Seife sieden

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Von Lisa Pfleger
31. Juli 2012

Seit längerem habe ich zuhause eine Dose NaOH in Pillenform herum stehen, die schon ewig darauf wartet zu Seife gemacht zu werden. Damals hatte sie mir eine Freundin geschenkt und naja, als sie uns kürzlich besucht hat, kam das NaOH nun endlich zum Einsatz. Mein „erstes Mal“ Seifen sieden – einfach toll!

Da wir in den Kommentaren nun zigfach darum gebeten worden sind (und neben ein paar sehr lieben auch recht ruppige Emails bekommen haben): Seifen machen ist nicht nur Spiel und Spaß, sondern kann auch recht gefährlich sein. Bitte informiert Euch also umfassend und verwendet Schutzbrille, Handschuhe und so weiter.

Gar nicht kompliziert – Seife sieden leicht gemacht

Ich hatte mir Seifen sieden immer furchtbar kompliziert vorgestellt. Ein bisschen auch durch meine Scheu vor chemischen Reaktionen… :) Meine Ängste vor sowas konnte ich zwar schon in meiner allerersten Laborwoche mit der Uni abbauen, jedoch ganz geheuer ist mir das Gepansche bis jetzt nicht.. Jedenfalls war ich heilfroh jemand bei mir zu haben, die mir das zeigen konnte und schon war gar nichts dabei! Wie versprochen war die Seife in einer halben Stunde gesiedet, ohne viel pi pa po.

Seifen Rezept

Nun denn, die genauen Mengen kann ich leider nicht mehr nennen, aber zum Glück gibt es im Internet eine ganz dufte Seite zum Thema Seifen sieden und da braucht man nur die Menge an Öl in Gramm in einen Rechner eintragen und schon wird die gebrauchte Menge an NaOH (Natriumhydroxid) ausgespuckt.

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NaOH aufs Gramm genau abwiegen

Eine Bitte: Lest euch hier ein, die Seite ist echt gut: www.naturseife.com – ich bin selbst noch blutige Seifenanfängerin :)

Jedenfalls haben wir Sonnenblumenöl erhitzt und das NaOH in ein wenig Wasser aufgelöst. Vorsicht! Dämpfe möglichst nicht einatmen und das NaOH in Wasser geben und nicht umgekehrt (ev. im Freien aber zumindest in gut belüfteter Umgebung)

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Erst das Wasser, dann die Lauge….

 

Bellas netter Merkspruch: Erst das Wasser, dann die Lauge, sonst geht es auch mal schnell ins Auge :)
Hier noch mehr Sicherheitshinweise.

Wenn ihr das NaOH im Wasser auflöst wird es heiß!! Außerdem sollte die Haut nicht mit der dadurch entstehenden Lauge in Kontakt kommen – stellt euch auf jeden Fall eine Flasche Essig zum Neutralisieren bereit! Wenn das Öl heiß ist (normalerweise arbeitet man mit Thermometer, aber wir haben das nach Bellas Gefühl gemacht, also bitte wie gesagt, lest euch ein ;)) kommt die Lauge dazu und das Ganze wird mit dem Pürierstab gemixt bis die Masse ganz cremig wird, wie beim Pudding machen (unsere Masse sah auch verdammt lecker nach Orangencreme aus… war schon verführerisch ^^). Wir haben dann noch Ringelblumenblüten dazu gegeben und ganz am Schluss ein paar Tropfen ätherisches Duftöl, damit es ein bisschen nach was riecht, kann man aber auch weglassen. Das kann schon einige Minuten dauern und der Pürierstab kann etwas überhitzen also immer wieder mal pausieren. Einen Pürierstab braucht man dabei leider, weil sich die Masse sonst nicht gut vermischt und nicht fest wird. Außer jemand hat andere Erfahrungen? Meine Freundin hat es schonmal so zu rühren probiert und es wurde einfach nicht gescheit fest.

