Wege und Möglichkeiten in die Selbstversorgung

Meine große Buch-Empfehlung zum Thema Selbstversorgung

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Von Michael Voit (geb. Hartl)
9. März 2018

Seit einigen Monaten wusste ich, dass Andrea Heistinger ein weiteres Buch schreibt. Andrea Heistinger ist eine erfolgreiche österreichische Autorin von Büchern rund um Garten, Gemüse, Saatgutvermehrung, Kompost und so weiter. Für mich seit längerem eine der besten Autorinnen in dem Bereich. Von Buch zu Buch, die ich von ihr gelesen habe, war ich sogar immer mehr der Meinung, sie sei sogar „die beste Autorin“ rund um diese Themen.

Als ich dann vor ein paar Wochen zum ersten Mal einen ausführlicheren Blick in den Entwurf des Buches werfen durfte, war ich schnell überzeugt, dass Andrea Heistinger auch hier wieder ein großer Wurf gelungen ist. Basiswissen Selbstversorgung aus Biogärten ist der Titel und trifft damit natürlich stark mein Interesse. Vieles, was mich wenig anspricht, durfte ich unter dem Stichwort „Selbstversorgung“ in den letzten Jahren zu dem Thema sehen und lesen: Endzeit-Überlebensbücher, dogmatische „Ganz-oder-Gar-nicht“ Pamphlete oder die vermeintlichen Held*innengeschichten einsamer Aussteiger*innen, die alles alleine hinbekommen und niemanden mehr bräuchten. Mein erster Einblick vor ein paar Wochen und die bisherigen Bücher von Andrea Heistinger versprachen mir, dass es dieses Buch anders machen wird.

Individuell oder gemeinsam – egal in welchem Ausmaß

Gestern durfte ich dann endlich ihr neues Buch in Händen halten und wurde nicht enttäuscht: Sie geht das Thema entspannt und locker an – und schafft es gerade deswegen, dass es so unterhaltsam wie lehrreich ist. Gleich zum Einstieg hat sie mehrfach Lächeln und Kopfnicken bei mir ausgelöst.

Foto des Buches Basiswissen Selbstversorgung aus Biogärten vor aufgestapeltem Holz

Schon im Vorwort ist sie motivierend und zeigt auf, dass es nicht nur das individuelle Gärtnern im eigenen Garten gibt – alleine schon, weil nicht jede Person, die mehr Ernährungssouveränität anstrebt, selbst einen Garten hat. Also wieso nicht weitere Konzepte mitdenken, wenn wir „Selbstversorgung“ sagen? Eine Selbstversorgung mit Tee- und Küchenkräutern fürs ganze Jahr aus dem eignen Garten – Obst, Gemüse und Getreide aber über eine CSA / Solidarische Landwirtschaft beziehen. Oder zur Saison am lokalen Bauernmarkt große Mengen Obst oder Gemüse einkaufen und selbst verarbeiten und einlagern. Gemeinschaftsgärten, Regionalwert AGs und weitere Ideen greift das Buch auf und stellt sie an konkreten Beispielen vor.

Ihr klares Statement zu Beginn des Buches, dass sie zwar in der Vergangenheit Erfahrungen mit der Selbstversorgung gesammelt hat, aktuell aber nicht viel selbst anbaut, gefällt mir. Denn das Thema soll ein schönes, ein experimentelles, ein bereicherndes sein. Auch wenn ein Teil der Motivation aus dem Bewusstsein über Missstände erwächst. Diesen widmet die Autorin ein paar Seiten zu Beginn des Buches. Was ich wichtig finde und vom Ausmaß her genau richtig gewählt.

Vorbereitung, Grundlagen und Umsetzung

In diese drei Teile ist das Buch nach der Einführung aufgeteilt. Die Vorbereitung besteht aus daraus, sich mit einem bestimmten Denken zu beschäftigen und konkrete Entscheidungen zu treffen. Dazu liefert die Autorin zahlreiche Beispiele und Fragen zu den Bereichen „alte bäuerliche Landwirtschaft und ihre Prinzipien“, Größe der Anbauflächen, erwartbare Erntemengen und dazu, welche Form der Selbstversorgung zur Leserin passen könnte. Und stellt dafür neben einem Test vor allem auch konkrete Modelle vor, wie individuelle, aber auch gemeinsame Selbstversorgung aussehen kann. Checklisten und Pläne inklusive.

