Wildkräuter sammeln im Winter

Die grünen Energiebündel trotzen der Kälte

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Von Lisa Pfleger
13. Dezember 2012

Heute war sooo schönes Wetter und ich verspürte so eine tiefe Lust Wildkräuter sammeln zu gehen.

Eigentlich muss ich nicht mal weit gehen, denn schon ein paar Meter vom Haus entfernt blitzte mich frisches Grün aus den wenigen aufgetauten Flächen an.

Wilde Erdbeeren, Spitzwegerich, kriechendes Fingerkraut, Gundermann, Schafgarbe, ein paar Löwenzahnarten… Sogar da wo Schnee lag hat der wilde Schnittlauch mit seinen zarten Spitzen rausgeblitzt!

Wildkräuter sammeln im Winter 1

Wildkräuter im Schnee

Heute hatte ich das Glück, dass schon Schnee weggeschmolzen war. Aber man kann natürlich auch den Schnee wegbuddeln und schauen was es drunter noch leckeres gibt :) Das Schöne war, die ganzen Blätter waren ganz klein und jung – und dementsprechend zart und mild im Geschmack! Eigentlich eine perfekte Zeit (so wie der Frühling) um mal Wildkräuter zu probieren: Einziger Nachteil (gleich wie im Frühling): Man sollte die Blätter im Jungstadium und auch ohne Blüten erkennen. Aber bei so markanten Pflanzen, ist das nicht so schwierig. Gerade Schafgarbe und Fingerkraut haben recht eindeutige Blätter. Löwenzahn und Erdbeerblätter kennt wahrscheinlich auch jeder.

Die grünen sieben für diesen Wintertag

v.l.n.r.: kriechendes Gänsefingerkraut, Walderdbeere, Schafgarbe, wilder Schnittlauch, Löwenzahn, Gundermann, Spitzwegerich

Einfach phantastisch was es noch so alles gibt. Ich hatte heut schnell alles beisammen, dabei gibts sicher noch mehr. Wahrscheinlich noch Brennnesseln und Brombeerblätter und was weiß ich, es mangelt sicher noch nicht an den Kräuterleins :) Und an so sonnigen Tagen frieren einem die Hände auch nicht wirklich ein (außer man fängt an im Schnee zu wühlen ;D)

Wir haben’s uns heut auf jeden Fall schmecken lassen, jede/r eine groooße handvoll davon in die Suppe – delicious! Der wilde Schnittlauch ist sowieso einer meiner Favourites. Das junge Gänsefingerkraut war auch sehr lecker.
Das Grünzeug schmeckt sicher auch prima am Brot oder im Salat. Vielleicht auch als Wildkräuterrisotto, mit Nudeln oder als Kräutersoße zu Kartoffeln…hmm??? :D

Was findet ihr noch so um die Zeit? Und unterm Schnee? Lasst euch den geballten Vitamin Kick schmecken.

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16 Gedanken über “Wildkräuter sammeln im Winter

  1. Brigitte

    Mein liebstes Wildgemüse ist Giersch. Den muss man aber wirklich gut kennen, um nicht einen giftigen Doppelgänger zu erwischen! Also Ungeübte: Finger weg!
    Außerdem mag ich auch Bärlauch gerne und habe mich im März wahnsinnig gefreut, als ich in nächster Nähe einen sehr ertragreichen Standort gefunden habe.
    Im Winter habe ich bisher gar nicht gesammelt. Vielleicht mach ich doch noch eine Wanderung, um mal die Umgebung zu checken.

  2. Michael

    Wildkreuter gibt es echt immer, man muss nur wissen wo und wer das ganze Jahr sammelt weiß das ja :) Wenn ich sie im Winter aufdecke, decke ich nachdem ich die jüngsten Triebe gepflückt habe auch wieder zu.

    Was auch noch gut zu finden ist: Sauerampfer, Knoblauchrauke, Vergissmeinnicht und Beiwell. Alles schon wieder am austreiben. Wer sich gut auskennt und es etwas kräftiger mag dem empfehle ich die Wurzeln, z.B. Löwenzahn oder ganz toll Meerrettich

  3. Sonja Strutzenberger

    Finde diese Seite einfach toll!!!

    Bravo, Lisa, das ist Dir wirklich gelungen und es freut mich ganz besonders, bei dieser kleinen "Wildkräuter-Exkursion" dabeigewesen zu sein und auch schon einiges gelernt zu haben!

    Weiter so!!!!!

  4. Eliane Zimmermann

    wir leben seit fast 13 jahren am meer in irland und ich lerne immer mehr über wildpflanzen dazu, das ist so spannend und ich bin sehr, sehr dankbar dafür. heute sah ich eine fette ansammlung von einer kresseart (hirsuta) und viele kräuter verschwinden hier in dieser milden natur ohnehin nicht. rosmarin und salbei sehen fast besser als im sommer aus! danke für den schönen artikel!

  5. Waltraud

    Zwischen 1. Nov. bis zum Neujahr gehört bei mir alles draußen den Pflanzenwesen und es wird nichts mehr geerntet, außer den Mispeln;-). Damit sie dann im neuen Jahr wieder alles gut wachsen und gedeihen lassen.

  6. Marion

    Ja, wir finden auch immer noch so einiges unterm Schnee und da wo es gerade taut. Übrigens wenn der Schnee wegtaut und es wärmer wird, wachsen die Pflanzen sofort. Bei uns gibts junge und alte Brennesseln, Vogelmiere, Brombeerblätter und auch Gänsefußarten …. kommt bei uns alles in den Smoothie, roh. Ein totaler Vitaminkick, der die Gesundheit erhält :-)

  7. Simone

    Seit meiner Kindheit immer wieder lecker, einfach zu erkennen und ganzjährig im Wald zu finden: Sauerklee – knackig und erfrischend säuerlich. Vertreibt nach wie vor auf Wanderungen Durst und Müdigkeit :)

    1. Anita

      Lisa, dein Foto der Wildkräuter ist großartig. Da ich mir nicht immer sicher bin was ist was konnte ich mich wieder vergewissern und werde bei einem meiner nächsten Suche nach Kräutern besser orientieren. So schnell kannst du Freude bereiten. Vielen Dank dafür!

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