Verstopfte Poren – Mehr als ein Hautproblem

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Von Isabella Ostovary
3. März 2017

Lisa hat mich eingeladen auf ihrem Grundstück zu forschen. Da gab es so eine spannende Sache: Im Gespräch mit einer Bekannten hat diese erwähnt, dass es eine undurchlässige Eisenschicht im Boden geben könnte, da das Grundwasser abgesenkt wurde. Hilfe was jetzt? Ist das Stück Land jetzt gleich landwirtschaftlich nutzlos? Ich habe mir den Boden mal angesehen.

Was passiert, wenn das Grundwasser abgesenkt wird?

Verringert sich der Grundwasserstand, verändern sich auch der Boden. Dabei können Stoffe, die vorher im Grundwasser waren kristallisieren. Wie bei der Meersalzgewinnung: Das Wasser verdampft, das Salz bleibt zurück.

Zusätzlich verändert sich durch die erhöhte Luftzufuhr das Verhalten von zum Beispiel Eisen im Boden. Dadurch werden die Bodenporen, durch die Wasser, Nährstoffe und Wurzeln von oben nach unten gelangen verstopft. Es bildet sich eine Schicht, die im schlimmsten Fall so undurchlässig ist wie eine Badewanne mit einem schlimm verstopftem Abfluss.

Ob und welche Art von Schicht entsteht und wie eine sie wieder los wird, hängt von vielen Faktoren ab.

Ein Entwässerungsgraben zwischen Straße und Acker
Am Acker entlang verläuft ein Entwässerungsgraben. Davor hat das Grundwasser vermutlich bis knapp unter die Bodenoberfläche gereicht.

Weniger zu mampfen

Ok, eine undurchlässige Schicht, Badewanne und so… warum ist das blöd? Wie ich benötigen Pflanzen Wasser und Nährstoffe. Durch eine undurchlässige Schicht

  • gibt es weniger Platz für die Nährstoffaufnahme durch Wurzeln
  • kann kein Wasser von unten nach oben fließen (Kapillarwirkung) und die Pflanzen verdursten
  • kann kein Wasser nach unten abfließen und die Pflanzen ersaufen

Das führt letztendlich zu vermindertem Wachstum und weniger Wachstum heißt weniger zu mampfen. Das ist also wirklich blöd.

Satellitenbild des Grundstücks mit Schraffuren der Bodenkarte
Auf der Bodenkarte sehe ich, dass das Ausgangsmaterial aus Schwemmaterial (hellgrün) und Decklehm (orange) besteht (Quelle: BMLFUW 2006)

Geht das überhaupt?

Wie oben erwähnt hängt die Schichtbildung vom Ausgangsmaterial ab. Da ich aber zu faul bin auf Grund einer Vermutung Löcher zu graben schaue ich erst mal in der Bodenkarte nach. Die Bodenkarte sagt: Großteils Schwemmmaterial und etwas Decklehm.

Schwemmmaterial ist alles, was der Bach bei Überflutungen auf dem Feld zurückgelassen hat. Dieser Dreck wird dann wieder zu Boden. Was der Bach auf dem Feld zurück lässt kann sehr unterschiedlich sein. Das heißt ich kann nicht abschätzen ob zum Beispiel ausreichend Eisen oder Silizium für eine undurchlässige Schicht vorhanden sind. Verdammt. Ich muss wohl doch ein Loch graben.

Löcher

Gemeinsam mit Lisa und Martin haben wir drei Löcher an verschiedenen Stellen im Acker gegraben. *grab, grab, grab*

Zwei Personen mit Schaufeln auf einer Wiese beim Löcher graben
Gemeinsam haben wir drei Löcher gegraben.

Wir sind ganz schön tief runter gekommen und weit und breit keine verhärteten Schichten. Woran ich das gemerkt habe? Irgendwann wäre es ziemlich schwer geworden das Loch tiefer zu machen. Denn wenn Wasser nicht durch die Schicht kommt, dann ist es mit einem Spaten auch nicht leicht.

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Wir haben also bei 1,20m aufgehört zu graben. Erstens, weil wir keine Lust mehr hatten und zweitens, weil wir auf Wasser gestoßen sind. Eh klar, es fließt ja gleich ein Bach daneben und auch die Bodenkarte hat mir schon verraten, dass es hier ziemlich feucht ist.