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Noch flüssige Konsistenz..
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Leider keine Orangencreme… :)
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Seife in Förmchen gießen

Aja: Den Topf wo ihr die Lauge angerührt habt bitte mit Essig neutralisieren!! Und dann erst mit Wasser waschen. Aufpassen, dass man mit der Lauge nicht in Berührung kommt.

Gut Ding braucht Weil – wenn Seifen reifen

Tjaa… und dann heißt es warten, warten, warten… Die Seife sollte erst nach 4-8 Wochen verwendet werden, weil in der Zeit noch der Verseifungsprozess abgeschlossen und die Seife milder wird. Ach wie ich mich schon freue :) Meine Seife ist noch immer recht weich, was aber wohl auch daran liegt, dass wir nur flüssiges Fett (also Sonnenblumenöl) verwendet haben. Aber so what, wird schon noch… :)

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Es macht auf jeden Fall riesen Spaß und ist überhaupt keine Hexerei wenn man sich mal reingefuchst und es ausprobiert hat. Ich denke das geht dann recht schnell in Fleisch und Blut über. Danke noch mal an die liebe Bella für die Anleitung und Begleitung!

Wer von euch hat auch schon mal Seife gemacht? Mich interessieren ja vor allem Rezept mit heimischen pflanzlichen Ölen. Bin wirklich schon gespannt auf die erste Handwäsche mit der selbstgemachten Seife… :)

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Hoffentlich haben wir auch mal so schöne Seife (Besucherinnen-Geschenk :))

Dieser Artikel ist mehr als ein Jahr alt. Es muss daher nicht sein, dass wir jedes einzelne Wort immer noch so schreiben würden wie damals. Wenn Fragen sind, kommentiere einfach zum Artikel, dann antworten wir Dir gerne.

41 Gedanken über “Seife sieden

  1. Billy

    Hallo Leute,

    Danke für die großartige Anleitung :)

    habe nun auch schon ein paar Seifen selbst gemacht. Inzwischen auch größere Portionen, damit sich der Aufwand lohnt und mehr Seife rauskommt. Ein Problem, dass ich dabei habe ist, dass der Pürierstab oft sehr heiß wird und einige längere Abkühlpausen braucht, bis die Seife die richtige Konsistenz hat.

    Hat noch jemand diese Erfahrung gemacht und vielleicht eine Lösung gefunden? Der Pürierstab selbst war mal hochwertig, als der neu war. An billig made-in-China-Plunder sollte es also nicht liegen. Gibt es vielleicht welche, die Dauerbetrieb abkönnen? Lohnt sich da evtl. eine kleine Investition?

    Ich wäre sehr dankbar für eure Hilfe :)

    Liebe Grüße
    Billy

  2. Jojo und Jezz

    Hi Lisa,
    schöner Artikel!

    Das Thema Seifenherstellung interessiert uns auch brennend. Jetzt trauen wir uns auch. Meinst Du wir können alles reinmischen, was die Natur zu bieten hat? Oder kann es zu ungewollten Reaktionen kommen?

    Vielen Dank schon mal

    Badabing Badabong

    Jojo und Jezz von den Nature Nerds

    1. Dodo

      als heimisches oel fällt mir schweinefett ein. hat eine lange tradition. ist natuerlich nicht vegan wer darauf wert legt.

      hat man eigene schweine und man schlachtet bleibt immer bisschen fett ueberig. kann man super fuer seifen oder cremes verwenden.

  3. Grit Mißberger

    Ich habe sehr gern Olivenölseifen hergestellt, weil man da kein zusätzliches „hartes“ Öl braucht und die wunderbar werden, je älter sie sind. Ähnlich zum Wein. :)
    Aber auch Distelöl habe ich gerne genommen. Leider sollte man die innerhalb eines Jahres aufbrauchen, wie auch Sonnenblumenölseife. Meine Mengen waren irgendwie immer zu groß, als dass ich das geschafft hätte. Mit Leinöl werde ich wohl noch experimentieren müssen. Das hab ich vor der Geburt meines Kindes nicht mehr geschafft. Und mit Kleinkind ist es mir grad zu heiß NaOH im Haus zu haben.
    Sehr gut sind auch Kombinationen mit Milch geworden. Die Seifen sind herrlich cremig. Mit reiner Kokosseife hab ich auch schon mal Wäsche gewaschen. Das Ergebnis war gar nicht mal so schlecht.
    Viel Spaß beim weiterprobieren! :)