Grundlagenwissen und Material für die Selbstversorgung

Nach einem Drittel des Buches, das es sehr stark von anderen Gartenbüchern und Selbstversorgungsbüchern unterscheidet, folgt der Grundlagenteil. Dieser ist ein ausführlicher Rundumschlag zu Boden, Kompost, Wasser, benötigter Ausstattung und Lagerung. Sie vermittelt dabei das sowohl für Einsteiger*innen als auch schon länger gärtnernde Menschen notwendige Wissen und vermittelt in den Texten vor allem immer wieder eine Sichtweise, die ich als entspannt bodenständig, positiv zukunftsorientiert und nachhaltig umschreiben würde. Und wer noch tiefer in eines der behandelten Themen einsteigen will, bekommt von Andrea Heistinger direkt beim Abschluss eines Themas stimmige Literaturtipps an die Hand. Einige der empfohlenen Bücher kenne und schätze ich.

Jetzt machen wirs!

Etwas weniger als die Hälfte des Buches, aber damit immer noch rund 200 Seiten lang, ist der Teil, der sich mit der Umsetzung beschäftigt. Spätestens hier war für mich klar, dass dieses Buch jetzt meine absolute Empfehlung für alle wird, die sich mit dem Thema Selbstversorgung beschäftigen wollen. Ich musste in den letzten Jahren zahleiche Bücher und Blogs lesen, um zu diesem Schatz an Ideen und Konzepten zu kommen. Sie beschreibt Beetformen und -arten, wie man sie umsetzt und was die Vor- und Nachteile sind und hilft dem Leser und der Leserin damit sehr, verschiedene Ideen kennenzulernen und dann aus diesen mit einer fundierten Entscheidung auszuwählen. Das selbe mit Fruchtfolge, Jungpflanzenanzucht, Wintergemüseanbau, Gemüsearten und -sorten, Obstanbau, Kräuteranbau, Bienenhaltung und Hühnerhaltung.

Ein Serviceteil am Ende rundet das durch und durch gelungene Buch ab, mit unterschiedlichen Gartenkalendern, weiterführender Literatur und Bezugsadressen für Saatgut, Erde, Hilfsmittel, Werkzeuge und so weiter.

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Basiswissen Selbstversorgung aus Biogärten

Besonders hat mir wieder der Schreibstil von Andrea Heistinger gefallen, der mir sehr hilft, längere Zeit am Stück zu lesen. Auch das aus ihren bisherigen Büchern bekannte Rezept, faktisches Wissen mit den Erfahrungen von Praktiker*innen und Arche Noah Gärtner*innen zu verknüpfen, geht wieder voll auf. Die Geschichten aus dem Gartenalltag von solch erfahrenen Menschen motiviert und zeigt unterschiedliche Möglichkeiten auf. Gerade auch für das Ausmaß und die Form der Selbstversorgung.

Kurz und knapp: Mit Basiswissen Selbstversorgung aus Biogärten hat Andrea Heistinger zur Selbstversorgung das Buch geschrieben, das ich mir in der Vergangenheit oft gewünscht und vorgestellt habe: Fundiert, umfangreich, locker und mit Blick für regionale und gemeinsame Selbstversorgung. Weltklasse!

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Basiswissen Selbstversorgung aus Biogärten – Individuelle und gemeinschaftliche Wege und Möglichkeiten

Dieser Artikel ist mehr als ein Jahr alt. Es muss daher nicht sein, dass wir jedes einzelne Wort immer noch so schreiben würden wie damals. Wenn Fragen sind, kommentiere einfach zum Artikel, dann antworten wir Dir gerne.

