Ordentlich in die Pfanne hauen

Brotbacken ohne Backofen!

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Von Lisa Pfleger
21. Januar 2016

Brot aus der Pfanne? Wozu soll das denn gut sein… Naja. Zugegeben, die Frage ist nicht unberechtigt, wenn man einen Backofen besitzt. Aber was, wenn nicht? Oder, wenn man am Lagerfeuer auch mal (Pardon, gelobt seid ihr Fladen!) einen anständigen Laib Brot essen will?

Brot backen ohne Backofen

Nun gut. Ich besitze ja eigentlich einen Backofen. Und auf die Idee bin ich auch nicht gekommen, als ich am Lagerfeuer saß. (Jedoch gut zu wissen, dass man nicht gleich eine Backofenkonstruktion aus Ziegeln oder dergleichen aufbauen muss)

Nein, die große Frage kam auf, als ich über einen kleinen Holzherd nachgedacht habe, der vielleicht mal in einem künftigen Bauwagen stehen wird (Uiiiii… erste Anspielungen auf die Träume für 2016!)

Und da Bauwägen bekanntlich sehr kleine Wohnräume inne haben, würden diese bei einem normal großen Holzherd relativ schnell überhitzen.

Allround Ofen?

Die eierlegende Wollmilchsau habe ich da leider noch nicht entdeckt. Glücklicherweise gibt es da Tüftler*innen, wie die Leute von Wohnwagon die genau sowas zu entwickeln versuchen (Kochen + Wasser + Thermoelektrik + vielleicht irgendwann sogar noch Holzkohleproduktion für Terra Preta in einem).

Aber momentan ist es noch nicht so weit. Bei kleinen, schmalen Öfen gibt es entweder nur Herdplatte oder nur Backofen.

Wie dem auch sei. Also schon mal vorher experimentieren, wie es denn wohl ohne Backofen wäre.

Fazit: Brotbacken geht auf jeden Fall schon mal! Wie? Na, so!

In der Pfanne gebackenes Brot
Tadaaaa! Knusprig lecker!

Rezept für ein Brot aus der Pfanne

Zutaten:

  • 2 Tassen Dinkelmehl
  • 1 Tasse Buchweizenmehl (oder auch Dinkel, es geht sowieso jedes Mehl!)
  • 1 Teelöffelspitze Trockenhefe
  • 1 gestrichener Esslöffel Salz
  • 1-1 1/4 Tassen Wasser

Alles zu einem recht weichen Teig verrühren und über Nacht bei Raumtemperatur gehen lassen (nicht warm stellen).

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Das ist das sogenannte „No knead bread“ oder „Brot für Gemütliche“ aus meinem Kochbuch Vegan Homemade. Alternativ  nimm in etwa 2 Teelöffel Trockenhefe und lass den Teig 1 Stunde warm gehen)

Am nächsten Tag das Brot durchrühren und soviel Mehl dazukneten, dass ein halbwegs stabiler Laib entsteht. Er darf sehr weich sein, sollte aber nicht „davonlaufen“.

Gut einmehlen und, eher flach gedrückt, in die heiße Pfanne geben. Auf mittlerer Stufe – ohne Deckel – ca. 20 Minuten backen. Dann einmal wenden und ca. weitere 20 Minuten backen. Wenn du auf die „krustigen“ Seiten klopfst sollte es hohl klingen und somit durch sein. Seitlich ist das Brot meist noch etwas weicher, weil es ja nicht rundum – wie im Backofen – gebacken wird. Das macht aber nichts, innen ist es dann trotzdem durch :)

Backen in der Pfanne – easy peasy

Soo einfach! Ich war echt erstaunt, wie wenig Hexerei das ist… Geschmeckt hat es auch super – die Hauptsache, oder?

Jedenfalls stünde mir so, beim Leben ohne Backofen nichts mehr im Wege – das geliebte selbstgebackene Brot ist nämlich kein Problem :)

Wie steht’s mit Kuchen?

Muss ich erst noch ausprobieren :) Wenn es soweit ist, berichte ich natürlich davon!

Und du?

