Partycipation: Das Festival für eine l(i)ebenswerte Zukunft

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Von Lisa Pfleger
19. Juli 2017

Auch 2017 findet in Gänserndorf bei Wien wieder das alljährliche „Partycipation“ statt. Der erste Teil, das Workshop-Camp, ist schon in vollem Gange. Am Wochenende folgt dann der Party-lastigere Teil der nachhaltig gestalteten Veranstaltung für „Musik, Kreativität und eine lebenswerte Zukunft“.

Mein jährlicher Fixpunkt, wenn es darum geht ausgelassen zu tanzen und mich an einem Kreis offenherziger Menschen zu erfreuen :)

 

Wir haben Juliane, vom Partycipation Team, über mein Lieblingsfest ausgefragt:

Wie lange gibt es das Partycipation bereits und was war die ursprüngliche Idee?

2008 haben sich sieben Burschen aus der Ökosiedlung Gärtnerhof, zusammengetan, um gemeinsam ein großes Fest zu veranstalten. Sie alle feierten recht gerne und warum eigentlich nicht gleich ein richtiges Festival machen? Sie dachten sich, wenn jeder 20€ gibt, haben sie schon 140€, also jede Menge Geld, mit dem sich schon einiges ausgeht. Drei Monate später gab es dann schon ein richtiges Festival – das PARTYCIPATION.

Was hat sich in den Jahren verändert? Welche Idee verfolgt ihr dieses Jahr damit?

Bereits am Anfang war schon die Idee da, nachhaltig am Festival selber zu sein, aber das schafften wir leider nur in der Theorie ;) Waren wir doch am Anfang recht herausgefordert mit der Organisation und allem rundherum; man glaubt nicht was da alles dahinter steckt, bei Förderanträgen angefangen, bis hin zur Verlegung von Strom für die Bühne – alles war neu für uns und keiner hatte so richtig einen Plan. Wir machten es einfach. Zudem kam am Anfang noch ein gewisser Mehraufwand dazu, weg von den Dixi-Klos und hin zu den selbstgebauten Humusklos, wie auch Duschen, Abwasch,… alles musste erst einmal selber gebaut werden.

Mittlerweile ist von den sieben Burschen nur mehr einer in der Organisation dabei, aber gestärkt mit einem Team von 20 Personen und viel mehr Erfahrung konnten wir uns so in den letzten Jahren vermehrt auf das fokussieren, was uns neben Nachhaltigkeit wirklich wichtig ist – nämlich, Spaß und Sinn zu verbinden und so zu erleben, dass man gemeinsam etwas bewirken kann für eine l(i)ebenswerte Zukunft.

Wodurch unterscheidet sich das P. von anderen Festivals, auf denen es ein paar Workshops rundherum gibt?

Das Partycipation ist ein außergewöhnliches Experiment. Junge & alte Menschen werden hier ermutigt und bestärkt, dass sie mit dem, was sie begeistert, auch tatsächlich etwas in der Welt bewegen können. Heuer gibt’s sogar genau dazu einen Workshop „Take the future in your hands“ mit einem richtigen Coach. Konkret stehen die ersten 4 Tage, Workshops, Community und der rege Austausch auf geistiger und praktischer Ebene im Vordergrund. Erst in den letzten 4 Tagen, am Musikfestival, steht das gemeinsame Feiern im Vordergrund. Hier tauchen wir ein in eine bunte selbst gestaltete Wunderwelt. Es geht um getanzte Lebensfreude und bewusstes Genießen gespickt mit kurzen Workshops.

Eine große Gruppe von Menschen, die im Kreis steht und sich an den Händen hält.
Gemeinschaft am Partycipation

Denkst du, dass Veranstaltungen wie das Partycipation zu einem Wandel in der Gesellschaft beitragen können? Wenn ja, wie?

Mir persönlich hat das Festival letztes Jahr eine unheimliche Kraft gegeben. Ich habe Leute kennengelernt, die sich mit ihren Ideen einfach selbständig gemacht haben und mir so begeistert von ihrem selbst-kreiierten Job erzählt haben, dass ich es nicht mehr für unmöglich halte, dass ich auch das bewegen kann, was ich will. Werden viele so ermutigt wie ich es erfahren habe, dann sind das viele kleine Steine auf der großen Weltkarte, die etwas bewegen werden.

Was ist euch besonders wichtig bei Planung und Umsetzung eures Events?

In der Planung schauen wir besonders auf einen wertschätzenden Umgang miteinander. Gerade, wenn man so intensiv zusammenarbeitet, gibt’s natürlich viel Konfliktpotential und wir versuchen, dass wir Ungereimtheiten zeitnah und direkt ansprechen. Besonders in den monatlichen Teamwochenenden wird da viel Wert darauf gelegt. In der Umsetzung des Partycipation-Festivals selber schauen wir darauf, dass wir jedes Jahr Solitickets haben, sodass jede*r unabhängig von der momentanen finanziellen Situation teilnehmen kann.

Ein Gruppenfoto vor einer Bühne
Das Freiwilligenteam

Hast du noch ein paar Tipps für Menschen, die selbst auch einmal ein nachhaltiges, politisches Event veranstalten wollen?

Kurz vorweg: Nachhaltigkeit ist uns wichtig, dies ist aber unabhängig von jeglichen Parteien, Religionen oder esoterischen Glaubensüberzeugungen!

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Mitgeben kann ich wirklich, dass ein starkes Team voll wichtig ist, denn so macht die Arbeit daran wirklich Freude.

Und sonst kann ich noch sagen: Einfach machen, sich ausprobieren, dem nachgehen wo das Feuer ist, sich Fehler erlauben, authentisch bleiben;

PS.: Heuer gibt es übrigens einen Workshop zum Thema Selbstversorgung von Kopf bis Fuß!

Danke Juliane!

Juliane Wasserbauer war letztes Jahr Gast am Partycipation-Festival und ist heuer Teil des Orga-Teams.

Weitere Informationen findest Du auf der Website des Partycipation.

Dieser Artikel ist mehr als ein Jahr alt. Es muss daher nicht sein, dass wir jedes einzelne Wort immer noch so schreiben würden wie damals. Wenn Fragen sind, kommentiere einfach zum Artikel, dann antworten wir Dir gerne.

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