8 Gedanken über “Wege und Möglichkeiten in die Selbstversorgung

  1. Sabrina

    Ich muss mich leider Christian anschließen…wir haben uns das Buch aufgrund der Empfehlung hier gekauft und waren aber davon dann leider relativ enttäuscht. Ein riesengroßes Kapitel, ca. ein drittel des Buches, handelt ausschließlich um Gemeinschaftsgärten, CSA und Foodsharing. Für jemanden, der einfach nur auf der eigenen Gartenfläche Gemüseanbau für die Selbstversorgung betreiben möchte also absolut unbrauchbar. Gleich am Anfang ebenjenes Kapitel wird einem sogar noch suggeriert, man müsse doch unbedingt zuerst mal in einer CSA-Gemeinschaft mitarbeiten, um was von Selbstversorgung zu verstehen.
    Der Rest des Buches ist ganz okay, aber es ist halt wirklich nur, wie der Titel schon sagt, Basiswissen. Es wird alles mal angerissen, manche Dinge auch sehr schön ausführlich beschrieben, andere Dinge wiederum erwähnt und anstatt es kurz zu beschreiben steht, man solle man sich doch Buch XY der Autorin kaufen. Tierhaltung kommt mir persönlich (dafür dass es ein Buch über Selbstversorgung sein soll) viel zu kurz.
    Das Buch ist jetzt nicht ganz unbrauchbar, aber man merkt schon, dass das ganze darin sehr Filterblasen-mäßig betrachtet wird. Für jemanden, der irgendwo am Land lebt (ergo sowieso keinen Zugang zu irgendwelchen gemeinschaftlichen Gartenprojekten hat) und eh eine ordentlich große Anbaufläche zur Verfügung hat, gibt es bessere Bücher.
    Besonders gut fand ich das Buch „Biogärten gestalten – das große Planungsbuch“ von Doris Kampas…da sind zwar Themen wie Lagerung und so nicht drin, aber wenn man von Null anfängt ist das ein sehr gutes Einsteigerbuch.

  2. Christian

    Teil2

    Doch das kommt JETZT! Ab Seite 274 – die Umsetzung – Gemüse anbauen!
    Nein, doch nicht! Erstmal ein Ausflug in die Welt der Beetformen (Boden-, Hügel-, Rahmen-, Hochbeet), Vor- & Nachteile, und die Problem beim Umwandeln von Wiese in Gemüsebeete.
    Aber jetzt! Thema Fruchtfolge.
    Man beachte: Wir sind mittlerweile auf Seite 285 des Buches!
    Kurz werden die Gründe angerissen, warum Fruchtfolge unabdingbar ist, gefolgt von eine kleinen Praxisbeispiel. Existentiell wichtig der Kommentar einer „Arche-Noah-GärtnerInn, dass sie sich alle Pflanzungen notiert und die Zettel dann 3 Jahre aufhebt.

    Mit dem Thema Jungpflanzenanzucht sind wir dann endlich beim Thema angekommen: Aussaat, Aussaaterde, Hell- & Dunkelkeimer, Keimtemperatur, Anzuchtdauer, Pikieren, werden gut und ausführlich beschrieben. Die Anleitung zum Bau eines Frühkastens rundet das Kapitel ab.

    Doch schon beim nächsten Kapitel wieder eine riesige Enttäuschung! Wintergemüse.
    Wo andere ganze Bücher darüber schreiben, erschöpft sich hier das Thema auf ein paar Seiten, da der Autorin zum Thema nicht mehr als die üblichen Asia-Salate, Kohl, Kresse, Spinat und Zichoriensalat einfallen – eine herbe Enttäuschung! Immerhin wird knapp beschrieben, wie es funktionieren könnte.

    Ab Seite 308 dann endlich die einzelnen Gemüsesorten (Salate, Spinat, Kohlgemüse, Zwiebelgewächse, Fruchtgemüse, Wurzelgemüse, Hülsenfrüchte und Mehrjährige). Obst und Kräuter runden ab, wobei bei den Sortenempfehlungen von Gemüse & Obstbaum und deren jeweiligen Standorten endlich das geliefert wird, was man von einem Buch aus dem Hause Arche Noah erwartet.

    Für Nicht-Veganer kommen noch die Kapitel Bienen und Hühnerhaltung.

    Fazit:
    Das Buch nennt sich „Basiswissen“, und mehr ist es auch nicht! Die Überbetonung des Bereiches CSA/Foodcoop mag dem Umstand geschuldet sein, dass die Autorin aus diesem Umfeld kommt und daher ein bisschen betriebsblind scheint.
    Auch, dass die empfohlenen Sorten verdächtig dem Angebot bei Arche Noah gleichen, verwundert wenig, schließlich wurde das Buch in diesem Umfeld geschrieben.

