Bist du ein Computersklave?

Was man gegen die digitale Kontrolle tun kann.

Avatar-Foto
Von Lisa Pfleger
4. März 2014

Kennst du das? Du sitzt in der Arbeit, in einer Vorlesung, in der Schule oder einfach in einem netten Gespräch. Plötzlich piept es aus der Jackentasche oder die Handtasche vibriert.

Du versuchst zu ignorieren, dass du gerade eine SMS bekommen hast und siehst deinem Gegenüber nickend in die Augen. Als ob du ihm noch folgen könntest. Wenn du ehrlich zu dir selbst bist, ist dein Kopf aber mit der Frage beschäftigt, wer da jetzt wohl was geschrieben haben könnte.

Wahrscheinlich fängst du dich nach einiger Zeit und schaffst es irgendwann deiner Gesprächspartnerin wieder zu folgen. Dieses kleine Monster in der Hosentasche. Ist es nicht eine Frechheit, dass es immer versucht dich abzulenken? Vielleicht hast du das noch nie so gesehen, aber seit ich „Payback“ von Frank Schirrmacher gelesen habe, bin ich mir dessen vollstens bewusst. Und ich fand es erschreckend.

Frank Schirrmacher‘s Buch habe ich vor einiger Zeit in einem Second Hand Laden gefunden, als ich Zeit totschlagen musste. Eigentlich mag ich so reisserische Untertitel nicht, wie „Warum wir im Informationszeitalter gezwungen sind zu tun, was wir nicht tun wollen, und wie wir die Kontrolle über unser Denken zurückgewinnen“. Aber da mich Facebook und Co tatsächlich in diesem Moment gerade genervt haben, nahm ich es mit.

Reizüberflutung

Kein unbekanntes Schlagwort. Jede/r von uns kennt das. Diese nervenaufreibende Hintergrundmusik bei Radiomoderationen. Die Werbepause, die grundsätzlich lauter ist, als der Film, den man gerade guckt, so dass man einen halben Herzinfarkt bekommt. Die 1000 Werbeplakate am Straßenrand, die unsere Konzentration schmälern (eigentlich verantwortungslos) und so weiter…

Überforderung im Informationszeitalter

Unser Informationszeitalter ist circa so wie ein „all you can eat“ für den Geist. Und was passiert normalerweise bei „all you can eat“? Richtig, man stopft hinein, bis fast nichts mehr geht und klagt danach über Bauchschmerzen. Stellt euch das mal mit unserem armen Gehirn vor, dass ständig Informationen aufnehmen muss, von allen Seiten. Das ist ungefähr so, als würde uns im Minutentakt jemand auf der Straße aufhalten und uns kleine Bonbons in den Mund stopfen. Klingt ungesund.

Davon habe ich mich eigentlich weitestgehend abgeschottet. Seit Jahren kein Fernseher, kein Radio, und am Land bei uns, wo nicht viele Autos fahren, rentieren sich glücklicherweise nicht all zu viele Plakate.

Aber?

Wären da nicht Computer und Handy. Nervt das nicht in Wirklichkeit und lenkt total ab? Eine Mail poppt auf, am Handy dudelt What‘s app, Facebook oder weiß der Teufel was. Mich persönlich nervt das deswegen so, weil ich generell schon so ein „Oh, ein Vögelchen“-Typ bin. Will heißen, wenn ich mich auf etwas konzentrieren muss, dann gelingt mir das nicht wirklich. Und es dauert alles immer länger als es müsste. (Was anderes ist es, wenn ich wie jetzt im Flow bin und diesen Artikel schreibe). Und diese nervigen Klingeleien, machen das natürlich nicht besser.

Foto von Smartphone Display mit Social Media Apps.
SMS, Facebook & Co (Foto von Álvaro Ibáñez / flickr.com / creative common)

Tipps um die Ablenkung der kleinen Computer zu minimieren

Deswegen habe ich die Tipps aus „Payback“ beherzigt, die mir wirklich gut getan haben und möchte sie mit euch teilen. Das Leben wird so viel angenehmer, versprochen. Und es ist ganz schnell erledigt :)

Schalte die Benachrichtigungen auf deinem Smartphone aus:

  • Facebook
  • Email… keine Ahnung, was man sonst noch hat? (All diese Apps sollte man sowieso aus Datenschutzgründen hinterfragen, aber das ist ein anderer Hut. Ich bin da glaub ich selbst noch viel zu wenig sensibel.)
  • SMS: Lautlos und ohne Vibration. Keine SMS der Welt kann so wichtig sein. Wenn jemandem etwas dringend und wichtig ist, ruft er/sie an!
  • Auf dem Computer: Deaktiviere bei allen Instant Messengern (z.B.: Skype) oder sonstigen Programmen, die um deine Aufmerksamkeit kämpfen, dass sie automatisch starten. Auch im Facebookchat bin ich grundsätzlich offline.

Nimm dir lieber bewusst Zeit mit allen deinen FreundInnen zu kommunizieren. Multitasking ist eine Lüge – auch wenn ich es selbst lange verfochten habe :)

Jetzt NANU-Mitglied werden!

Du unterstütz damit dieses auf positive Ansätze ausgerichtete Projekt einer Gruppe von Akteur*innen des Wandels, die es lieben, Artikel, Podcasts und Videos rund um Wandel-Themen zu produzieren. Lasst uns gemeinsam ein Sprachrohr aufbauen für Ideen, Projekte und Menschen, die den Wandel vorwärtsbringen.