Schon mal probiert? Hast du vielleicht schon viel mehr in der Pfanne probiert und schon leckere Rezepte auf Lager? Na dann bitte her damit – ich und die anderen Leser*innen freuen uns ;)

Dieser Artikel ist mehr als ein Jahr alt. Es muss daher nicht sein, dass wir jedes einzelne Wort immer noch so schreiben würden wie damals. Wenn Fragen sind, kommentiere einfach zum Artikel, dann antworten wir Dir gerne.

25 Gedanken über “Ordentlich in die Pfanne hauen

  1. IM

    Hallo,

    ich mache seit einigen Jahren Brot selbst in einer Pfanne, allerdings handelt es sich dabei um Chapatis aus er indischen Küche. Die Pfanne dafür ist auch eine spezielle Chapatipfanne (recht dünnes „Blech“, gebogen ohne Rand) aber mein Mann hat die Brote früher einfach direkt auf der Gasflamme am Herd gemacht …
    Das tolle an Chapatis: Man benötigt als Zutaten grundsätzlich nur MEHL und WASSER! Einfach zu einem glatten Teig verkneten, dann etwas ziehen lassen (1/2 Stunde wäre top, geht aber auch 5 Minuten und zur Not ganz ohne!). Dann kleine Kugel formen und danach schön flach drücken. Das ganze dann auf die Pfanne oder Flamme.
    Die Kunst: Wenn man die Temeperatur zu Beginn eher niedrig hält und die Brote von beiden Seiten etwas anbackt und dann die Hitze erhöht gehen die Brote richtig auf und in er Mitte bildet sich ein Luftkissen. Die Brote sind dann zugleich weich und knusprig … und warm :)
    Das weitere Tolle: Die Zutantenliste ist beliebig erweiterbar: Leinsamen, Sesam, Amaranth, Mohn, Chia, … alles ist möglich. Vom Mehl eig. am Besten: Dinkel oder Weizenmehl in weiß … Vollkorn geht aber auch … dann gehen sie manchmal nur nicht auf (dann können es schonmal harte Klötze werden).

    Ich finds super weil man so ziemlich viel ausprobieren kann, ganz genau weiß was drin steckt und es einfach jeden Morgen frisch machen kann.

  2. Axel

    Hallo, ich bin veganer und lebe un Ghana. Hier würde ich gerne im Foods-Bereich durchstarten. Nur bekommt man hier keine anständigen Öfen, also würde ich gerne wissen, welche Backwaren (Brot, Brezel, Stangen usw.) etwa im Ölbad hergestellt werden können.

    MFG

  3. Beatrice Lührig

    Zum Thema beschichtete Pfanne. Wir hatten sehr viele Jahre eine gußeiserne Pfanne von der Firma Silit. So ein will ich mir auch wieder holen. Sie ist recht schwer,mäht aber durch die Oberflächenstruktur ohne Beschichtung eine Anti-Haft-Funktion, die auch sehr gut funktioniert hat und viel länger erhalten bleibt, als eine Beschichtung. Natürlich nutzt sie sich trotzdem bei täglicher Benutzung ab. Aber wir haben unsere über fünf Jahre benutzt und sind eine Großfamilie. Die müsste echt was aushalten ;-)

    Liebe Grüße
    Beatrice

    1. Janek

      „Natürlich nutzt sie sich trotzdem bei täglicher Benutzung ab.“
      Die Patina einer Eisenpfanne nutzt sich bei sachgerechter Verwendung der Pfanne nicht ab, sondern verbessert sich sogar – Eisenpfannen können Jahrhunderte überstehen!

  4. anna

    hallo!
    von wegen brotbackideen, sowie eine super möglichkeit kuchen im topf zu machen findet sich im buch „Wilde Küche – Das grosse Buch vom Kochen am offenen Feuer“ von Susanne Fischer-Rizzi (ISBN 978-3-03800-499-8). Es muss nicht in allen fällen ein offenes feuer sein beim kuchen, das lässt sich leicht auch auf dem ofen machen….

