Traum vom eigenen Stück Land an den finanziellen Möglichkeiten gescheitert. 1,5 Hektar gutes Land mit gutem Haus und in Alleinlage am Wasser umrahmt von Wald und Wiese wäre dort unbezahlbar!
Zum fischen unterwegs
Hier noch eine kleine Impression anbei..
Der Gedanke zur Sebstversorgung entstand in meinem Kopf 2008 während der weltweiten Finanzkrise.
Die nächste Frage war, wo leben? Wenn der Euro nichts zum sparen ist und die Regierung auf dumme Gedanken kommen könnte.
Europa musste aber sein. Nur wo gibt es günstig Haus und Land ohne einen Bankkredit in Anspruch zu nehmen, weil man ja dann wieder Schuldner wäre, also Sklave.
So kam ich auf Schweden und genauer den nördlicheren Teil an der hohen Küste.
Im Netz fand ich nach vielem vergleichen mein Traumhaus mit 1,5 Ha gutem Land und Wald und auch noch in Alleinlage und auch noch sehr nahe dem Wasser zum Preise von 31.000.- Euro umgerechnet. Das sind hier normale Preise, Land kostet fast nichts.
Also tätigte ich den Kauf über einen schwedischen Makler, damit alles seine Ordnung hat und wanderte sogleich dahin aus.
Qualitätswerkzeuge und notwendige Gartengeräte, Motorsäge ec. habe ich alles noch in Deutschland gekauft. Und Lebensmittelvorräte für 2 Jahre, falls etwas schief geht.
Und dann fing ich an.
Einen Kartoffelacker angelegt, ein Gemüsebeet, ein Kräuterbeet, eine Streuobstwiese angebaut, also Obstbäume in eine vorhandene Wiese am Berghang angepflanzt, Hühner habe ich mitgebracht.
Für den Winter noch eine Menge Holz in Stämmen gekauft, in Meterstücke gesägt und in Poltern eingelagert, nachdem der Holzschupfen mit gehacktem Holz voll ist. Die Ernte ist, gerade als ich dies schreibe, eingebracht und eingemacht, eingefroren oder getrocknet/gedörrt, wie etwa meine wunderbaren gesammelten Pilze. So ein Leben ist mit viel und schwerer Arbeit verbunden, jedoch macht es mir Freude, alles angepflanzte wachsen zu sehen und die eigenen Produkte zu verarbeiten und alles ist zu 100% pure Natur ohne jedwede Chemie. Ich dünge nur eigenen Kompost und Mineralstoffe gebe ich in Form von der kostenlos und massenhaft anfallenden Holzasche aus der Holzheizung und zerkleinerte Eierschalen, die ich ins Giesswasser gebe.
Hier oben im Norden gibt es viele Schädlinge nicht, ich habe noch keine einzige Schnecke gesehen, was sehr von Vorteil ist. Durch die Meeresnähe ist das Klima gemässigt und der Anbau gelingt recht gut. Mein Kopfsalat war das beste, was ich je sah, die Tomaten sehr schmackhaft, wie alles andere auch. Ich habe sogar Radi angebaut und der war Spitzenklasse. Zur weiteren Versorgungssicherheit plane ich Stallhasen und ein paar Gänse. Vielleicht noch zwei Ziegen? Das Land dafür ist vorhanden, denn ich liebe meine Tiere und solange sie leben, sollen sie es so schön wie möglich bei mir haben. Meine 15 Hühner angeführt vom Gockel laufen den ganzen Tag völlig frei. Eines hat am helllichten Tag der Fuchs gestohlen, eines hat ein freilaufender Hund auf dem Gewissen. Obwohl ich selber 2 grosse Hunde habe, kam es trotzdem zu dem Hühnerdiebstahl und zum Hühnermord.
Ich verbuche das unter “so ist der Lauf der Natur”.
Ob man so ein Leben ohne Geld führen kann?
Nein!