Mehr erfahren

Das Buch

„Payback“ ist übrigens mit unheimlich spannenden Studien gespickt. Eine meiner Lieblingsfeststellungen ist: „Der Mensch macht immer weniger Pläne und reagiert immer mehr auf unmittelbare Reize“ – ist euch das auch schon aufgefallen? Im Buch wird davon ausgegangen, dass wir einfach von den vielen Reizen erschöpft sind und das auch merken, weswegen wir einfach kaum noch fähig sind etwas zu planen. Aber es ist auch schwierig sich in diesem Dschungel der endlosen Angebote (=Reize) noch für etwas zu entscheiden. Plant man am Montag etwas für das Wochenende, an dem eh bereits zehn „coole Veranstaltungen“ parallel laufen, hat man am Mittwoch noch 20 neue Ideen in den Kopf gesetzt bekommen, die man auch machen könnte.

Ich finde das Buch sehr spannend zu lesen. Es geht zwar sehr von einem städtischen Umfeld aus, in dem die Reizüberflutung noch extremer ist, aber selbst hier in der Pampa finde ich noch genug. Bei genauerem Reflektieren fällt mir noch einiges ein, was mich vom „Sein“ ablenkt. Und da denke ich, hilft einem das Buch gut beim drüber Nachdenken. Mir zumindest :)

Uuund, der Autor reißt noch viele andere interessante Themen an. Also: Spannend, spannend, spannend. Mich brennt es gerade regelrecht unter den Fingernägeln, weil es doch schon eine Zeit her ist, dass ich es gelesen habe. Für die kleinen Tipps, die ich sofort umsetzen konnte bin ich unheimlich dankbar!
Also, falls du neugierig geworden bist, das Buch gibt’s zum Beispiel hier.

Wie geht es euch mit der täglichen Ablenkung? Was lenkt euch ab? Und tut ihr was dagegen? Und wenn ja, was?

Ich bin gespannt auf eure Meinungen und Tipps :)

PS: Noch ein Tipp, wenn du wie ich öfter Texte schreibst. Ich verwende dafür den „Focus Writer“. Fokus trifft es sehr gut, denn es ist wie schreiben auf einem weißen Blatt Papier – ohne Ablenkung. Und man kann die Helligkeit runter drehen, so dass einen das Weiß nicht so blendet :) Freeware!

Dieser Artikel ist mehr als ein Jahr alt. Es muss daher nicht sein, dass wir jedes einzelne Wort immer noch so schreiben würden wie damals. Wenn Fragen sind, kommentiere einfach zum Artikel, dann antworten wir Dir gerne.

33 Gedanken über “Bist du ein Computersklave?

  1. anja

    Wer weiß überhaupt ob wir noch selbständig denken können oder ob uns das Smartphone das auch schon abnimmt. Woher weist du ob das deine eigenen Gedanken sind? Du wirst rund um die Uhr überwacht, kontrolliert und ständig manipuliert. das Smartphone weiß alles über dich, kennt Teile deiner Gedanken: ES KÖNNTE DU SEIN!!! Es ist ein Teil von dir. Viele könnten das Smartphone nicht mehr weglegen, da es schon zu sehr Besitz von einem ergriffen hat! Es weiß mehr als du…wer weiß ob es dich irgendwann nicht auch vernichten, oder für seine Zwecke missbrauchen kann. Wir unterschätzen das Handy! Du erzählst dem Handy mehr als du einer normalen Person erz. würdest. Vllt steckt auch jemand hinter dem ganzen Wahnsinn… Jemand der uns Menschen für etwas missbraucht, uns hypnotiesiert oder willenlos macht, dass wir aufhören zu hinterfragen. Das Problem ist das die meisten Menschen mit Smartphones schon zu geblendet sind und die Kontrolle verloren haben um das zu begreifen, also schon völlig in die Falle getappt sind und wie Marionetten alles mitmachen. Wenn ihr jetzt denkt, dass das Müll ist , solltet ihr euch fragen ob ihr das selber denkt oder ob ihr von euren Smartphones beeinflusst werdet!!!

    Sorry schonmal für die Rechtschreibfehler :)

  2. Brigitte

    Erstmal danke für den wertvollen Artikel. Sind viele gute, sehr gute, brauchbare Gedanken und Ansätze drin.

