Ich bin vor 1,5 Jahre aufgebrochen, mal anderes auszuprobieren. Der Platz, an dem ich jahrelang mit Lisa gelebt hatte, war für mich nach der Trennung emotional belastet. Zusätzlich war ich mir nicht mehr sicher, ob der Weg, den ich so viele Jahre schon gegangen war, noch der richtige für mich war. Und ob die Art und Weise noch stimmig für mich ist. Also bin ich aufgebrochen und habe verschiedene andere Orte angesehen und anderes ausprobiert.
Ich hab im Weinviertel am wunderbaren Gut Bergmühle leben dürfen. Hab dort im einzigartigen Verein Stadtflucht Bergmühle sehr interessante und bereichernde Erfahrungen machen können. Hab auf Flächen des Guts Bergmühle mit einem Schwung aktiver Menschen aus Wien einen Gemeinschaftsgarten aufbauen und erleben dürfen. Hab mich ein halbes Jahr in der Toskana einer Gruppe angeschlossen, die dort ein Selbstversorgungsprojekt gestartet hat.
Und bei all diesen Schritten und Erlebnissen viel lernen dürfen. Über mich, über Menschen, darüber, was mir liegt und was mir weniger liegt.
Back to Burgenland
Und eine Kombination, die mir an jedem Ort gefehlt hat, war die für mich stimmige Mischung aus genug abgelegen, um viel schöne Natur rings herum zu haben, aber nicht zu weit weg von Wien, wo ich eben einen guten Teil meines sozialen Umfeldes habe. Die Mischung aus einem feinen Platz, an dem ich mich verwirklichen kann und einem Umfeld, in dem es sich mit anderen tollen Menschen und Projekten vernetzen und zusammenarbeiten lässt.
Vor ein paar Wochen ist mir dann plötzlich bewusst geworden: Was ich eigentlich all die Monate gesucht habe, war ein Platz wie der Hof im Südburgenland, von dem ich vor 1,5 Jahren fortgegangen bin. Vielleicht nicht nur einer, wie dieser Hof, sondern exakt der Platz. Und darum bin ich hingefahren – und hab mich sofort wieder verliebt. Ich kam an und war Zuhause. Entspannt, ruhig und angekommen.
Und weil sich das auch bei weiteren Aufenthalten so angefühlt hat, ist die Entscheidung recht flott und klar gefallen: Ich ziehe wieder dort hin. Und setze fort, was wir dort jahrelang aufgebaut haben.
Neuer Schwung am entstandenen Lernort
Denn dort ist schon entstanden – was ich ansonsten aufbauen würde, weil es sich einfach richtig und gut und notwendig anfühlt. Weil mir genau dieses Leben so sehr gefällt: An einem naturnahen Platz, der öffentlich recht gut erreichbar ist und der Raum bietet für interessierte Menschen. Weil ich jemand bin, der Menschen zusammen bringen und bereichern möchte. Und weil ich das besonders gut auf die Weise machen kann, auf die wir jahrelang unser „Experiment Selbstversorgung“ aufgebaut haben. Und ich freu mich besonders, dass Lisa mich bei diesem Schritt unterstützen mag.
Darum wird es dieses Jahr zum Beispiel auch fix wieder ein Sommercamp geben. Eine einwöchige Veranstaltung, bei der an Themen wie Selbstversorgung, Postwachstumsökonomie und Wandel interessierte Menschen zusammenkommen und sich gegenseitig bereichern. Es gibt Workshops, Vorträge, Führungen und Diskussionen, zu all den Themen, zu denen jemand aus der Gruppe etwas anbietet.
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Auch über weitere Veranstaltungen denken wir nach, zu denen wir zu einem späteren Zeitpunkt mehr verraten werden. Garantiert bekommst Du von diesen Veranstaltungen mit, wenn Du unseren Veranstaltungs-Newsletter abonniert hast.
Darüber hinaus wird es wieder die Möglichkeit geben, für eine Zeit zu uns an den Hof zu kommen, mitzuarbeiten, vielleicht auch eigene Ideen verwirklichen und dabei hoffentlich einiges über ein selbstbestimmtes Leben, die Natur und Dich selbst lernen. Möglichkeiten für einen Aufenthalt beim Experiment Selbstversorgung versenden wir über unseren Hof-Newsletter.
Mit dem folgenden Formular kannst Du Dich ganz simpel in beide erwähnten Newsletter gleichzeitig eintragen:
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Los geht’s!