  4. Theo

    Hey Ihr,
    Seife selber herstellen, macht voll Spass und es ist wirklich ein tolles Geschenk.
    Wir haben die Masse zum Seifen in einen Tetrapak abgefüllt, da passt viel rein und man spart sich das Auffüllen jedes einzelnen ‚Förmchens‘.
    Als ‚Geschmack‘ haben wir Brombeeren, Ringelblumen und Rosmarin verwendet und kleingehäckselt. Der Rosmarin hat dann zusätzlich den Peelingeffekt reingebracht.
    Weiter so :)

  5. Stefanie

    Also ich finde, dass du die Seife für den ersten Versuch wirklich richtig gut gemacht hast. Und du hast ja in deinem Beitrag auf drauf hingewiesen, dass man sich unbedingt mit den Sicherheitsregeln vertraut machen sollte, bevor man mit dem Sieden beginnt. Aber du hast auch Recht, wenn man es ein paar Mal gemacht hat, geht es wirklich wie von selbst! Schau mal, hier sind noch weitere Seifenrezepte zu finden: http://naturseife-und-kosmetik.de/category/seife-selber-machen/seifenrezepte/. Außerdem findet man dort auch Infos zu Pflanzenölen, Kräutern und zum Selbermachen von Ölauszügen usw.
    LG Stefanie

    1. Avatar-FotoLisa Pfleger Beitrags Autor

      Danke für den Tipp!

      Ich habe jetzt eh schon ewig keine Seife mehr gemacht, weil wir seit Jahren so viel Seife geschenkt bekommen bzw. immer wieder mal alte Seifenblöcke finden, die wir aufbrauchen. Mal gucken, vielleicht packt mich wieder mal die Lust :)

  6. Erika

    Hallo, aus Italien.

    Ich habe Seife nur mit Sonnenblumenöl (versucht) zu machen. Sie ist tatsächlich total weich, während meine Olivenölseife schon nach wenigen Stunden richtig schön hart war. Ich glaube die So-Blu Seife kann ich wohl wegwerfen, oder wird die etwa irgendwann noch hart werden?

    Viele Grüße an alle Seifen Sieder/innen

    Erika

  7. Ursula

    Also ja, das mit der Gefährlichkeit des Seifensiedens sollte ganz am Anfang Eurer Seite stehen. Brille-Schürze-Handschuhe-Maske(aus der Apotheke mit Atemfilter.

    Für mich ist dieses Hobby ganz neu. wohne in Italien und wir hatten wieder einmal zu viel Olivenoel. Man soll nie das Neue braucnen, denn das ca. 1-2-Jährige eignet sich viel besser. Also mein erster Versuch mit Olivenoel 2011 war eine spannende Sache. Ist schon wahr, dass man die Tabelle benutzen soll, um die genaue Menge von NaOH und der richtigen Wassermenge zum verwendeten Oel auszurechnen. Da hatten es unsere Grossmütter schon schwieriger. Die Seife ist zwar fertig, in kleine Stücke geschnitten aber noch nicht reif. Aus dem Pfannensüuberungswasser mache ich schwach konzentriertes Seifenwasser zum abwaschen, putzeb, Waschmaschine (wir haben ganz weiches Wasser, daher muss ich kein Soda oder Salz dazugeben. In den Spülgang etwas Obstessig und die Wäsche duftet herrlich. Achtung beim erstem Waschmaschinengang vorsichtig dosieren und dabeibleiben von wegen Ueberschäumung. Wenns passiert, dann sofort mit Essig neutralisieren.

    Freue mich, wieder von Euch zu hören und gehe jetzt schlafen. Gute Nacht zusammen

    Meine 2. Seife habe ich mit reinem Schweineschmalz gemacht. Sie ist zwar schneeweiss geworden, riecht aber ein wenig nach Schweineschmalz —– was habe ich wohl falschgemacht.