    In den letzten Jahren war mein Fernseher nur an, wenn ich Besuch hatte, oder wenn meine Tochter oder mein Lebensgefährte etwas anschauen wollte (hauptsächlich Disney-Filme, Nachrichten oder Sportübertragungen). Ich selbst bin seit langer Zeit (mein halbes Leben; bin jetzt 35) Fernsehverweigerer. Es gibt kaum etwas, das mich interessieren würde, und falls doch, wird es entweder zu Zeiten gesendet, zu denen ich nicht kann (tagsüber, wenn ich arbeite) oder interessanteres zu tun habe (fast immer). Radio höre ich eigentlich nur im Auto und da fast nur den Verkehrsfunk, der ist ganz nützlich, das heißt, ich schalte zur vollen und halben Stunde ein und dann gleich wieder um auf meine Lieblingsmusik.
    E-Mail, Skype, Facebook nutze ich. Warum? Ich habe Freunde in aller Welt, teilweise in Regionen, wo es schon lange kein funktionierendes Postsystem mehr gibt. So bleiben wir in Kontakt. Ich schaue rein, beantworte Nachrichten, und das war’s dann ziemlich. Außerdem führe ich (noch) eine Fernbeziehung mit meinem Partner, und wir möchten uns gerne täglich sehen und hören, soweit dies möglich ist. Vor allem, wenn man im Ausland ist, ist das eine relativ kostengünstige Variante, miteinander zu kommunizieren.
    In meiner „privaten Freizeit“ ist mein Handy (beileibe nicht das neueste Modell) irgendwo. In der Tasche. So ab und zu schaue ich nach, ob jemand angerufen hat, aber am Wochenende/im Urlaub können da auch ein paar Tage vergehen, bis ich antworte.
    Außer, meine Tochter ist nicht bei mir. Aus der Schule wird manchmal angerufen, wenn sie zum Beispiel krank ist und abgeholt werden soll, oder wenn früher Schluß ist, wenn ein Lehrer krank ist.
    Und ich habe einen Job, bei dem mein Arbeitgeber verlangt, dass ich im Rahmen eines Turnusses (ca. einmal im Monat eine Woche) jederzeit erreichbar bin und in Notfällen auch mal um drei Uhr morgens angerufen werde bzw. ins Büro muss. Dann muss das Handy sogar zum Schlafen, zum Duschen, auf die Toilette, überallhin, mit. Das nervt mich sehr, aber ich kann es nicht ändern (ich könnte meinen Job aufgeben, aber den mag ich, deshalb mache ich das nicht).
    Zusammenfassung: Ich entziehe mich, soweit es für mich möglich und sinnvoll ist. Zu meinem Leben in meiner jetztigen Situation gehört das jedoch dazu; aber ich beschränke es auf das für mich absolut notwendige Maß. Und mir würde nie einfallen, während eines Treffens mit einem Freund dauernd am Handy zu hängen (es sei denn, es ist ein familiärer Notfall oder ein dienstlicher „Notfall“.
    Meine Einstellung versuche ich an meine Tochter weiter zu geben. Gelesen werden darf ohne Ende, der Gebrauch von Computer und Fernseher ist jedoch kontingiert (statt dessen geht’s raus zum Spielplatz, in die Natur, ins Schwimmbad,…) Was mich sehr irritiert: Meine Tochter ist jetzt 8 (!) und sie ist – außer einer Schulkollegin, welche eine Mutter hat, die ähnlich denkt wie ich – die einzige in ihrer Klasse, die kein IPhone/IPad etc. hat. Sogar im Kindergarten laufen die Knirpse schon damit herum. Noch schlimmer: Anstatt Freunde zu treffen, zu spielen, draußen herumzulaufen, hocken die drin und beschäftigen sich damit. Das finde ich nicht angemessen. Meine Tochter wird Zugang bekommen, wenn sie es braucht, aber im Moment braucht sie das noch nicht, zumindest meiner Meinung nach. Nach einigen Diskussionen fragt sie jetzt auch nicht mehr nach. Kann mich aber erinnern, dass ich vor einem dreitägigen Chor-Training wie ein Saurier angeschaut wurde von manchen Eltern, als ich fragte, ob es möglich sei, dass sie mich, falls sie Heimweh hat, abends kurz vom Handy eines Lehrers etc.anrufen kann; ich ersetze natürlich gerne die Kosten. Das gab ein Geflüster und Gemurre und Gebrumm bei den Eltern, mit dem ich sehr gut leben kann (bin in der Schule als Alleinerzieherin und Vollzeit-arbeitende Mutter, welche vormittags keine Zeit für Kaffeehausbesuche hat, ohnehin schon eine Kuriosität).
    Jeder muss für sich entscheiden, wie viel erreichbar er ist. Ich versuche es im Rahmen meiner Möglichkeiten niedrig zu halten; mehr kann ich für mich nicht tun. Und jede/r/s Spaziergang, Sonnenauf- oder -untergang, Sport, Gespräch mit Freunden, Kuscheln mit meinem Partner, am Meer oder Fluß nach Steinen suchen, Kräuter sammeln, im Garten herumzupfen, Blumen gießen, ein gutes Buch lesen, ein Gedicht schreiben usw. usw. gibt mir mehr als so ein „Kastl“

    1. Yadgar

      Nicht, dass mich jemand missversteht – ich fordere hier niemanden auf, fremde Smartphones gegen den Willen ihrer Besitzer zu zertreten, sondern meine natürlich das eigene Smartphone!

      Auch ich finde es erschreckend, dass man draußen auf Schritt und Tritt Leute (zumeist solche, die jünger sind als 40) sieht, die ganz versunken sind in ihre Smartphones, die oft sogar dabei noch Kopfhörer auf den Ohren haben, um ja nichts von der Welt da draußen mehr mitzubekommen. Viele schaffen es nicht einmal beim Fahrradfahren, sich von ihrem Unterhaltungsfirlefanz zu trennen und die Daddelkisten einfach mal ausgeschaltet zu lassen… das ist für mich als Fahrradfahrer oft genug ziemlich nervend, wenn ich z. B. überholen will – ich kann klingeln wie ich will, niemand hört mich mehr!

      Ganz schlimm ist es bei Zugfahrten – da sind mindestens zwei Drittel der Fahrgäste mit ihren Laptops, Iphones, Ipods und was es sonst noch alles gibt zugange und geben sich die volle Multimediadröhnung… sind das noch Menschen mit Computern oder schon Computer mit Menschen als angeschlossenen Peripheriegeräten?

