Sei kein Fluchtgrund

Über die Hintergründe von Flucht und was diese mit unser aller Lebensweise zu tun hat.

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Von Michael Voit (geb. Hartl)
18. September 2015

Es wurde schon so viel geschrieben und gesagt zum Thema Flüchtlinge. Es wird diskutiert, gestritten und verhandelt. Wer wen aufnehmen soll. Ob diese Flüchtlinge wirklich zu uns kommen sollen. Ob sie das Recht haben, hier zu sein. Endloses Hin und Her. Und jetzt komm auch noch ich.

Seit Längerem gibt es nun bereits den Aufruf, dass sich auch Blogger zum Thema melden sollen. Ihre Stimme erheben in Solidarität mit den derzeit schutzbedürftigen Menschen. Und klar bin ich solidarisch mit Flüchtlingen. Wer fliehen muss, egal ob vor Krieg, Hunger oder einer wirtschaftlich aussichtslosen Situation, hat ganz einfach das Recht dazu. Denn allen Menschen steht Sicherheit und Schutz zu.

Von Arschlöchern, dem Pack und ein bisschen mehr Herz

In der öffentlichen Auseinandersetzung stören mich aber mittlerweile zwei Punkte immer mehr. Der eine ist schnell abgehandelt. Ich finde es schade, dass von den Menschen, die nun zum Teil öffentlich gegen die „besorgten Mitbürger*innen“ auftreten, eine verallgemeinernde und negative Haltung eingenommen wird. Genau jetzt, wo wir eigentlich gerade mehr Mitgefühl und Wärme brauchen. Ich denke nicht, dass Bezeichnungen wie „Pack“ oder „Arschloch“ wirklich auf jede*n zutrifft, die oder der sich im Moment Sorgen macht. Auch wenn ich diese in der Form nicht nachvollziehen kann. Ich sehe da eher und vor allem Menschen, die leider aus unterschiedlichen Gründen empfänglich sind für Ängste und Bedenken, die von gewissen hass- und machtgetriebenen Gruppen und Personen gezielt geschürt werden.

Klar, wer Menschen ertrinken lassen will, Flüchtlingsheime anzündet oder solche Dinge einfach hinnimmt oder gar Beifall klatscht, darf sich selbstverständlich als Arschloch sehen. Als eines, das dafür zur Rechenschaft gezogen werden muss. Dieser Punkt ist für mich nicht zu diskutieren. Wer ernsthaft der Überzeugung ist, Menschen sollen lieber auf der Flucht sterben, als hier bei uns anzukommen oder lieber im Krisengebiet bleiben, egal ob sie dort sterben oder leiden, der darf sich gerne einem menschenverachtenden Pack zurechnen.

Der zweite Punkt ist der, über welche Themen nun öffentlich diskutiert wird. Ich hoffe, die kurzfristige Antwort ist mittlerweile allen vernünftigen Menschen mit Herz klar: Türen auf, Schutzbedürftigen auch schon auf der Flucht helfen, ihre Grundversorgung sicherstellen und sie integrieren und bilden. Damit sie, wenn sie das eines Tages möchten und es die Lage dort zulässt, mit neuem Wissen und als gestärkte Persönlichkeiten zurückgehen können in ihre Heimat. Das können wir nicht nur leisten, es ist auch rein aus Vernunft unsere Pflicht. Auch wenn Mitgefühl und Nächstenliebe als Argumente ausreichen sollten. Hier bei uns im christlich geprägten Abendland. Oder predigen wir Wasser, besaufen uns aber lieber mit Unmengen von Wein?

Wie wir das so häufig tun: Uns mehr nehmen, als uns zusteht.

Kurze Überlegung: Menschen können nur eine gewisse Menge an Zeit und Energie aufbringen, um zu arbeiten. Und damit Güter erschaffen, die sie dann haben. Der Rest, böse formuliert, passiert durch Umverteilung, durch Ausbeutung, durch ungerechtfertigtes Wegnehmen. Unseren großen Wohlstand haben wir also, ehrlich betrachtet, über die letzten Generationen von den wirtschaftlich und politisch Schwächeren geraubt. Im globalen Maßstab. Wenn diese nun ein Stück vom Kuchen abhaben wollen, weil sie ansonsten keine Existenzgrundlage mehr haben, regen wir uns auf? Wenn sie aus Kriegen fliehen wollen, die aufgrund globaler Zusammenhänge sehr wohl auch von uns mitverursacht werden, zucken wir gleichgültig mit den Schultern?

