Für unseren Geschmack ist ein Bohnen-Tipi ein schönes gestalterisches Element in einem Nutzgarten. Außerdem lässt sich damit auch ohne große Umgrabe-Aktion einfach schon mal beginnen, ein Stück Wiese in den Anbau zu integrieren.
Hier nun Schritt für Schritt, wie wir bei unserem ersten Bohnen-Tipi-Versuch vorgegangen sind. Hinweise und Ideen zur Verbesserung des Ganzen mehr als willkommen!
Bohnen-Tipi-Bau in fünf Bildern
Erster Schritt, anders als bei der Kartoffelspirale, ist das Schwingen der Sense! Wir mähen einen schönen Kreis. Wir haben als Durchmesser rund vier Meter gewählt. Wenn ihr, wie wir dieses Mal, zufällig ein kleines Bäumchen in der Mitte habt, einfach stehen lassen! :D
Als nächstes haben wir an sechs rund angeordneten Flecken in gleichen Abständen, rund einen Meter vom Rand des gemähten Kreises entfernt, die Grasnarbe kreisrund entfernt und die Erde darunter aufgelockert. In unserem Fall war darunter sehr harter – aber dafür auch schön feuchter – Lehm. Ebenfalls aufgelockert!
In diese Pflanzlöcher werden nun die langen Hölzer für das Bohnentipi gesteckt. Wir haben frisches Holz genommen, da dies besser hält und bei unserem Randbewuchs und im Wald sowieso anfällt. Weiß von Euch eine*r, ob es eine bestimmte Holzart gibt, die dafür besonders geeignet ist?
Unsere Tipi-Hölzer sind zwei bis zweieinhalb Meter lang. Diese treffen sich in der Mitte und werden dort zusammengebunden. Wir haben diese blauen Plastikschnüre genommen, die leider ständig anfallen, wenn man Strohballen öffnet, da ich auf die Schnelle nichts anderes zur Hand hatte. Und so bekommen diese Schnüre auch noch eine zweite Verwendung!
Der vorletzte Schritt war dann schon, Querverbindungen zu schaffen. Dazu haben wir lange, dünne Äste verwendet, die sich schön biegen ließen. Diese wiederum festbinden. Wir haben dabei den Norden offen gelassen, da dort zum Einen ja die wenigste Sonne einfällt, zum Anderen wird das Tipi so auch im bewachsenen Zustand begehbar sein, was gerade für Kinder eine feine Idee sein könnte. Auch für erwachsene Kinder! :D
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Ja, und der letzte Schritt ist dann das Stecken der Bohnen. Wir haben jeweils sechs Bohnen um jede Stange herum gesteckt. Und wie unsere Leser*innen natürlich schon vermuten werden – abschließend über die Pflanzlöcher gemulcht.
Die Bohnen haben wir diesmal übrigens 24 Stunden lang in Wasser eingeweicht, bevor wir sie gelegt haben. Das habe ich immer wieder mal gelesen. Es soll die Keimzeit verkürzen. Also haben wir uns gedacht: probieren wir aus!
Und ihr?
Wer hat ebenfalls ein Bohnen-Tipi im Garten? Oder plant wer gar ein Bohnen-Tipi-Dorf? Oder welche tollen Rankhilfen für Bohnen könnt ihr uns empfehlen?
Hallo zusammen
Euer Artikel ist zwar schon einige Jahre alt, aber ein Tipp ist wohl nie zu spät ;-)
Im Artikel „Kartoffelspirale“ beschribt Michael, dass es im Südburgenland trocken/warm ist. Gedeihen in dieser Region auch Edelkastanien?
Edelkastanienholz ist aufgrund des hohen Gerbsäuerngehalts (Tannin) äussert witterungsbeständig, sowie resistent gegen Insektenfras und Pilze. Weitere Vorteile sind: muss nicht gestrichen/behandelt werden, das Holz ist hart und kann bei nicht mehr Gebrauch als Brennholz oder Schnitzel verwendet werden.
Sollten in eurer Region Edelkastanien natürlich vorkommen, würde ich dieses dem Robinienholz vorziehen, da die Edelkastanie als heimisch gilt, die Robine nicht. Hier ein Artikel zu den unterschiedlichen Ansichten von Robinien: http://www.waldwissen.net/waldwirtschaft/waldbau/wsl_robinie/index_DE und hier noch ein schöner Artikel zum Lebensraum Edelkastanie: http://www.waldwissen.net/wald/naturschutz/arten/fva_edelkastanie_biotop/index_DE
Ein Bohnentipi zu erstellen ist eine super Idee ;-) Werde diese die nächsten Tage umsetzen. Herzlichen Dank!