      Dabei bin ich ja selbst ein ausgesprochener Computerfreak – ich hatte vor fast genau 30 Jahren, als pickeliger 14jähriger Teeniedödel meinen ersten Commodore 64 und bin seither nie länger als eine Woche ohne Computer gewesen, mein ganzes Leben habe ich seither um diese Kisten herum gebaut, ohne Computer kann ich den meisten meiner Hobbies nicht mehr oder nur noch sehr eingeschränkt nachgehen, ob das jetzt elektronische Musik ist (aktiv und passiv), Astronomie oder natürlich 3D-Grafik und Programmieren…

      Trotzdem konnte ich mich andererseits nie mit dem Konzept „Handy“ anfreunden… ich habe nie begriffen, wozu man privat überall und rund um die Uhr erreichbar sein muss, es wäre mir hochgradig peinlich, in aller Öffentlichkeit mit Freunden intimste Dinge am Telefon zu bequatschen, und das allgegenwärtige Handygeplapper da draußen geht mir auch ziemlich auf die Nerven…

  3. Fingermonster

    Ich habe mir auch schon Gedanken zu diesem Thema gemacht.
    Viele meiner Kolleginnen und Kollegen könnten gar nicht mehr ohne ihr Handy, obwohl es bei uns sogar verboten ist.
    Ich benutzte es für meinen Geschmack doch etwas zu viel, aber wenn ich mit Freunden unterwegs bin, bleibt es in der Tasche.
    Als ich letztens mit meinem Freund Essen war, hat ein Pärchen neben uns jetzt freie Zeit dazu genutzt um aufs Handy zu starren.
    Das fanden wir beide doch sehr befremdlich…

  4. Andreas Koch

    Hallo alle Leser :-)

    Ich bin Informatiker und bekam mit 13 meinen ersten PC. Bald drauf das Handy, etc. Täglich am TV gehockt. Jetzt, 18 Jahre später, dachte ich, ich könnte “ohne” nicht wirklich leben. Was sollte ich tun. Kaum Kontakt zur Außenwelt etc. Ein Horrorszenario. Dann kams. Ein Angebot was ich nicht ablehnen konnte: Das Traumhaus :-) Die erste Zeit ohne Internet stellte ich mir schlimm vor. Kein Handyempfang? Geht garnicht!! Naja. Ich muss gestehen, ich vermisse es nicht einmal. Anfangs ja. Aber nach ein paar Wochen ohne nennenswerten Empfang im Haus (Außerhalb super Empfang!) und ohne Internet/TV habe ich endlich die Zeit zu tun, was ich immer schon tun wollte: Leben. :-) Ich mag es im Internet Dinge zu bestellen (Pflanzen z.B. oder Baumaterial, DVD,..) aber zuhause komme ich gut ohne klar und man merkt erst wie sehr man der modernen Geißel der Menschheit unterlag, wenn sie weg ist :-)

    Grüße und so aus Mittelhessen

    Andreas

  5. Martin

    Hallo Lisa,

    ich bin zwar kein „Fan“ von Schirrmacher, stimme dir aber vollkommen zu. Dieses ständige „bereit“ sein macht uns kaputt mit der Zeit. Wir kommen gar nicht mehr zur Ruhe, zur Muse, um abzuschalten und Platz zu schaffen für wichtigere Dinge in unserem Leben, wie zum Beispiel darüber nachzudenken/zu philosophieren, wie wir denn überhaupt Leben wollen.

    Mitunter ist es aber auch eine Flucht. Eine Flucht vor den Probleme, eine Flucht vor Ruhe. Viele wissen leider gar nichts mehr mit sich anzufangen, wenn sie mal wirklich Zeit haben und richtige Ruhe um sich herum. Viele Menschen können nicht mal mehr konzentriert ein Buch lesen über ein bis zwei Stunden lang – das geht nur noch in der UBahn früh am morgen.

    Beste Grüße und weiter so!
    Martin

  6. Christa Reitermayr

    hallo, ihr lieben,
    es soll ja auch menschen geben, die sich ganze bücher aufs handy/ smartphone laden … und dann auch noch lesen ;-)))
    wenn ich mein handy mal zuhause vergesse, hab ich kein schlechtes gewissen.
    auch nicht, wenn ich nicht sofort sms/ emails lese bzw. beantworte. und auch nicht, wenn ich fernsehe.
    …und noch was zu smartphones: mittlerweile ist auch schon das fairphone erfunden…www.fairphone.com

    liebe grüße, christa

  7. Tobias

    Ein Video, das super zu dem Thema passt: Wie fühlt man sich in einer Gesellschaft, in der bei jeder Gelegenheit das Smartphone gezückt wird!

    „I Forgot My Phone“
    https://www.youtube.com/watch?v=OINa46HeWg8

    Für menschen, die sich über dieses Thema schon Gedanken gemacht haben, ist da nichts neues dabei. Aber ich versende dieses Video gerne an Freunde/Bekannte, die ihre Augen nicht mehr von den Smartphones weg bringen. Mit der Hoffnung, dass sie sich auch ein paar Gedanken dazu machen.

    Außerdem habe ich dazu ein super Spiel kennen gelernt: Sitzt man mit Freunden in einem Cafe/Resteraunt etc., dann werden alle Handys in der Mitte vom Tisch auf einen Stapel gelegt. Die Person, die zuerst den Stapel berührt („weil ich unbedingt ein SMS lesen muss…“), hat verloren, und muss eine Runde zahlen!

