Hier in der Gegend gibt es ja Kirschpflaumen in Massen. Von gelbgrün, über dunkelgelb bis zu blutrot oder gar violett-schwarz. Einige davon schmecken wirklich klasse und sind innen fast flüssig. Viele schmecken aber auch eher fad und mehlig und manche eben sauer.
Simon hatte aber dazu das passende Rezept parat:
Umeboshi
Ume-was?
Umeboshi kommt aus Japan und bedeutet wörtlich übersetzt „trockene Pflaume“. Die traditionelle Herstellung weicht eh etwas von unserer ab. Jedenfalls werden diese Pflaumen eingesalzen, in einen Behälter gefüllt und milchsauer vergärt. In Japan werden danach die Früchte getrocknet und verzehrt. Wir verwenden eher den Saft :)
Anfangs konnte ich damit überhaupt nichts anfangen. Einmal gab’s so eine salzige matschige Frucht zu kosten – widerlich! Soll aber gut sein bei Magenbeschwerden :) Danach habe ich alles verdrängt was mit Umeboshi zu tun hat :) Erst jetzt wo ich den abgefilterten Saft probiert habe (und zwar im Salat, an Stelle von Essig und Salz) bin ich begeistert davon. Obwohl ich anfangs dachte, dass man auch einfach selbst gemachten Essig verwenden könnte, wo man nicht extra Salz braucht, jedoch verwenden wir im Salat ja sowieso Salz, also warum nicht in dieser Kombination.
Der Geschmack ist auch total lecker. Fruchtig-sauer, etwas zitronig würde ich behaupten.
Das Rezept ist sehr simpel. Man nehme Früchte uns Salz im Verhältnis 10:1. Also wir haben zum Beispiel zehn Kilo Früchte mit einem Kilo Salz vermischt und in große Schraubgläser bzw. Holzfässer gefüllt. Die Früchte müssen lediglich gewaschen werden. Kein zerkleinern und auch kein entkernen (bei Kirschpflaumen im rohen Zustand eh nur selten möglich). Danach dauert’s ungefähr 5-6 Monate (laut Simon dürfen wir ca. ab Weihnachten genießen :)) und fertig ist der salzig-saure Saft :D
Ist das nicht easy? Also worauf warten – ausprobieren :) Man kann ja auch mit einer kleinen Menge anfangen. Jedenfalls sind die sauren Früchte gut verwertet und geben dann doch noch was her.
Kennt ihr auch interessante, brauchbare Rezept in der Art? Ich bin neugierig :D
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Das klingt ja interessant :-) Hat das geklappt? Macht Ihr das jetzt jedes Jahr?
Liebe Grüße
Yvonne
https://stucksnet.wordpress.com/category/reciperiments/page/2/
Hier eine alternative zur Pflaume. ..Sehr. empfehlenswert
Was ist wenn ich reifes Obst (zb Zwetschgen, Pflaumen) als Ganzes in den Gärtopf lege und 30g Salz/Liter dazugebe – ensteht dabei Alkohol? Gibt es Alkohlfreie Rezepte für Milchsauergärung von Obst?
Ich habe "Wasserpflaumen", die sind zwar lecker (ein Teil extrem süss, ein Teil sehr sauer, der Rest sehr flüssig), aber nach einem Tag schon auf dem besten Weg zum Plaumenschnaps. Die habe ich jetzt auch mal eingesalzen bevor sie sich völlig selbst verflüssigt haben. Ich bin gespannt, wie das wird. Der Saft wird dann sicher süss-sauer-salzig. Ob man so etwas geniessbar nennen kann?
Ich habe vor mindestens EINER Stunde einen Kommentar geschrieben und sehe erst JETZT, daß meine vorhin angegebene Emailadresse falsch geschrieben ist. Manchmal ist man doch ein bißchen mehr als bekloppt.
Hab sie ausgebessert! :)
meins is leider nix geworden ich probiers einfach naechstes jahr nochmal liebe gruesse ruth
Hallo,
Kompott geht natürlich auch.
Interessant bei den "Ringlos" bei uns ist, dass alle andere Früchte haben(wahrscheinlich Samenvermehrung).
vG
PaulW,
Hallo! Das hört sich super an. Bei uns in Ungarn gibt es auch massenhaft diese Bäume, die wir Ringlotten nennen, obwohl es keine sind. Ich bin ziemlich sicher, dass es Mischungen aus Zwetschgen, Schlehen und ev. auch echten Ringlotten sind. Schlehen sind sicher dabei, weil der wunderschöne Busch (sehr ertragreich, vor allem heuer!), der bei uns im Garten steht, hat die typischen Dornen – nur glücklicherweise nicht so spitz wie die der Schlehen.
Wir machen immer "Ringlottl" draus. Geht genauso wie Powidl, also eine große Menge wird so lange eingekocht bis nur noch wenig Wasser drin ist. Wir nehmen immer zwischen 7 und 10 Kilo. Es dauert etwa 12 Stunden und die Kerne müssen via Sieb rausgesiebt werden. Das ist etwas mühsam, zahlt sich aber aus, denn die Kerne kann man nachher als "Ringlottenkernkissen" verwenden, wenn man Verspannungen hat (normalerweise sind das Kirschkernkissen). Wir tun dann noch 1 – 2 Kilo Zucker dazu, sonst ist es SEHR sauer. Hält jahrelang. Fertig ist es, wenn es dunkelbraun ist und man mit dem Kochlöffel eine tiefe Spur hinterlässt, am besten sollte man den Boden des Topfes sehen. Achtung: Je länger es kocht, desto leichter brennt es an.
Dieses Jahr hatten wir so viele, dass wir einen Wein probiert haben. Bis jetzt ist er krampensauer, aber er gärt ja noch ;)
Unsere werden schon Anfang Juli reif, deshalb ist es leider zu spät für die Salzvariante. Aber nächstes Jahr …
Danke jedenfalls für den Tipp!
hallo…das mit dem umeboshi finde ich ne supergute idee. aus einer ganz herben sorte kirschpflaumen , die roh ungeniessbar war, hab ich mal marmelade gekocht die war echt lecker . viel liebe grüsse von ruth
Hey das klingt ja echt interessant! Vielleicht werde ich das mal mit einer handvoll nicht so leckeren Kirschpflaumen probieren und schauen was dabei raus kommt :)