Denn Stromkonzerne wollen nicht mit Tomaten und Wirsing bezahlt sein und die kommunale Ab/Wasserversorgung auch nicht und das Finanzamt nimmt an Grundsteuer auch keine Hosenknöpfe.
Aber wenn man keine Schulden und etwa ab 15,000.- Euro für ein einfaches Holzhaus mit ca 3000 qm Grundstück hat, ist das überleben gesichert, sofern man etwa 300.- Euro monatlich Einkünfte erzielt und das Konsumdenken abschafft.
Dieses Leben ist einfach, aber frei und selbstbestimmt.
Wer zwei linke Hände hat und sich nicht zu helfen weiss, ist ohne Geld verloren!
Man sollte wirklich alles alles alles selber machen und auch selber machen können.
Ich gehe sogar soweit, auch Verletzungen und Krankheit wenn möglich selbst zu behandeln.
Als ich ein Fenter einglasen wollte, habe ich mir beim tragen der an den Rändern ungeschliffenen Scheibe einen Finger bis zum Knochen durchtrennt. Das Blut schoss geradezu heraus aus der klaffenden Wunde. Zähne zusammengebissen, die blutende Hand unter fliessendem kalten Wasser gereingt, die Hautlappen passend zusammengefügt und sodann straff verbunden. Dann täglich Salbe drauf und Verband gewechselt. Nach etwa 3-4 Wochen war der Schnitt so sauber zusamengewachsen, dass die Narbe kaum sichtbar ist und kein Arzt samt seinen technisch besseren Hilfsmitteln es hätte besser machen können.
Ich habe eine europäische Krankenversicherten Karte und hätte zum Doktor gehen können.
Nur wollte ich nicht, ich musste wissen, ob ich es selbst kann, ob ich es hinbringe, dass der Finger wieder anwächst und es auch ohne ärztliche Versorgung geht.
Diese Lebensweise erfordert meines Erachtens eine Frau und einen Mann, die genau die Arbeiten verrichten können, die ihrer Rolle seit Jahrtausenden zugedacht sind und dann könnte es klappen.
Wenn Frau darauf besteht dass Mann den Abwasch erledigt und er will, dass sie das Holz hackt, gehts schief.
Er bekommt weiche Hände und sie haut sich die Finger ab. ( Jetzt wirds ohne Arzt schwierig, es sei denn, man verzichtet ganz auf den Finger und auch ohne ihn geht das Leben weiter)
So einfach ist das.
Es ist ein Leben wie das unserer Vorfahren.
Und ich für mich bin fest davon überzeugt, dass dies ein wesentlich schöneres, freieres und glücklicheres Leben war als das heute in unserer Konsum und Ellenbogengesellschaft der Fall ist, wo es keinen Zusammenhalt mehr gibt und jeder nur seinen eigenen Vorteil im Sinn hat.
Amen!
Hallo Beppo… echt toll geschrieben dein Beitrag… genauso stelle ich mir mein Leben auch vor…. nur alleine zu stemmen ist dies nicht einfach… wie du sagst, es braucht die Frau dazu..wo findest du denn bei uns eine Frau die so leben will ? Da gewinnst du eher im Lotto! Jetzt ist es noch nicht so weit, aber ich fange klein an, und probiere mich an meinem500 m2 “ Gemüse Selbstversorger Garten“ aus… vielleicht findest du mich mal auf http://www.selbstversorger-garten.de … momentan bin ich mir noch unsicher ob ich jetzt schon mein Bio Balkon Garten projekt abkoppel soll. also für meine aktuellen sachen kannst du ja mal auf http://www.balkon-garten.com nachschauen… wünsche dir viel Glück in Schweden…Christian
Ich habe auch seit April einen Kleingarten und bin erstaunt, schon im ersten Jahr einiges ernten zu können: Kartoffeln, Bohnen, Erbsen und Beere. Zur Selbstversorgung reicht es nicht, aber das war auch nicht das Ziel für das erste Jahr. Es ging mehr um die Freude am Gärtnern und das eigene Gemüse ohne Chemie anzubauen! Vielleicht werde ich diesen Garten aber noch zur Selbstversorgung brauchen. Mehr über meine Erfahrungen habe ich unter http://www.tinestalk.de/index.php?s=tines+garten auf meinem Blog geschrieben
Von solchen grünen Möglichkeiten bin ich hier in einer Industrie-Großstadt weit entfernt. Ich habe mal im kleinen Garten Tomaten und Zwiebel angebaut, aber wenig Sonne und Industrie-Abgase vermute ich, bescherten mir eine katastrophale Ernte… Die Resignation folgte prompt!