  8. Mel

    Die "Säure" ist übrigens eine "Lauge"!

    Und Laugenverätzungen sind fieser als solche, die durch Säuren entstehen, das habe ich vor vielen Jahren schon im ersten Semester meines Studium gelernt. Die Bilder, die damals der Veranschaulichung gedient haben, haben auch dafür gesorgt, das ich nie, NIE, eine mehr oder weniger konzentrierte Lauge mit der bloßen Hand anrühren würde!!!

    Bitte benutzt Schutzbrille, Schürze und Handschuhe! Ihr arbeitet mit Chemikalien! Das ist nicht wie Knete herstellen…

    Und beachtet die Allgemeinen Herstellungshinweise für Seifen – Karla Kolumna hat sie oben schon angeführt.

    Übrigens wird man mit einer 100%igen Sonnenblumenöl-Seife nicht lange seine Freude haben… Die bleibt recht weich und ranzt schneller weg, als man sie aufbrauchen kann. Schäumen wird da auch nicht viel!

    Viel Erfolg bei der nächsten Seife! Es ist ein schönes Hobby, wenn man auf einige wichtige Details achtet. Vielleicht die "Naturseife-Internetseite" nochmal intensiv durcharbeiten…

  9. Cristina

    Zu Sicherheitshinweise:

    Man sollte immer Handschuhe anhaben, wenn man mit NaOH hantiert, öffentlich Fotos zu zeigen indem die Sicherheitshinweise nicht eingehalten werden, kann vor Allem für Anfänger gefährlich werden. Sieden ist ein tolles Hobby aber ein Fünkchen Respekt und ein Mindestmaß an Sicherheit darf nicht fehlen.

    Hier die Handschuhe!

    Liebe Grüße

    Cristina

  10. Karla Kolumna

    Ach du liebes bisschen… Ein bisschen besser informieren sollte man sich schon vorher. Reine Sonnenblumenseife schäumt so gut wie gar nicht, bleibt ewig weich und ranzt so schnell weg, dass sie wahrscheinlich noch nicht einmal ordentlich ausgereift ist. Man muss IMMER!!! Mit Schutzkleidung und Gummihandschuhen arbeiten, das ist echt grob fahrlässig, was ihr da macht. Man nimmt nicht "ein bisschen" Wasser, sondern eine genau ausgerechnete Menge. Auch darf das Fett auf keinen Fall heiß sein, sondern sollte ca. 30°C haben. Auch die Lauge muss abgekühlt sein. Das Rührgefäß muss schmal und hoch sein, so dass der Pürierstab immer komplett unter der Oberfläche ist, damit es nicht spritzen kann. Denn auch der Seifenleim ist stark ätzend. Man muss aufpassen, welche Materialien man verwendet, da z.B. diverse Metalle die Seife zum Ranzen bringen. Usw. usf. es gibt sehr vieles zu beachten, wovon Ihr so ziemlich alles falsch gemacht habt. So ist es kein nettes Hobby, sondern eine richtig gefährliche Sache, Ihr hattet großes Glück, dass nichts passiert ist.

  11. Sandra

    Für stark duftende Pflanzen aus der Natur würde ich mal mit Ringelblumen probieren, die sind doch so harzig (würzig), oder mit Fichtenharz. Das ist leicht zu sammeln an den Schnittstellen von frisch gefällten Fichten, und löst sich in Öl; muss wahrscheinlich gesiebt werden weil da immer so viel Zeug drin klebt (von Holzschnipseln und Erde bis Insekten) das wahrscheinlich keiner in seiner Seife haben möchte… ;)

    Liebe Grüsse

    Sandra

    1. klara

      Wir verwenden gegen Fettflecken immer so eine Enzymlösung. Das hilf echt super! Alle Fettflecken gehen damit raus… Sie verkaufen auch Enzymlösungen, welche Eiweißflecken entfernen (z.B. Blut etc.)