  8. Christine

    Tja, das mit den Handys, Tabletts und Computer ist schon so eine Sache. Ich Fahre jeden Tag mit der Straßenbahn zur Arbeit, auch wenn die Schulkinder fahren, und ich finde es immer erschreckend, wieviele Kinder schon mit sieben oder acht Jahren ein Handy in der Hand haben und die ganze Zeit sich auf dem Schulweg mit nichts anderem beschäftigen. Sie sind nicht in der Lage normal miteinander zu kommunizieren, außer sie machen irgendwelchen Quatsch oder kappeln sich. Statt sich zu unterhalten schreiben sie sich SMS oder über whats APP. Finde ich irgendwie erschreckend.
    Andererseits bekomme ich es bei meiner Arbeit in einer Uniklinik mit, das die moderne Technik mitlerweile eine so große Rolle bei Ausbildung und Technik spielt, das man sich ihr auch nicht vollkommen entziehen kann. Auch bei den Nachbarskindern , die alle schon in die Schule gehen, bekommen wir dies mit. Hausaufgaben Können in der Grundsdchule schon nicht mehr ohne PC gemacht werden oder das das Lesepensum wird ab der 2.Klasse durch ein spezielles Internet Programm übertwacht. Aber der 6.Klasse gibt es reine Laptopklassen. Ehrlich gesagt finde ich das alles auch nicht normal.
    Wir hatten die ganze Zeit nur einen Computer um Briefe zu schreiben, e-mails zu schicken und ab und zu etwas nach zuschauen oder zu bestellen. Zeit einem Jahr haben wir jetzt auch ein Tablett, einfach um uns dort ein Bischen einzuarbeiten was es mit dem Thema apps und blogs

  9. Lebenslilie

    Ja, Lisa, das ist wirklich ein nerviges Thema und ich bin immer dankbar für jeden Tipp, den auch die anderen Kommentatoren hier geben.

    Mir ging dieses Theater um Handys, Medien etc. vor einigen Jahren so auf den Zeiger, dass ich anfing, mich selbst zu beobachten. Nach einem „strubbeligen Tag“ bemerkte ich, dass mein Geist auch zuhause, wenn ich endlich abschalten wollte, herumsprang, wie ein wildgewordener Affe. Die inneren Ansagen wie „dies musst du noch erledigen“, „da musst du noch zurückrufen / -mailen“, „das musst du noch ansehen / lesen“ waren eine echte Plage. Ich war regelrecht überfressen an Reizen des Tages und hatte keine Ruhe mehr in mir, das Ganze zu verdauen.

    Dann habe ich mir eine „Mediendiät“ verordnet. Ganz gezielt Fernseher und Computer ausgeschaltet gelassen an einigen Abenden, nicht jeden Tag Zeitung lesen, nicht immer gleich zurückrufen, wenn ich eine Nachricht bekommen hatte. Und dann saß ich da… Was mache ich jetzt mit meiner Zeit und vor allem meiner Unruhe? Ich muss doch was tun! Wenn ich so hochgefahren bin, fällt es mir schwer, Dinge zu finden, mit denen ich auch tatsächlich abschalten kann.

    Mein Geistesblitz war dann: Überleg dir doch mal in der ruhigen Zeit, was dir gut tut, wie du dich runterfahren und entspannen kannst. Schreib dir diese Sachen auf kleine Zettel und lege sie in dein „Schatzkästchen zur Entspannung“. Und wenn du vor lauter Überspanntheit keine Idee hast, was dich runterbringt, schau ins Schatzkästchen und finde das Richtige.
    Ein paar Sachen darin sind z.B.

    Kerzenkamin anzünden (Tablett voller Teelichter in Ermangelung eines Kamins), mit einem Glas Wein oder einer Tasse Tee auf dem Boden sitzen und das Feuer beobachten

    Ein paar Atem- und Streckübungen machen, Hampelmann hüpfen und einen albernen Spruch dabei aufsagen

    Mal wieder einen Brief mit der Hand schreiben oder eine Postkarte an meine Lieben (nichts Dolles, einfach nur, dass ich an sie gedacht habe und ihnen eine schöne Zeit wünsche)

    Ein Bad im Salz vom Toten Meer und anschließend früh ins Bett (Mensch, war ich ausgeruht am nächsten Morgen!)

    Gesangsübungen machen, alte Songs singen und in Erinnerungen an Bandgezanke, Auftritte und Musikerfreunde schwelgen

    Einen Abendspaziergang in der Natur machen und mir mal ganz genau anschauen, was schon wächst, wie toll Baumrinden gezeichnet sind, Gras und Kräuter angucken und dem Gesabbel im Kopf nicht mehr zuhören

    Das sind so ein paar von meinen Favoriten. Was machen denn die anderen so, um heruterzukommen? Gibt’s noch ein paar schöne Tipps?

    PS Fernseher und Handy habe ich übrigens auch abgeschafft. Ich finde es toll, wie viele Leser hier ebenfalls ohne oder mit wenig leben können ;-)

    1. Claudia Sagmeister

      Ich entspanne wunderbar beim Handarbeiten.Bin Mitglied in einem Handarbeistskreis.Unsere „Werke werden in der Adventzeit für einen guten Zweck verkauft.Für andere Menschen etwas zu schaffen,oder ihnen sonstwie zu helfen,das macht ein ganz gutes ,beruhigendes Gefühl
      Mein Motto:Wenn jeder seinem Nächsten helfen würde,dann wäre allen geholfen—so einfach könnte das sein

      Liebe Grüße aus meinem schönen Wien

      eure Claudia

  10. Kerstin

    Ich finde es sehr erstaunlich, das sich hier bislang keiner zur Handystrahlung, W-Lan u.a. geäußert hat. Wird das wirklich schon so sehr verdrängt? Das diese Strahlung schädigend ist, ist doch schon längst nachgewiesen. Warum haben wir immer mehr junge Menschen mit Schlaganfälle, Hirntumore usw.

  11. Atreju

    Hallo ihr Lieben,

    warum so kompliziert?

    Ich habe gar kein Handy. (Nein, auch kein Smartphone.)

    Es ist so einfach. :-)

    Am Rechner daheim habe ich jedoch auch noch Verbesserungsbedarf. Danke für die Erinnerung!