Ich will meeeehr!
Stecklinge selber machen
Nicht aufgeben Julian! Wir haben mal mitten in der Naturidylle auf 800m Seehöhe gelebt (was ja eigentlich nicht soooo arg hoch ist). Ernte? Die konnten wir uns dank hungriger Schnecken aufzeichnen. Tomaten sind in dem Klima auch nicht ausgereift. Unsere Nachbarn hatten da schon mehr Erfahrung und sich mit Gewächshäuschen und Schnecken sammeln geholfen ;)
Einfach nochmal probieren! Einen absoluten Masterplan gibt es sowieso nicht – bei uns gelingt auch immer wieder mal was nicht :)
Nicht aufgeben Julian! Wir haben mal mitten in der Naturidylle auf 800m Seehöhe gelebt (was ja eigentlich nicht soooo arg hoch ist). Ernte? Die konnten wir uns dank hungriger Schnecken aufzeichnen. Tomaten sind in dem Klima auch nicht ausgereift. Unsere Nachbarn hatten da schon mehr Erfahrung und sich mit Gewächshäuschen und Schnecken sammeln geholfen ;)
Einfach nochmal probieren! Einen absoluten Masterplan gibt es sowieso nicht – bei uns gelingt auch immer wieder mal was nicht :)
Gewächshaus bauen,
Spiegel, Spiegelfolien , Alufolien verwenden, um Sonnenlicht zu spiegeln.
Wir haben einen Schrebergarten von 360 qm Fläche vor Berlin und teilen den gerade in Beete ein. Wir haben bisher nur die Erbsen gepflanzt und die Erdbeeren gejätet. Alles andere wächst noch in den Töpfen im Berliner Hinterhof. Hier habe ich noch mal 4 qm Hochbeete mit Gurken, Salat und Spinat und 5 qm Erdbeerbeet angelegt. Für die Kinder des Hofes habe ich ein Kinderhochbeet angelegt Jedes der acht Kinder hat ein Stück 40 cm x 40 cm zum ausprobieren. Da wachsen bei meinen beiden gerade Erbsen.
Ich mache gerade einen ewigen Speiseplan, der saisonal/regional und abwechselnd vegan/vegetarisch ist. Irgendwann geben wir vielleicht auch unseren omnivoren Sonntag auf.
Wir essen jeden Morgen Haferbrei aus 200 g Haferflocken (aus eigener Quetschung) mit Wasser und Obst der Saison (oder eben Kompott) und jeden MIttag Brotzeit (2 selbstgebackene Sauerteigbrote pro Woche, selbst gemahlen, leider elektrisch) Das Brot aus einem kg Mehl wiegt ca. 1,6 und kostet inklusive Strom fürs Mahlen und Gas fürs Backen 1,15 € in Bioqualität.
Wir haben also einen jährlichen Getreideverbrauch von ca. 60 kg je Weizen und Roggen und ca. 80 kg Hafer für Frühstück und Mittagessen. Denn Platzbedarf hierfür hab ich noch nicht ausgerrechnet.
Abends essen wir viel Kartoffeln. Letztes Jahr hab ich eine Horde für den Keller gebaut (bauanleitung im Survival-Magazin – Buchtip) und vom regionalen Biobauern 75 kg Kartoffeln gekauft. 60 qm Kartoffelacker reichen dafür aus. Apfelkompott wächst in Brandenburg fast an jeder Allee ;-)
Wir kümmern uns seit letztem Jahr um zwei Bienenvölker, soll nicht zum Verkauf sein, deshalb nehmen wir nur so viel raus, dass wir nicht zufüttern müssen.