Warum sehen wir uns nicht die Fluchtgründe an und finden gemeinsam heraus, wie diese entstehen? Ich glaube, der Ansatz müsste nicht sein, über Fluchtgründe an sich zu diskutieren, sondern über deren Ursachen. Was vielleicht unangenehm werden könnte, weil einige davon mit unserem geliebten, aber immer mehr kriselnden Kapitalismus zusammenhängen. Ganz direkt mit unseren täglichen Lebensentscheidungen. Unser Schnitzel ist deren Hunger. Unsere Flugreise ist deren absaufende Insel. Unsere Exporte sind deren zerstörte Märkte. Unser heimeliges Zuhause ist deren EU-Außengrenzen-Zaun.

Ich wage zu behaupten: Du erschaffst oder verhinderst mit Deinen Entscheidungen von heute die Fluchtgründe von morgen.

Warum sind Menschen bereit dazu, eine gefährliche und mehr als unangenehme Flucht auf sich zu nehmen, deren Ende absolut unsicher ist? Meist wohl, weil ihnen die Zukunftsperspektive fehlt, sie von Hunger und Tod bedroht sind oder weil Krieg und Terror ihren Alltag zur Hölle gemacht hat. Wie groß müssen diese Bedrohungen sein, um sich auf eine Flucht zu begeben, im Wissen, dass viele dort ausgeraubt werden, dass einem als Flüchtling viel Gewalt widerfährt und dass es das nicht zu kleine Risiko gibt, auf diesem Weg zu sterben. Nicht gerade gering.

Aber was haben nun unsere alltäglichen Entscheidungen damit zu tun?

Ein Beispiel: Bekleidung. Wir als westliche Welt zahlen möglichst wenig an Produzenten in anderen Teilen der Welt, damit unsere Preise in Kleidungsdiscountern wie KIK oder Primark so niedrig wie nur irgendwie möglich sind oder damit die „besseren“ Bekleidungskonzerne ihre Gewinnspanne erhöhen können. Diese niedrigen Abnahmepreise kann der Produzent in Asien dadurch halten, dass er Kosten einspart. Bei den Löhnen, bei der Arbeitssicherheit und dem Gesundheitsschutz der Arbeiter*innen, bei Umweltschutzmaßnahmen. Wir erzeugen damit also einen ganzen Schwung an Problemen: Wir verhindern in den Produktionsländern persönlichen Fortschritt, denn Menschen, die 12 Stunden am Tag arbeiten und dann immer noch nicht genug Geld für ein menschenwürdiges Leben haben, werden von Bildung und sonstiger Entwicklung ausgeschlossen. Werden zusätzlich krank, weil sie ungeschützt mit Chemikalien umgehen müssen. Wir zerstören neben diesen Menschen auch deren Umwelt, weil die Abwässer aus der Kleidungsindustrie nicht nach unseren hohen Standards gereinigt werden, sondern eben aus Kostengründen wenig bis garnicht behandelt werden.

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Und da für uns diese Kleidung nun aber so günstig geworden ist, kaufen wir ständig neue, entsorgen die alte und diese wird über unterschiedliche Wege nun genau in den Regionen billigst auf den Markt geworfen, in denen es die größte Armut gibt. Auf diesem Wege haben wir nahezu die gesamte Bekleidungsindustrie Afrikas vernichtet, die dort vor Ort Arbeitsplätze und Entwicklungsmöglichkeiten hätte bieten können.

Direkte und indirekte Auswirkungen unseres Systems

Und dieses „Spiel“ läuft nicht nur bei Bekleidung, sondern in der einen oder anderen Form für nahezu jedes Produkt und nahezu jeden Konsum. Betroffene Menschen verarmen, werden von Bildung ausgeschlossen und ihrer Zukunftsperspektiven beraubt. Zusätzlich ziehen wir dann durch gezielte Anwerbung auch noch die Fachkräfte aus vielen ärmeren Ländern ab, wenn wir sie gerade brauchen können. Wie Personal für Krankenhäuser, zum Beispiel. Etwas, was sich „Braindrain“ nennt.

