Jeder Garten kann davon profitieren, wenn zahlreiche Helfer*innen da sind und ihn pflegen helfen. Ist ja auch angenehm für mich als Gärtner, wenn ich unterstützt werde.
Wobei ich nun nicht von menschlichen Helfer*innen spreche, die auch immer wieder mal hier sind. Die sind wunderbar – und wenn wie derzeit einer der Helfer sogar ein erfahrener veganer Koch ist, ist das sogar traumhaft! :D Ich meine heute aber andere Helfer*innen. Verschiedene Tiere, wie Kröten, die junge Nacktschnecken vertilgen, zum Beispiel – aber vor allem Insekten.
Alle Fotos dieser Galerie hat unser Freund Robert Kresse bei einem Besuch hier am Hof im Südburgenland gemacht.
Was Insekten für deinen Garten leisten
Zunächst einmal sind Insekten die wichtigsten Bestäuber*innen. Ohne ausreichende Insekten in deinem Garten wirst du keine so guten Erträge haben. Oder du musst mit der Hand bestäuben, wie das an manchen Orten dieser Welt bereits geschieht. Und diese Bestäuber*innen sind zum einen natürlich die Honigbienen. Aber alle möglichen Wildbienen, wie die Hummeln, und Schwebfliegen sind am Bestäuben der Blüten beteiligt.
Oder nehmen wir Wespen, die zur Aufzucht ihres Nachwuchses auf Jagd gehen und zum Beispiel Fliegen fangen. Oder Marienkäfer, die Blattläuse vertilgen. Oder Ohrwürmer, die ebenfalls Blattläuse oder auch Blumenfliegen fressen. Und als letztes Beispiel Heuschrecken, die unter anderem Raupen fressen.
Werde die perfekte Gastgeberin für Insekten!
Wenn viele dieser Tiere so nützlich sind, sollte man versuchen, eine ganze Armada dieser Helfer*innen zu beherbergen. Dazu sollte es im Garten aus meiner Sicht einfach immer wieder „wilde Ecken“ geben. Holzhaufen, die vor sich hinrotten. Mehrere Quadratmeter Fläche, die einfach mal ein Jahr lang nicht gemäht werden, Wiesen- und Blühstreifen, wo der Platz dafür da ist. Steinhaufen an den Wegesrändern und in großen Gärten eine Trockensteinmauer.
Wo der Platz knapper ist, und solche „Strukturelemente“ eher keinen Platz haben – oder ästhetisch als nicht schön empfunden werden – können auch anders Quartiere für die wundervollen Helfer*innen der Natur entstehen. Durch Insektenhotels. Oder kleine Varianten davon. Das geht los beim kopfüber aufgehängten Blumentopf, der mit Stroh gefüllt wird. Dieser dient Ohrwürmern als Schlafplatz. Oder ein mit Lehm aufgefüllter Holzkasten, in den dann bestimmte Wildbienen ihre Löcher bohren und Eier ablegen. Oder Strohalme unterschiedlichen Durchmessers in eine alte Dose gesteckt – was ein Winterquartier für verschiedene Insekten darstellen kann.
Das Insektenhotel – Naturschutz erleben
In größerer Form, und meist als Kombination verschiedener dieser Elemente, gibt es auch die so genannten Insektenhotels. Ein solches will ich demnächst bauen – und hab daher wieder das Buch „Das Insektenhotel“ von Wolf Richard Günzel zur Hand genommen. In dem finden sich nämlich Erklärungen und Baupläne, um selbst verschiedene Unterkünfte für Insekten herzustellen. Und diese zu einem großen Insektenhotel zusammenzubauen. Allen, die selbst ein Insektenhotel bauen wollen, kann ich das Buch wirklich ans Herz legen. Kurz, knapp und mit den richtigen Informationen und Anregungen versehen. Einziger Wermutstropfen: Wenn wer gar keine Erfahrung mit handwerklichen Arbeiten hat, sind manche Anleitungen aber vielleicht ein bisschen zu knapp geraten.
Jetzt NANU-Mitglied werden!
Du unterstütz damit dieses auf positive Ansätze ausgerichtete Projekt einer Gruppe von Akteur*innen des Wandels, die es lieben, Artikel, Podcasts und Videos rund um Wandel-Themen zu produzieren. Lasst uns gemeinsam ein Sprachrohr aufbauen für Ideen, Projekte und Menschen, die den Wandel vorwärtsbringen.
