Tja, die erste Hilfe…. Was tun, wenn jemand sich im Wald verletzt? Ein tiefer Schnitt, ein gebrochenes Bein oder schlimmstenfalls: Er atmet nicht mehr?
Ich habe schon fast eine Hand voll Erste Hilfe Kurse hinter mir. Aber was ich bei der „Wilden Hilfe“ erlebt habe, ist glaube ich nur schwer zu toppen.
Wildnis Skills
Kurz zur Erklärung: Ich mache ja derzeit einen Wildniskurs bei der „Natur- und Wildnisschule Ost“ (= Nawisho). Und da war nun die Erste Hilfe im Wald an der Reihe.
Erste Hilfe? Wilde Hilfe?
Wie unterscheidet sie sich? Im Großen und Ganzen war es eine super Wiederholung dessen, was ich bereits bei „normalen“ Erste Hilfe Kursen im Lehrsaal gehört hatte. Und das war auch gut so! Ich glaube, sowas kann man nicht oft genug hören, wiederholen und üben.
Der große Unterschied hier: Der Inhalt war darauf ausgelegt, dass die Unfälle draußen in der Wildnis passieren. Sprich: Unwegsames Gelände, es dauert länger bis Hilfe kommt (die Rettung muss einen ja erst mal finden!) und die Tatsache, dass man auch alleine sein könnte. Wenn man zum Beispiel nur zu zweit unterwegs ist…
Holznadel und Brennnesselzwirn?
Dabei handelte es sich nicht um ein „Extrem Survival“. Ja, wir haben gelernt, wie man mit Ästen und Jacken eine Trage baut oder mit Holzstücken einen Druckverband macht. Aber der Appell war schon eindeutig, zumindest eine Minimalvariante eines Erste Hilfe Pakets dabei zu haben.
Reality Check
Es hat mir so sehr gefallen, dass wir dabei tatsächlich draußen in der Natur waren. Es ist einfach ein Unterschied ob man in einem wohl temperierten Lehrsaal oder bei nebeligen 7°C über Unterkühlung spricht. Ob man nur theoretisch über Bergungen redet, oder ob man tatsächlich jemanden mit einem „gebrochenen Bein“ aus einer verzwickten Lage zwischen umgefallenen Baumstämmen in einem Bach raus holen muss. Inklusive Kunstblut :)
Auf Pfiff!
An diesem Wochenende bedeutete nämlich ein Pfiff: Notfallszenario beginnt. Doppelpfiff: Szenario ist beendet. Das war so cool! Einfach den Notfall üben. Nicht nur labern. Ich hatte danach tatsächlich das Gefühl zu wissen, was zu tun ist.
Weißt du, was zu tun ist?
Im Notfall? Selbst in der Stadt, wo die Rettung durchschnittlich in 12 Minuten an Ort und Stelle ist? Auch hier zählt jede Minute, in der du handeln musst.
Ich bin wirklich froh, um diese Wiederholung und auch über das viele Neue, das ich gelernt habe. Auch die „Zusatzskills“ die mir bewusst geworden sind. Einfach, dass ich draußen auch Feuer machen kann, wenn es kalt wird usw… Wenn ich dann auch noch eine Rettungsdecke im Hosentaschenformat dabei habe, ist ratzfatz eine warme Behausung gebaut. Und das war wirklich ziemlich warm! :D
Erste Hilfe Kurs – jetzt!
Du wüsstest nicht, was zu tun ist? Besser du lernst und übst es bald… Erste Hilfe Kurse kannst du jederzeit machen… Wilde Hilfe Kurse sind – wie ich finde – noch besser ;D
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Denk einfach auch an dich: Wär‘ es nicht toll, jemand könnte dir helfen, wenn dir etwas passiert? Let‘s do it!
Und du?
Was sind deine Erfahrungen? Hast du schon einen Unfall erlebt, wo du geholfen hast? Oder wo dir geholfen wurde? Fühlst du dich selbstsicher für den Fall der Fälle?
Buchtipp!
Kleiner Buchtipp am Rande: Perfekt für die Hosentasche ein kleines Büchlein über die Direktverwendung von Heilpflanzen unterwegs: Erste Hilfe mit frischen Wildpflanzen von Coco Burckhardt!
Ich freue mich immer sehr, wenn ich einen deiner “bushcraft“ Artikel lese, denn das man so etwas nachhaltig betreiben kann, das hören die “Jungs“ nur ungern.
Vll. magst du ja auch mal das Thema “preppen“ für dich entdecken.
Ich fände es schön, wenn sich auch jemand darüber mal nachhaltige Gedanken machen würde.
Wie du schon sagst, es ist was anderes es mal zu lesen, als es wirklich zu erleben…
Danke noch einmal.
P.S. falls du wirklich daran interessiert wärst melde dich ruhig bei mir.
Das klingt wirklich spannend. Sehr interessanter Zugang „wilde Hilfe“
Muss mal schauen, ob so etwas auch bei mir in der Gegend angeboten wird.
lg
Maria