Und passend zum Wasser hat auch der Boden ganz typische schwarze und rot-blaue Flecken.

Erde in 60cm tiefe, rot-blaue Flecken
Die blau-gräulichen Bereiche sind nicht zufällig hier. Sie sind ein Hinweis auf Stauwasser.

Da das Loch schon mal da ist, habe ich auch gleich die Gelegenheit ergriffen meiner Messwut Ausdruck zu verleihen. Mit gezücktem pH-Wert Indikatorstreifen und einem Fläschchen verdünnter Salzsäure stürze ich mich eines der Löcher und messe.

Eine Hand die einen gefärbten Indikatorstreifen mit einer Farbtabelle vergleicht
Messen mit Indikatorstreifen. Leider nichts für Farbenblinde.

Der pH-Wert ist ok, aber der Kalkgehalt ist niedrig. Das bedeutet, dass Lisa’s Acker leicht versauern kann. Allerdings ist der Humusgehalt hoch. Das heißt, dass vermutlich trotz sauerem Boden genügend Nährstoffe zur Verfügung stehen würden. Wie lange das anhält, kann ich jedoch nicht abschätzen.

Etwas Erde auf einem Karierten Papier.
Als ich die Salzsäure über die Erde träufle sprudelt es kaum. Genau genommen gar nicht.

Was jetzt?

Es gibt also keine undurchlässige Schicht in Lisa’s Acker. Uh Yeah! Allerdings gibt es ein paar andere Dinge die sie beachten muss. Lisa’s Boden

  • ist sehr feucht
  • ist sehr schwer (tonhältig) und
  • hat einen niedrigen Kalkgehalt

Die klassische Antwort auf niedrige Kalkgehalte ist Kalken. Um langfristig einer Versauerung entgegen zu wirken könnte Lisa also zum Beispiel Carbokalk ausbringen.

Der verteilt sich auch gut im tonigen Boden auf ihrem Acker. Das könnte jedoch teuer werden. Die Preise für verschiedene Kalke liegen zwar bei nur 50 bis 270€ pro Tonne, aber pro Hektar werden ca. vier Tonnen Carbokalk empfohlen. Bring mal vier Tonnen irgendwo hin. Mit dem Lastenrad geht sich das nicht aus.

Holz auf einer Lagerfeuerstelle inmitten einer Wiese
Asche vom Lagerfeuer geht auch prima zum Düngen.

Alternativ dazu könnte Lisa versuchen den pH-Wert mit Asche hoch zu halten. Asche enthält etwa 30% Calciumoxid, was auch bei regulären Kalkdüngern der Fall ist. Je nach Kalkdünger benötigst du eine bis vier Tonnen Dünger. Wo bekomme ich so viel Asche her?

Außerdem gibt es beim Düngen mit Asche noch ein anderes Problem: Schwermetalle. Das ganze ist also nicht so leicht. Doch mehr dazu ein anderes mal. Falls du jetzt mega interessiert bist und den Artikel zu kurz fandest, kannst du die ausführliche Version auf hier lesen.

Was sind deine Erfahrungen mit Boden? Hast du schon mal einen untersucht?

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Dieser Artikel ist mehr als ein Jahr alt. Es muss daher nicht sein, dass wir jedes einzelne Wort immer noch so schreiben würden wie damals. Wenn Fragen sind, kommentiere einfach zum Artikel, dann antworten wir Dir gerne.

17 Gedanken über “Verstopfte Poren – Mehr als ein Hautproblem

  1. Ronny

    Hallo,
    ich finde die Ausführungen sehr interessant, also ich kann insgesamt gesehen Sabine nur zustimmen, Ich besitze einen großen Garten in der Nähe vom Steigerwald in Erfurt. Dort besteht der Boden vorwiegend aus Lehm und Ton, um Wurzelgemüse und auch gute Kartoffeln zu bekommen muß dieser Boden mit viel arbeit und gutem Mischen mit Humus Sand und Naturdünger bearbeitet werden. Im Spätherbst säen ich jedes Jahr Gründünger welcher im Frühjahr nochmals mit Humus vermengt untergegraben wird. Dieses Prozederes wiederhole ich jedes Jahr , den nur so kann man diesem Boden auch eine ordentliche Ernte abgewinnen