Sonnige Grüsse
Claudia
Lob erstmal! Tolle Seite!
zusätzlich zu den Bohnen – als hübsche Gesellschaft sozusagen- empfehle ich, die schöne Ipomea zu den Bohnen ranken zu lassen.
Für sowas könnte Rubinie ganz gut geeignet sein. Unser Tischler hat mir erzählt, dass Rubinie, wenn man das Holz in die Erde steckt, einfach nicht verottet. Damit kann man Pflöcke machen, die man 10 Jahre in einen Komposthaufen steckt, und trotzdem danach noch genau so aussehen wie am ersten Tag…
Tolle Idee mit dem Bohnentipi. Werde ich mal im Frühjahr selber ausprobieren.
Stangenbohnen an Zuckermais hochranken lassen, soll auch gut funktionieren, ich hab damit aber noch keine Erfahrung, werd ich diese Jahr mal versuchen…
Lg
Bohnen an Mais hochwachsen lassen und den Boden mit Kürbis. Das funktioniert prima. MILPA Die Milpa ist der gleichzeitige Anbau dreier Kulturpflanzen, Mais, Bohnen und Kürbis, die gemeinsam ein symbiotisches Ökosystem formen. Diese Pflanzenkombination wird auch “die drei Schwestern” genannt und bilden eine Symbiose. Der Mais dient den Bohnen als Rankhilfe, die Bohnen wiederum liefern dem Mais den benötigten Stickstoff (Bohnen gehören zu den Legumiosen und sind in der Lage Stickstoff aus der Luft zu binden und den Boden damit anzureichern), während die großen Blätter des Kürbis den Boden beschatten / abdecken und so Erosion und Austrocknung durch Wind, Sonne und Regen verhindern. tausendschöne Grüße aus dem Gemeinschaftsgarten Tausendschön in Minden
Hallo,
auch ich hab dieses Jahr ein Bohnentipi in unserem Garten angelegt.
Ich hab es auch so wie du gemacht, aber ich hätte im Nachhinein doch lieber einen ganzen Kreis ausgehoben und gut umgegraben, denn ich hab auch nur kleine Quadrate ausgehoben. Das war zu wenig für die Bohnen. Ok, es hat funktioniert, aber beim nächsten Mal wird´s besser und mehr verwachsen!
Hallo :)
Habt Ihr einpaar Bilder schießen können wie dieses Tipi zur Erntezeit aussieht? Und was für Bohnen habt Ihr dafür genommen?
LG
Das sieht bewachsen sicher leiwand aus. – Werde ich in der nächsten Saison auch bauen. :)
Robinienholz (Robinia pseudoacacia) ist sehr gammelresistent. Haben wir hier zuhauf in den letzten Jahren beim Apfelhochstamm-Bäume pflanzen als Pfähle für den Stammschutz (wg. Doppelnutzung der Streuobstwiese als Schafweide)verwendet, bei sehr hoher Heterogenität des Bodens (von reinem Sand bis schwerem Lehm alles dabei).
Tiergiftig:
Robinie ist tödlich giftig für Rinder, Pferde, Hunde, Katzen, Hasen und Kaninchen, Meerschweinchen und Hamster sowie für Vögel. Vergiftungssymptome sind Speichelfluss, Erregung und danach Teilnahmslosigkeit, erhöhter Puls, erweiterte Pupillen, gelbe Schleimhäute, Magen- und Darmentzündungen mit Krämpfen, Störung des Gleichgewichts, krampfartiges Zucken, Schädigung von Leber und Nieren, Harndrang und auch Blindheit. Bei Pferden kann es bei langsamem Vergiftungsverlauf zu Hufrehe kommen. Aus dem 2. Weltkrieg liegt ein Bericht vor, dass 32 von 120 Pferden in einer Nacht gestorben sind, nach dem Sie an Robinienholz geknabbert haben, aus dem die Stallungen gebaut waren. Die ersten Tiere waren bereits nach 4 Stunden tot.
Quelle: http://www.botanikus.de
Hello! Wunderbare Sache ein Tippi anzubauen, funktioniert wunderbar… Verwende ganz normale fichtenStangen, oder Bambus ( muß aber vollständig trocken sein damit er nicht wieda auswächst… am besten eine stange 5-8 Bohnen rundherum, für gegenseitige Befruchtung, 24 Std in Wasser einleigen und nicht mehr als 2cm unter die erde damit sie auch Keimen…. und im Herbst einfach mit der Sichel abgeschnitten, die Stange aus dem Boden gezogen, und das ganze zum trocknen in den Heustadl bei gutem Luftzug, dann kannst die Bohnen in der Hülse lassen und brauchst sie nur bei bedarf herauslösen. Hab erst gestern Bohnen ,von meinervor 6 Jahren verstrobenen Oma gefunden,und die sind noch immer in einem sehr guten zustand, und keimen sogar noch……..