    Liebe Grüße

    Atreju

  12. Maria

    Hallo Lisa!

    Schöner Beitrag! Ich habe übrigens noch nicht einmal ein smartphone, mein Handy ist mittlerweile gut 7 Jahre alt.

    Und das tolle an meinem Handy – ich kann es lautlos stellen oder sogar abschalten, wenn ich nicht erreichbar sein will ;-)

    Nicht nur hier sondern auch in anderen Blogs zum Thema „Minimalismus“ bin ich immer öfters auf das Thema „hochsensibel“ (HSP) gestoßen. Ich denke für Menschen, die hochsensibel sind, ist das Thema „Reizüberflutung“ eines der wichtigsten Themen dieser Zeit und der Rückzug in die Natur eine wichtige Antwort darauf.

    Nachdem ich selbst auch HSP bin, weiß ich wovon ich rede und genieße es, Fernseher & Co nicht mehr in meinem Leben zu haben.

    lg
    Maria

  13. Carsten

    Wenn schon kaufen dann doch am besten gebraucht. Das Buch gibt’s wie gaaaaanz viele andere auch hier:

    http://www.booklooker.de/B%C3%BCcher/Angebote/titel=payback+warum+wir+im+informationszeitalter+gezwungen+sind+zu+tun+was?lid=1

    Gebrauchtkauf vermeidet Müll und spart Geld :-)

    Die Tipps zu Smartphone und PC sind gut, aber man kann gerade ersteres auch gern mal zuhause lassen, das verschafft einem auch unterwegs mehr „freie“ Zeit!

    Viele Grüße,
    Carsten

  14. Heiko

    Sehr schöner Artikel, ähnliche Gedanken habe ich mir mal gemacht. Inzwischen tu ich das aber schon lange nicht mehr, inzwischen lebe ich „digital minimiert“:

    1) Apps wie Facebook und Twitter habe ich zwar noch auf dem „Händchen“ installiert, nutze diese aber nur noch als Ablenkung, wenn ich mal wieder in ärztlichen Wartezimmern herumlungere. Bei eben genannten wie auch bei allen anderen Miniprogrammen sind sämtliche sog. Benachrichtigungen in Licht und ton deaktiviert!

    2) Bei einkommenden Anrufen klingelt mein Telefon (Handy, Festnetz habe ich längst abgeschafft!) nicht – es sei denn, es sind die Rufnummern von einer Hand voll Ärzten oder wichtigen (wirklich wichtigen) Anrufern aus Familie und Freunden. Nur diese wenigen Nummern sind in der fürs Klingeln freigegebenen Liste. SMS? So einen Kinderkram brauche ich nicht, lese ich grundsätzlich nicht und antworte somit auch nicht darauf. Wie auch? :-)

    3) E-Mail, Surfen und High-Speed Internet an und für sich: Die liebe Elektronenpost nutze ich natürlich auch. Ab und zu.Drei oder vier Male in der Woche rufe ich Nachrichten ab und verschicke, nur ganz selten häufiger.

    Im Netz selbst treibe ich mich nur noch arg gemäßigt herum, hierfür reicht mir mein in der Telefon-„Flatrate“ enthaltenes HighSpeed-Limit von (je nach Buchung) 200MB oder 500MB völlig aus. Danach habe ich ja immer noch (kostenfrei/enthalten) 64K GPRS. Das reicht mir dicke aus für Fahrplanabfragen, Banküberweisungen etc. Und mir ist es egal, ob nach Ablauf der Flat das Internet etwas langsamer bei mir einkleckert… ich bin eh nur online, wenn ich ohnehin am Rechner zu arbeiten habe. Da ist es mir dann zuemlich egal, ob eine Seite in 0,5 oder eben erst in 30 Sekunden geladeb ist. Ich kann zwischenzeitlich ja sinnvolleres tun als auf den Schirm zu starren. :-)

    Videos schaue ich seltestens im Netz, wenn dann Kurzclips. Radio höre ich nicht übers Netz, außer ab und an die kleinen Streams der BBC – die wiederum kann ich ebenfalls auch mit nur 64K ruckelfrei hören.

    So gesehen brauche ich nicht mehr Netz. Kommunikation läuft bei mir besser persönlich, am liebsten Aug in Aug. Ich schreibe sogar heute noch gern ganz „stinknormale“ Postbriefe. :-)

    Ich gebe zu, ich brauche sehr wenig Netz, und jeder hat andere Vorlieben oder Interessen. Mir persönlich ist die Ungehetztheit (wieder so ein Wort, dass es wohl gar nicht gibt, haha) wichtiger als elektronischer Dauerstress.

    Entschleunigte Grüße,
    Heiko ,-)

  15. AHB-Blog(g)er

    Und jetzt habe ich einen falschen Knopf gedrückt, weil ich noch gar nicht fertig war. :-)
    Das hat mich irritiert, aber nicht abgelenkt.
    Ich wolte noch etwas anderes aufgreifen, was „Kerstin“ oben angesprochen hat. Ich bin auch ein „HSP’ler“, von daher habe ich andere Probleme mit dieser von Menschen geschaffenen Welt. Störgeräusche bringen mich eher in innere Unruhe und lenken mich z. T. ab, als die Pipsereien, wenn ich den Rechner an habe. Seitdem ich diese Zeilen schreiben wären es genau 6 Stück. Das hat mich aber wenig abgelenkt vom Textfluss, denn ich mit diesen Tasten niederschreibe, als das Aufstehen meines einen Hundes, der sich jetzt von seinem Körbchen entfernt hat und einen anderen Schlafensplatz ausgewählt hat. Anders gesagt: die reale Welt beeinflusst mich mehr als die virtuelle.