      Leider wird es in dem Laden abgefüllt und ist also keine spezielle Marke. Ich könnte aber mal fragen wo sie die Enzymlösung beziehen und bestimmt findet man auch im Internet Anbieter : )

  12. Sabine

    zum Thema Waschpulver:

    ich verwende für Buntwäsche Kastaniensud (hab ich von der Seite hier gelernt – danke Lisa!) und für weiße Wäsche Waschsoda – pur, ohne irgendwelche Mischprozeduren nach Rezept. Das ist mega günstig und funktioniert sehr gut, hilft auch gegen die meisten Flecken.

    Nur manchmal krieg ich Öl-Flecken nicht raus – mein Freund ist Masseur. Vielleicht hat da jemand einen Tipp?

  13. Sarah

    Nur eine kleine Bemerkung:

    NaOH ist keine Säure sondern eine Lauge/Base.

    Base = OH- – Teilchen und Säure(vereinfacht) H+-Teilchen. Deswegen neutralisieren sich Säure und Base auch gegenseitig und reagieren zu H2O.

    Und chem. ist Seifeherstellung eine Verseifungsreaktion, in der man ein Fett(das 3 Fettsäuren hat) und eine Base (NaOH) benötigt, wodurch dann Fettsäure-Salze(da hängt dann das Na dran) und Glycerin erhält an dem das OH drangebunden wird.

    So, ich hoffe das das wenigstens ein klein wenig verständlich war ^^

    Nur noch ein kleiner/großer Tip am Rande, was die Gefährlichkeit vom Seifemachen angeht:

    Schaut immer in geeigneten Tabellenwerk nach, mit weclhem Fett/Öl ihr Seife machen wollt. Je nach Zusammensetzung der Fettkomponente braucht ihr unterschiedlich viel NaOH. Bei Überdosierung gibts unschöne Hautreizungen.

  14. Sonja

    Hallo,

    ich bin begeistert von Eurem Projekt.

    Gerne stehe ich Euch in Sachen "Seife" mit Rat und Tat zur Seite.
    .

    Eure Gemüsethreads finde ich spitze, meine kleine Familie und ich geben uns auch Mühe zumindest Gemüse-und Obstselbstversorger zu sein!

    Macht weiter!

    seifige Grüße aus Deutschland

    1. Dietlind "Waldf

      Ja, wenn Du gute Zutaten verwendest, sind allein die Zutaten teurer als billige Drogerieseifen. Wenn Du alles richtig machst, sind die handgemachten Seifen ohne Probleme 2-4 Jahre haltbar. Der Duft verfliegt allerdings mit der Zeit, vor allem, wenn Du mit ätherischen Ölen beduftest (synthetische Parfümöle halten länger).

  15. Christa Reitermayr

    ja, seifensieden finde ich auch toll! meine erste seife hab ich aus melissenblättern gemacht. die flüssigkeit, in der ich das nacl aufgelöst habe, war ein tee aus den melissenblättern, den ich kühlgestellt habe. die rückstände ( also die abgesiebten blätter) hab ich dann ganz klein gehackt und in die seifenmasse gerührt, dazu ein paar tropfen ätherisches melissenöl.sah ganz gut aus und roch auch recht gut.

    für eine gartenseife ( für sehr verschmutzte hände und füße) hab ich mohnkörner verwendet, als rubbeleffekt. das rezept fand ich übrigens auch auf der webseite, die du angegeben hast ( oder war es im buch, welches die frau kaspar veröffentlicht hat?)

    jedenfalls hab ich jeweils immer so viel seife gemacht, dass ich sie verschenkte und trotzdem noch lange zeit vorräte habe.