Gerade lese ich ein Buch, in dem beschrieben wird, wie auf 300 qm mit viel Planung der Gemüsebedarf einer Familie erwirtschaftet werden kann.
Irgendwann möcht ich auch Faserpflanzen, Ölpflanzen und den Energiewald selbst anbauen und ausrechnen, wie viel Land insgesamt eine Familie braucht. Dann ließe sich der Spieß auch umdrehen und die Frage drängt sich auf, wie viel Mensch verträgt eine bestimmte Fläche Land.
Hallo Liliamar,
ich habe gerade deinen Eintrag hier gelesen. Sehr interessant!
Hast du mittlerweile deinen Anbau mit Ölpflanzen und Faserpflanzen erweitert und dich mehr mit dem Thema „Wieviel Energiewald braucht eine Familie“? beschäftigt? In welcher Ecke Brandenburgs wohnt ihr? Grüße
Es ist schön, wie viele Menschen sich selbst versorgen möchten. Ich hoffe, dass ich genug Gemüse und Obst für durchschnittlich zwei Mahlzeiten in der Woche ernten kann. Mein kleiner Garten hat 25 qm und mit vier Holzkompostern stehen meine ersten vier Hochbeete. Das große Beet ist ca. 9 qm und in der Mitte des Gartens steht ein Apfelbaum, der wieder gut geblüht hat (Halbstamm, ca. 15 Jahre).
Seit September nutze ich meinen Garten und die Vielfalt ist schon gut. Tomaten, Kohlraben, Blumenkohl, Sellerie, Spinat, Möhren, Rhabarber (ganz klein), Erdbeeren, , Radieschen, Knoblauch, Himbeeren, Kartoffeln, Gurken, Bohnen, Dicke Bohnen, Erbsen, Kräuter, Paprika, Zucchini, Zwiebeln, Mais, Dinkel, Linsen, Chili, …
Wie gesagt, bei der Größe immer nur weniges von allem. Im Herbst möchte ich dann Grünkohl und Rosenkohl setzen.
Evtl. schaffe ich wirklich der Selbstversorgung ein wenig näher zu kommen.
Danke für deine ausführliche Antwort, klingt echt toll wie ihr das macht!
Ich denke, wir werden diese Saison noch ohne Hochbeet(e) verbringen, dafür dann im Herbst welche anlegen mit eigenem Kompost und Grünschnitt.
Im "normalen" Beet werden wir alsbald die Balkon-Zucchini pflanzen (die trägt jetzt schon 3 Früchte à 5cm :) ), sowie Karotten, Salat, Kräuter …
Vielleicht bekommen wir auch noch irgendwo ein paar Tomatenjungpflanzen her, sind ja leider schon recht spät dran.. mal schauen.
LG aus Graz,
Markus
Hallo Lasse,
das hängt immer von der Region ab. Hier in Nordhessen sind die Preise gemäßigt, liegen bei etwa 0,75€ pro Quadratmeter (Sprich 7.500€ pro Hektar). In Gegenden wie NRW oder der Region um den Harz (weiß ich, weil ich auch dort nach Land geschaut haben) liegen die Preise eher um 4-5€ pro qm, also wesentlich teurer. Ostdeutschland ist dagegen wieder weit günstiger (Noch günstiger als hier in Hessen). Wie es im Süden Deutschlands bzw. in Österreich aussieht, weiß ich nicht genau.
Lieben Gruß
Joshua
Die Preise liegen in ÖSterreich auch ganz unterschiedlich. Während du in Tirol, wo jeder m2 genutzt werden muss enorm viel zahlst, liegen die Preise im Südburgenland relativ niedrig und da gibt es noch große Unterschiede abhängig von der Bodenbonität, Ebene oder Hang. In meinem Ortsteil sind es zB ca. € 0,80/m2 für Grünland, 4 km weiter im Dorf wo es eben ist zahlst du mindestens das Doppelte. Also alles relativ. Nicht abschrecken lassen, je weiter weg, je unattraktiver für Gewinnbringende Industrielandwirtschaft, desto leistbarer für unsereins.