Kurz und gut: in einer Region, in der die Menschen nun also immer mehr verarmen und um ihre Zukunftsperspektiven beraubt werden, gibt es immer weniger Möglichkeit für einen Widerstand gegen Diktator*innen, gegen Terrorist*innen oder anderes Gesindel dieser Art. Und wenn es daher dort zu Gewalt und Krieg kommt, ist halt irgendwann der Punkt erreicht, an dem ich die Flucht antrete. Als Mensch, der dort lebt.

Konsum und Machtpolitik hinterfragen

Ob ich also jedes mal konsumiere, wenn ich den Wunsch verspüre, und wie ich dies dann gestalte, macht einen Unterschied. Für mich einen kleinen, weil ich mal nachdenken muss vor dem Konsumieren. Aber am anderen Ende einen dafür umso größeren Unterschied.

Klar ist wichtig, dass sich Regionen stabilisieren und dass Staaten überall auf der Welt ihre Bürger*innen bei Bildung und Weiterentwicklung unterstützen. Und hier gibt es auch sehr positive Entwicklungen, auch wenn diese noch nicht ausreichen. Und mir ist schon klar, dass die oder der Einzelne von hier aus vielleicht wenig dazu beitragen kann. Aber es wäre eben schon eine riesige Hilfe, wenn wir es nicht andauernd noch erschweren würden, indem wir zur Instabilität und Ausbeutung dieser Regionen und dieser Menschen beitragen würden. Ganz zu schweigen von unseren politischen Einmischungen, Waffenlieferungen und so weiter.

Werde aktiv. Denn Du kannst weit mehr, als auf Social Media posten.

Jetzt im Moment Solidarität zeigen. Geh an die Bahnhöfe und Plätze, an denen Menschen derzeit schlafen und ausharren müssen und schau, ob Du helfen kannst. Zeige ihnen, dass sie willkommen sind. Wenn Du Platz zu Hause hast, werde Gastgeber für einen geflüchtete Person oder eine Familie – in Österreich hilft Dir dabei die Aktion hostenstattposten@home. Und spreche ruhig, aber entschieden dagegen, wenn in Deinem Umfeld vor der Gefahr gewarnt wird, die diese Flüchtlinge für unser Abendland bedeuten: Denn solches Gerede ist eine Gefahr für die Werte Europas.

Wir werden die nächste Zeit immer wieder mal Ideen vorstellen, wie wir glauben, dass jede Person im Alltag damit beginnen kann, weniger zu Fluchtgründen von morgen beizutragen.

Ich persönlich kann also nur dazu aufrufen, unser aktuelles System einmal zu hinterfragen und sich zu überlegen, was sich darin ändern sollte und wo Du selbst eine notwendige Änderung sein kannst. Damit die Fluchtgründe von übermorgen vielleicht morgen nicht mehr in dem Ausmaß entstehen. Das ist vielleicht nur ein kleiner Schritt. Aber der einfachste den Du gehen kannst. Und damit der mindeste.

Dieser Artikel ist mehr als ein Jahr alt. Es muss daher nicht sein, dass wir jedes einzelne Wort immer noch so schreiben würden wie damals. Wenn Fragen sind, kommentiere einfach zum Artikel, dann antworten wir Dir gerne.

22 Gedanken über “Sei kein Fluchtgrund

  1. Felix

    Hallo Michael,

    2 Punkte:

    1.) „Ich sehe da eher und vor allem Menschen, die leider aus unterschiedlichen Gründen empfänglich sind für Ängste und Bedenken, die von gewissen hass- und machtgetriebenen Gruppen und Personen gezielt geschürt werden.“

    Welche Gruppen? Welche Personen? Verborgen im Hintergrund handelnde Kreise, die die Menschen manipulieren? Du benutzt DAS strukturell-antisemitische Stereotyp schlechthin und ich bin ehrlich schockiert, so etwas auf dieser Seite lesen zu müssen…so gedankenlos. Außerdem entlastest du die Rassist*Innen, die da bei Pegida auf die Straße gehen. Mit soner Argumentation wird ständig die gesamte Bevölkerung von NS-Deutschland entlastet, gesagt, dass die Nazideutschen „verführt“ wurden von den Nazis usw. bis am Ende die Juden noch selbst am Holocaust Schuld waren. (In solchen Kreisen wird strukturell dasselbe Argument verwendet: Machtgierige, korrumpierte (jüdische) Mächte verführen den bodenständigen, kleinen (deutschen) Mann.)