    Dem geneigten Großstadt-Bobo, der etwas für sein soziales Gewissen tun will, wird dieses Buch sicher gefallen, fortgeschrittenen „Gartlern“ und Profis wird es eher ein müdes Lächeln abringen. Aber immerhin: Ev. finden sie ja eine neue Sorte vom Gemüse, das sie bevorzugen.

    PS: Ich kann dieses Buch nur im Freien lesen! Von seinen Ausdünstungen bekomme ich selbst da heftige Kopfschmerzen! Für ein Buch van AN unwürdig!

    1. Avatar-FotoMichael Hartl Beitrags Autor

      Danke für Dein ausführliches Kommentar (auf zwei verteilt). Ja, es ist ein Buch mit dem Basiswissen – und dazu zählt für mich in die Breite zu gehen und Dinge nicht isoliert zu betrachten. Das macht das Buch meines Erachtens nach sehr gut. Um zu einzelnen Themen in die Tiefe zu gehen, gibt es, wie Du auch schreibst, andere Bücher. Aber wirklich begreifen und lernen wird eine*r eh erst, wenn sie*er anfängt zu tun. Und dazu inspiriert und motiviet das Buch sehr stark – gerade auch, weil es den Aspekt des gemeinsamen Handelns und der Gemeinschaftsprojekte sehr betont. Und wenige legen ohne Vorwissen alleine los.

      Und wer Vorwissen und -erfahrungen hat, braucht eh kein Buch zum Basiswissen. ;)

      1. Christian

        Hallo Michael!

        Ja, war eine lange Rezension, daher auch zwei Teil, denn als einen wollte es euer System nicht nehmen! ;o)
        Mir erschließt sich der Mehrwert dieses Buches noch immer nicht ganz, besonders im Hinblick auf die restlichen Bücher der Dame! Was im Großen und Ganzen übrig bleibt, ist für mich die fast schon unverschämte Werbung für die Community Supported Agriculture in dem Buch, der Rest könnte auch aus einem der anderen Bücher stammen, die sie bereits geschrieben hat.

        Und ob es mich sonderlich motiviert, wenn ich als zu doof/unwissend für die Selbstversorgung hingestellt werde, mit zu wenig Zeit um mich selbst zu versorgen, sei mal dahin gestellt!
        Auch erschließt sich für mich nicht ganz, warum meine Abhängigkeit sinken sollte, wenn ich mich so eine Projekt anschließe. Schließlich bin ich nur von jemand anderem abhängig. (OK, das sind dann jetzt die „Guten“, weil Community).
        Die CSA halte ich eigentlich nur für einen gelungenen Gag der Landwirte, die sich einen sicheren Absatz gefunden haben, mit ein paar willigen Arbeitskräften, die noch „mitg´schaftln“ können. Meist Städter (Bobos), die ihr ökologisches Wissen beruhigen wollen – von echter Selbstversorgung meilenweit entfernt, aber immerhin – man „tut“ was.

        Ich gebe Dir Recht, die wenigsten legen ohne Vorwissen los! Daher wären ideologiebefreite Sachbücher aber von größtem Nutzen. Dazu zähle ich dieses Buch bei weitem nicht! Alles nur als schwierig und zeitaufwändig hinzustellen (was es übrigens nicht ist), nur um Leute für die eigene Projektform zu begeistern, ist mir zu billig.

        Vorwissen und -erfahrungen sind zwar nett, sollten aber ständig erweitert werden! Darum habe ich das Buch gekauft. Hat nur die hohen Erwartungen nicht erfüllt („Bibel“, „das Standardwerk“, unverzichtbar, …)

        LiGrü
        Christian

        PS: Ich muss hier endlich einmal ein dickes Lob für eure Seite loswerden! Habe JEDEN einzelnen Beitrag im Blog gelesen!

        1. Avatar-FotoMichael Hartl Beitrags Autor

          Lieber Christian,

          kann Deine Einschätzung das Buch betreffend nachvollziehen, danke.

          Die CSA sehe ich anders als Du. Klar ist der Konsument, der eine eine CSA mitgestaltet und ermögicht noch kein Selbstversorger – er oder sie wird dadruch aber schon ein aktiverer Teil der Gesellschaft als bisher. Und alle werden den Sprung von der Konsumentin zur Selbstversorgerin nicht machen – denn auch die Arbeitsteilung hat große Vorteile. Und einer davon ist, dass für eine Gruppe von Menschen nur einige wenige fulltime den Anbau übernehmen können. Wenn hier die Mitglieder einer CSA, so wie ich mir das vorstelle, in die Sortenauswahl, die Entscheidungen bezüglich der Bodenbearbeitung, Ausgleichsflächen, etc. mit eingebunden werden, ist das schon etwas deutlich anderes, als ein „Gag der Landwirte“.