Also ran ;-)
Liebe Grüße
Sabine
Hallo,
bei uns kostet der Quadratmeter momentan im Durchschnitt um die 4,- Euro.
Prignitz / Land Brandenburg
Wir haben nur 800 m2 inkl. Haus, viel "wilde Ecken" (etwa ein Drittel der Fläche ;)). Doch kaufen wir sehr selten Gemüse dazu – hauptsächlich ab Februar bis April, wenn die Schneedecke uns nicht zu frischen Löwenzahnblättern lässt. Wie ihr bauen wir weder Getreide noch Öl an, allerdings hin und wieder Kuckerutz, den man sehr gut lagern und auch mehlähnlich verarbeiten kann.
Unsere Hauptlagerfrüchte sind Kürbis, Paradeiser und Paprika (in Form von Peperonata, eingelegten Paprika und Paradeismark). Daneben Zucchini, die sehr lange halten, wenn man sie richtig groß werden lässt, und natürlich Erdäpfel und Zwiebel. Von allem anderen haben wir im Winter nur kleine Mengen meist eingefroren. Das eine oder andere frische Wildkräutel findet man aber fast immer, wenn nicht zu viel Schnee liegt.
Irgendwo habe ich einmal gelesen, dass fürs Selbstversorgen mit Gemüse 100 m2 pro Person genügen. Da muss man aber meiner Meinung nach genau planen und jeden Quadratzentimeter ausnützen – und wir lassen es lieber gemütlich angehen :)
Alles Gute weiterhin und lieben Gruß,
Eva
Respekt, ihr seid auf einem tollen Weg! Ich bin gespannt ob wir unseren Beeten dieses Jahr mehr als Mangold für 2 Mahlzeiten und ein bisschen Rhababerkompott entlocken können (und eine üppige Versorgung der Schnecken …). Es fällt mir noch sehr schwer an den gelegentlichen Abenden wo etwas Zeit bleibt immer genau das zu tun was die Pflanzen gerade brauchen. Vielleicht könnt ihr ja ab und an ein bisschen genauer beschreiben wie ihr euer Gemüse überhaupt zum keimen bringt und dann auch bis zur Reife gesund haltet und was man in welchen Wachstumsphasen tun sollte. Aber die bisherigen Artikel sind schon eine große Hilfe und Motivation, Danke!
Hallo ihr beiden!
Vorweg erstmal: ich finde es großartig was ihr euch aufgebaut habt und dass ihr euch nun schon großteils autonom versorgen könnt!
Ernährung hat in meinem Leben schon immer eine wichtige Rolle gespielt, allerdings habe ich mich – gemeinsam mit meiner Freundin – erst vor etwa 6 Wochen zu einer kompletten Ernährungsumstellung (vegetarisch, soviel wie möglich vegan) entschlossen und es geht mir so gut wie noch nie! :)
Abgesehen davon, dass sich mein Hautbild sehr zum positiven gewandelt hat, habe ich auch überraschend viel Energie und fühle mich nach dem Essen auch nicht mehr beschwert.
Wir haben uns nun auch einen kleinen Schrebergarten (~160m²) angeschafft, wo wir Gemüse und Beeren anpflanzen wollen, um zumindest einen geringen Grad (wahrscheinlich um die 5% in Summe) an Autonomie anzustreben.
Nun zu meiner Frage:
Was würdet ihr blutigen Anfänger-Hobbygärtnern für den Start empfehlen anzubauen? Wie groß das Gemüsebeet werden soll steht noch nicht fest (wahrscheinlich irgendwas zwischen 10 und 40m²), wir diskutieren momentan auch eine Variante mit Hochbeet (angeblich besserer Gedeih). Der Garten befindet sich am Stadtrand (Graz) umgeben von gaaaaanz vielen anderen Gärten – was, wie ich hoffe, die Belastung durch Feinstaub und Ruß verringern sollte.