    2.) „mehr Mitgefühl und Wärme brauchen“ Pegidas brauchen nicht mehr Mitgefühl und Wärme – das bestätigt sie nur! (Keine Nazistruktur wurde jemals unterbunden, indem man zu den Jugendlichen sagte, achja, ihr habts ja so schwer gehabt, eigentlich braucht ihr nur Liebe) Völkisches Denken benötigt Aufklärung und Konfrontation! Und eben nicht widerstandslose Kuschelpädagogik.
    LG Felix

  2. Bernd

    Jetzt mal ehrlich, der Artikel ist Satire oder?

    Oder meint ihr ernsthaft die Hintergründe der derzeitigen Flüchtlingsströme wären derart einfach gestrikt?

    Sorry Michael, die meisten Vertriebenen die derzeit ankommen fliehen nicht vor humanitären Katastrophen oder der Ausbeutung durch die bösen Industriestaaten.
    Die fliehen vor Leuten die ähnlich wie du einfache Antworten auf komplexe Themen haben.
    Das macht mir Sorge, das auch hier derart ideologisch agitiert wird.

    Tatsächlich gibt es sicher auch Flüchtlinge denen mit geändertem Konsumverhalten zumindest langfritig geholfen wäre, die kommen aber erst gar nicht bis hier hin.

    Fluchtgründe gibt es leider viele, und nur wenige davon lassen ich durch unseren Konsum beeinflussen.
    Einer der Hauptgründe für Flucht sind meiner Meinung nach eben Menschen die einfache Lösungen wollen. Ganz egal ob sie diese einfachen Lösungen nun in der Religion oder einer Ideologie finden.
    PRoblematisch sind die immer. Und leider auch nicht so einfach loszuwerden.

    Ganz sicher nicht durch weniger Konsum.

  3. Ulrike

    Hallo, ich finde erstmal diese Seite sehr interessant.
    Zu den Fluchtursachen zählt jedoch auch unser Handykonsum, das Benutzen digitaler Kameras und Laptops. Da im Kongo u.a. das Erz Coltan abgebaut wird und auch andere Rohstoffe für oben genannte Geräte und die Rebellen und Terrorgruppen daran verdienen, welche weiß ich nicht, aber so glaube ich, sind hier viele und vielleicht sogar auch Sie in dem Bezug ein Fluchtgrund. Vieles wissen wir nicht, nicht alle Hintergründe kennen wir, aber wer hier würde denn auf sein Handy verzichten? Mein Handy ist bald 12 Jahre alt und liegt meistens ausgeschaltet in der Küche. Ich brauche keinen ständigen Kontakt zu anderen Menschen. Im Gegenteil, die Stille und Ruhe mit mir selbst tut mir gut. Viele Grüße, Ulrike

      1. Ulrike

        Hallo Lisa,
        was ich noch vergessen hatte anzusprechen, da hier ja auch etwas zu Kinderarbeit steht. Dort im Kongo in den Minen arbeiten schätzungsweise 50.000 Kinder, laut einem Verein, der sich dort um den Regenwald und die Gorillas kümmert. Wenn das wirklich so ist, wer würde denn jetzt noch sagen, das er strikt gegen Kinderarbeit ist. Wer würde hier tatsächlich auf das Handy verzichten. Selbst die Flüchtlinge hier in meiner Stadt sieht man meistens mit Handy. Also alles nicht so einfach.
        Viele Grüße, Ulrike

  4. Bernhard

    Hallo Michael,
    du machst deutlich, dass unsere alltäglichen Entscheidungen mit dazu beitragen, ob andere Menschen – vielleicht viele tausend Kilometer entfernt von uns – in der Lage sind, selbst ein menschenwürdiges Leben zu leben oder ob sie vielleicht ihre Heimat verlassen müssen. Die Zusammenhänge sind, trotzdem die „Globalisierung“ täglich thematisiert wird, vielen Menschen hier nicht bewusst. Mit der Firmenliste unserer Kampagne „Aktiv gegen Kinderarbeit“ wollen wir ein wenig Orientierung bei Kaufentscheidungen bieten und zeigen auf, wie Firmen und Marken ihrer unternehmerischen Verantwortung gerecht werden, um ausbeuterische Kinderarbeit im Herstellungsprozess ihrer Produkte zu vermeiden. Denn wenn schon konsumiert wird, wünschen wir uns einen verantwortungsbewussten Konsum.
    Für Interessierte hier noch der Link zu unserer Firmenliste:
    http://www.aktiv-gegen-kinderarbeit.de/firmen/firmenliste/

