Passend zur beginnenden Saison kommt mit dem „Handbuch für Pilzjäger“ von John Wright für alle Pilzsammler*innen ein neues Buch in den Handel. Und das ist ein feiner Zeitpunkt, denn viele Pilze finden sich besonders in den nächsten paar Monaten. Und da viele davon essbar sind, sehr leckere und häufige Arten sowohl auf Wiesen, in Wäldern und in der Stadt vorkommen und Pilze sammeln ein toller Weg ist, die eigene Nahrung aufzupimpen, stelle ich dieses Buch sehr gerne vor.
Und auch, weil es das erste Pilzbuch ist, bei dem ich sehr häufig schmunzeln musste. Denn John Wright hat versucht ein unterhaltsames Buch zum Thema zu schreiben – und hat es nach meinem Gefühl auch geschafft. Mit schönen Beispielen und gut nachvollziehbaren Erklärungen hilft der Autor uns im ersten Teil des Buches, besser zu verstehen, was Pilze eigentlich sind und wie der dahinter (oder meist darunter) lebende Organismus funktioniert. Damit wird verständlicher, wo gute Pilzplätze sein könnten und warum Pilze so funktionieren, wie sie funktionieren.
Pilze erkennen, bestimmen und kennen lernen
Ausgerüstet mit diesem Grundwissen lässt uns John Wright aber noch nicht ins Felde ziehen. Er gibt einen sehr guten Bestimmungsschlüssel mit. Das sind Fragen, die man Punkt für Punkt beantwortet und je nach Antwort zu einer bestimmten nächsten Frage weitergeleitet wird. Hat man sich durch die Fragen zu Lamellen, Stiel, Hut und einige mehr gehangelt, steht am Ende oft ein Vorschlag, welchen Pilz man da vor sich liegen haben könnte.
Die zugehörige Beschreibung der wichtigsten essbaren und der wichtigsten giftigen Pilze sind wiederum sehr gut geschrieben – bei den essbaren sehr unterhaltsam – bei den giftigen sehr abschreckend, denn er beschreibt sehr genau, was das jeweilige Gift so anstellt mit einer.
Fazit
Die Rezepte im letzten Teil haben mich nur teilweise überzeugt, denn dort taucht immer wieder Fleisch auf. Auch der Scherz über Tofu bei der Erklärung des Riesenbovist zeugt nicht von seiner kulinarischen Expertise außerhalb der Welt der Pilze, sondern davon, dass er noch nie guten Tofu perfekt zubereitet gegessen hat. ;)
Abgesehen vom unveganen Rezepteteil ist das „Handbuch für Pilzjäger“ aber ein sehr gutes Buch, das Einsteiger*innen sowie Amateur*innen der Pilzjagd empfohlen sei. John Wright ist im Übrigen einer der führenden Pilzexperten in UK. Durch solch seriösen Informationen und den hohen Unterhaltungswert ist das Buch also für alle geeignet und wird sicher auch Pilzjäger*innen sowohl Sammler*innenglück als auch Pilzgenuss garantieren.
Handbuch für Pilzjäger: Sammlerglück und Pilzgenuss
Eine Anmerkung zum Pilzesammeln
Da jedes Mal, wenn wir über unsere gesammelten oder sogar unsere gezielt angebauten Pilze berichtet haben, warnende Stimmen laut wurden, wie extrem gefährlich und fahrlässig es sei, Pilze zu sammeln, ein paar Worte zur Giftigkeit von Pilzen: von den rund 4.000 Großpilzarten sind nur 400 giftig. Was oft nur bedeutet, dass es Magenverstimmungen verursacht. Nur 20 Pilzarten sind tödlich giftig. Und nur einer, nämlich der Grüne Knollenblätterpilz, kommt von diesen häufig vor. Und der ist relativ gut identifizierbar.
Simpel und einfach: Gesunden Menschenverstand einsetzen und nichts essen, dass Du nicht zweifelsfrei kennst oder bestimmt hast. Das gilt natürlich besonders für das Sammeln und Essen von Pilzen.
hab gerade gestern das erste mal richtig erfolgreich pilze gesammelt :)
hallo ihr lieben naturfreunde ,
jetzt ist für alle jäger und sammler die schönste zeit. nicht nur pilze locken unser eins aus dem haus. sicher sind nicht nur in brandenburd hollunder ,äpfel und birnen in großen mengen am wegesrand zu finden . da lacht das selbstversorger herz . da werden die sorgsam angesammelten gläser u flaschen voll und der winter kann kommen.
liebe grüße
sylvia
Und bitte gebt den Pilzen noch die Möglichkeit vorher auch noch schön ihre Sporen loszuwerden. Und ich persönlich denke auch immer wieder gerne an eine alte Sammlerregel, die angeblich von den Indianern stammt: Du bist nicht der einzige der Hunger haben könnte, daher nimm nur jedes dritte Fundstück mit.
Hallo Michael,
danke für die ausführliche Buchvorstellung. Vielleicht macht es ja einigen Mut, auch diese Früchte der Natur zu nutzen. Ich habe das Glück, dass ich seit meiner Kindheit mit meiner Mutter Pilze suchen war und deshalb fast nie ein Pilzbuch brauche. In Sachsen, wo ich aufgewachsen bin, gab es nicht Wenige, die sich aus Ihren Gärten zum großen Teil selbst versorgt haben und natürlich auch Pilze gesucht haben. Auch meine Mutter hat unsere Familie sehr gut mit Obst und Gemüse aus dem eigenen Garten versorgt, und so war es für mich selbstverständlich, das auch in meinem eigenen Garten zu tun. Allerdings lebe ich jetzt im Bayerwald, und dort habe ich das Glück, das bei mir die Steinpilze im Garten wachsen. Das ist perfekt, denn mit Pilzen können Vegetarier wie ich so schöne herzhafte Gerichte kochen.
Nun wünsche ich Euch viel Erfolg beim Schwammerlsuchen.
Silvicola