    liebe grüße, christa

  16. Kristina

    Hallo Lisa,

    ich habe das Seifensieden letztes Jahr vor Weihnachten ausprobiert. Wegen dem NaOH habe ich Schwimmbrillen verwendet und spezielle Handschuhe…Denn wenn die Lauge in die Augen spritzt, ist das nicht so toll. Ich habe mir auch extra dafür einen Pürierstab gekauft, zum Glück habe ich ihn gebraucht um 6 € gefunden, so wird auch kein unnötiger Müll produziert. Ich habe statt Wasser Ringelblütentee verwendet und dann auch noch Blütenblätter eingerührt, zweckt Dekoeffekt (die Seifen waren Weihnachtsgeschenke) Als Öl habe ich ein minderwertiges Olivenöl aus dem Supermarkt verwendet (als kein Extravergine) Man kann aber angeblich auch Altöl verwenden (allzu schmutzig sollte es wahrscheinlich nicht sein…) Für den ersten Versuch wurde die Seife gut, ich habe sie teilweise verschenkt und teilweise selbst verwendet. Wenn man sie in der Seifenschale lagerte, kam es allerdings vor, dass sie schleimiger und "gatschiger" als industriell hergestellte Seifen wurde…Soviel zu meinen Erfahrungen…Wegen der NaOH Menge habe ich irgendwo herausgefunden, dass man bei Seife, die für das Händewaschen bestimmt ist, den Anteil um 5 % reduzieren sollte. Seife zum Wäschewaschen kann etwas mehr NaOH enthalten, trocknet aber wahrscheinlich die Haut mehr aus. LG

    1. Chillah

      Ohne dir zu nahe treten zu wollen – aber du hast den Sinn des Selbermachens leider nicht erfasst. Billige minderwertige Seifen kann man überall kaufen – wenn ich etwas selbst herstelle dann mit Leidenschaft, Hingabe und hochwertigen Zutaten. Damit ich etwas habe was ich guten Gewissens genießen und verwenden kann! Und dann verschenkst du das auch noch?! Und kommst eventuell noch darauf ALTÖL dafür zuverwenden? Bin direkt ein bissl schockiert jetzt…sorry aber kann ich leider nicht verstehen…

  17. Sandra

    Ich mache auch seit ein paar Jahren kaltgerührte Pflanzenseifen aus biologischen kaltgepressten Pflanzenölen, die zum Großteil aus der Nähe kommen. Es ist eine schöne spannende Arbeit. Ich habe noch genug Hafer-Schlag-Honigseife daheim. Die ist voll schön und Olivenseife habe ich heuer auch schon gemacht. Es ist so etwas schönes. Nur mit dem Beduften der Lavendelseife bin ich noch nicht zusammen gekommen, weil die wirklich viel äth. Öl braucht und da hatte ich bislang gespart. Ich habe auch viel bei naturseife und in ihrem Buch und in anderer Literatur gelesen.

    Für Peelingeffekte verwende ich Brennesselsamen, Polentagrieß, Leinsamen … alle möglichen Körner halt, die grade weniger gebraucht werden.

    In der Hitze muss man beim Seifensieden aufpassen, das die Seifen auch gelingen, da kann es sein, dass es länger braucht, bis sie fest werden.

    Mit Silkonformen oder Pickfolie (Flexifolie) in stabile Formen legen habe ich gute Erfahrungen gemacht. Tupperwaredoserln ohne Pickfolie ausgelegt und ebenso Eiswürfelformen sind ungeeignet, man kriegt die Seifenstücke nie wieder schön heraus, wenn überhaupt mit viel Gewalt.

    Ich mag am Liebsten die Herstellung und fühle mich dann an meine frühere Arbeit im Labor als auch an meine Schulzeiten erinnert. Leider brauchen wir sehr wenig Seife und so mache ich gelegentlich Kurse, damit ich öfters mitmachen kann und Neues ausprobieren darf. Ich freue mich schon voll auf Ende Aug/Anfang Sep, wenn es wieder so weit ist.

    Hübsch ist es auch Seife in eine halbwegs dünne Form zu gießen und sie nachher mit Keksausstechern auszustechen.

  18. Eva

    Seifemachen ist voll Super. "Leider" habe ich vor zwei Jahren in einem Anfall so viel davon gemacht, dass wir noch einmal so lange genug haben werden ;)

    Der Vorteil: Wir haben gleich ganz exklusiv Olivenölseife probiert, die man erst nach etwa einem halben Jahr wirklich verwenden kann (das haben wir schleimig selbst herausfinden müssen), denn vorher schleimt sie mehr als dass sie seift.