  5. Isolde Schnorbach

    Hallo Michael, dem gibt es nichts hinzuzufügen. Die Ursachen für die Flüchtlingswelle liegen auch in unserer Lebensweise und die wirken sich aus in die Länder aus denen die Menschen jetzt flüchten. Es wäre aus meiner Sicht in diesem Umfang zu vermeiden gewesen, hätte die Politik früher gehandelt.

  6. Ihana

    Hallo Michael,
    ich habe letzte Woche euren Blog entdeckt, weil ich mich, sage und schreibe, über Nur-mit-Wasser-Haarewaschen informieren wollte. Seitdem bin ich regelmässig drauf.
    Philosophisch-sprachlich-gedanklich sehe ich mich auf einem Parallelweg zu eurem, nur halte ich mich diskret. Euer Weg geht über das Mitteilen und Mitreissen, Inspirieren.
    Einfach die Tatsache dass ihr euren Blog betreibt und pflegt trägt enorm dazu bei, dass es langsam aber stetig weniger Fluchtgrund geben wird. Wenn nur ein Mensch einmal am Tag, jeden Tag, tatsächlich darüber denken wird, was er gerade macht (bewusst nicht „nach-denken“ gebraucht!!!)…. Das ist euer Beitrag. Vielen Dank dafür.
    Liebe Grüsse

  7. gerlinde spilka

    Hallo Michael,
    danke für all deine Worte. Du sprichst mir aus der Seele. Diese Probleme kommen nicht von heute auf morgen, jetzt betrifft es alle, jetzt schreit ein jeder und hat Angst vor dem Islam.
    Wie das Thema noch nicht ganz so aktuell war, hat keiner nachgedacht.
    Obwohl es in diesen Ländern schon lange Krieg gibt.
    Bei uns in Europa ist eine neue Atomwaffenfabrik geplant, in England..
    Da sind alle ganz leise!!!
    Es lauft sehr viel Schlimmes gerade ab, quer in der ganzen Welt. Traurig.

  8. Walter

    In vielen Gegenden der Welt liefert die EU ihre hochsubventionierten Lebensmittelüberschüsse und bezieht gleichzeit die Futtermittel für ihre Fleischproduktion – dadurch wird in den Ländern die eigene Lebensmittelproduktion zerstört.

    Unser Wohlstand baut auf der Ausbeutung der sogenannten 3. Welt auf.
    Und dann wundern wir uns, wenn die Leute mal vorbeikommen, um auch ihren Anteil zu bekommen.

    Wir sind Mörder, Diebe und Hehler.

    Ich empfehle das Buch „Das Ende der Megamaschine: Geschichte einer scheiternden Zivilisation – Fabian Scheidler
    (aber bitte nicht bei Amazon kaufen)

  9. Thomas Müller-Schöll

    Lieber Michael,
    herzlichen Dank für Dein Engagement. Leider hört und liest man derartige Reflexionen weder im Radio, noch TV oder der Zeitung, allenfalls im Kabarett. Die momentane Situation ist meines Erachtens eine Chance für alle Menschen, Empathie zu lernen. Wenn das Elend nicht zu uns kommt, interessiert es die allermeisten Menschen nämlich leider gar nicht und wird auch in den Medien nicht wahrgenommen. Alle 3,6 Sekunden verhungert ein Mensch, die meisten davon Kinder unter 5 Jahren. Obwohl das die allermeisten Menschen wissen und viele auch wissen, dass wir vor allem mit unserem hohen Fleischkonsum wesentlich dazu beitragen, berührt das die Allerwenigsten. Die Fluchtwelle ist meines Erachtens eine Chance, dass wir, wenn wir das wollen, in das Bewusstsein des Erdenbürgertums hineinwachsen können – dann, wenn wir unser Herz wirklich öffnen. Warum sollte denn irgendein Mensch auf diesem Planeten kein Recht auf Überleben haben? Noch besser wäre es, wenn diese Situation uns auch dazu anregen würde, darüber nachzudenken, dass wir alle Erdlinge sind, dass sowohl Menschen, als auch Tiere ein Recht auf Würde und Leben haben – überall. Die meisten Tiere sind nämlich ständig auf der Flucht – vor den Menschen. Die Fluchtursache sind also ebenfalls wir. Tagtäglich berauben wir global gesehen die Tiere ihrer Lebensräume, töten und foltern sie. Wer das Bewusstsein hat, ein Erdling zu sein und daher auch die Rechte der Tiere anerkennt, der wird in seinem Leben auch nicht nur um sein eigenes Wohl, um sein eigenes Glück, seine kleine Selbstversorgung besorgt sein, sondern sich auch Gedanken darüber machen, wie wir das Unrecht und Leid, das wir Tieren antun, ein Stück weit wieder gutmachen können – und dies dann tun.
    Liebe Grüße
    Thomas