Der Autor Wolf Richard Günzel geht in weiterführenden Kapiteln auch darauf ein, wie man den Garten insgesamt gestalten kann, um Insekten zu fördern. Ebenso stellt er die wichtigsten Helfer*innen in kurzen Portraits vor. Dies macht er aber beides viel umfassender in seinem Buch „Lebensräume schaffen“.
Dieses Buch jetzt über den folgenden Link beim sozialen Buchhandel Buch7.de kaufen, die mit 75% des Gewinns Gutes tun:
Das Insektenhotel – Naturschutz erleben, Bauanleitungen, Tierporträts, Gartentipps
Aber natürlich gibt es auch für all jene, die selbst nicht Handwerken können oder wollen, die Möglichkeit, fertige Insektenhotels zu kaufen. Da gibt es recht umfangreiche, wie ich finde. Wie zum Beispiel dieses Insektenhotel aus Kiefernholz, das auf ein paar mit Lehm vollgeschmierte Ziegel gestellt schon echt viel Platz für verschiedene Insekten bietet. Der Webshop edingershops, über den ich da gestolpert bin, bietet „unter diesem Link“ aber alle möglichen Insektenhotels & Tierhäuser für Schmetterlinge, Marienkäfer u.v.m. für die unterschiedlichsten Preise an.
Hast du ein Insektenhotel in deinem Garten? Oder ein wildes Eck? Dann lade doch das Foto davon in den Kommentaren hoch und inspiriere mich für mein eigenes, vor mir liegendes Werk! Und teil gerne deine Erfahrungen mit Nützlingen und deren Quartieren mit uns!
Ins Insektenhotel gehoeren keine Steine….
Empfehle euch mal Markus Gastl und/oder Paul Westrich, da bekommt ihr
viele Tipps
Schoenen Gruss
Ella
unser insektenhotel…. hat mein schwiegerpapa gebaut. wir haben eine riesen freude und erst die vielen, vielen wildbienen. am foto sind sie ganz klein zu erkennen. im frühling haben wir regen flugverkehr. die kinder stehen stundenlang davor und staunen….
…so sieht es jetzt aus!
Voll fein – gefällt mir, wie da die Kletterpflanze dran wächst. Gute Idee!
Anbei ein Foto meines Insektenhotels kurz nach Fertigstellung vor 1 Jahr. Inzwischen ist es mit Wildbienen besiedelt und von einer Clematis überwachsen.
Schönes Thema! Ich habe ein „Hotel“ für Nützlinge aus Ziegelresten und Hölzern unter einem Schledornstrauch angelegt. Ist zwar nicht so professionell wie im Lehrbuch gestaltet, wird aber auch recht gut angenommen von Wildbienen und Spinnen.
Schöne Grüße vom sonnigen Leithagebirge!
Muss man eigentlich irgendetwas Spezielles beim Ausrichten des Insektenhotels beachten? Ich habe auf meinem begrünten Balkon nämlich seit 3 Jahren eines stehen, aber leider wollte noch keiner einziehen. Mein Balkon hat Südlage und das Hotel steht sicher auf einer Fensterbank. Auf allen Pflanzen und Blüten sind ständig Inselten unterwegs, sogar Bienen kommen, was mich mitten in einer Großstadt besonders freut. Nur das Insektenhotel wird regelmäßig genau untersucht, aber dann doch nicht bezogen. Die kleinen Entwässerungs-Spalten im unteren Fensterrahmen (dem gleichen, vor dem auch das Insektenhotel steht) dagegen sind jedes Jahr mit Lehm verputzt, da gibt es immer Bewohner. Seltsam… Achja, das Hotel bietet Hölzer mit verschieden dicken eingebohrten Löchern und oben einen Strohbereich an.
Vielleicht irritiert die Insekten doch irgendwie die Fensterscheibe? Was meint ihr? Hat jemand Erfahrungen dazu?
Achtung, man kann da viel falsch machen. Es gibt da einen Experten dafür, da gerne viel dazu sagen möchte, hat auch schon ehrenamtliche Vorträge gehalten (Hr. Aftenberger, den könnt ihr vielleicht kontaktieren):
http://www.kleinezeitung.at/steiermark/weiz/3644987/dem-hotel-richtig-gerackert.story
Vielleicht nicht so schön wie die gekauften, aber dafür gemäß dem Motto, Einfälle statt Abfälle, aus Palettenresten und anderem Überbleibsel gebaut.
…fertig
Voll schön! Gefällt mir total! :)