  16. AHB-Blog(g)er

    Gut geschrieben, der Artikel und die Kommentare über meinen.
    Ich habe mir dazu auch mal vor einer langen Zeit Gedanken gemacht:
    http://www.blog.adelhaid.de/2012/08/technikkrammereien.html
    Aber mal abgesehen vom Thema, war die Frage, was mich ablenkt und wie ich damit umgehe.
    Ich gehe davon aus, dass damit der Bezug zur heutigen Technik gemeint ist. Ich selbst habe nur ein Outdoorhandy seit Jahren, dass wohl nicht internetfähig ist. Einen Fernseher habe ich nicht, Radio schon. Da höre ich aber nur Bayern 2. Wenn ich mich also an den Rechner setze, weiß ich, auf was ich mich einlasse. Von daher wäre die Grundsatzantwort nichts und die zweite Frage gestrichen.

  17. Steph

    Schöner Artikel :)

    Ich bemerke es in meinem Freundeskreis und auch bei mir immer mehr, das sich jeder wieder mehr darauf besinnt, nicht das Handy auf dem Tisch beim Essen liegen zu haben und es in der Tasche zu lassen bzw es schon auf lautlos steht.

    Mein Telefon war früher mein wichtigster Wegbegleiter. Ist es heute stellenweise auch noch, da ich sehr abgelegen wohne und wenn ich eine Panne mit dem Auto habe oder bei uns was passiert, es weit und breit niemanden gibt. (Lebe in Kanada in Richtung Pampa ;) ) Da hat es mir schon oft einen guten Dienst erwiesen oder man hatte eh keinen Empfang.

    Fernseher gibt es schon seit 7 Jahren nicht mehr, Radio ist ja etwas was man an/aus/und umschalten kann ;) Selbes gilt ja für die Messenger. Die meisten habe ich garnicht. Ich liebe sie, aber deshalb schaue ich nicht ständig nach ob eine Nachricht kommt. Wie gesgat, mein Handy ist meistens sehr leise oder stumm.

    Internet ist für mich selbst wichtig und ich liebe es zu stöbern.
    Da ich mit meinem Mann letztens für 3 Monate in ein Jagdcamp gezogen bin habe ich aber auch schön gelernt ohne zu sein und es nicht zu vermissen :) (Da gab es auch keinen Empfang oder normales Telefon, da gab es jarnüscht).

    Ich frage mich manchmal, ob es hauptsächlich ist, wenn man in ein bestimmtes Alter kommt, ob das Denken anders wird, sich unabhängiger zu machen von diesen Geräten/Diensten oder ob es in vielen einfach ein Umbruch ist? ch hoffe ja auf das Zweite.

    Und wie die Kinder heranwachsen, denke ich, das das die Eltern immer ein gutes Stück mit beeinflussen können. Dies ist nunmal die Zeit von Elektronik aber wenn man von Anfang an vorgelebt kriegt, das man auch in einem „vernünftigen“ Maß mit ihr leben kann, dann ist das schon ein Anfang :)

    Ganz liebe Grüße aus Kanada
    Steph

  18. Objekt klein a

    FocusWriter habe ich vor zwei Tagen entdeckt und bin begeistert. Man kann nicht nur die Hintergrundfarbe wechseln, sondern auch aus verschiedenen Designs wählen oder ein eigenes Bild verwenden. Wenn ich Texte für meinen Blog schreibe, wähle ich einen Hintergrund, der zur Stimmung dessen passt, was ich schreibe – das hilft mir tatsächlich, mich zu konzentrieren.

    Das Buch werde ich mir bald mal näher ansehen!

  19. Marie

    Ja, das Thema beschäftigt mich auch häufiger, allerdings genau von der anderen Seite. Weil ich Handys tatsächlich irgendwie anstrengend finde, lasse ich es ständig zu Hause liegen wenn ich unterwegs bin, oder ich vergesse (mal wieder), damit online zu gehen… Ehrlich gesagt gehe ich auch einfach mal nicht ran wenn’s klingelt. Bei Facebook bin ich gar nicht erst – zu anstrengend und uninteressant. Damit finden manche Leute es eben schwer, mich direkt und sofort zu kontaktieren. Aber ganz ehrlich – es ist doch wirklich selten so dringend, dass man es SOFORT besprechen müsste, oder? Und im Wald muss ich das Gebimmel einfach nicht haben. Stille ist was Wunderbares!

    Flüstergrüße,
    Marie

  20. Lisa Maria Koßmann

    Wichtiges Thema. Ich besitze kein Smartphone und habe auch nicht vor, mir eins zu kaufen – mal ganz abgesehen von den Bedenken bezüglich der Herstellung.
    Alle Messenger auf dem Computer sind bei mir ausgeschaltet und da jeder weiß, dass ich mein Handy nie bei mir trage und nur ein, zwei Mal am Tag draufschaue, werde ich da selten kontaktiert – einen Notfall habe ich deshalb noch nie ‚verpasst‘.
    Ich schreibe am liebsten Briefe (sofern man sich nicht persönlich sieht), und wenn das nicht geht, dann E-Mails. Die beantworte ich aber auch nicht täglich, sondern nur dann, wenn ich wirklich Zeit dafür habe.
    Denn darum geht es doch letztlich: Sich auf das zu konzentrieren, was man gerade macht, weil das Gegenüber Respekt verdient. Und ob das jetzt die Antwort auf eine Mail ist oder die Aufmerksamkeit im Gespräch – es ist respektlos, nur mit halbem Hirn dabei zu sein. Und dass man sich damit selbst überfordert, denke ich auch.
    Ich habe außerdem die Beobachtung gemacht, dass ich an Tagen, an denen ich dieser Reizüberflutung und dem Wechsel zwischen Messengern und Internetseiten lange ausgesetzt war, sehr antriebslos bin, irgendwann eine Matschbirne habe und manchmal schlechte Laune entwickle – was gar nicht zu mir passt. Also lieber mehr echte Welt und vor allem mehr Selbstbestimmung.