Und nun freue ich mich auf diesen Neustart und auf alles, was sich daraus ergeben mag… :)
Wie ging es Dir bisher im Leben bei großen Entscheidungen? Und wie hast Du bei schweren Entscheidungen doch zu einer gefunden? Würde mich freuen, darüber in den Kommentaren zu erfahren, da dies im Leben immer wieder ein Thema für mich ist.
Lieber Michael,
manchmal muss man gehen, um herauszufinden, was man will. Begebe mich jetzt auch auf eine Reise, um Neues zu entdecken. Ich kann mir aber auch sehr gut ein Leben wie das auf dem Hof im Südburgenland vorstellen. Dafür ist aber schlicht und weg die Zeit noch nicht gekommen. Jetzt gilt für mich ersteinmal: „Wer die Welt bewegen will, muss erst sich selbst bewegen.“ (In beiderlei Hinsicht: örtlich, aber natürlich auch persönlich).
Ich wünsche Dir alles Gute.
Liebe Grüße
Julia
Auch wenn man durch widrige Gründe aus den alten Gewohnheiten oder Lebensziele gehen musste, ich habe dadurch auch neue Erfahrungen gesammelt. Bin dann doch zum nahezu alten Gedankenmuster zurückgekehrt. Back to the roots! Ich werde immer wieder die Nähe zur Natur suchen, aus der Hektik fliehen und versuchen mir ein Ziel zu ermöglichen , um zum achtsamen Leben zu finden. Danke für Deine Ideen und Gedanken.
Hallo Michael,
danke für den Beitrag mit tollen Emotionen.
Manchmal muss man eben fortgehen, um seine wahre Bestimmung zu entdecken. Einfach mal verschwinden, um seine Leidenschaft zu finden.
Einen guten Start für Dich. Mit vollem Akku lässt es sich wieder gut leben.
Viel Erfolg mit euren Projekten.
Grüße von mir aus Khon Kaen, Thailand.
Alex
Alles Gute für den (Neu/Wieder)- Beginn! Ich freu mich aufs Sommercamp-Programm.
Liebe Grüße, Heidi
Ich freu mich auch schon auf alle Ideen rund ums Sommercamp! :) Hintergründe und Termin erfährst Du am sichersten, wenn Du unseren kostenlosen Veranstaltungs-Newsletter abonnierst!
Lieber Michael,
ich freue mich sehr für dich, dass du deinen Platz gefunden bzw. wiedergefunden hast. Vielleicht muss man manchmal erst weggehen, um mit einem neuen Blick auf die Dinge zurückkehren zu können.
Ich wünsche dir alles Gute für den Neustart!
Liebe Grüße
Katharina
Danke schön! Ja, Kontraste sind wichtig. Und nichts stelle ich mir schlimmer vor als nach etlichen Jahren der Frage gegenüber zu stehen: „Hättest Du nicht auch Weg B oder C versuchen können?“ und dann keine Antwort zu wissen. Wenn ich aber überall reingeschnuppert hab, was für mich in Frage kam / kommt, dann wird diese Frage mal sehr leicht zu beantworten sein.
Lieber Michael, ich freu mich auch, dass du zurück zu deinen „Roots“ gehst. Vielleicht brauchtest du einfach diese Zeit des Abstands, um geheilt wieder zurückzufinden. Ein schönes Testimony von dir. Danke.
Danke sehr! Ja, die Zeit hab ich auf jeden Fall gebraucht. :)
Schön das du wieder hierher zurück gefunden hast. Sind selbst gerade am hadern ob wir uns im Südburgenland niederlassen sollen, der Grund gehört schon uns aber die endgültige Entscheidung ist noch nicht gefallen. Vielleicht würden uns neue Erfahrungen auch helfen unseren zukünftigen Lebensmittelpunkt zu finden. Vielleicht sehn wir uns mal im Süden ;-)
Mir hilft immer, das alles nicht so statisch zu sehen – also eine Entscheidung, wo hinzugehen, heißt ja nicht sich zu verpflichten für immer und ewig unter allen Umständen dort bleiben zu müssen. Einfach tanzen und spielen und bei sich sein. :)
Wie wunderbar – es gehört ja auch viel Uneitelkeit dazu, sich das dann einzugestehen, dass es der Schritt zurück ist, der einen weiterbringt… und es klingt so herrlich nach „Oh, wie schön ist Panama“.
Oh, wie schön ist das Südburgenland! :)
Danke Dir!