  5. grüner Alltag

    Hi Lisa,
    danke für dein Pfannenbrot Rezept. Ich finde die Tiny House Bewegung sehr spannend und freue mich schon darauf falls oder wenn du’s anpackst und darüber berichtest. Einige Tiny Houses haben sogar eine voll ausgestattete Küche wobei ich für meinen Teil auch sehr gut ohne Ofen leben könnte. Danke auch für den interessanten Link, den kannte ich noch nicht.
    Liebe Grüße,
    ~Anne

  6. Anja

    Hallo Lisa, tolle Idee! Habe ich selbst noch nicht gemacht. Seit einiger Zeit übe ich mich jedoch schon im Fladen in der Eisenpfanne machen – und das klappt von mal zu mal besser. Und geht auch ganz fix.

    Viele Grüße aus Berlin,
    Anja

  7. Angelika Gerstenberger

    Hallo Lisa,
    Ich habe da mal eine Frage….wie macht ihr das beim Cerankochfeld? Ich habe das Problem das die Platte so ungleichmäßig heizt. Mal brennt was bei Stufe 1 an, das andere Mal heizt die Platte noch nicht mal bei Stufe 2. :-(
    Ich backe mir grundsätzlich glutenfreies Brot da ich sonst Probleme mit dem Darm bekomme. Wen es interessiert schaue doch einmal auf die Seite http://www.essener-brot.de. Das Brot wird bei nur 33 Grad getrocknet und man könnte es, so denn man in einer warmen Region wohnt auch in der Sonne trocknen. ;-) So wurde es zur Zeit der Essener gemacht, ganz ohne Backofen und Herdplatte :-D

    Liebe Grüße
    Angelika

    1. kahalla

      HJallo Angelika,

      ich kenne das Problem mit dem mal schnell heizen und mal langsam von unserem alten WG Herd. Der hat die normalen Kunststeinplatten, die früher alle E-Herde hatten. es liegt wohl an Netzschwankungen, dass der „Arbeitsstrom mal größer, mal kleiner ist. Wenn z.B. vor Weihnachten alle backen und braten, kommt an meinem Herd viel weniger Strom an, als zu Zeiten wo kaum jemand Strom benutzt.

  8. Olga

    Hallo Lisa,
    Wir haben ein ganzes Kochbuch zum backen in der Pfanne, haben aber noch nicht wirklich etwas ausprobiert aus der Sorge, dass der ganze Teigklumpen an der Pfanne festbackt. Wir haben keine beschichtete Pfanne mehr und möchten uns auch keine mehr anschaffen. Was für eine Pfanne verwendest du, oder wie wirkst du dem entgegen?

  9. Günter Bähr

    Vor Jahren, zu Anfang von Internet,
    gab es ein Büchlein „Kuchenbacken in der Pfanne“
    ich hatte es kopiert auf einer Diskette.
    Ich habe nie einen großen Backofen gehabt.
    da er zuviel Energie frisst, meiner Meinung nach.
    Letztendlich habe ich dann doch der Einfachhalt,
    nur im Waffeleisen meine Flachbrote und süßen Brote gebacken.
    Ich war von 1984-bis 1994 Alleinerzieher, von drei Jungs.

  10. Kerstin

    Voll gut. Kuchen geht auch super. Ich finde, dass es ein von innen nach außen gewölbter Deckel was bringt und eine Pfanne mit hohem Rand ist klar auch hilfreich. Insgesamt fand ich die Rezepte mit lockeren, leicht rührbaren Teigen erfolgbringender. Bei meiner damaligen Herdplatte hatte ich als Richtmass ein Drittel der möglichen Hitze um in etwa bei 40-5o min Backzeit zu landen. Bei offenem Feuer ist das klar etwas schwerer.. Dutchoven oder Gugelhupfform im Wasserbad sind wohl die sicheren Varianten für draußen (Beschrieben im Buch Wilde Küche von Fischer-Rizzi.) Kuchenrezept suche ich gern morgen raus.