    Grüße Ronny

    1. Avatar-FotoBella Beitrags Autor

      Hallo Lukas,
      Ja, No-Dig ist ziemlich spannend, vor allem weil sich eine damit sehr viel Arbeit spart. Anstatt jedes Jahr pflügen oder umgraben einfach nur aussäen. Pauschal würde ich es aber nicht empfehlen. Andreas Klik hat sich mit No-Dig Anwendungen in der konventionellen Landwirtschaft beschäftigt und empfiehlt No-Dig eher für kalkreiche Tonböden mit quellbaren Tonmineralen, gut entwässerte Lehmböden mit hoher biologischer Aktivität und Humusreichen Sandböden, die nicht zur Dichtlagerung neigen. Dowding macht auf seiner Webseite leider keine Angaben zum Zustand seines Bodens bevor er mit No-Dig angefangen hat, aber er schreibt, dass der ungestörte Boden unter dem No-Dig fest aber nicht verdichtet ist. Lisas Feld nicht sehr durchlässig, in anderen Worten ziemlich dicht, und außerdem tonig und feucht. Ich glaube deshalb, das zumindest anfangs Bodenlockerung gut wäre.
      Hast du schon Erfahrung oder mehr Infos zu No-Dig auf schweren Böden?

  2. Sarah

    Bedenkt bitte auch das Sprichwort: Kalken macht reiche Väter und arme Söhne, weil durch den angehobenen pH der Humusabbau beschleunigt wird (verstärkte Aktivität humusabbauender Bakterien im Vgl. zu etwas saureren pH Werten). Und ne gute Krümelstruktur kriegt man bei sehr lehmigen/tonigen Böden nur mit ausreichend Humus hin. Ich würd ne Kombi aus Gründüngung, Kompost/Mulchen, nichtwendender Bodenbearbeitung und den Kompost beim Aufsetzen der Miete mit Holzkohle aus unbehandeltem Holz (Holzofen od. mit Wasser abgelöschtem Lagerfeuer vermischen (das führt zu nem höheren Dauerhumusanteil als bei kohlefreiem Kompost) präferieren. Dadurch wird den Regenwürmern genug Futter vorgesetzt (diese halten/bringen über ihre Kalkdrüsen übrigens den pH im neutralen Bereich), diese vermengen den Kompost/Mulch mit dem Ton zu stabilen Ton-Humus-Komplexen und sorgen mit ihren Gängen für eine bessere Belüftung des Bodens. Und das gefällt den Pflanzen :-)

    1. Sabine

      Ja Sarah, ganz genau so habe ich eine ehemalige Wiese mit festestem Lehmboden in einen super Humusreichen Garten verwandelt ;-)) Heute kannst mit dem Spaten locker in die schwarze Erde stechen und super Wurzelgemüse ernten. Vor wenigen Jahren war das undenkbar. Allerdenigs hatte ich dabei neben viel Kompostgaben, Mulch und jede Menge Holzasche auch gute Helfer. In wenigen Tagen kommen wieder meine Ackerschweine für einige Tage zum Einsatz. Dank ihnen gibt es weder Wühlmäuse noch Schnecken……….

        1. sabine

          Holzasche = Selbstversorgung. Es gab auch kein „damals“, denn es ist ein permanentes Pflegen und Hegen und Aufbauen und somit weiß ich auch keine Kiloangaben, denn es ist ein ständiges Sammeln in großen Tonnen und immer wieder aufbringen, je nachdem welche Kultur drauf kommt……………………..
          wegen Untersuchung………….gerne kannst du dir den Boden mal anschauen kommen :-))

    2. Avatar-FotoBella Beitrags Autor

      Haha, aber zu niedrige pH-Werte machen arme Väter und arme Söhne. Der Boden ist schon stark humos, ich glaube nicht, dass noch mehr Humus was bringt. Das Problem ist eher, die Humusform, nämlich Anmoorhumus.
      Lisa könnte so viel Humus aufbringen, bis sie sozusagen den Boden nicht mehr braucht, sondern nur den Humus, den sie drauf aufgebracht hat. Aber dann bleibt sehr viel Bodenvolumen ungenutzt.
      Ich glaube sie kommt um ein Mindestmaß an Bodenbearbeitung nicht herum.