  10. Horaz

    Ist gibt eine Verpflichtung zur Hilfe gibt, so ist diese aber nicht grenzenlos, wenn das eigen Leben in Gefahr ist, endet diese.
    Wer sagt, das einen Menschen aufnehmen (7 von 10 Asylanten die in Jahre 2000 nach Dänemark kamen, sind heut immer noch arbeitslos), und in bis zum Lebensende durchzufüttern, der beste Weg ist? Für dieses Geld könnte man in Afrika viel mehr Menschen helfen, im besten Fall sich selbst eine Existenz auzubauen. Nur dies kann der Menschheit wirklich helfen, den das Elend in Afrika ist direkte Auswirkung des der Bevölkerungsexplosion dort. Jeder Fortschritt dort wird von einen viel höheren Bevölkerunsgwachstum dort aufgefressen, das erzeugt dort das nicht endende ELend… komischerweise wird dieses, die Zukunft entscheidende Problem nicht erwähnt. Nur die üblichen Worthülsen, das der Westen wie immer schuld hat…. Wie umündig man die Menschen in der dritten Welt einschätzt…. Wir können bei eine prophezeiten Anstieg von ca 1Mil auf 4 Mil in diesen Jahrhundert 5, 50 oder 500 Millionen aufnehmen…. nichts davon wird das Elend in Afrika stoppen aber Europa und unseren Zukunft vernichten. Hilsbereitschaft ohne Grenzen ist Selbstmord…..

    1. Esther H.

      Lieber Horaz

      Stell dir doch mal vor, du und deine Familie stehen auf der anderen Seite.

      Ich freue mich über all die freiwilligen Helfer, (speziell hier in Ungarn) wen die Regierung nicht fähig ist (sein möchte) das Notwendigste zurverfühgung zustellen.

      lg

    2. Walter

      Das Elend in Syrien wird durch Waffenlieferungen an den IS erzeugt, diese Waffenlieferungen führen zu einer Instabilisierung der Region mit all dem Elend, dass wiederum gebraucht wird, um eine humanitäre Nato-Hilfsaktion zu starten, die dann den Zugriff auf die Rohstoffquellen sichert.

      Das Elend der Flüchtlinge wird jetzt in den Medien breitgetreten, um die kommenden Militäraktionen zu rechtfertigen.

      Im Kongo sind Millionen Menschen ermordet worden, dass interessiert hier keine Sau solange die Rohstoffe für unser Smartphone geliefert werden.

  11. Nikolai

    Klar ist,daß jeder mit seinen persönlichen Entscheidungen und somit auch Handlungen im wahrsten Sinne des Wortes Politik macht.
    Wir treten nach und nach in ein Zeitalter ein,in dem die Dinge sich so zuspitzen,daß die Menschen begreifen,daß wir die Verantwortung für unsere Welt nicht höheren Instanzen wie Regierungen und Wirtschaftskonzernen überlassen können.Es ist eine Frage des Tiefgangs,der Aufmerksamkeit und der Wahrnehmung,zu beobachten……..daß am Ende der Bürger und Konsument das Weltgeschehen lenkt.
    Natürlich wird diese Erkenntnis des Einzelnen von Höheren Instanzen nicht gerade begrüsst,weil es auch deren Machtverlust ist.
    Ich bin mir sicher,daß dieser ganze Prozess Machtpositionen verschiebt,die der Entwicklung der Gesellschaft zuträglich sind…..so unbequem und dramatisch das im Moment aussehen mag.Da müssen wir durch………

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