Vielen Dank und LG aus Graz,
Markus
Hallo Markus,
mein Freund und ich haben auch seit April einen Schrebergarten.Davon sind ungefähr 65Quadratmeter Beetfläche plus 3 Hochbeete à 2 Quadratmeter. Wir haben jetzt alle Pflanzen draußen und wenn ich da mal so durchsehe…hui, wird das ne Menge Spinat. Also für Gemüse-Autarkie wird es wohl nicht reichen, aber es ist schon ganz ordentlich. Außerdem stehen auf der Fläche einige Zucchinis, Kürbisse und Melonen (die allesamt Platz brauchen), Soja und Amaranth. Auf der Wiese, zum Teil auch in den Beeten, haben wir kleine Obstbäume, die schon da waren.
Ein Hochbeet wirkt übrigens wie ein Kompost, weil es genau genommen ein kompost mit Erde drauf ist. Durch die Verrottung entsteht Wärme. Die wiederum ist gut, damit die Pflanzen besser keimen. Außerdem kommen da nicht so viele Nahrungskonkurrenten alias Nacktschnecken und Co ran (für mehr Infos: http://wp.me/p3pw8Q-8v).
Probiert doch beide Beetvarianten aus und entscheidet dann, was ihr lieber mögt. Wurzelgemüse ziehen wir zum Beispiel nicht im Hochbeet. Dafür aber die ganzen Kräuter und alles, was man dauernd pflückt, wie Radieschen und so. Das ist sehr gut für den Rücken ;)
Liebe Grüße aus der Lindwurmfeste,
Majura
Schöner Beitrag – Danke dafür!
Wir haben uns gerade einen Hektar (sprich 10.000 qm) Land gekauft. Viele Leute fragen "Was wollt ihr mit so viel Land? Das ist doch soooo viel Arbeit"….
Aber es soll ja nicht alles Gemüse-Fläche werden ;-)
In den fünf Wochen, die wir jetzt hier leben, haben wir schon etwa 300qm Gartenland vorbereitet, bepflanzt etc. Insgesamt sind jetzt 500qm Gartenland vorbereitet, auf einen großen Teil kommen aber erstmal einfach nur Gründungen (Phacelia & Co) um den Boden vorzubereiten und gleichzeitig eine gute Nahrungsquelle für meine vier Bienenvölker zu bieten ;-)
Die Frage, wie viel Land für die "Selbstversorgung" notwendig ist hängt meiner Meinung auch stark davon ab, was man alles unter Selbstversorgung versteht. Eine 100%ige Autarkie ist mit einer Familie momentan glaube ich unrealistisch, im Zusammenhang mit mehreren Familien – die auch ihre Stücke Land haben – ist aber ein höherer Grad möglich…
Wenn Selbstversorgung "nur" mit Nahrung definiert wird, dann ist es wirklich gut mit etwa 400qm Gartenfläche möglich… Will man noch Obstbäume & -Sträucher, einen Teich und Wald haben, dann ist die Größenordnung von etwa einem Hektar denke ich ganz gut.
Ich wünsche euch viel Freude und reiche Ernten auf eurem Land ;-)
Hi, wie viel musstet ihr für den hektar land bezahlen?
bin noch in der Ausbildung will aber später auch sowas in der richtung machen… hab aber keine ahnung wie viel geld ich brauche.
4 Reihen a 20m mit Kartoffeln sichern die Grundversorgung für das ganze Jahr. Einschließlich der Saatkartoffeln für das nächste Jahr. Untergebracht in einem Erdkeller keimen sie nicht zu früh. Insgesamt haben wir 500m² Gemüseland und 2000m² Obstwiese. 3 Hektar Wald für den Ofen und 2 Hektar Wiesen für die Schafe.