      Woher bekommen denn die Regenwürmer den Kalk, wenn im Boden keiner ist? Meinst du aus der Kohle?

      PS: und Kalk ist ja nicht nur wichtig um den pH-Wert zu heben, sondern auch für die Bodenstruktur.

  3. sabine

    Ich würde trotzdem davon Abstand nehmen eine Feuchtwiese als Acker zu bezeichnen, denn rieche bitte einmal an einem Spatenstich Feuchtwiese, wie es der Grund von LIsa ist und rieche an einem gesunden Ackerboden. Das sind vollkommen verschiedene Gerüche und vollkommen verschiedene Böden.

    Deine Aussage, dass sich der Tongehalt durch die Bearbeitung nicht verändern würde, kann ich leider absolut nicht nachvollziehen und behaupte einfach mal, dass es nicht stimmt. Ich kann sie sehr wohl verändern! Und der Boden muss nicht schwer bleiben! Woher kommen diese Behauptungen.?
    Das lässt sich ja alles wunderbar verändern. Die Bodenbearbeitung ist einfach das um und auf, der Humusaufbau und auch die gewählten Kulturen, die zur Bodenverbesserung dienen, tun das ihre. Luft, Luft, Luft muss in den Boden gebracht werden. Es gibt jede Menge Beispiele, die anderes zeigen.
    Zu deiner Frage bzgl. Kalk – ich habe nur immer mit feinstem Urgesteinsmehl gearbeitet. Weiters gibt es unzählige natürliche Kalke. Carbokalk dürfte ein Biobauer zB gar nicht verwenden. Deshalb hat es mich in diesem Kontext auch sehr verwundert, ihn überhaupt in Erwägung zu ziehen.
    Liebe Grüße
    Sabine.

    1. Avatar-FotoBella Beitrags Autor

      Das mit dem Tongehalt ist schnell erklärt: Ton zersetzt sich nicht, das heißt, sofern er nicht durch sauere Bedingungen ausgewaschen oder abgetragen wird, bleibt er im Boden. Du kannst Sand drüber leeren, dann verändert sich der Tongehalt im Verhältnis zum Sand. Du kannst Humus einarbeiten, dann wird der Boden lockerer, aber er wird nie die gleiche Durchlässigkeit wie ein Boden mit hohem Sandanteil bei gleichem Humusgehalt bekommen.
      Das heißt nicht, dass der Boden deshalb schlecht ist, aber z.B. um gute Karotten anzubauen, die einen leichten Boden benötigen, muss Lisa sicher ein bisschen extra Arbeit reinstecken, wie wenn der Boden sandiger wäre.
      Wie du sagst, Bodenbearbeitung ist das um und auf.
      Wie gesagt, der Carbokalk war nur ein Beispiel. Bei Urgesteinsmehl benötigt eine auch etwa 1 Tonne pro Hektar, das Transportproblem bleibt also bestehen. Es ist aber sicher für besser für den Boden, da es langsamer wirkt.

        1. Avatar-FotoBella Beitrags Autor

          Naja, Lisa hat kein Auto, das heißt sie müsste alles mit dem Lastenrad transportieren. Sofern ich das richtig ausgerechnet habe braucht eine ca. 2t Gesteinsmehl pro Hektar. Die Fläche ist ca. 8000m² groß das heißt sie braucht ca. 1,5 Tonnen.
          Auch wenn sie ein Auto organisiert, um diese Menge auf einmal zu transportieren braucht sie einen auflaufgebremsten, schweren Anhänger. Das hat nicht jeder in der Garage stehen. Aber das ist kein spezielles Problem von Gesteinsmehl, das gilt für alle Kalkdünger, die haben einfach viel Masse.
          Aber gut, ist jetzt auch nix, was sich nicht lösen lassen würde.

          1. sabine

            Ich begreife dieses angebliche Transportproblem noch immer nicht, Schließlich hat sich Lisa ja auch das Klo aus Wien per LKW transportieren lassen. Also kann sie sich genauso Kalk oder Gesteinsmehl per LKW auf Paletten liefern lassen, Das ist doch keine Sache. Niemand holt sich solche Dinge selbst.

  4. sabine

    Hallo Bella,
    zunächst möchte ich fragen, warum bezeichnet ihr ein Dauergrünland das ja lange Zeit keine Bodenbearbeitung erfahren hat, als Acker? Allein anhand der Gräser, die man sieht, läßt es sich erahnen, dass es sich um eher sauren Boden handeln muss, was ja nicht so schlimm wäre, weil man ja was verändern könnte.
    Aber warum sollte dort nun kein Gemüse wachsen? Der Boden muss doch sowieso erst gründlichst bearbeitet und belüftet werden, sodann verändert sich die Struktur und der ph-Wert ja sowieso.
    Carbokalk als Abhilfe hat mich im speziellen bei einem Grundstück das Lisa gehört, sehr verwundert, denn schließlich handelt es sich dabei um ein Abfallprodukt aus der Zuckerindustrie. Wie passt das zusammen??? Ganz abgesehen davon, was man sich mit den mittlerweile bekannten Verunreinigungen an Samen im Carbokalk ins „Haus holt“. Ich würde es auf keinen Fall verwenden! Es gibt so viele andere Möglichkeiten…..
    wünsche gutes Gelingen ;-))

    1. Avatar-FotoBella Beitrags Autor

      Hallo Sabine,
      Mit dem Grünland hast du schon recht, aber ich nenne es Acker, weil Lisa unter anderem Gemüsebau darauf betreiben möchte.
      Der Boden ist eigentlich nicht so sauer, pH 6-6,5 ist nicht sehr niedrig, aber bei wenig Kalk kann sich das schnell ändern.
      Lisa hatte Angst, dass vielleicht kein Gemüse wachsen würde, weil ihr eine Bekannte erzählt hat, dass es eine undurchlässige Schicht im Boden geben könnte, weil drainagiert wurde. Das ist ziemlich selten, kann aber passieren. Deshalb haben wir halt nachgesehen.
      Ja, der Boden verändert sich bei der Bearbeitung, das ändert aber nichts am hohen Tongehalt. Für’s erste wird der Boden trotz Bearbeitung schwer bleiben.
      Carbokalk war als Beispiel gedacht, nicht als definitive Empfehlung. Ich bin grundsätzlich nicht dagegen, Abfallprodukte aus der Industrie zu verwenden, das hängt wirklich davon ab, was es ist. Industrie wird oft mit negativem assoziiert und hat auch viel negatives an sich, das heißt für mich nicht, dass nicht einiges das daraus erwächst verwendbar ist.
      Ich verweise ja auch auf die Möglichkeit mit Asche den pH-Wert hoch zu halten, das bringt aber andere Probleme mit sich. Kennst du außer den Standardkalkdüngern noch weitere Alternativen?
      Danke jedenfalls für den Hinweis mit den Verunreinigungen, denn das wusste ich nicht. Kommentare wie deine sind genau der Grund warum ich bloggen will, anstatt Sachen einfach nur durchzulesen :-)
      Hast du noch mehr Infos zu den Verunreinigungen?
      Liebe Grüße, Bella

  5. orinoco

    Ich hab Bodenökologie studiert. Diese stauenden Eisen-Schichten (Ortstein) gibt es nur in Podsolen wie z.B. in der Lüneburger Heide (selbst dort schon mal als ein Graben für Leitungen ausgehoben wurde, gesehen).

    Tonböden sind an sich sehr fruchtbar, haben aber das schon erkannte Staunässeproblem. Deswegen wird ja auch drainiert oder man nutzt sie nur als Grünland, was die ökologischere Alternative darstellt. Natürlicherweise würden dort Auwälder wachsen mit Bäumen und anderen Pflanzen denen der die Staunässe und auch der normalweise stark schwankende Wasserstand zwischen trockenfallen und Überschwemmung nichts ausmacht.

    Tomaten mögen zwar feuchte „Füße“, aber eben auch keine Staunässe. Ich würde daher eher Growtainer empfehlen mit denen man die Wasserversorgung und das Substrat besser im Griff hat. Macht sicher weniger Arbeit als zu versuchen einen solchen Boden zu „verbessern“.

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