    Unserer damaligen Erfahrung nach geht der Verseifungsprozess umso besser je größer die Form ist. Innen war sie immer schön seifenartig, außen eher noch trübe und weniger hart.

    Super Artikel und viel Spaß mit der Seife!

  19. Sarah

    Wenns drum geht selbst Geschirrspülmittel herzustellen, und man dabei nicht mit NaOH rumhantieren und danach noch sehr lange warten müssen möchte, dem kann ich als Seifenersatz Waschsoda (Na2CO3; nicht zu verwechseln mit Natron (NaHCO3)) wärmstens empfehlen. Dessen wässrige Lösung ist deutlich weniger ätzend auf der Haut als Natronlauge und hat selbst in kaltem Wasser ne erstaunliche Fettlösekraft. Dabei scheint der Kalkgehalt des Leitungswassers keine nennenswerte Rolle zu spielen.
    Geschirr und Hände danach mit klarem Wasser abspülen und letztere gut eincremen ist sehr zu empfehlen (oder Handschuhe benutzen bei sehr empfindlicher Haut).
    Hier kosten 500g Waschsoda (gibts in jeder Drogerie) rund 1€, und für die Geschirrspül-Lösung verwend ich als ca 5EL auf 3-4L Wasser.
    Ich verwende eine kalte Waschsoda-Lösung (1EL auf 500ml) übrigens auch als Shampoo-Ersatz (einmassieren + 1min einwirken lassen, dabei die Längen möglichst aussparen) und spüle dann mit 1:1 verdünntem Apfelessig nach (2min einwirken lassen, dann so kalt wie möglich ausspülen). Meine (langen) Haare glänzen, lassen sich gut kämmen, und werden erst nach gut 1 Woche wieder leicht fettig.
    Mit handgemachter Seife in Kombination mit Essig hab ich dieses Ergebnis bislang nicht erreicht.

    Hergestellt wird Soda mit dem sog. Solvay-Verfahren aus Kalk und Kochsalz. Weiteres Endprodukt ist Kalziumchlorid, das in kristalliner Form aufgrund seiner stark hygroskopischen Eigenschaften als Raumentfeuchter verwendet werden kann.

    Wer ebenfalls aus Deutschland hier mitliest, und der nicht auf Seife verzichten, sie trotz Lisas Anleitung aber noch nicht selbst sieden möchte, dem kann ich folgende Bezugsquelle empfehlen: http://www.seifengarten.de (handgemachte, 100% palmölfreie Seifen, z.T. aus Biozutaten).

  20. Thomas

    Wer von Säure redet weiß nicht was er tut. Aber sonst eine schöne Idee.

    Interessant wäre noch aus welchen Pflanzen man auch beim Selbstanbau genung ätherische Öle gewinnen kann, damit die Seife schöner riecht.

  21. anja

    danke für diese beschreibung. vor allem, daß du bescheid gegeben hast, daß es gar nicht so schwer ist (vorausgesetzt, man hat naoh). und recht schnell geht. ich habe eine ähnliche erfahrung eben mit dem selber creme machen gemacht. vorerst nur mit ringelblumen. aber nächstes jahr werde ich anderes ausprobieren. als grundlage nehme ich übrigens immer olivenöl. das beste für die haut überhaupt. und zum andicken später werde ich es dieses jahr mit bienenwachs ausprobieren und hoffen, daß es gelingt.

    die creme vom letzten jahr (mit schmalz zum andicken zusammen mit olivenöl) war übrigen sehr gut. für die haut vor allem. jede gekaufte creme fand ich danach ekelig auf der haut.

    über seife selber machen denke ich auch schon länger nach. shampoo und waschmittel für kleidung sowie abwaschmittel wären dann das nächste vorhaben. und schon hat man eigentlich alles perfekt für haushalt und kosmetik. muß natürlich alles natur-kompatibel sein und abbaubar etc. wo kann man dennd as naoh herbekommen?

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