  11. Annette Schnoor

    Liebe Lisa, das hört sich genial an und ich werde es ausprobieren. Meine Sonntagsbrötchen mach ich schon länger in der Pfanne. Hierfür braucht man allerdings eine, in der nichts anbappt.
    Den Teig mache ich aus frisch gemahlenem Getreide nach Belieben, nur mit Wasser, etwas Salz, etwas Öl, und nach Lust Gewürzen abends angerührt, also flüssig, über Nacht gereift, und morgens mit einem Löffel ab in die Pfanne damit und kurz mehr getrocknet als gebacken. Jede Seite ein paar Minuten. Das ergeben dann kleine Fladen, die du belegen kannst wie Brötchenhälften. Köstlich!
    Geniale Öfen aller Art für kleinste Räume findest du beim Schiffsausrüster. Da ist bestimmt was dabei, was in deine Vorstellungen passt. Liebe Grüße von der Wasserkante Annette

  12. sylvi

    Oh, das klingt wirklich gut, Brot aus der Pfanne.
    Ich denke auch oft wie abhängig wir doch von unserer Energie sind. Was dann wenn mal Strom ausfällt. Aber da hätte ich auch eine Alternative, habe ich mal irgendwo gelesen, Brot backen im Backofen ohne Strom mit Teelichtern. Habe ich ausprobiert, hat tatsächlich auch funktioniert. Man mache eine Teig für 1 Pfund Brot und wenn alles gegangen und fertig zum Backen ist dann….
    nehme man einen recht großen Topf, vielleicht einen ovalen Bräter, hole ein paar große Muttern (oder Ähnliches) aus dem Keller lege sie auf den Boden des Bräters. Brot in eine Kastenform geben die auf die Muttern gestellt wird. Deckel drauf und das ganze in den Backofen auf ein Gitterrost, ungefähr in die Mitte. Unten drunter kommen nun Teelichter die genau unter den Topf kommen und eines in die Mitte. Teelichter anzünden, Klappe zu und und schlafen gehen. Morgens hat man dann ein frisch gebackenes Brot. Fand ich auch genial.

    1. Barbara

      Genial!!! Danke für den input mit den Teelichtern! Habs probiert und hat super funktioniert – unglaublich!!! ….. das ist ja wohl wirklich Energie sparend und praktisch, wenn man es am abend herrichtet …. bin echt begeistert!

  13. Julia

    Hallo Lisa,
    ich habe in meinem Auslandsjahr mal Kuchen ohne Backofen gebacken. Dazu hab ich den Kuchenteig in einen kleinen Topf gefüllt und diesen in einem größeren Topf im Wasserbad kochen lassen. Man muss den kleinen Topf aber gut abdecken, so dass kein Wasser reinspritzt. Eigentlich hat es recht gut funktioniert, nur hat es sehr lange gedauert bis der Kuchen durch war!
    Liebe Grüße,
    Julia

  14. Ferdinand Soethe

    Hallo Lisa,

    die Variante mit wenige Hefe und lange gehen lassen, hat den ganz großen Vorteil, dass der Teig besser reifen und sich u.a. Aromen besser entwickeln können.

    Hast Du es mal mit Deckel drauf versucht? Das sollte dann fast Ofenbedingungen schaffen, so mache ich es immer beim paddeln im Trangia-Topf.

    Wenn die Pfanne nicht ganz so flacht ist, könnte man auch noch einen flachen Pizzastein unten reinlegen (oder vielleicht gleich den Pizzastein auf den Ofen?), die speichern noch besser die Wärme und verteilen es gleichmäßiger.

    Schönen Gruß,
    Ferdinand

  15. Anna

    Total witzig, ich wohne seit einigen Tagen in einer Wohnung ohne Backofen und hatte gestern noch überlegt, dass ich das unbedingt schnellstmöglich ausprobieren muss. Denn wie du schon sagst, ohne selbstgebackenes Brot ist das irgendwie doof! Danke also dass du schneller warst als ich, vielleicht mach ich dann heute oder morgen mal Schokokuchen und berichte hier?! ;)

  16. Avatar-FotoPia Damm

    Yeah! Das klingt gut :)
    Ich habe auchs chon sehr oft überlegt Brot, aber vor allem Kuchen einfach in der Pfanne auszubacken – eben Pfannkuchen ;) Allerdings noch nicht ausprobiert. Auf das Kuchen-Experiment von Dir bin ich also gespannt!

    Eine Frage, die sich mir stellt, ist, ob mensch dazu dann viel Öl braucht oder ständig nachgießen, das Brot anheben und dabei stehen muss, oder ob es einfach so selbstständig vor sich hin brät? ;)

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