  21. Katharina

    Hi! Wichtiger Punkt, dass uns die ständigen Reize viel zu sehr lenken in dem was wir tun. Für mich war es anfangs ganz schwierig (und auch immernoch oft eine Herausforderung) in mich zu gehen und mir zu überlegen, was ich jetzt tun will. Es fällt oft schwer das was das man tun will von dem zu unterscheiden, was erwartet wird oder wohin man gerade versucht unsere Aufmerksamkeit zu ziehen. Aber wenn man etwas findet, das man wirklich für sich selbst tun will, dann ist das enorm befreiend und macht echt Spaß! So gesehen bringt man sich um diesen Spaß wenn man sich ständig „fernsteuern“ lässt!

  22. nezesi

    Mobiltelefone sollte man schon alleine aus ethischen und gesundheitlichen Gründen vermeiden. Darüber zu jammern und weiterhin eins zu verwenden ist lächerlich, sowie die ganzen Tips total lächerlich sind! Ist doch eigentlich klar, dass man Dinge die einen nerven einfach ausschaltet. Oder ist Mensch selbst dazu schon zu dämlich?

    Was Facebook angeht: Für mich hat dieser Dienst nur mehr eine Berechtigung für Marketingzwecke. Facebook als soziale Plattform zu benutzen, auf welcher man Kontakte pflegt und über Dinge redet, die einen bewegen, ist mehr als fragwürdig, vor allem wenn man ansonsten schon sehr alternative Wege eingeschlagen hat. Facebook sollte wie alle anderen Großkonzerne boykottiert werden, denn schließlich gibt es Alternativen wie friendica und diaspora.

  23. Lea

    Hej ihr Zwei,

    lieben Dank für diesen super wichtigen Artikel über ein Thema, über das ich mich schon sehr lange aufrege … vor allem seit alle, und zwar wirklich ALLE um mich herum ein Smartphone haben und ich die einzige bin, die mit einem Handy durch die Gegend läuft und das freiwillig, mit einem guten Gewissen und aus guten Gründen. Alleine das Geld was dabei draufgeht … Nee nee, ich mag mein Handy und das reicht mir vollkommen – benutzen tue ich es sowieso kaum. Ich kann jeden und jede verstehen der oder die auf Smartphones und Co liebend gerne verzichtet!

    Liebe Grüße
    Lea

  24. Stadtpflanze

    Nein, ich kenne das nicht (mehr).

    Das fängt damit an, dass ich mein Handy nicht in der Hosentasche trage.

    Man muss sich antrainieren, das KLingeln zu hören, aber zu inorieren bzw. nicht sofort zu reagieren.

    Lustige Situationen gibt es manchmal, wenn ich im gespräch mit einer anderen Person mit und eine SMS bekomme. Weil ich nicht darauf reagiere, sondern mich weiter unterhalte, fühlt sich mein Gegenüber sehr oft verpflichtet zu betonen, dass ich ruhig nachgucken soll, es würde ihm/ihr nichts ausmachen. Wenn ich sage, dass die SMS auch Zeit hat, ernte ich meistens noch mehr irritierte Blicke – und man hat wieder ein neues Gesprächsthema. :D

  25. Kerstin

    Moin, also ich finde es sehr unhöflich, wenn mein Gegenüber im Gespräch mit mir, ständig auf sein Handy glotzt oder es gleich benutzt, wenn es mal „Piep“ macht. Besonders stört mich das in Teambesprechungen o.ä. Auch das manche Handybenutzer eine tierisch laute Musik als Klingelton benutzen. Und wenn man sie mal darauf anspricht, sagen: „Oh, ich weiß gar nicht wie man das leiser stellen kann“.

    Wenn ich mal einen Tag in der Großstadt verbringe, bin ich danach immer ziemlich fertig und hab meist Kopfschmerzen. Das liegt aber sicherlich auch mitdaran, daß ich zu den hochsensiblen Menschen (HSP) gehöre.

    Ich lebe seit Jahren ohne Fernseher und hab auch noch nie ein Handy besessen. Ich habe einfach keine Lust, ständig, überall erreichbar zu sein. Außerdem will ich mich nicht von der Technik abhängig machen. Und wenn man Leute auf die Strahlung der Geräte anspricht, wird man nur belächelt, weil ein Smartphone heute wohl zum Alltag gehört. Ohne dies scheint es nicht mehr zu gehen.

    Ich finde es gruselig mitanzusehen, wie unsere nächste Generation nur noch mit gebeugten Köpfen über ihren Handys hängt, anstatt richtige Kommunikation miteinander zu betreiben.
    Die Wahrnehmung der Natur, um einen herum, wird immer mehr verbrettert. Traurig.

    Liebe Grüße aus dem Moor
    Kerstin

Schreib uns Deine Meinung!

Wir freuen uns darüber, dass du zum Thema beitragen willst.

Mit dem Absenden dieses Kommentars akzeptierst du die Kommentar-Richtlinien.

 

Abonniere unseren Artikel-Newsletter!

Schreib dich jetzt in unseren kostenlosen Artikel-Newsletter ein und du bekommst wie 8.900 andere Leser*innen einmal die Woche einen Überblick über unsere neuesten Artikel: