Schon im Kochunterricht in der Schule gab es Plastikschneidebretter in allen Farben. Das sei hygienischer hieß es. Kein Wunder – Kunststoff wird ja gefeiert ohne Ende. Aber ist Plastik wirklich so viel besser?
Ein Vorteil liegt klar auf der Hand – bei einem Plastikbrett muss man sich schon arg anstellen, als dass es jemals schimmeln könnte. Andererseits muss man sein Holzschneidebrettchen ja auch nicht feucht rum liegen lassen bis es passiert ;)
Das wars aber auch schon mit dem „guten“ Plastik. Spätestens seit Plastic Planet und weiterer Kritik an Plastik und dessen gesundheitsschädlichen Inhaltsstoffen, hat der Kunststoff wohl sowieso viel von seinem Ansehen verloren.
Dennoch hatte ich bis vor kurzem trotzdem noch ganz fest in meinem Kopf, Plastikschneidebrettchen seien hygienischer als Holzschneidebretter. Zugegeben, wir verwenden trotzdem seit jeher Holzschneidebretter und haben uns mit „Wir schneiden darauf eh nur pflanzliche Lebensmittel“ beruhigt. Sorgen aus hygienischer Sicht habe ich mir deswegen eh nicht gemacht. Aber umso besser, dass ich auf folgendes gestoßen bin…
Holzbesteck zu Weihnachten
Kurz vor Weihnachten erreichte uns ein Päckchen von Freunden, die uns selbst geschnitztes Holzbesteck geschenkt haben. Ich habe mich irre gefreut, weil ich das Gefühl im Mund liebe und auch, dass es nicht so laut klimpert beim Essen :) Anbei lag eine lange „Gebrauchsanleitung“ zur Pflege plus 2 Dinge, die ich bisher nicht wusste:
- Holz (zumindest bestimmtes) wirkt antibakteriell und
- Edelstahlbesteck (und auch z.B. Töpfe) enthält Schwermetalle wie Chrom und Nickel
Beim Nachrecherchieren über Zweiteres hab ich durchaus gelesen, dass es vor allem aus Kochtöpfen rausgelöst werden kann. Bei Besteck soll keine Gefahr bestehen – aber dennoch: Holz ist zu 100% biologisch abbaubar (nämlich aufm Komposthaufen) und Edelstahl? Naja, muss entsorgt oder – wenn überhaupt möglich – energieaufwendig recycelt werden…
Hygienisches Holz
Aber nun zurück zum Holz und seiner „antibakteriellen“ Wirkung! :) Da heißt es dann immer, dass die „Bakterien“ in die Schnittrillen einziehen und bäääh und so… Aaaber, das ist auch gut so! Denn Holz, das im Gegensatz zu Kunststoff das Wasser aufsaugen kann, entzieht den Bakterien hiermit eine ihrer Lebensgrundlagen und tötet sie deswegen ab. Zudem werden durch die Schnitte im Holzbrett immer wieder die antibatkeriell wirkenden Gerbsäuren freigesetzt. Ist das nicht cool bitte? :D
Bei Plastik im Gegensatz, wo das Wasser nicht aufgesogen wird, sondern eher Mikropfützchen gebildet werden, gibt‘s einen prima Nährboden für Bakterien. Mjammm! Tja, da haben wir den Kunststoff wohl ziemlich überschätzt bzw. unseren Naturstoff Holz arg unterschätzt!
Platz 1: Kiefer!
Das trifft vor allem auf unsere heimischen Gehölze wie Kiefer, Fichte, Buche oder Ahorn zu. Allen voran die Kiefer oder noch genauer gesagt: Das Kernholz der Kiefern!
Wer es gerne noch wissenschaftlicher möchte, bitte hier lang :)
Oberspitzenmäßig find ich das – ich habe Kiefern ja schon immer geliebt, weswegen fix noch ein paar freistehende Exemplare gepflanzt werden – einer der schönsten Bäume, wie ich finde ;)
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Richtige Pflege von Holzbesteck
Ob das auf die Schneidebrettchen auch zutrifft weiß ich nicht, aber unserem Holzbesteckgeschenk lag eine kleine Pflegeanleitung bei, die wir beherzigen:
- niemals in der Spülmaschine reinigen
- nicht mit Spülmittel reinigen (nimmt den Geschmack an), kalt abwaschen und dann kurz heiß soll reichen
- sofort sauber machen, damit nichts eintrocknet
- 1-2 mal die Woche mit Leinöl einreiben
- damit es schön glatt bleibt alle 1-2 Monate mit ultrafeinem Schleifpapier abreiben :)
Ich kann nur sagen, ich liebe das Holzbesteck! An einem entspannten Spätherbsttag hatte ich auch mal einen Löffel angefangen und seither keine Zeit mehr gefunden ihn fertig zu machen. Schande über mich, aber wird schon noch :)) Leider war ich – entgegen aller Warnungen – von der Schönheit des Astloches so fasziniert und hab versucht drüber zu schnitzen. Eine Plackerei, wie ich nun bestätigen kann xD Und ein Loch könnte ich später auch mal haben, naja, war ja nur zum Üben :D
Anregungen und Tipps zum Schnitzen hatte ich übrigens aus diesem tollen Buch zum selber Schnitzen von praktischen Gebrauchsgegenständen! Von einer Schüssel träum ich derzeit noch, aber das geh ich auch noch an ;)
Also dann, ihr könnt eure Holzbrettchen getrost wieder vom Dachboden holen bzw. sie ohne Sorge weiterverwenden! Und viel Spaß beim Schnitzen, falls ihr es schon immer mal probieren wolltet.
Für Erfahrungen, Tipps und Infos bin ich wie immer dankbar ;)
Das stimmt nicht, was du da schreibst. Fasspech wird in der Industrie für die Einlagerung von Getränken verwendet und wird vom Gesundheitsamt abgesegnet. Es ist völlig geschmacklos und Lebensmittelecht. Es wird mit180 grad auf das Holz aufgebracht und hat einen schmelzpunkt von ca 85 grad. Soviel zu halbwissen.
Sicher stimmt das, ich habe als langjähriger Hobbydrechsler reichlichst Erfahrung mit Fasspech, kein Halbwissen – so eine Frechheit von dir. Hab damals unzählige viele Krügerln lebst ausgepecht.
Es stinkt dauerhaft, es macht das Gtränk bitter (bei Bier merkt man es halt nicht so) und darf nicht zu warm werden, weil es wieder weich wird (nicht flüssig, weich!) – Fakt aus eigener Erfahrung.
Hab nicht behauptet, dass es giftig sei, nur dass ich es grausig finde.
Wie so oft muß man dort differenzieren, wo Medien und Wissenschaft nur in Schwarz und Weiss denken: Holz ist nicht gleich Holz. So enthalten manche Holzarten kaum Tannin (Hickory, Buche), was den antibakteriellen Effekt gen Null tendieren lässt. Auch wird in der Diskussion vergessen, daß es bei Kunststoff schlicht keiner antibakteriellen Eigenschaften bedarf: Du nimmst ein entsprechendes Reinigungsmittel und das Plastik ist wieder nahezu keimfrei. Nicht ohne Grund wird in Kliniken mit Kunststoffen und nicht mit Holz gearbeitet. Ein Plastikbrett kannst Du zudem schier endlos oft über Jahre hinweg mit Wasser und Spülmittel reinigen. Versuche das mal mit nicht witterungsbeständigem Holz. Geöltes Holz darfst Du bei häufigem Kontakt mit Wasser regelmäßig nachölen. Da Holzöle (wie Leinölfirnis) künstliche Zusatzstoffe enthalten, relativiert sich der Faktor ‚geringe Umweltbelastung‘ schon bald bei häufiger Anwendung dieser Imprägniermittel. Diesbezüglich ist Kunststoff sogar umweltfreundlicher, da es im Prinzip lediglich mit kaltem Wasser und Kernseife sauber gehalten werden kann – und durch seine Haltbarkeit auch weniger häufig ersetzt werden muss. Holz mag vom ästhetischen Gesichtspunkt aus zu bevorzugen sein, aber ich halte Kunststoff nach wie vor für das bessere Allround-Material. Dieses klug einzusetzen, wo sinnvoll und wegzulassen, wo unnötig (beispielsweise im Bereich der exzessiven Verwendung von Umverpackungen), ist IMO der Schlüssel zum sinnvollen Umweltschutz.
Natürlich ist nicht alles schwarz und weiß. Aber zwischen: Ich schneide eine Karotte auf einem Holzbrett und jemand findet das unhygienisch und der Arbeit im klinischen Bereich liegen halt auch Welten :D
Vor 3 Wochen habe ich mir einen neuen Kochlöffel aus Olivenholz bestellt.
Dann habe ich vor einigen Tagen festgestellt, dass dieser am Stil plötzlich einen schwarzen Fleck aufweist.
Ist das ein Stockfleck oder ein Astloch?
Würde mich über eine Antwort freuen. Danke.
Habt ihr eine Empfehlung wo man gutes Besteck beziehen kann?
Gilt die reinigungsanleitung, also ohne spülmaschine oder spüli, auch für holzteller und schüsseln, und die schneidbretter? Ich hab mir nämlicgh gedacht es wäre gut holzgeschirr zu haben, weil das ja auch nicht so schnell zerbricht. Aber ohne spülmaschine oder irgendeine form von spüli abzuwaschen, das ist mir echt zuviel des guten. Das schaffe ich chaot nicht.
Auch beim Einwegbesteck kann Holz übrigens groß punkten! Die unsäglichen Plastegabeln gehören zeitnah verboten, da macht Frankreich ja derzeit vor wie es geht!
Hey Lisa :)
Ich lese eure Beiträge schon länger und bin jedes mal wieder erstaunt wie einfach es eigentlich ist ökologischer zu leben. Du und die Leute hier in den Kommentaren haben mich gerade dazu inspiriert auch mal selber Besteck zu schnitzen. :) Ich werde heute ein DIY für gebranntmalte Holzlöffel auf meinem Blog hochgeladen und habe diesen Beitrag verlinkt, weil leider immer noch viele Leute denken Holz sei unhygienisch :/
Liebe Grüße!
Danke für diesen tollen Beitrag. Bisher bin ich auch immer davon ausgegangen, dass Holz keine hygienischen Eigenschaften besitzt und habe daher Plastikbretter verwendet, allerdings mit einem unguten Gefühl wegen der Umwelt. Gruß Steffi
Hallo Ihr Lieben,
mich hat die Lust gepackt! Hab mir schon vor einem Jahr das tolle Buch „Einfach selber schnitze“ gekauft. Und jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, um selber Löffel, Schalen, Teller… selber zu schnitzen.
Aber was brauch ich an Werkzeug, und wo bekomm ich es her?
Freu mich über eure Erfahrungen und Empfehlungen!
Liebe Grüße
Laurena
Hallo =) Wo kann man den solche Holzartikel bestellen?
Habe nur holzladen24.de gefunden und die verlangen horrende Versandkosten…. Vielleicht steht es schon in den Kommentaren, aber da es so viele sind wollte ich so mal nachfragen.
Vielen Dank & LG
Tipp: Holzbesteck zur Fertigstellung in Wasser gründlich (12-24h) einweichen und nass mit Körnung 320 oder 400 nochmal abschleifen. Danach sollten sich im Gebrauch kaum mehr Fasern aufstellen und ein Holzlöffel auch nach einer warmen Suppe noch schön glatt bleiben. Bei Bedarf eventuell Vorgang wiederholen. Ich verwende Nussöl zum Einlassen, weil dieses nach einiger Zeit aushärtet.
Grundsätzlich eignen sich alle Hölzer mit hoher Dichte, sofern ungiftig. Ich mache meine Löffel bisher aus Ahorn, Kirsche und Zwetschke, andere Hölzer folgen sicher noch. Es ist eine zeitraubende und fast schon meditative Arbeit, einen Löffel in Handarbeit herzustellen, umso mehr Freude hat man später damit. Weiterschenken allerdings tut man so ein „Werk“ niemals, wenn man nicht sicher weiß, ob es dann geschätzt und verwendet wird…
Hallo Walter, interessante Dinge, die du da ergänzt.
Wollte nur anmerken, dass man so ein „Werk“ sehr wohl weitergeben kann und daher sogar der Ausdruck „den Löffel abzugeben“ entstanden ist. Mittelalterliche Bauern gaben ihre Löffel nämlich aufgrund der langwierigen Produktionszeit an die nächste Generation weiter wenn sie verstarben ;)
Stimmt, früher hatte jeder seinen eigenen Holzlöffel, und der war so lange in Gebrauch bis er entweder kaputt ging oder eben sein Besitzer das Zeitliche segnete. Leider weiß ich viel zu wenig aus dieser Zeit und den damaligen Methoden der Herstellung von Holzgeschirr und Holzbesteck – Drechslerei beherrsche ich bis zu einem gewissen Grad, auch das Schnitzen ein wenig, aber interessant wäre zu wissen, was wurde damals an Holzsorten verwendet, wie wurden die Oberflächen behandelt (wurden die überhaupt behandelt?) usw.
Inzwischen habe ich für jedes Familienmitglied einen Löffel geschnitzt. Holzteller folgen auch noch, aber da wird es mit der Holzauswahl schon schwieriger, denn fast kein Holz hält ohne zusätzliche Behandlung längere Zeit dicht – das musste ich bei der Herstellung von Holzbechern schon feststellen, wo nach ein paar Minuten das Getränk durchzusickern beginnt, außer man verwendet so grausige Dinge wie Fasspech (stinkt dauerhaft, schmeckt bitter und wird bei Wärme wieder weich). Aber dieses alte Wissen kann ja noch nicht verloren sein, da werde ich schon noch was finden.
Ich pflege meine Holzbrettchen mit Walnussöl. Mein Sohn hat das irgendwann mal irgendwo gelesen, dass es sehr gut sein soll. Warum weiß ich leider nicht. Er hat mir mal selbst ein Brett gebaut (Ecken abgerundet und so). Es soll Wallnussholz sein, was ich mir fast nicht vorstellen kann, weil er das Holz normal im Baumarkt gekauft hat. Aber es ist schön schwer und wird nur mit dem Öl gepflegt. Trotz täglicher Nutzung ist es Klasse. Plaste würde mir viel weniger Spaß beim Kochen machen.
danke für die schöne Zusammenfassung. Ihr sprecht mir aus der Seele.
Holz wurde ja leider als Schneidebrett aus den Gastroküchen aus „Hygienegründen“ offiziell verbannt.
Meiner Meinung nach Blödsinn, da es eben diese antibakteriellen Fähigkeiten von Holz gibt und man ebenfalls für Fisch, Fleisch und Gemüse unterschiedliche Bretter verwenden könnte. Aber das ist wohl eine „Philosophiefrage“.
Weitaus mehr beschäftigt mich, das ein Kunststoff Schneidebrett noch so hygienische sein kann, da es sich nicht natürlich abbauen lässt und die Umwelt irgendwann auf einer Mülldeponie belasten wird, kommt es für mich nicht in Frage.
Daher u.a. (zwar auch nicht ganz uneigennützige) die Liebe zu Olivenholz Schneidebrett und Küchenhelfer etc.
Durch die Härte und die Feinporigkeit entstehen erstens kleinere Risse und Schnitte, in denen sich Bakterien und Keime festsetzen können und zweitens enthält das Holz einer Olive selbst Öle die zusätzlich antibakteriell wirken.
Wie auch immer…. Ich finde Holz grundsätzlich einfach schöner…;-)!
Grüße aus München
Christian Stangl
„Edelstahlbesteck (und auch z.B. Töpfe) enthält Schwermetalle wie Chrom und Nickel“
Stimmt.
Aber es gibt zum Beispiel in Östereich eine Firma, die Stahlwaren, Töpfe, etc herstellt, welche emailliert sind. Damit kann man dann auch fruchtsäurehaltige Sachen kochen, ohne dass sich etwas auslöst.
Gibt es sicher auch bei Haushaltsauflösungen anstatt neu, dafür halt in den Farben und mit dem Dekor, wie sie vor 60 Jahren schick waren.
Und wenn ihr euch nicht davor grausen würdet, könntet ihr mal im Grillsportforum reinschauen, da wird nämlich erklärt, wie man unbeschichtete Eisenpfannen und Töpfe „einbrät“ und pflegt, so dass man lange etwas davon hat. (Tip: einbraten tut man die ohne Fleisch.)
Meine Erfahrung ist da leider anders: Ich hab 2 Holz- und 2 Plastikbretter letztes Jahr nicht sauber bekommen ohne Spülmaschine und weggeworfen. Wieder nachgekauft und wieder das gleiche. Jetzt schneide ich auf einem Teller mein Gemüse klein. 2 Freundinnen schmeißen weiterhin alle 3 Monate Bretter weg, weil sie einfach nicht zu reinigen sind auf Dauer und ohne Maschine. An Holzbesteck will ich da gar nicht denken. Die Rührlöffel hab ich auch wieder geext, weil der Küchenschrank komisch roch. Erst weiß man nicht, woher das kommt und dann ist es wieder das Holz. Eklig! Da ich nun mit nickelfreiem Essbesteck auf das Chrom darin reagiere, werde ich mir Porzellanlöffel holen, so ein Chinabesteck. Aber kein Holz mehr!
Also wir benutzen manches Holzbesteck seit Jahren. Auch Schneidebretter werden sehr lange verwendet. Ohne Probleme.
Hallo Tanja, vielleicht haben wir ja alle unterschiedliche Vorstellungen von Sauberkeit. Mich wundert es nur, daß du deine Holzsachen nicht richtig sauber bekommst. Wie ich schon in meinem ersten Kommentar beschrieben habe, benutze ich zum Kochen nur noch Holzgerätschaften (siehe Foto). Alle meine Holzgegenstände sind zum Teil schon über 20 Jahre alt. Und wegen dem Geruch- vielleicht sollte man die Sachen lieber nicht in einer Schublade lagern, sondern so wie ich es mache, in Steinguttöpfe stellen oder ähnliches. Außerdem finde ich, daß gerade Plastik ganz ekligen Geruch entwickelt, wenn es älter wird.
Liebe Grüße aus dem Moor
Fleckenfrei sauber: Holundersaft oder auch nur Gelberübenfarbe (Karotin) wirst da nimmer rausbekommen. Auch Peterseil macht grüne Flecken auf unbehandeltem Holz.
Lack oder Firnis wäre in 0,nix durch.
Wenn dann müsstest die Bretter *vor* der Benutzung so versiegeln wie früher die alten Wirtshaustische: das war Ahorn (kleinzelliges Holz) geschliffen oder mit der Ziehklinge (http://de.wikipedia.org/wiki/Ziehklinge) abgezogen, und dann mit Kalk/Kreide und Seife behandelt.
Danach sind die Poren der Tischplatten mit Kalkseife so zu und dicht gewesen, dass sie ohne Tischdecke benutzt werden konnten und halt regelmäßig mit Seifenwasser und Lappen nachbehandelt/abgewischt, nach jedem Gast.
Und wer Holzartikel sofort nach dem Abwaschen in den geschlossenen Schrank zurückstellt, ohne diesen Zeit zum Trocknen zu geben… ne, ich sag nichts… denkt euch was mit „gesundem Menschenverstand“…
Natürlich müssen die trocknen! An der Luft!
Besorg Dir so einen Oberschrank:
http://www.frag-mutti.de/nicht-abtrocknen-trotzdem-steht-kein-geschirr-herum-a21487/
Der hängt über der Spüle, ist Trocken und Lagerplatz für das Altagsgeschirr einer 4 köpfigen Familie und hat keinen Boden und oben ein großes Lüftungsgitter, d.h. das Zeug kann im Schrank trocknen.
Die gibt es (zumindest in Italien) auch mit Besteckkörben an den Türinnenseiten.
Da kommt das Alltagsgeschirr rein, immer sofort abwaschen, abspülen und zwar heiss! und dann da reinstellen, Türen zu, Wasser ablaufen lassen, fertig.
Unten sollte noch so eine Spüle mit zwei Becken sein, oder ein Becken und eine Spülbrause, denn nachgespült wird mit heissem klaren Wasser.
(~30 Jahre Spülmaschine, und die Kulturtechnik „effizientes Abwaschen“ und das Wissen um die Werkzeuge ist komplett kaputt)
So, fertig gerantet, ich geh in die Heia… :)
Hallo,
Ich finde diesen Teil hier nicht aber anscheinend ist Holzbesteck Krebsgefährdent:
„Bei Besteck soll keine Gefahr bestehen – aber dennoch: Holz ist zu ….. der entstehende Holzstaub krebserregend (Nasenschleimhautkrebs) ist“
Hallo Hans!
Das habe ich auch gelesen, bezieht sich aber auf die Anfertigung von Holzutensilien, sprich der Staub, der beim Abschleifen des Holzes entsteht. Aber ich glaube es macht keinen Unterschied welchen Feinstaub man einatmet. Ob Plastik, Metall oder Holz. :)
Früher hat man die Gerätschaften der Milchkammern wie folgt gereinigt:
1. mit kochendem Wasser aus- bzw. abspülen
2. mit Salz abreiben
3. wenn irgend möglich in die pralle Sonne stellen
Zunächst einmal wirken alle drei Methoden natürlich desinfizierend (auch das Sonnenlicht). Und zusätzlich hat jede Methode noch ihre eigenen Vorteile: Das kochende Wasser kommt auch in die hintersten Winkel.
Das Salz hat eine sehr gute Scheuerwirkung.
Sonne und Wärme helfen beim kompletten Austrocknen, damit Pilzen etc. kein Nährboden geboten wird.
Da gerade in der Milchkammer alles höchst sauber sein musste, wenn man die wertvollen und sehr verderblichen Produkte nicht verlieren wollte, kann man davon ausgehen, dass die obigen Methoden wohl auch funktionieren.
Hallo,
Ich finde Eure Website interessant und lehrreich. Ich habe vor Jahren mal gelesen, das ein Senner aus den Bergen rund um die Po-Ebene sich geweigert hat Plastikeimer zu verwenden bei der Milch/Parmesan- Verarbeitung, da die Milch viel schneller schlecht wurde als in den jahrelang gewohnten Holzeimern und – bottichen. Sie haben die Eimer immer mit kaltem Wasser ausgewaschen und mit Natronsalz ausgewaschen. Mag jeder seine Meinung dazu haben.
Liebe Grüße
Anne
Ich habe mir beim St. Emmerichskirtag ein Holztellerset grkauft weil ich es schön fand. Zuhsuse dann mit Leinöl gut ringelassen und nun steht es da weil ich angst habe das Holz könnte sich verfärben wenn ich mein Essen darauf habe. Da ich ja keine 100%ige Vegetarierin bin, trau ich mich nicht Fleisch rauf zu geben. Weiss da jemand abhilfe?
Lg Cat
Ich weiß keine Abhilfe, aber ich sehe das anders,
Wenn du diese Teller liebst, dann benutze sie jeden Tag, dann sind sie vlt irgendwann verfärbt, aber dafür hast du dich oft dran gefreut.
Stehen sie nur im Schrank, hast du keine Freude dran und sie waren ihr Geld nicht wert.
das Gleiche mit dem Lieblingsparfüm…warum für besondere Anlässe? Ist nicht jeder Tag besonders……am allermeisten „heute“ ?
Gruß, Eva
Also ich frage mich da des öfteren, ob das Leinöl nicht ranzig wird, da es so im gewöhnlichen Haushaltsgebrauch so empfindlich ist?
Leinöl ist tatsächlich nicht empfehlenswert! Walnussöl ist ziemlich gut. Das beste Ergebnis erzielt meines Erachtens nach aber Olivenöl – am besten mit einem Spritzer Zitrus!
Gruß
Steven
Toller Artikel!
Dass Holz hygienischer ist als gemeinhin angenommen hatte ich auch noch im Hinterkopf …
Was ich mir jedoch schwer vorstellen kann ist dass man Holzbesteck nur mit Wasser sauber bekommt.
Mit Essbesteck habe ich keine Erfahrung, aber bei den von mir bentzten Kochlöffeln und Pfannenwendern aus Holz habe ich das Gefühl sie nicht mal mit Spühlwasser richtig sauber zu bekommen. Da muss dann halt doch die Maschine her.
Habt ihr da schon Erfahrungen?/Tipps?
Also bei uns klappt das einwandfrei. :) Ich würds halt nicht dran eintrocknen lassen. Oder als letzte Tätigkeit beim Essen das Besteck in einen Topf Öl tauchen…
Alles Liebe,
Michael
Ja, ja, das mit dem ‚Dinge-gleich-erledigen‘ …
ist wohl nen Versuch wert.
Meine Erfahrungen zum Saubermachen von Holzzeug (Brett, Kochlöffel): trocken abbürsten klappt super für alles krümelige, Fleischreste lassen sich leicht runterkratzen, auch wenns angetrocknet ist. Vorraussetzung: das Brett sollte nicht von Scharten durchzogen sein und aller paar Monate geölt werden, dann ist der Dreck auch nicht so hartnäckig dran.
Für die Holzlöffel, wenns mal eintrocknet:
einfach etwas Wasser aufkochen, 2 Minuten reinstellen, abbürsten. Wenn man sie in dem heißen Wasser nicht gerade halbstundenweise lagert greift das das Holz nicht sonderlich an, es braucht schließlich eine Weile, bis es wieder aufweicht und zulässt, dass Wasser eindringt. Auch hier macht eine Ölung als Wasserschutz Sinn.
Als mikrobiologisch vorgebildet lässt sich nur sagen:
Keine Ahnung warum alle so große Angst vor eingetrockneten Essensresten haben. nichts verhindert bakteriellen Befall und Wachstum wirksamer. Genau wie wir brauchen Bakterien viel Wasser um überleben zu können und wenn man es ihnen bald nach Benutzung entzieht (aka eintrockenen lassen), entwickelt sich da auch nichts mehr weiter. Auch Fleisch zersetzende Enzyme hören auf zu arbeiten. Es ist auf jeden Fall besser, als es tagelang feucht stehen zu lassen (am besten noch in der Spüle *brrr*. Bakterienurlaubs- und ballparadies, das)
Naja, es gibt ja statt tagelang Essensreste feucht am Besteck hängen zu lassen oder Essenreste am Besteck eintrockenen zu lassen noch die überraschende Alternative es einfach direkt nach der Verwendung abzuspülen.
Wau!
Danke für diesen tollen Artikel.
An so was wollte ich mich schon immer mal getrauen.
Ich denke ihr habt mir nun etwas die Angst genommen und ich teste es nun mal einfach aus.
grüsse Esther
Echt interessant! Das mit der antibakteriellen Wirkung war mir so bisher nicht klar! Wisst ihr (auch wenn ihr kein Fleisch esst…ich weiß: mutig das hier zu fragen;) ), wie das mit der Fleischverarbeitung auf Holzbrettchen ist, bzw. mit Holzlöffeln beim Kochen von Fleisch? Kriegt man das Holz da sauber genug?? Holzlöffel und -brettchen benutze ich bisher nämlich auch nur bei pflanzlichen Lebensmitteln…
Das Rundmesser(von Dick/Dictum), das oben als Foto abgebildet wurde, funktioniert tatsächlich super, damit schnitze ich auch meine Löffel-Laffen:)
Achso, ich vermute, dass das allgemein bekannt ist, aber da Eiche und Buche hier auch genannt wurden zur Herstellung von Brettchen etc. : Vorsicht besonders beim feinen Schleifen/Schmiergeln, da der entstehende Holzstaub krebserregend (Nasenschleimhautkrebs) ist. (Auch andere einheimische Hölzer stehen da im Verdacht. http://www.wecobis.de/bauproduktgruppen/holz-holzwerkstoffe/holzstaub.html )
Also bei solchen (feinen) Arbeiten, immer nen Atemschutz tragen. :)
Grüßles, Anna
ja hallöchen auch, um ihre frage zu beantworten, beides ist & bleibt hygenisch wenn man es richtig reinigt & pflegt, plastik ist allerdings aus den bekannten gründen nur eine notlösung, holz ist mir vom material her sympatischer, essgeschirr aus holz professionell hergestellt hält sehr lange, die selbsthergestellten teile von arne überzeugen mich allerdings in keinster weise, ich möchte keinen erste hilfe koffer neben mir stehen haben wenn ich eine suppe löffele um die verletzten lippen zu versorgen, ausserdem sehen sie unhygienisch aus & der anblick verdierbt mir den appetit, peters schale & seine tips wirken da professioneller & ansprechender, hat man kinder & muss das nötige kleingeld herankarren so erledigen sich solche schnitzorgien allerdings von selbst weil man seine zeit für wichtigere dinge benötigt & man kauft sich die benötigten sachen, holzbrettchen & kochlöffel aus holz halten auch ohne pflege ewig & 3 tage, negative auswirkungen durch die spülmaschine konnte ich noch nie feststellen, voraussetzung man benutzt die holzsachen täglich, gruss rolf !
Das Holz wird durch Spülmaschine stumpf, grau und sieht einfach ausgelaugt und schäbig aus. auf den ersten Blick erkennbar wer sein Holz in die Spülmaschine packt und wer nicht…
Ich finde, dass Produkte aus einfachen Materialien, wie sie schon seit Jahrhunderten verwendet werden, generell meistens die beste Wahl sind. Diese Mittel haben sich schon seit Ewigkeiten bewährt, also warum mit künstlich erzeugten Produkten arbeiten? Viele Menschen vertrauen der Technik einfach schon mehr als der Natur. Man braucht sich nur anschauen, wie viele aggressive chemische Putzmittel verwenden, obwohl natürliche Reinigungsmittel viel besser für Haut und Haushalt wären. Oder beim Essen: Wie viele Menschen ernähren sich heute fast nur noch von Fertiggerichten? Manchmal frage ich mich, wohin diese Einstellung unsere Gesellschaft führen wird. Ich finde, man sollte immer darauf achten, seine Wurzeln nicht zu verlieren.
LG, Selina
Hallo, ich finde es toll, daß ihr das Thema „Holz in der Küche“ mal aufgreift. Ich verzichte schon lange auf Plastik in der Küche. Ich habe viele verschiedene Holzschneidebretter und verwende beim Kochen auch nur Kochlöffel, Quirl, Pfannenwender und Zangen aus Holz. Mittlerweile esse ich auch häufig aus einer Holzschale mit Holzlöffel, beides aus Olivenholz. Und bei Nudeln und Reis kann man ja auch Holzstäbchen benutzen. Die lassen sich vielleicht auch leichter schnitzen ;-)
Liebe Grüße aus dem Moor von Kerstin
also besteck aus nadelhölzern zu machen halte ich für keine gute idee. find ich unspaßig zu verarbeiten (wegen der starken jahresringe) und bricht ziemlich schnell.
eiche würd ich auch garnicht umbedingt nehmen, hält hundert jahre und is vielleicht super desinfizierend weil doll viel gerbsäure (wie in verlinktem artikel aufgelistet) aber ich bilde mir ein das es dafür auch streng schmeckt… wie gerbsäure nunmal schmeckt… nicht lecker. außer im tee mit nem schuss milch. aber im allgemeinen essen, ne… aber ich bin vielleicht auch etwas überempfindlich.
wie auch immer. ich find obsthölzer nett. insbesondere kirsche. sieht auch edel aus.
Na dann klingt es doch gut, Eiche für die Schneidebretter zu nehmen und Obstholz für das Besteck. :)
Brettchen aus Eiche sind bestimmt toll, aber vorsicht: Mit etlichen Lebensmitteln reagiert Eiche irgendwie und verfärbt sich.
Mein Eichenteller hat inzwischen einen großen schwarzen Fleck, weil dort mal etwas Kirschpudding lag :-)
Ansonsten liebe ich meine Holzteller, Schalen, Löffel… eigentlich fürs Hobby (Reenactment/Living History), aber auch in der modernen Küche macht sich das alles prima. Und das beste: alles selbstgemacht von mir oder von Freunden.
Hallo ihr Lieben,
seit nun 15 Jahren schnitze ich Holzlöffel , Suppenkellen, Butterstreicher,Kochlöffel und drechsle Esschalen und Salatschüsseln aus heimischen Hölzern. Mein erstes Set ist nun seit dieser Zeit in Benutzung und alles ist bestens. Zum ölen kann ich euch nur raten ein geschmacksneutrales Öl zu verwenden wie Sonnenblumen oder Diestelöl. Olivenöl neigt recht schnell zum ranzig werden und das schmeckt man . Leinöl hat auch einen starken Eigengeschmack und es ist denke ich eine persönliche Sache ob man den z.b. beim Nachtischessen dann haben will. Auch wichtig ist nach dem Ölen darauf zu achten, das kein Öl auf dem Holz stehen bleibt und trocknet. Das wird dann klebrig und ist schwer bis nicht mehr wegzubekommen . Also immer gründlich mit Küchenpapier oder so wieder ganz trocken reiben. Gerne helfe ich mit Rat und bei nicht allzugroßer Entfernung auch mit Tat bei allem was mit Holz zu tun hat.
Nur Mut
es grüßt euch Peter aus Zierenberg bei Kassel
Stimmt es eigentlich, dass man Lappen mit Leinöl nicht zusammengeknüllt herumliegen lassen soll, weil sie sonst nach einer Zeit immer heißer werden und irgendwann Feuer fangen? Oder trifft das nur auf „spezielle“s Leinöl zu?
Das habe ich auch im Werkunterricht gelernt. Das galt insbesondere für Papier“lappen“.
an all ihr erfahrenen SchitzerInnen: weiß jemand wie die gebogenen messer heißen, um die löffel zu schnitzen?
Habe gerade ein besonders geeignetes Messerchen hier gesehen: http://www.youtube.com/watch?v=jY2t5bIzHDY
Superschick das Besteck :)
Meine Kochlöffel und Pfannenheber sind sind mittlerweile vollständig aus Holz. Kleine Löffel habe ich auch schon gefunden.
Aber die Gabel und der Suppenlöffel sind ja wunderschön. Machen eure Freunde das auch im größeren Rahmen, mit dem verschicken? ;)
Mit meiner Begabung krieg ich so was schönes nämlich glaub ich net geschnitzt.
Weiterhin begeisterte Leserin,
liebe grüße und einen guten Rutsch und nur das beste für eure Pläne im neuen Jahr.
Alina
Ich liebe auch Holzbesteck. Plastikkochlöffel und ähnliches kommt bei mir schon länger nicht mehr in die Küche. Ich habe zu „Weihnachten“ auch ganz tolles Salatbesteck aus Olivenbaumholz geschenkt bekommen.
Witzigerweise habe ich dieses Jahr im Sommer bei einem Seminar auch einen Löffel angefangen zu schnitzen, bin dann aber nicht fertig geworden. Das würde ich im neuen Jahr gerne nochmal angehen, allerdings brauche ich dazu noch ein spezielles Werkzeug für die Kuhle im Löffel.
Als Schneidebrettchen war mir Holz schon immer „sympathischer“. Plastikbrettchen fand ich immer eklig, vor allem wenn sie schon ganz viele Kerben vom Schneiden hatten. Mir kam Holz auch schon immer hygienischer vor, umso toller dass ich jetzt auch noch das Argument mit den Gerbstoffen bringen kann :)
Danke für euren Artikel!
hallo lovingvegan ,
Messer um die Kule ( Laffe) eines Löffels zu schitzen findest du bei Dictum ehemals Dick Werkzeuge .
In der Suche Schälmesser eingeben .
Drann denken, nicht gegen die Faser schnitzen wollen also vom Rand zu Kuhlenmitte hin arbeiten .
viel Spass
Dieses Messer wollte ich auch empfehlen, ich habe es und es ist einfach cool! Und das mit dem fertig werden ist auch kein Problem. Ich hab an meinem Salatbesteck fünf Jahre geschnitzt und jetzt freue ich mich jedes mal wenn ich es benutze…Und was das Öl betrifft: Leinöl gehört zu den langsam trocknenden Ölen. Sonnenblumenöl ist genausogut geeignet. Das verwende ich für mein Olivenholzbesteck…
Ich kenne noch eine andere Möglichkeit einen Holzlöffel herzustellen – das Löffel Brennen: Die Kuhle im Löffel wird mit einem Stückchen Glut von einem offenen Feuer ausgebrannt: Glut dorthin legen wo die Kuhle entstehen soll, mit einem Stöckchen festhalten und vorsichtig pusten. Dadurch verkohlt das Holz an der Stelle und kann danach mit einem Stein ausgeschabt werden. Das Ganze solange wiederholen bis die Kuhle groß/ tief genug ist. Anschließend alles mit Schleifpapier schön glatt schleifen und fertig ist der Löffel. Der Stiel und die äußere Wölbung werden zurechtgeschnitzt.
Die Kuhle im Löffel kann man auch mit Glut herausbrennen. Das geht gut, schnell und macht total viel Spaß! :D Spannend ist auch wie sich die verschiedenen Hölzer dabei verhalten. :)
Auf die gleiche weise lassen sich auch ganze Schüsseln und Häferl herstellen. ;)
Mahlzeit! :D
Wow, danke für die tollen Tipps mit dem Messer und der Glut :)
Puh, jetzt habt ihr mir aber einen echten Schreck eingejagt! Zu Weihnachten hab ich mir nämlich einen schicken Edelstahlwasserkessel für den Induktionsherd gekauft, damit das Tee- und Kaffeewasser endlich nicht mehr im Plastik-Wasserkocher erhitzt werden muss (stelle nämlich meinen kompletten Haushalt auf plastikfrei um). Und dann bei euch die Nachricht, dass ich mir damit jedesmal Schwermetalle mit aufbrüh. Na toll! Beim Lesen des Artikels hat’s sich dann ja nochmal relativiert (vor allem, da mein Kessel second-hand ist) und ich denke (und hoffe), dass ich mit dem Rauswurf meines alten Wasserkochers trotz neuem Edelstahlkessel sehr viel für meine Gesundheit getan habe. Kinners, Kinners, meine Nerven…
LG Zora
Dass so ziemlich alles unter Hitze/Säureeinwirkung irgendwas ausgast/abgibt ist wenn man das mal vom physikalischen Standpunkt betrachtet fast lächerlich offensichtlich. Weichplastiklimoflaschen sind da ja das beste Beispiel für.
Ich liebe meine gusseisernen Töpfe. Das ist eine ganz andere Hitzeentwicklung als in so normalen (billig-)Edelstahltöpfen. Und eigentlich hätte ich auch gern schmiedeeisernes Besteck, aber bis das mal soweit ist bleibe ich bei meinem Edelstahl-mit-Holzgriff-Set.
Es ist für mich auch nur sehr schwer vorstellbar, wie man solches Besteck wie ich es habe unter normalen Gebrauchsbedingungen kaputt kriegen kann. Klar, das, was mit Plastikgriffen zusammengesteckt ist zerfällt nach spätestens einem halben Jahr in seine Bestandteile. Aber das aus einem Guss bzw. das mit den aufgeschraubten Holzteilen? Ne, fällt mir beim besten Willen nicht ein.
Aber sein Besteck zu pflegen, oder besser gesagt seine Haushaltsgeräte generell zu pflegen, gerät ja auch immer mehr aus der Mode. Man kauft es, und das höchste der Gefühle ist. es dann in die Spülmaschine zu stecken. Und dann noch mit Leinöl einreiben? Pah. Leinöl müsste man erstmal Zuhause haben. ;)
Es ist viel sinnvoller, die alten Sachen aus Holz hervorzukramen und zu pflegen und sie bis zum bitteren Ende zu benutzen, anstatt sie durch neues Holz oder Plastik zu ersetzen, selbst wenn’s Teakholz ist. Der Baum ist gefallen, aber man kann in wenigstens noch achten indem man ihn nicht einfach wegwirft, obwohl er eigentlich „noch gut“ wäre.
Danke für die Einblicke!
Peace :)
Verwendet man zum Einölen das gleiche Leinöl wie zum essen oder ist es ein spezielles?
Ja unbedingt das nehmen, was du auch essen kannst! :)) Kann auch ein anderes Speiseöl sein, aber Leinöl zieht am besten ein – sonst ist das Besteck halt etwas fettig in der Schublade..
also soweit ich weiss ist leinöl eines der wenigen pflanzlichen öle die nicht ranzig werden, deshalb wird es auch für ölfarben verwendendet, ich würd kein anderes öl riskieren
Aus meiner Erfahrung kann ich berichten dass Leinöl sehr wohl ranzig werden kann. :D
Ich bevorzuge es auch zum einlassen meines selbst gemachten Geschirrs. Habe aber auch gute Erfahrung mit anderen Ölen gemacht wie Olive oder Sonnenblume.
Einfach ausprobieren und eigene Erfahrungen machen! The knowing is in the doing!
Ich man Leinöl und seinen Geschmack sehr.
Aber: Leinöl wird ranzig, sehr leicht sogar!
Deshalb gibt es das meist in kleinen Gebinden, die lichtundurchlässig sind. Kühl lagern!
Was nicht ranzig wird ist Leinölfirnis (und alle anderen Firnisse). Das ist kein Lebensmittel mehr, sondern eine Beschichtung. Den kann man auch selber machen, allerdings ist das dabei meist verwendete Sikkativ schwermetallhaltig, und deswegen würde ich nichts was mit Lebensmitteln in Berührung kommt, damit streichen. Es gibt ein bleifreies Sikkativ, aber das ist teurer und hart zu bekommen, und man kann angeblich auch vollständig ohne Sikkativ Firnis kochen, aber dann drei mal so lange. Und einfach ist schon ein halber Samstag…
Von daher verbietet sich auch das Verarbeiten von alten oder ererbten Leinölfirnisvorräten für alles mit Lebensmittel in Berührung kommende, es könnte mit Bleimennige als Sikkativ gearbeitet worden sein. Alt heisst in dem Fall nicht bio.
Blei geht gleich ans Hirn.