Beim Holz wäre ich nicht zu wählerisch, wenns nur ein Jahr halten soll. Weide ist wie schon erwähnt wegen der Gefahr, dass sie anwachsen eher ungeeignet und hält wenn sie nicht anwächst nicht lange.
Eigentlich müsste jedes Hartholz gut sein, insbesondere Eiche, außerdem Obstholz außer Kirsche, die sehr schnell vergammelt. Lärche soll auch sehr witterungsbeständig sein. Die Haltbarkeit aller Hölzer im Boden lässt sich durch Ankohlen überm Feuer stark erhöhen. Als umweltfeindliche Alternative hat man Pfähle früher in Altöl getaucht *grusel*.
Hallo!
Wir verwenden schon seit vielen Jahren Stangen von der Haselnuss ( lange gerade gewachsene). Wenn man diese über Winter trocken lagert halten sie schon einige Jahre. Aber es gibt ja immer Nachschub, wenn man einen Haselstrauch hat. Ich mulche auch immer dünn über das Saatgut drüber, der Boden trocknet viel weniger aus und verschlämmt nicht so stark nach einem kräftigen Regen. Weiterhin viel Erfolg wünsche ich euch.
*winkewinke*
Wir haben eigene Kamille getrocknet…
und die Bohnen über Nacht in kaltem Kamillentee
eingeweicht…so werden sie nicht nur angeweicht,
sondern sind gleich resistenter und kräftiger ;-)
lg, angelina
holz für drau0en sollte halt feuchtigkeit gut aushalten – zweige aus lärchen -oder eichenholz wären das dann.
und falls ihr was vom mondkalender haltet: an jungfrau-tagen hält in die erde gebrachtes holz besonders gut ( gilt auch für zäune).
ich habe heuer übrigens ein bohnengerüst aus bambusstäben gebaut.
liebe grüße, christa
Ich habe mir auch ein Bohnenzelt gebaut, allerdings liegt die Betonung bei mir weniger auf Zelt und mehr auf Bohne. Es geht also um eine reine Rankhilfe, die nicht begehbar wird.
http://permakultur-blog.de/praxis/bohnenzelt
Als Holz habe ich auch einfach "Abfall" genommen. Es muss ja erstmal nur ein Jahr halten.
Mal eine Frage: habt ihr direkt über die Samen drüber gemulcht? Bohnen sind zwar Wuchstark, aber meint ihr, die schieben sich da ohne Probleme durch?
PS: es heisst "Grasnarbe" -> http://www.duden.de/rechtschreibung/Grasnarbe
Hallo,
ja, wir mulchen über fast jedes Saatgut gerne drüber. Nur ganz dünn. Das schützt den Boden ein wenig vor dem Austrockenen, was gut für das Saatgut ist, und schützt die Keimlinge auf den ersten 1 bis 2 Zentimetern ihres oberirdischen Wachstums vor dem Wind. Bilde ich mir zumindest ein… :D
Haben damit bis jetzt super Erfahrungen gemacht – und gerade Bohnen haben gar kein Problem sich auch durch dickere Mulchschichten zu schieben!
Alles Liebe!
(und danke für den Rechtschreibtipp – hab es oben nun korrigiert!)
Wir hatten mal ein Tipi, aber im Moment bauen wir lieber Bohnen-Sichtschutzzäune… ;)
Wir pflanzen übrigens die Bohnen nicht um die Stange herum, sondern nebeneinander dicht and dicht im Kreis ums Tipi, so dass der Umfang des Tipis schön abgedeckt ist.
Könnte mir vorstellen, dass Weidenholz gut passt? Das ist mir aber nur grad ganz spontan in den Sinn gekommen ohne jegliches Fachwissen, keine Ahnung. Zumindest ist es gut elastisch oder? Viel Spaß noch, Hugh.. :-)
Ja, Weidenholz ist gut biegbar – aber wächst auch gut wieder an, wenn es frisch ist. Und das muss man sich vorher überlegen, ob man ein lebendes Weiden-Tipi will – denn das könnte es im nächsten Jahr dann sein. :)
(denke ich…)
Eure Beiträge und Tipps sind immer hilfreich! Vielen Dank dafür und für den Newsletter schon mal Danke im Voraus!