  3. Christian

    Andrea Heistinger
    Arche Noah

    Basiswissen Selbstversorgung aus Biogärten

    Soso, der große Wurf also!?

    Nachdem das Buch hier ja überschwänglich beschrieben wurde, musste ich mir das Buch ja fast schon kaufen! ;o)
    Als es ankam, der erste Schock: Das Buch ist groß, sauschwer und stinkt nach reiner Chemie. Liegt wohl an der Hochglanzausführung und dem Bilderbuch-Charakter. Beim Lesen fallen einem nach kurzer Zeit die Hände ab, aber was soll’s….

    Schließlich zählt der Inhalt!
    Nachdem in der Einleitung die passenden Schlagworte wie „Sehnsucht SV“, „regional & saisonal“, „verringerte Abhängigkeiten“, „Erhaltung der Sortenvielfalt“, etc. gefallen waren, sollte es eigentlich mit dem Thema so richtig losgehen! Sollte…
    Was folgte, war ein geschichtlicher Exkurs über die alte bäuerliche Lebensweise, die ein wenig verklärt rüber kam! Macht aber Sinn, wenn man sich die weitern Ausführungen zum Thema durchliest! Ein wenig polemisch ausgedrückt: Der angehende Selbstversorger ist nämlich zu doof zum Gärtnern, hat kaum Erfahrung & Zeit dazu, und braucht daher die kundige Anleitung von „alten Hasen“ und „Experten“. Und erst die erforderlichen Erntemengen! Daher kann Selbstversorgung nie alleine funktionieren, sondern nur in Gemeinschaften wie Selbsternte- und Gemeinschaftsgärten, solidarischer Landwirtschaften (CSA), Lebensmittelkooperativen, Genossenschaften, etc.! Diese werden also ordentlich angepriesen und ausgiebig beschrieben.

    Wir sind mittlerweile auf Seite 186 des Buches, bei 452 beschriebenen Seiten (Vor- & Dankesworte, Inhaltsverzeichnis und den sog. „Serviceteil“ nicht mitgerechnet).

    Endlich geht es zu den Grundlagen!
    Es folgt die für Gartenbücher übliche Abhandlung über Boden (Arten und deren Fruchtbarkeit), Düngen, Kompost, Mulchen, Wasser und der unvermeidbare Exkurs über den Klimawandel und seine Auswirkungen auf die Landwirtschaft.
    Dann wird es schon wieder seltsam: Es folgt das Kapitel Ausstattung und Lagerung, also erstmal eine Aufzählung von Geräten und Werkzeugen, die man „unbedingt“ haben muss. Wie konnte ich bisher nur überleben? Mir fehlen doch 75% dieser Dinge! Allein schon die schiere Menge ist unglaublich.
    Abgerundet wird die Sache mit einer kleinen Anleitung wie eine ordentliche Selbstversorger-Küche auszusehen hat, was sie alles an Utensilien beinhalten sollte, und wie das Selbstversorger-Haus aussehen oder gebaut werden sollte. (wtf?)

    Auf Seite 256 (!!!!) das erste brauchbare Thema: die Lagerung der Ernte
    Gut und ausführlich wird geschildert, was man alles braucht, worauf man achten muss, welche Probleme auftreten könnten! Dabei haben wir noch kein Wort über den Anbau gehört! ;o)
    Teil 2 folgt

  4. Stockmaier Thomas

    Hallo,
    ich liebe die Kochbücher von Lisa. Ich würde gerne mal auf eurem Hof vorbeikommen und mithelfen. Ich möchte auch lernen/sehen wie ein Leben ohne den Kapitalismus aussehen könnte-von dem ich schon lange träume, aber den Weg noch nicht gefunden habe. Ich könnte im August vorbeikommen. Wie sieht das bei euch aus?

    LG aus Vorarlberg
    P.S. Ich würde mit dem Fahrrad eine Österreictour machen und bei euch einen längeren Stopp einlegen.

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